Otfried Preußler - Krabat

Es gibt 111 Antworten in diesem Thema, welches 58.046 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von HoldenCaulfield.

  • Hallo zusammen,


    in meiner Kindheit habe ich Preußlers Hotzenplotz, das kleine Gespenst und die kleine Hexe gelesen. Vor einigen Jahren erfuhr ich nach einer Reise durchs südliche Brandenburg von der Krabatsage der Lausitzer und habe mir daraufhin den Roman von Preußler gekauft, die Schulausgabe mit Materialteil, in dem sich auch die Nacherzählung der ursprünglichen Sage befindet:

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    Nun erst habe ich den Roman gelesen, weil ja auch bald der Film dazu startet.
    Eine Rezension brauche ich nicht dazu zu schreiben, das hat Annabas ja schon sehr gut getan :winken:.
    Der Roman ist wirklich eher etwas für Jugendliche und Erwachsene als Kinder, ich kann mir schon vorstellen, dass ihr - wie einige euch von euch schrieben - euch als Kinder gegruselt habt.
    Das was mir an Krabat so gut gefällt, ist, dass der Roman neben den fantansy-typischen Elementen diese lokale und historische Anbindung hat:
    Aus dieser Mischung von Realität und Fantasy entsteht erst die literarische Spannung, die das Buch über den alltäglichen Genrekram erhebt.
    Außerdem ist es eine großartige Metapher auf Despotismus und den Widerstand gegen die Verführung durch Macht, die überzeitlich ist.


    Ein tolles Jugend- und Erwachsenenbuch, dem ich weiterhin viele Leser wünsche!


    Nun bin ich auf die Umsetzung im Film gespannt und hoffe, dass er ebenfalls zumindest etwas über dem üblichen Niveau liegt.


    HG
    finsbury

  • Ständig stolper ich in diesem Forum über diesen Buchtitel :zwinker: Nun dachte ich, muss ich doch mal gucken, was dahinter steckt. Denn als Kind besaß ich ein Buch von Jurij Brezan mit dem Titel "Meister Krabat der gute sorbische Zauberer". Ich fand die Geschichte total doof - so viel weiß ich noch. Und nun stell ich fest, dass das Buch von Otfried Preußler sich tatsächlich um diese sorbische Sage dreht. Wieso sagt mir das keiner? Vielleicht sollte ich mir diese Version der Geschichte mal besorgen - immerhin bin ich Sorbin und Schwarzkollm war gleich um die Ecke meines Heimatdorfes...


    Und noch notieren: Film gucken und ASP hören. :zwinker:


    Nachtrag: Erstaunlich finde ich, dass meine Ausgabe von Jurij Brezan vor über 20 Jahren schon das gleiche Cover hatte wie das Buch, das man heute kaufen kann.


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    Bücher kaufen und Bücher lesen sind zwei völlig verschiedene Hobbys.

    Einmal editiert, zuletzt von Dottie ()

  • Hallo Dotti,



    Und nun stell ich fest, dass das Buch von Otfried Preußler sich tatsächlich um diese sorbische Sage dreht. Wieso sagt mir das keiner? Vielleicht sollte ich mir diese Version der Geschichte mal besorgen - immerhin bin ich Sorbin und Schwarzkollm war gleich um die Ecke meines Heimatdorfes...


    Und noch notieren: Film gucken und ASP hören. :zwinker:


    na, als Sorbin solltest du nun beides (oder dreierlei ) tun. Viel Spaß dabei. Ich gehe auch demnächst in den Film.


    HG
    finsbury

  • Meine Rezension:


    Seit dem Tod seiner Eltern ist Krabat ein Vollwaise. Der Junge hat einige Zeit lang im Haushalt vom Dorfpastor gewohnt. Das war ihm aber zu anstrengend, also hat er sich des Nächtens aus dem Staub gemacht und lebt fortan mit einigen Waisenjungen auf der Straße. Mit Betteln und seiner Gewitztheit schlägt er sich recht gut.


    Eines Nachts hat er allerdings einen seltsamen Traum. Er sieht darin Raben, die ihm zukrächzen, doch in die Mühle am Koselbruch zu kommen. Der Traum ist so überzeugend, dass sich Krabat auf den Weg macht.


    In der Mühle wird erlebt er seltsames. Er kommt mitten in der Nacht an, der Meister der Mühle, ein seltsamer Mann, bringt ihn zum Schlaflager. Dort wird er nächsten Morgen von den elf anderen Mühlenknappen geweckt. Seine Arbeit als Lehrjunge in der Mühle beginnt. Anfangs ist die Arbeit hart, doch das Essen ist gut und ausreichend, und unter den Kollegen findet er bald gute Freunde. Besonders Tonda, Michal und Juro erweisen sich als wahre Freunde.


    Nach und nach fallen Krabat die ungewöhnlichsten Dinge auf, die in der Mühle passieren und langsam wird auch er mit diesen Vorgängen vertraut und erweist sich sogar als gelehriger Schüler in der schwarzen Schule. Doch jedes Jahr am Neujahrstag finden die Knappen einen der ihren tot auf. Krabat ahnt, dass auch er bald an der Reihe sein wird. Er beschließt allerdings, um sein Leben und das seiner Freunde zu kämpfen. Und ausgerechnet ein Mädchen spielt dabei eine große Rolle…


    Die Geschichte von Krabat hat alles, was ein gutes Kinderbuch braucht: Sie ist spannend, sie hat Helden und Bösewichte und die Welt ist geheimnisvoll und phantastisch. Doch auch Erwachsene werden ihren Spaß dabei haben, denn die Sprache ist doch anspruchsvoll und das Buch insgesamt nicht kindisch. Was zum Abzugspunkt führt, ist die Tatsache, dass auf doch relativ wenigen Seiten eine Geschichte abgehandelt wird, die insgesamt sehr viel mehr hergeben würde. Aber auch so auf jeden Fall ein Klassiker, den man gleich neben den „Fünf Freunden“ und „Momo“ stehen haben sollte!
    --------------------------------------------------------------------------------


    Broschiert: 349 Seiten
    Verlag: Dtv - großdruck (April 2008)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3423252812
    ISBN-13: 978-3423252812


    4ratten

  • Bei mir wartet auch schon Krabat darauf, dass ich es lese....und nach all den Eindrücken hier bin ich jetzt auch schon sehr gespannt!


    Insbesondere die Thematik der Sorben finde ich dabei interessant. Über die findet man ja sonst leider sehr wenig. Bis vor ca. 10 Jahren wusste ich noch nicht mal, dass es Sorben gibt...und dann war ich in Lübben im Urlaub. Ich war erstmal total erstaunt über diese "komischen" Strassenschilder mit dieser merkwürdigen Sprache...und dann war ich sehr angetan von den Sorben und ihrer Kultur. Ist auf jeden Fall eine Reise wert!

    :leserin:<br />Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher

  • Hallo,


    Dienstag nun also war ich im Film "Krabat" und ... nicht besonders begeistert.
    Dis Schauspieler waren zwar gut, aber es ist ein typisch deutscher Film. Man will ja nicht so ein glattes Epos drehen, wie es vielleicht in Hollywood passiert wäre, also taucht man alles in düstere Farben und lässt die armen Müllersburschen ohne Ende im Dreck wühlen. Im Film bekam man den Eindruck, dass es dort kein Wasser gab, um sich zu waschen, trotz des ganzen Schnees und Regens.
    Das fand ich sehr übertrieben, und auch die Figuren waren zum Teil ziemlich reduziert. Die Liebesgescichte zwischen Krabat und der Kantorka wirkt recht aufgesetzt und auch die Rettung am Ende ist im Buch viel differenzierter anzuschauen.
    Außerdem glaube ich nicht, dass dieser Film bei der breiten Masse der Jugendlichen ankommt, da hätte ein wenig mehr Hollywood mehr bewirken können.


    HG
    finsbury

  • finsbury: Schade! Was Du da über den Film sagst, klingt für mich nicht gerade nach Anreiz, dabei hatte ich auch ernsthaft erwogen, mal wieder ins Kino zu gehen. Aber so muß ich ja fürchten, mir das schöne Buch im Nachhinein noch zu „versauen“. Dann lese ich es lieber noch mal statt mir den Film anzusehen.


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • Moin moin!



    Dis Schauspieler waren zwar gut, aber es ist ein typisch deutscher Film. Man will ja nicht so ein glattes Epos drehen, wie es vielleicht in Hollywood passiert wäre, also taucht man alles in düstere Farben und lässt die armen Müllersburschen ohne Ende im Dreck wühlen. Im Film bekam man den Eindruck, dass es dort kein Wasser gab, um sich zu waschen, trotz des ganzen Schnees und Regens.


    Stimmt, aber im Gegensatz zu Dir, finsbury, habe ich das nicht als etwas negatives empfunden, sondern als passend zu der Geschichte, wie sie im Film erzählt wurde.
    Ich finde den Film gut, wenn er auch sicherlich nicht zu meinen immerwährenden Lieblingsfilmen zählen wird.


    Außerdem glaube ich nicht, dass dieser Film bei der breiten Masse der Jugendlichen ankommt, ...


    Da stimme ich Dir zu und es entspricht auch meiner Erwartung. Dennoch hatten wir uns entschlossen, bei unserem Herbstferienkinoausflug diesen Film anzubieten. Entsprechend gering war die Resonanz: nur fünf Jungs zwischen 10 und knappen 14 Jahren kamen mit (den zehnjährigen haben ich aufgrund seiner ausgeprägten Medien"erfahrung" mitgenommen, sprich: der hat sich schon ganz andere Filme angesehen, die sicherlich weit weniger für sein Alter geeignet sind). Die beiden ältesten haben sich gelangweilt (zu wenig Action), bei dem zehnjährigen und einem weiteren 13jährigen war das Urteil durchwachsen (wünschten sich auch mehr Action, fanden es aber doch auch gruselig und deshalb ganz okay) und einem gefiel der Film richtig, so das er ihn gerne nochmal sehen würde (nicht zu gruselig, wie er meinte).


    ...da hätte ein wenig mehr Hollywood mehr bewirken können..


    Bewirken soll heissen: Interesse am Lesen des Buches wecken?
    Wenn ja, glaube ich, das eine "hollywoodmäßige Verfilmung" (das heißt für mich: mehr special effects und vor allem: mehr Action entsprechend den Wünschen eines jugendlichen Publikums) falsche Erwartungen an das Buch wecken würde und es bald wieder in der Ecke liegt, weil es eben weniger Action als z.B. ein Harry Potter enthält. Und damit wären Vorurteile wie: Filme sind besser als Bücher bei den nicht- oder weniglesenden Jugendlichen wieder bestätigt worden.


    Eventuell ein Spoiler:

    [size=10pt]Tschüss und liebe Grüße<br />Rüdiger[/size]

  • Hallo Rüdiger,


    danke für die ausführliche Stellungnahme.


    Zitat von "RStehn"

    Bewirken soll heissen: Interesse am Lesen des Buches wecken?
    Wenn ja, glaube ich, das eine "hollywoodmäßige Verfilmung" (das heißt für mich: mehr special effects und vor allem: mehr Action entsprechend den Wünschen eines jugendlichen Publikums) falsche Erwartungen an das Buch wecken würde und es bald wieder in der Ecke liegt, weil es eben weniger Action als z.B. ein Harry Potter enthält. Und damit wären Vorurteile wie: Filme sind besser als Bücher bei den nicht- oder weniglesenden Jugendlichen wieder bestätigt worden.


    Genau, das hast du schon richtig verstanden und siehst es nur anders. Ich hätte aber eher gern gesehen, dass der Film neben dem Spaß am Buch auch Interesse am Thema weckt:
    Meinem Verständnis nach geht es im Roman um den Widerstand gegen Diktatur durch gemeinsames Handeln. Erst als die Müllersburschen nicht mehr nur jeder für sich handeln, sondern der scheinbar debile Janko mit Krabat zusammen den Widerstand gegen den Müller trainiert, bröckelt dessen Macht. Die Erlösung durch die Liebe ist dann nur ein schönes Obenauf, das ja seine Tiefe auch erst dadurch erhält, dass die Kantorka Krabat an seiner Angst, also durch ihre Empathie erkennt.


    Diese Aussage kommt im Film zu wenig 'rüber, hätte aber, wenn sie mehr herausgearbeitet worden wäre, durchaus auch eine etwas gängigere Verpackung verdient. Das heißt ja nicht gleich, dass man hier einen Harry Potter daraus hätte machen sollen, aber diese Schlammverpackung halte ich doch für übertrieben.
    Außerdem sind sehr wirksame Buchszenen wie der Ausflug an den sächsischen Hof weggelassen worden, obwohl dieser dem Thema eine weitere Dimension zugefügt hätte und sowohl die Gestalt des Müllers als auch seines Verhältnisses zu Krabat und zur Macht verdeutlicht hätte.


    Du hast dir mit Jugendlichen den Film angesehen, das Urteil war durchwachsen. Ich bin sicher, für die Jugendlichen, mit denen ich den Film hatte ansehen wollen, wäre er aus den oben genannten Gründen nicht geeignet.


    HG
    finsbury

  • Was mich persönlich so kirre macht ... ich war überzeugt davon, dass ich dieses Buch nie gelesen habe.
    Aber schon im Kinotrailer kam mir etwas bekannt vor ... und als ich das Buch dann las, hatte ich so gewisse Ahnungen von dessen weiterem Inhalt.
    Nur ich kann mich absolut nicht erinnern wann und ob überhaupt ich Krabat gelesen haben sollte, oder ob es ein Hörspiel war oder eine andere Fassung.
    *haare rauf*


    Mir hat das Buch übrigens gut gefallen. Es war sehr atmosphärisch. :smile:
    Nur das Ende war etwas Ruck-zuck ...

  • PS: Der Film hat MIR übrigens gefallen. Klar fehlte einiges, aber das war zu erwarten. Das was da war, wurde sehr atmosphärisch umgesetzt. Nur beim Lied am Ende fiel ich vor Lachen beinahe vom Kinosessel. Nach einem düsteren Film kommt so ein Disco-Pop. *an den Kopf tipp*

  • Hallo miteinander,


    ich war gestern im Film und er hat mir sehr gut gefallen.


    Die Figuren waren alle sehr gut besetzt, die Mühle (und auch das Dorf) beeindruckend nachgebaut und die Landschaftsbilder umwerfend. Besonders schön fand ich die "Rabenflüge" - hier hatte ich wirklich das Gefühl, mitzufliegen. Auch die Tricks, insbesondere die Verwandlung der Gesellen in Raben und die Rückverwandlung in Menschen, waren toll umgesetzt. Dass viel in düsteren Farben gehalten ist, finde ich passend. Umso stärker fällt der leuchtende Sommer bzw. fallen die wenigen Szenen im Sonnenschein auf.


    Die Handlung konzentriert sich auf das Geschehen in der Mühle. Die Reisen, die Krabat im Buch unternimmt, entfallen im Film. Aber das hat mich weniger gestört als ich dachte, nur am Ende des Films dachte ich: Da war doch noch was ...? Wie gesagt, während des Films selbst habe ich nichts vermisst. Es ist auch klar, dass die Dramaturgie des Films andere Regeln hat als die eines Buches, also kann ich durchaus damit leben, dass Bücher und Filme nicht immer 1:1 umgesetzt werden (können).


    Ich denke schon, dass der Film Interesse am Buch weckt.



    Meinem Verständnis nach geht es im Roman um den Widerstand gegen Diktatur durch gemeinsames Handeln.


    Ich würde es anders ausdrücken, auch wenn wir (fast) der gleichen Meinung sind. Für mein Gefühl geht es in dem Buch darum, vom Kind zum Erwachsenen zu werden und zwischen "richtig" und "falsch" unterscheiden zu lernen, und den Mut zu haben, etwas ändern zu wollen. Und das wurde im Film auch deutlich.


    Viele Grüße von Annabas :winken:

  • Moin moin!



    Du hast dir mit Jugendlichen den Film angesehen, das Urteil war durchwachsen. Ich bin sicher, für die Jugendlichen, mit denen ich den Film hatte ansehen wollen, wäre er aus den oben genannten Gründen nicht geeignet.


    Naja, es haben sich ja auch nicht viele Jugendliche gefunden, die den Film ansehen wollten. Die Nachfrage nach "Ögel Ei" war erheblich größer. :zwinker:
    Immerhin aber sorgt der Film auch nach einer Woche noch für Gesprächsstoff und das ist sehr viel wert.



    Ich würde es anders ausdrücken, auch wenn wir (fast) der gleichen Meinung sind. Für mein Gefühl geht es in dem Buch darum, vom Kind zum Erwachsenen zu werden und zwischen "richtig" und "falsch" unterscheiden zu lernen, und den Mut zu haben, etwas ändern zu wollen. Und das wurde im Film auch deutlich.


    Für mich zeigt sich darin, dass Krabat mehr ist als ein einfaches unterhaltendes (Jugend-)Buch, denn es erlaubt unterschiedliche Interpretationsansätze, die auch plausibel aus dem Buch heraus zu begründen sind - und welche dann ein einzelner Leser als "richtiger" ansieht, hängt von ihm selbst und seiner Geschichte ab.
    Ein Film kann das zwar auch leisten, es ist allerdings seltener, meiner Meinung auch schwieriger und nicht selten leidet dann (oft im Gegensatz zu Büchern) der Unterhaltungswert.


    P.S. Übrigens wollte ich zuerst schreiben, das Krabat ("gute") Literatur" ist, weil Vielschichtigkeit und die sich daraus ergebende Möglichkeit unterschiedlicher Interpretationsanssätze für mich ein Unterscheidungsmerkmal zwischen reiner Belletristik (die ich im übrigen auch gerne lese) und "Literatur" ist, zumindest aber Voraussetzung für ein Buch, zu einem "Klassiker" zu werden in dem Sinne, dass es über Jahre und Generationen hinweg immer wieder gelesen wird.

    [size=10pt]Tschüss und liebe Grüße<br />Rüdiger[/size]

  • Hallo zusammen,


    P.S. Übrigens wollte ich zuerst schreiben, das Krabat ("gute") Literatur" ist, weil Vielschichtigkeit und die sich daraus ergebende Möglichkeit unterschiedlicher Interpretationsanssätze [b]für st, zumindest aber Voraussetzu
    ng für ein Buch, zu einem "Klassiker" zu werden in dem Sinne, dass es über Jahre und Generationen hinweg immer wieder gelesen wird.


    Ja, und anscheinend genau diese Qualität hat das Buch inzwischen bewiesen und - gerade durch seine - egal ob nun mehr oder weniger missglückte Verfilmung: Es regt zum Nachdenken an, weist über sich hinaus .... .


    HG


    finsbury

  • Hallo,


    heute war ich mit einem Freund Kaffeetrinken. Er sagte mir, ich müsse unbedingt Krabat lesen. Er habe das auch erst zum ersten Mal gelesen. Nun denn, ich mach's.


    Liebe Grüße
    mombour

  • So, nun habe ich wieder eine Leselücke geschlossen und "Krabat" von Otfried Preußler gelesen - in dieser Ausgabe:


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    Otfried Preußler - Krabat


    Kurzbeschreibung:


    "Bald wirst du erfahren, welche Bewandtnis es mit dem Meister und dieser Mühle hat. Der Tag und die Stunde sind näher, als du vermutest". Neugier lockt Krabat zur Mühle am Koselbruch, vor der alle warnen, weil es dort nicht ganz geheuer ist. Ein leichtes und schönes Leben wird Krabat hier versprochen. Doch der Preis dafür ist hoch. Und aus der Verstrickung mit dem Bösen kann ihn nur die bedingungslose Liebe eines Mädchens retten.


    Meine Meinung:


    Ich fand "Krabat" großartig! Die düster-melancholische Atmosphäre des Romans hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Die Erzählweise des Autors ist sehr märchenhaft und das Buch strotzt auch nur so vor märchenhaften und magischen Elementen. Der Meister und seine zwölf Raben, die Zahl drei, die eine große Rolle spielt, denn alles passiert dreimal, die zyklische Abfolge der Geschehnisse mit den wichtigen Feiertagen Dreikönig, Ostersamstag und Silvester, das alles gab mir ein Gefühl wie im Märchen. Die zeitliche Ansiedlung der Geschichte im Dreißigjährigen Krieg bewirkt ebenfalls eine ganze eigene, düstere Stimmung.


    Die Figuren sind größtenteils sehr eindeutig gezeichnet und leicht als Vertreter des Guten oder Bösen zuzuordnen. Krabat als cleverer Zauberlehrling, der aber von Anfang an den Aufstand probt und trotz der Schwarzen Kunst ein reines Herz behält, im Gegensatz dazu der Müller, der das Böse schlechthin verkörpert und nur von einem gewissen "Gevatter" noch an böser Ausstrahlung übertroffen wird, und schliesslich die mutige Kantorka, deren Namen wir nie erfahren und die durch ihren mutigen Einsatz alles zum Guten wendet. Einzig in Juro hatte ich mich getäuscht - das war aber sicher so vom Autor beabsichtigt, der damit auch einen wandelbaren Charakter in die Geschichte eingeführt hat.


    In die stets wiederkehrenden Rituale des Lebens auf der Mühle im Koselbruch habe ich mich sehr schnell eingefunden und spätestens in Krabats drittem Lehrjahr konnte ich mich schon darauf einstellen, was nun als nächstes passieren würde. Das Müllersleben ist recht anschaulich geschildert und wird durch zahlreiche Anekdoten untermauert, die teils recht lustig zu lesen waren. Kombiniert mit der Vermittlung der Schwarzen Künste kam dann immer eher ein unheimlicher Klang in die Handlung und ich konnte mich an manchen Stellen auch leidlich gruseln. Die Figuren werden gezwungen, Stellung zu beziehen, Entscheidungen zu treffen, Risiken auf sich zu nehmen und letztendlich den Weg zu Ende zu gehen, den sie begonnen haben. Der Schluß hat es in sich und ich musste doch gehörig mit meinen Lieblingsfiguren zittern, bevor das Buch zu Ende war.


    Alles in allem ein wunderbares Buch für junge und junggebliebene Leser, das sich aufgrund des unkomplizierten Schreibstils munter weglesen lässt und den Kampf zwischen Gut und Böse in einer eindrucksvollen Weise wiederspiegelt.


    5ratten


    Viele liebe Grüße :winken:
    Miramis

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Habe mir das Buch vor zwei Wochen gekauft. Nach dem Mittagessen dachte ich mir, fängst du halt mal an. Und dann hab ich aber erst wieder aufgehört als ich das Buch fertig gelesen hatte. Hatte mich echt gepackt. So was hatte ich schon lange nicht mehr. (Außer diese Woche, da habe ich mit Eragon begonnen).
    Das Buch bekommt von mir 5 von 5 Mäuschen. pchallo


    5ratten

  • Ich bin schon sehr gespannt. Es ist ja auch meiner Weihnachtswichtel-Liste...Wenn ich es nicht bekommen sollte, werde ich es mir aber auf jeden Fall trotzdem holen. Ich bin so neugierig uaf dieses Buch. Kanns kaum noch erwarten, es endlich zu lesen.


    LG

    Mögest du dir die Zeit nehmen, die stillen Wunder zu feiern, die in der lauten Welt keine Bewunderer haben. ~ Altirischer Segenswunsch