Karl-Michael Armer (Hrg) - Hiroshima soll leben.

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    Die schönsten Alternativweltgeschichten


    1) Kim Stanley Robinson: Lucky Strike (1984)
    Frank January hat als Kind ein Spiel gespielt, in dem er sich vorstellte, wie sich die Welt verändern würde, wenn er genau jetzt eine andere Entscheidung treffen würde und sei es nur einem Auto die Vorfahrt zu lassen, oder ähnliches. Er ist kein Soldat, der einfach nur Befehlen gehorcht und die Verantwortung für sein Handeln seinen Vorgesetzten überlässt. Die Geschichte beschreibt, wie die Welt sich tatsächlich wegen ihm von der uns bekannten unterscheidet - zum besseren hin und appelliert so an die Leser, Verantwortung zu übernehmen für alle ihre Handlungen.


    2) George Alec Effinger: Ziel: Berlin (1976)
    Der WK II ist um 35 Jahre verschoben und fällt mitten in die Ölkrise - Flugzeuge sind fürchterlich unwirtschaftlich und deswegen entscheidet man sich, Autos als neue Flugzeuge zu betrachten. Leider kann ich bei dieser Geschichte weder eine Pointe noch eine Moral entdecken und die Grundannahme ist absurd aber leider nicht besonders interessant. Die Vorstellung Autos als Flugzeuge zu "verwenden" wirkt nach kurzem überraschtem Amüsement dann aber doch eher lächerlich als lustig.


    3) Harry Turtledove: Das letzte Gebot (1988)
    Die Nazis erobern Indien und treffen auf Gandhi. Wer Millionen Juden ermordet, der lässt sich nicht von gewaltlosem Widerstand aufhalten - Ehre wird da anders definiert als bei den Briten.


    4) Kate Wilhelm: Das Dorf (1973)
    Dadurch, dass alles wie ein schrecklicher Irrtum wirkt, werden die Kriegsgreuel noch plastischer. Deutlichere Absätze bei den Perspektivwechseln hätten die Geschichte lesbarer gemacht.


    5) Somtow Sucharitkul: Aquila (1982)
    Parallelweltromane mit römischem Anstrich mag ich nicht, aber die römische mit einer indianischen Kultur zusammentreffen zu lassen war schon ein ganz interessantes Gedankenspiel


    6) George R.R. Martin: Belagert (1985)
    Die Schlacht um Sveaborg ist laut Militärhistorikern einer der Nexuspunkte, an denen sich das Schicksal der Weilt entscheidet und so wurde dieser Punkt der Geschichte ausgewählt um zu versuchen, eine von Strahlung und Vergiftung zerstörte Welt zu verhindern.
    Doch wie kann man das Verhalten eines der schwedischen Obersten unterschwellig genug beeinflussen, um den Lauf der Geschichte in die gewünschte Bahn zu lenken? - Eine interessante Geschichte, die die Komplexheit des Geschichtsverlaufs deutlich macht und die mich einige Details nachschlagen ließ.


    7) Brian Aldiss: Vorsicht! Religion! (1969)
    Glaubensysteme und nicht jeder Feind deines Feindes ist dein Freund - die Kirche als zentrales System


    8) Joe R. Lansdale: Brief aus dem Süden, zwei Monde westlich von Nacogdoches (1986)
    Immer wieder schafft der Autor es, die Erwartungen des Lesers zu unterlaufen und ihm seine eingeschränkte Weltsicht zu offenbaren.


    9) Stefano Tuvo: Die wunderbaren Welten des Casey Deiss (1987)
    Auch ein, „He, wenn es dir nicht gefällt, so ist es aber.“ am Ende macht eine wirre und langweilige Geschichte nicht gut. Am besten gefiel mir noch die Idee mit der verschlüsselten Botschaft in Musikstücken.


    10) William Gibson: Das Gernsback-Kontinuum oder Der amerikanische Traum (1981)
    Ein Fotograf, mit dem Auftrag Architekturdesignobjekte aus den 1930ern zu fotografieren, hat Visionen von einer Art-Deco-Parallelwelt – aber wer will schon eine perfekte Welt statt unserer „Beinahe-Dystopie“


    11) Lewis Shiner: Zeit des Zwielichts (1984)
    eine hübsche Zeitreisegeschichte mit allem an Popkultur, was zu einer Twilight Zone – Geschichte dazugehört: Unterschwellige Wahrnehmung, Aliens, …


    12) Connie Willis: Chancen (1986)
    Kannte ich bereits: kleine Momente, einfache Entscheidungen können entscheidend sein für unser ganzes Leben. Was wäre, wenn man zurückgehen und sie ändern könnte - würde es etwas an uns ändern. Eine Frau, die auf den Unicampus ihrer Jugend zurückkehrt und genau damit konfrontiert wird.


    13) Nachwort des Herausgebers: "Schubladenprojekte der Weltpolitik"
    Über den Zusammenhang von Story und History und warum das Alternativweltgenre nur ein Randgruppendasein führt.




    George R.R. Martin hat meine positive Erwartung an ihn bestärkt, es wird wirklich mal Zeit für mich, nicht nur seinen Kleinkram zu lesen, sondern mich an sein Mammutwerk „Das Lied von Eis und Feuer“ zu machen. Joe R. Lansdale kannte ich bisher nicht, aber ich habe mich direkt umgeschaut und ein Buch von ihm auf meinem Einkaufszettel notiert.


    Insgesamt war die Anthologie recht gut zusammengestellt, nur wenige wirklich schlechte Beiträge, hingegen so einiges, wo es mir wirklich Spaß gemacht hat, es zu lesen und alleine für die Entdeckung von Lansdale könnte sich das Lesen der Geschichten schon gelohnt haben.


    4ratten

  • Klingt gut! Danke! :smile:

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