Victoria Holt
Die Ashington-Perlen
(The Spring of the Tiger)
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Sarahs Eltern leben seit etlichen Jahrem getrennt. Der Vater hat eine Teeplantage auf Ceylon, die Mutter ist eine berühmte Schauspielerin. Sarah lebt mit der etwas überspannten Mutter in London, der Haushalt ist ein wenig unkonventionell. Als die Presse das Verhältnis zwischen Sarahs Mutter und einem angesehenen, ebenfalls verheirateten Politiker aufdeckt, kommt es zu einem Skandal mit weitreichenden Folgen. Da es nun keine Rollen mehr für die Mutter gibt, sieht sie sich gezwungen, zu ihren ältlichen, unverheirateten Schwägerinnen Martha und Mabel auf das Ashington-Anwesen zu ziehen. Martha ist geradezu besessen von der Familientradition, wonach die Ashington-Perlen, ein extrem kostbares Collier, jeweils an den ältesten Sohn weitervererbt werden. Da Sarah keinen Bruder hat, schmiedet Martha offensichtlich eifrig Pläne, wie die Ashington-Familie doch noch an einen männlichen Erben kommen kann. Als Sarahs Mutter an einer Lungenentzündung stirbt, deren Begleitumstände etwas mysteriös sind, befürchtet Sarah, Tante Martha könne dahinterstecken.
Kurz darauf lernt Sarah endlich ihren Vater kennen, der nach England reist, um einen Arzt zu konsultieren und um seine Tochter zu treffen. Er wird von Clinton Shaw begleitet, seinem ceylonischen Nachbarn. Zwischen Clinton und Sarah knistert es sofort, obwohl Sarah sich eigentlich von Clintons überheblicher, eingebildeter Art eher abgestoßen fühlt.
Der Arzt kann Ralph Ashington leider nicht mehr helfen, und kurze Zeit später steht Sarah als Waise da. Etwas überstürzt heiratet sie Clinton und reist mit ihm nach Ceylon. Sie hat unerwartet die Teeplantage geerbt, die eigentlich eher ihrer älteren Halbschwester Clytie zugestanden hätte, deren Mann der Verwalter der Plantage ist. Aber Clytie hat stattdessen die Ashington-Perlen geerbt.
Clinton ist ein sehr erfolgreicher und zielstrebiger Mann, halb Ceylon scheint ihm zu gehören. Er gesteht freimütig, gewusst zu haben, dass Sarah die Plantage bekommt, die er gern mit seiner eigenen Plantage vereinen würde. Sarah fühlt sich benutzt und beschließt, sich diesem Plan zu widersetzen. Eifrig lernt sie die Grundlagen des Teeanbaues. Noch größer ist Sarahs Wut, als sie ständig von verschiedenen Seiten auf die Tatsache aufmerksam gemacht wird, dass Clinton ein Frauenheld ist und seine langjährige Geliebte Anula wohlversorgt mit eigenem Haus und Dienerschaft auf der Plantage lebt. Am liebsten würde sie ihren Mann verlassen, aber sie kann seiner sexuellen Anziehungskraft nicht widerstehen.
Dann kommt es zu einigen merkwürdigen Zwischenfällen, die darauf zielen, Sarah Angst einzujagen. Wer will sie aus dem Weg räumen? Es kommen eine ganze Reihe Personen in Frage. Sarah fühlt sich in der Falle; sie weiß nicht, wem sie trauen kann.
Ein wunderbares Buch! Erst die sehr englische Atmosphäre, dann der Wechsel in tropische Gefielde. Dazu kommen leidenschaftliche und auch bedrückende Elemente. Sarah ist eine nüchtern denkende Frau, die sich aber dennoch nicht über ihre Gefühle stellen kann. Ihre Zweifel sind nachvollziehbar. Wer hinter den Vorfällen steckt, ist bis zuletzt nicht klar. Es ist der Autorin gelungen, den Kreis der Verdächtigen immer wieder in einem neuen Licht erscheinen zu lassen. Für mich ein gelungenes Lesevergnügen!
