Javier Marías - Morgen in der Schlacht denk an mich

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 6.819 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Doris.


  • Kapitel 8: So ganz einerlei konnte ihm seine Ex nicht gewesen sein, wenn er sich so viele Gedanken um ihre Sicherheit macht. Es muss da eine gedankliche Verknüpfung zu der Situation mit Marta geben, wenn ich auch noch nicht erkenne, wie der Zusammenhang gemeint ist. Martas Schicksal ist letztlich die Realisierung seiner Befürchtungen um Celia.


    Ich weiß nicht ob es ihm um Cecilia im besonderen geht. Er weiß ja dass es ihr gut geht. Ich hatte eher das Gefühl, dass es darum geht, dass wir jemanden kennenlernen und dann nicht mehr unbeteiligt sein können, wenn erst einmal eine Verbindung hergestellt wird. Er sprach ja von Namen. Dass man sich an Namen erinnert, auch wenn die Gesichter dazu verschwinden. So war es dann ja letztendlich auch mit Victoria. Er kannte sie und egal wie oberflächlich dieses kennen war, dieser vormals völlig unbekannte Mensch, hatte auf einmal ein Gesicht und einen Namen. Hätte er von einer ermordeten Prostituierten in der Zeitung gelesen, so hätte ihn dass nicht tangiert, zumindest nicht sehr, aber dadurch, dass er Victoria kannte, würde er jetzt die Zeitung ganz anders lesen. Ebenso Marta. Er kannte sie vor ein paar Tagen noch nicht und hätte er ihre Todeanzeige zu diesem Zeitpunkt in der Zeitung gelesen, wäre sie eine bedauernswerte Fremde gewesen, die viel zu jung starb, falls er sich überhaupt Gedanken darüber gemacht hätte. Es geht um dieses Bindung, die auch nicht willentlich zu kappen ist. So zumindest waren meine spontanen Gedanken dazu.


    Liebe Grüße Tina

  • Ich hatte eher das Gefühl, dass es darum geht, dass wir jemanden kennenlernen und dann nicht mehr unbeteiligt sein können, wenn erst einmal eine Verbindung hergestellt wird. Er sprach ja von Namen. Dass man sich an Namen erinnert, auch wenn die Gesichter dazu verschwinden.


    Auch eine Lösung. Dazu passen auch Victors Überlegungen, als Deán ihm von Eva erzählt und Victor nicht begeistert war, zu der Frau auch noch den Namen zu wissen. Das holt sie aus der Anonymität.


    Inzwischen bin ich auch fertig. Der Rest las sich recht gut, fast kein Vergleich zu den ersten 100 Seiten, außerdem war Deáns Bericht sehr überraschend. Leider fällt mir dazu nicht viel ein, was ich hier noch schreiben soll. Selten hat mich ein Buch so ratlos zurückgelassen. Ich werde es auch noch ein wenig sacken lassen, aber ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass mir noch etwas Wesentliches einfällt.