Jennifer Donnelly - Die Teerose ~ inklusive Verlosung ~

Es gibt 50 Antworten in diesem Thema, welches 15.916 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von nimue.

  • Nimue,


    ich schliess mich bei dir an, mir gefiel Nicholas auch am besten. Ein wirklich interessanter Charakter, dessen Auftauchen und Entwicklung mich am meisten ueberrascht und beeindruckt hat.


    Ich musste gleich an ihn denken, als ich meinen Mann am Samstag vom Flughafen abholte. Er war geschaeftlich in Houston, Texas, und dort von einem Kollegen in dessen Penthouse eingeladen worden. Beim Cognac schauten sie sich zusammen seine Impressionisten an. Echte! Matisse u.a. Der Mann stoehnte dann auch noch ueber den Verlust einiger der Gemaelde in der Scheidung von seiner Frau, die die dann fuer ein paar hunder Dollar ausgerechnet bei ebay verscherbelte. Wie kann man nur!!


    Ich hab uebrigens gestern endlich mein verspaetetes Geburtstagsgeschenk abholen koennen. Ein Bild! Kein Impressionist, leider. Aber dennoch eines von einer Malerin, die ich seit 10 Jahren schon kennen und deren Bilder ich sehr mag. Sie ist bald 70 Jahre alt aber total voller Energie. Wuchs als Ojibwa (Indianer) in Ontario auf und malt Szenen aus ihrer Kindheit in prallen Farben.


    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix

  • Hallo Ihr Lieben!


    "Die Teerose" war das erste Buch in diesem Jahr, das ich gelesen habe. Ich habe Eure Diskussionen verfolgt, wollte aber wegen spoilern noch nichts sagen. Kann ich ja jetzt nachholen. Also ab jetzt folgen ein paar Spoiler...


    Das Buch ist zweifellos sehr schön geschrieben. Liest sich wie nix weg, aber ich hab doch ziemlich viele Kritikpunkte gefunden, die mich umso mehr ärgern, weil man sie hätte verhindern können.


    Mich hat es erstmal genervt, das Fiona so tierisch viel erleiden muste, sie aber dann in New York mit relativ wenig Schwierigkeiten zur Big-Tea-Queen aufstieg. Das war mir etwas zu viel des Guten.


    Und ich habe oft nicht nachvollziehen können, warum Fiona und Joe sich nicht vergessen konnten. Fiona gibt fast ihr Lebensglück auf, weil sie Joe nicht vergessen kann und Joes Verhalten fand ich für einen Mann irgendwie unangebracht. Das heißt jetzt nicht, das Männer nicht weniger lieben oder leiden können, aber manchmal kam er mir ein bißchen wie ein Weichei vor, der seiner Mami nachweint. Versteht Ihr, wie ich das meine?


    Übrigens kann ich gar nicht verstehen, das einige mit Spannung darauf gewartet haben, ob Fiona und Joe je wieder zueinander finden. Für mich war das irgendie klar wie Klösschenbrühe, dass der Roman darauf hinauslaufen musste. Was ja auch okay ist - wäre es anders gewesen hätte ich es auch doof gefunden, aber "Die Teerose" gehört nun mal zu diesen Happy-End-Romanen.


    Das alles soll jetzt das Buch nicht schlechter machen, als es ist. Ich habe es sehr genossen und würde sofort ein weiteres Buch der Autorin kaufen, aber ich denke, die Autorin kann sich auch noch verbessern und bei aller Schmökerei, die das Buch so lesenswert gemacht hat, hat es eben doch seine Fehler.


    Liebe Grüße,
    Steffi


    P.S. Nicholas war für mich übrigens ebenfalls die interessanteste Figur. Auf der anderen Seite hat es mich tierisch aufgeregt, dass Fiona natürlich einen Gönner findet, mit dem sie auf das Schiff kommt *Augen roll*

  • Ich wollte noch einen Punkt hinzu fuegen, weshalb Nicholas eine meiner Meinung nach nicht nur sehr interessante sondern auch sehr gut geschriebene Figur war. Dazu muss ich aber spoilern, ist so ziemlich am Schluss.


    Nicholas Tod war ja wegen seiner Syphilis Erkrankung vorauszusehen. Und da war ich auch froh, dass Donnelle weder eine wundersame Heilung erfand noch einen weiteren *grausamen* Tod hinzufuegte und das zuviel des Grauens im ersten Teil noch schlimmer machte. Syphilis war damals ja oft gegen Ende hin mit geistiger Umnachtung vom schlimmsten begleitet. Wenigstens das ist ihm und Fiona erspart geblieben.
    Ansonsten schliess ich mich weiterhin Steffis Rezension vollinhaltlich an.


    Beatrix

  • Hallihallo,


    Zitat von "Steffi (Bücherkiste)"

    "Die Teerose" war das erste Buch in diesem Jahr, das ich gelesen habe. Ich habe Eure Diskussionen verfolgt, wollte aber wegen spoilern noch nichts sagen. Kann ich ja jetzt nachholen. Also ab jetzt folgen ein paar Spoiler...


    Spoiler sind in Ordnung - man kann sie ja in gelb kennzeichnen. Ist sowieso sinnvoller, da einige noch nicht so weit sind und andere vielleicht irgendwann in dieser Leserunde nachlesen ;)


    Zitat von "Steffi"

    Mich hat es erstmal genervt, das Fiona so tierisch viel erleiden muste, sie aber dann in New York mit relativ wenig Schwierigkeiten zur Big-Tea-Queen aufstieg. Das war mir etwas zu viel des Guten.


    Dieser Eindruck kommt vermutlich daher, dass zwischen ihrer Ankunft und ihrem erlangten Reichtum 10 Jahre vergehen, über die der Leser nichts erfährt.


    Zitat von "Steffi"

    Und ich habe oft nicht nachvollziehen können, warum Fiona und Joe sich nicht vergessen konnten. Fiona gibt fast ihr Lebensglück auf, weil sie Joe nicht vergessen kann und Joes Verhalten fand ich für einen Mann irgendwie unangebracht. Das heißt jetzt nicht, das Männer nicht weniger lieben oder leiden können, aber manchmal kam er mir ein bißchen wie ein Weichei vor, der seiner Mami nachweint. Versteht Ihr, wie ich das meine?


    Deshalb hatte ich ja vor einigen Postings geschrieben, dass ich mir eigentlich für Fiona und Joe jeweils andere Partner wünsche. Das wäre realistischer gewesen.


    @Beatrix: Mit Nicholas' Tod hast Du vollkommen recht! Das war die perfekte Lösung!


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Hallo!


    Endlich habe ich die Teerose beendet!
    Das Gesamturteil sehr sehr empfehlenswert!


    Was mich ein wenig am Schluss stört:


    * Burton ist Jack the Ripper
    * Burton überlebt mehrfach schwere Verletzungen
    * Charlie lebt - als Gangsterboss

    * Das Buch bzw. der Ausgang des Buches sind sehr berechenbar


    Und was mich am meisten stört, das passiert mir aber öfters bei Büchern, man hat das Gefühl die maximale Anzahl an Seiten ist erreicht und das Buch muss fertig werden.
    Dieses Gefühl hatte ich auch schon oft bei Rebecca Gable, 750 Seiten alles haarklein erzählt und dann die letzten 200 Seiten Vollgas und Zeitsprünge über 10 Jahre. :sauer:


    Gruß und ein sonniges Wochenende :sonne:



    Thorsten

  • Hallo!


    Sorry, bitte nicht böse sein, habe vergessen zu spoilern!!! :redface:



    Gruß


    Thorsten

  • Huhu Thorsten,


    Zitat von "sao3635"

    Sorry, bitte nicht böse sein, habe vergessen zu spoilern!!! :redface:


    Hüstel...habs gleich mal geändert. Da hast Du ja in die Vollen gegriffen :breitgrins:


    Übrigens: Als registrierter Benutzer kannst Du Deine eigenen Beiträge auch nach Absenden immer wieder editieren (den Button dazu findest Du im entsprechenden Posting rechts oben).


    Ansonsten bin ich hinsichtlich der Kritik absolut Deiner Meinung!


    Liebe Grüße
    nimue

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  • Hallo!


    Danke für das Abändern meines kleinen/großen Missgeschickes. :smile:


    Und wieder einmal bestätigt sich: ,,Augen auf, das hilft beim Sehen!" (Edit-Button)


    Gruß


    Thorsten

  • Hi ihr Lieben,


    habe eure Diskussion jetzt nachgelesen und bin eigentlich ganz eurer Meinung, was Lob und Tadel betrifft.


    Insgesamt hat mir das Buch ausgesprochen gut gefallen und ich bereue sicher nicht, mir das HC angeschafft zu haben. Andererseits gibt es schon ein paar Kritikpunkte. Einiges war schlicht und einfach viel zu dick aufgetragen! Speziell ...


    ... dieses dreihundertneunundsiebzigfache aneinander Vorbeirennen von Fiona und Joe, sobald er in NY ist.


    Und eine Sache war mir beim Lesen die ganze Zeit über klar, nämlich ...


    ... dass die Leiche nicht Charlie war.


    Weiß auch nicht warum, aber ich fand das dermaßen offensichtlich.
    Eine andere Vermutung fand ich die ganze Zeit über zwar naheliegend, aber nicht ganz so sonnenklar:

    Nämlich dass Jack the Ripper = Burton.


    Aber wie gesagt: insgesamt fand ich das Buch trotzdem sehr mitreißend und gut geschrieben. Eine tiefschürfende Botschaft wird man vermutlich vergeblich suchen, aber lesenswerte und gut gemachte Unterhaltung ist es auf alle Fälle! :smile:


    Gruß,
    Bluebell

    [color=darkblue]"Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of b

  • hallo,


    ich habe den ganzen Abend nur gelesen und eben "die Teerose" beendet. Und jetzt bin ich traurig, weil ich Eure Leserunde damals verpasst habe! *schnüff* :sauer: :sauer:


    Jedenfalls kann ich jetzt nachvollziehen, warum die Hardcover-Ausgabe des Buches ausverkauft ist!!
    Ein ganz fantastisches Buch!! Trotz seiner 684 Seiten ist es mir kein einziges Mal langweilig oder langatmig vorgekommen, ich war immer nur unglaublich gebannt von der Geschichte!!! Ein wirklich schöner Schreibstil, der alle Figuren unheimlich echt, lebendig und liebenswert vor dem Auge des Lesers erscheinen lässt.


    Der einzige negative Aspekt sind die vielen Tippfehler und die oft fehlenden oder falsch gesetzten Anführungszeichen. Ich hoffe, dass sich das in der Taschenbuchausgabe, die bald erscheint, verbessert hat, denn die wird auf jeden Fall gekauft!! :zwinker:


    Ein paar Anmerkungen hab ich auch noch:


    Ich wäre nie auf den Gedanken gekommen, dass Charlie noch lebt. Ich fand es unglaublich und auch ein wenig schwer nachvollziehbar, dass er seine Identität geändert und die ganze Zeit in der Nähe gelebt hat.


    Dass Burton Jack the Ripper ist, hatte ich dagegen die ganze Zeit im Gefühl, weil Burton auch im Verlauf des Buches zunehmend agressiv und irrsinnig beschrieben wurde. Seine Kindheitsgeschichte fand ich schlimm, aber sie hat klargemacht, warum er solch einen Hass auf Prostituierte hatte.


    Was ich ein klein wenig schade fand ist, dass man als Leser nicht die Eröffnung des "Tea Rose" miterleben durfte, nachdem Fiona so hart dafür gearbeitet hatte.

  • Hallo Capesider,


    schön, dass Dir das Buch auch so gut wie uns gefallen hat! Aber Du musst doch wegen der verpassten Leserunde nicht traurig sein - die Beiträge sind hier und können immer nachgelesen werden und man kann auch immer noch darauf antworten :trost:


    Zitat von "Capesider"

    Was ich ein klein wenig schade fand ist, dass man als Leser nicht die Eröffnung des "Tea Rose" miterleben durfte, nachdem Fiona so hart dafür gearbeitet hatte.


    Stimmt! Das fand ich auch sehr schade! Überhaupt ist mir die ganze Teegeschichte etwas zu kurz gekommen! Aber ansonsten: Rundum gelungen!


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.