Jens Böttcher - Interview mit dem Teufel

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 3.786 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Tammy1982.

  • Ich möchte hier ein Buch vorstellen, für das in zwei Wochen eine autorenbegleitete Leserunde stattfindet:


    Jens Böttcher - Interview mit dem Teufel


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    Amazon-Kurzbeschreibung:

    Zitat

    Ein geheimnisvoller Fremder, der allen Ernstes behauptet, der Teufel persönlich zu sein, lädt zu einer Pressekonferenz. Eine Handvoll neugieriger Journalisten erscheint. Natürlich rechnet keiner von ihnen damit, dass dieser Aufschneider tatsächlich der Teufel ist ... Der Teufel erzählt seine Geschichte - ein geistreicher, kurzweiliger Dialog über die großen theologischen Fragen und das geheimnisvolle Beziehungsgeflecht aus allzumenschlicher Schwäche, teuflischer Raffinesse und göttlicher Vorsehung.


    Über den Autor:

    Zitat

    Jens Böttcher, Jahrgang 1966, ist Autor, Musiker, Dichter, Nachdenker, Folkrocker und Überlebenskünstler. Er schreibt fürs Fernsehen und erfand mit dem Reverend Eminent eine der erfolgreichsten und langlebigsten Radiocomedys. Seine Musik begeistert und seine Texte berühren zutiefst.

    Wer mehr über den Autoren erfahren will, hier seine Homepage: http://www.boettchercom.de


    Autor und Thema lassen eine spannende Leserunde erwarten.


    Es wäre schön, wenn sich noch ein paar interessierte Teilnehmer für die Leserunde mit Jens Böttcher (auf Leserunden.de) finden. :smile:
    Start ist am Freitag, 19. August 2011.
    Und wie schon bei den "Neuigkeiten" geschrieben wurde: es sind noch Freiexemplare des Buches übrig. :zwinker:


    Viele Grüße von Annabas :winken:

  • Eine Bitte an die Admins:
    Es handelt sich bei dem Buch um ein Theaterstück (das hat uns alle überrascht :zwinker: ) - würdet ihr den Thread bitte zu "Dramen und Lyrik" verschieben? Danke!


    Grüße von Annabas :winken:

  • So, nach der Leserunde hier meine Rezi:


    Inhaltsangabe:


    "Interview mit dem Teufel" ist ein Theaterstück in zwei Akten.
    In einer Kleinstadt lädt ein Fremder, der von sich selbst behauptet, der Teufel zu sein, zur Pressekonferenz. Das Medienecho hält sich in Grenzen, und so beginnt der „Teufel“ vor einer nur sehr kleinen Zuhörerschaft, Rechenschaft abzulegen. Aber – handelt es sich bei dem Fremden wirklich um den Teufel? Er kennt sehr viele Details über die Anwesenden, aber warum sollte der Teufel ausgerechnet in einem deutschen Provinznest vor unbedeutenden Journalisten auftreten – und nicht in einem gigantisch großen Stadion in London, New York oder Buenos Aires? Kolbach, einer der Journalisten, beginnt tiefer nachzufragen und erlebt eine Überraschung ...


    Meine Meinung zum Buch:


    Ich habe dieses Theaterstück sehr gerne gelesen. Sehr hilfreich dabei war, dass ich es im Rahmen einer autorenbegleiteten Leserunde gelesen habe, denn ebenso interessant wie die Geschichte selbst waren die Diskussionen rund um das Buch. Es war etwas ganz Besonderes für mich.


    Da sich das ganze Stück als Pressekonferenz abspielt, liegt der Schwerpunkt weniger auf dem, was passiert, sondern mehr auf dem, was gesagt wird. Und gesagt wird eine ganze Menge. Ich bin nicht der Meinung, dass man für das Lesen des Stückes besondere theologischen Kenntnisse braucht, denn wichtige Punkte werden im Stück noch kurz umrissen und wenn ich das Buch nicht gerade in einer Leserunde gelesen hätte, hätten mir diese Informationen sicher auch gereicht. Aber so habe ich doch noch einmal die Bibel zur Hand genommen und die Geschichten von Hiob und Jona nachgelesen. Notwendig war es allerdings in meinen Augen nicht unbedingt.


    Die Dialoge haben mich oft nachdenklich zurückgelassen. Ich würde das Stück aber nicht als ein ernstes Stück bezeichnen. Es ergeben sich immer wieder schlagfertige Dialoge bzw. Kommentare, die allerdings das Stück nicht ins Lächerliche ziehen.


    Die Leserunde hat gezeigt, wie sehr das Thema zur Diskussion anregt. Ich selbst habe mir auch wieder Gedanken um meine eigene Einstellung zum Christentum, um Religion im allgemeinen und um meinen eigenen Standpunkt gemacht. Allein dafür hat sich das Lesen gelohnt.


    Ich hoffe, dass ich das Stück irgendwann einmal auf der Bühne erleben kann – und ich hoffe, dass anschließend wieder Zeit ist, um mit den anderen Theaterbesuchern oder den Darstellern, dem Regisseur oder auch noch einmal mit dem Autoren zu diskutieren.


    Eine Rattenbewertung werde ich diesmal nicht abgeben, da ich das Buch und die Diskussionen in der Runde kaum trennen kann.
    Aber ich kann das Buch unbedingt empfehlen.


    Viele Grüße von Annabas :winken:

  • Interview mit dem Teufel - Jens Böttcher


    Ein Drama in 2 Akten beschreibt hier das Interview des Teufel in einer Provinzkleinstadt vor einer Hand voll Presseleuten und einem lokalen TV Sender. Kein großer Rummel für ein solches "Spektakel", doch mit fortschreitender Geschichte merkt man, dass die Zuhörer nicht zufällig zu sein scheinen.


    Ich war überrascht, dass es sich um ein Bühnenstück handelt, aber es passt wunderbar - ich würde es wirklich gern mal erleben. Es gibt keinen großen Handlungsstrang, das Gesagte und Erzählte steht im Vordergrund. Man kann die Akte in die beiden Testamente aufteilen und für mich als Laien habe ich hier einiges gelernt. Die Ausführungen des Teufels sind interessant und ich entdeckte mich manchmal zustimmend nickend. Trotzdem fand ich es manchmal schwierig den Gedanken zu folgen, einfach mangels Hintergrundwissen - und in der LR wurde wirklich auf sehr hohem Niveau diskutiert.
    Einzig das Ende lies mich ein wenig enttäuscht zurück, nach einem tollen ersten Akt und auch vielen guten Passagen im 2. Teil, hatte ich vom Ende einfach mehr oder anderes erwartet. Dabei kann ich nicht mal sagen, was gefehlt genau gefehlt hat, vllt. ein Showdown oder die Erkenntnis. Obwohl mich bewußt ist, dass dies an mir selbst liegt.


    Fazit: Ein nettes Büchlein, was zum Nach- und Weiterdenken anregt und in der Leserunde wirklich wunderbar besprochen wurde. Danke an Jens für deine Beiträge und an alle Teilnehmer für die interessanten Diskussionspunkte.


    Wegen dam für mich nicht ganz so geliebten Ende vergebe ich 3ratten:marypipeshalbeprivatmaus:


    Viele Grüße
    schokotimmi

  • Leider konnte ich mich mit dem Theaterstück nicht allzu gut anfreunden. Mir wäre ein allwissender Erzähler, der mehr Hintergrundinfomationen zu den einzelnen Personen und deren Gedanken preisgibt, lieber gewesen. Einerseits habe mich die Unterbrechungen der anwesenden Journalisten genervt, andererseits hätte ich mir mehr Reaktionen von ihnen gewünscht. Entweder haben die Nebenfiguren die Rolle eines Stichpunktebringers für den Teufel gespielt oder sie mussten zur Auflockerung einen Witz vom Teufel über sich ergehen lassen. Eigene Reaktionen und gedankliche Auseinandersetzungen habe ich leider vermisst.
    Originaldibbler hat schon sehr schön mein Fazit zu diesem Buch formuliert:


    Es ist entweder ein theologisches Werk mit zu viel Rahmenhandlung und zu wenig Neuigkeitswert oder eine Geschichte mit zu wenig Handlung.


    Das Buch hat mich aber dazu angereg mich mehr mit der Bibel und deren Deutung und dem Christentum allgemein zu beschäftigen.


    2ratten

  • Hallo Ihr Lieben,


    ehrlich gesagt, hatte ich keine Ahnung was mich erwartet, als ich das Buch im Rahmen einer autorenbegleitenden Leserunde begonnen habe, zu lesen. Überrascht war ich daher schon mal, dass es sich um Theaterstück in 2 Akten handelt: Der Teufel bietet in einem kleinen Ort zum Interview und nur einige Reporter kommen überhaupt zu dem Termin. Unter ihnen auch Richard Kolbach, der die Einladung erst für einen schlechten Scherz gehalten hat und schließlich der Einzige ist, der sich auf ein Wortgefecht mit dem Teufel einlässt.


    Im Nachhinein bin ich sehr froh, dass ich das Buch in einer autorenbegleitenden Leserunde gelesen habe. Ich bin zwar christlich erzogen und würde von mir behaupten, dass ich auch über ein gewisses Maß an christlicher Bildung verfüge, jedoch verlangt das Buch einem theologisches Wissen ab, das ich so nicht habe. Daher war ich froh, dass viele Themen in der Leserunde genauer erklärt und diskutiert wurden.


    Der Diskussionsstoff selber ist sehr spannend aufbereitet und viele Passagen haben mich auch zum Andenken und Nachdenken angeregt. Einige Ansätze kann man fast als ketzerisch bezeichnen, aber von ihrer Idee her, immer sehr spannend und gut durchdacht.


    Der Teufel selber wird sehr gut dargestellt und gerade durch die Form eines Theaterstückes kann er so richtig zur Höchstform auflaufen. Auch der Journalist Kolbach lässt sich sehr gekonnt auf das Wortduell ein und wächst während dem Interview sichtlich. Die beiden Damen, die als einzige noch im Raum bleiben, verblassen leider nach anfänglichen Wortplänkeleien zu reinen Anwesenden, die keinen Beitrag mehr haben. Dabei fand ich das Verhalten gerade einer Dame höchst fragwürdig und trotz Erklärungen, war mir ihre Verhaltensänderung um 180° bis zum Ende nicht so ganz nachvollziehbar.


    Die Auflösung am Ende, warum der Teufel dieses Interview gibt und ob er denn wirklich der Teufel ist, war für mich nicht mehr richtig nachvollziehbar und ohne die Leserunde hätten meine Lücken in der Bibel mich das Ende einfach nicht wirklich verstehen lassen. Auch nach der Erklärung muss ich sagen, dass für mich das große Geständnis nicht so wirklich groß ist, aber vielleicht bin ich auch viel zu sehr vom Teufel befallen! :teufel:


    Alles in allem eine tolle Idee, mit dem Theaterstück gut umgesetzt und bietet sich v. a. für ausgiebige Diskussionen an. Jedoch sind detaillierte theologische Grundkenntnisse unbedingt notwendig, um das Büchlein wirklich komplett verstehen zu können. Als Lektüre im Religionsunterricht, ist dieses Buch, aber denke ich, bestens geeignet!


    3ratten


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)