Tim Powers - Die kalte Braut

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    Ich war von Tim Powers „Die Tore zu Anubis Reich“ begeistert und habe mir „Die kalte Braut“ von ihm extra herausgesucht, weil hier ebenfalls historische Persönlichkeiten, nämlich Byron, Shelley und Keats, in eine phantastische Welt gesetzt werden.


    Leider hat mir das Buch so gar nicht gefallen, ich habe nämlich bis zum Schluss das vom Autor entwickelte Konzept (sofern es eines gab) der fantastischen Elemente nicht wirklich verstanden. Es gibt in seiner Welt wohl so eine Art Vampire, Nephelim genannt, die allerdings auch als Steinfiguren oder Schildkröten auftreten. Menschen können von ihnen gebissen werden und Knoblauch hilft gegen sie. Es gibt aber auch Menschen, die von ihnen zum Partner erwählt wurden oder mit ihnen verwandt sind und für die sie als Muse dienen. Loswerden kann man sie durch Erklimmen von Berggipfeln oder indem man viel (Salz-)wasser überquert, allerdings rächen sie sich dann durchaus schon mal an der Familie und saugen sie beispielsweise aus – und wenn die Leichen nicht ordnungsgemäß (mit Holzpflock) entsorgt werden, so kommen sie wieder. Die Hauptfigur, Michael Crawford, handelt sich dummerweise eine solche Nephelim als Frau ein, was zum brutalen Tod seiner richtigen Ehefrau führt. Fortan ist er auf der Flucht und versucht seine Nephelim wieder loszuwerden, wobei er die bekanntesten Dichter seiner Zeit trifft.


    Ich hatte nur leider das Gefühl, dass der Autor selber nicht so ganz wusste, in welche Richtung er Crawford denn steuern soll, ob er seine Nephelim wirklich loswerden will und warum er eigentlich ständig mit den ebenfalls betroffenen Dichtern seine Zeit verbringt. Crawford stolpert eigentlich die ganze Zeit durch die Geschichte, ohne dass sein Verhalten für den Leser in irgendeiner Weise nachvollziehbar ist. Dazu bedient sich der Autor auch noch bei so ziemlich sämtlichen klassischen Sagen des Altertums, der griechischen, nordischen, ägyptischen, biblischen und was-weiß-ich-was für Mythologie um seine Figuren dort jeweils Entdeckungen machen zu lassen, die in Verbindung zu den Nephelim stehen. Irgendwann wurde mir das dann auch zu viel, vor allem, da ich nur einen Teil der Quellen, auf die seine Figuren verwiesen, kannte


    Ich war also insgesamt recht genervt von dem Buch und habe eigentlich hauptsächlich durchgehalten, weil ich gehofft habe, irgendwann zu verstehen, was der Autor da eigentlich für eine Geschichte erzählen will – das hat allerdings leider bis zum Ende nicht geklappt.


    3ratten


  • Es gibt in seiner Welt wohl so eine Art Vampire, Nephelim genannt, die allerdings auch als Steinfiguren oder Schildkröten auftreten.


    :totlach:


    Das hört sich alles reichlich bescheuert an.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen