Stephen Hunt - The Court of the Air/Das Königreich der Lüfte

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 1.013 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kati.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Titel: Das Königreich der Lüfte (The Court of the Air)
    Autor: Stephen Hunt


    Allgemein:
    784 S.; Heyne; 2011


    Inhalt:
    Das Königreich Jackal wird von der Vernichtung bedroht. Die Welt in der Menschen, Magier und Dampfmänner friedlich zusammenleben soll für immer zerrstört werden. Molly und Oliver, zwei Waisenkinder sind jeder auf seinem Weg, dazu ausersehen dies zu verhindern. Ahnungslos stürzen sich beide in das Abenteuer, nicht wissen das sie von einem Feind verfolgt werden, der sowohl mächtig als auch höchst gefährlich ist...



    Meine Meinung:
    Ich hab glaub ich grade den ultimativen Steampunkschock :breitgrins: Soviel Steampunk wie in diesem Roman hab ich bisher noch nie gehabt. Da schwirrt es nur so von Luftschiffen, Dampfmännern (eine Art Roboter die aber ohne Menschenhand leben und arbeiten und sich selbst bauen können, und definitiv meine Lieblinge in diesem Roman) und andren Maschinen, davon wird einem richtig schwindelig. Zudem prasseln auch sonst sehr viele Informationen auf den Leser ein, das muss man Zwischendurch etwas entwirren, immerhin muss man ja über 700 Seiten den Überblick behalten, bei all den Verschwörern und Köchen ganz eigener Süppchen kommt man jedenfalls hin und wieder ein wenig ins Straucheln.
    Jackal erinnert in sehr fernen Teilen ein wenig an das britische Empire, zu verschiedensten Zeiten ab dem 16. Jahrhundert, aber so genau erkennt man das nicht. Hier wird vieles der Fantasie des Lesers überlassen - was ja nicht unbedingt das Schlechteste ist ;)


    Eigentlich war es mir etwas zu Fantasy mäßig , da wurde mehr Zauberei eingesetzt als in allen drei Herr der Ringe Bänden zusammen :zwinker: ich bin wohl eher der Steampunkleser der ganz viel viktorianisch anmutende Gestalten braucht, aber irgendwie hat mich Hunt trotzdem gepackt und in seine Welt gezogen. Und das obwohl er meiner Meinung nach nicht immer gleich gut schreibt. Vor allem zu Beginn liest sich das ganze eher wie ein Jugendroman, Molly ist irgendwie das typische Teenieromanmädel das alles schafft, alles kann und sowieso alles immer besser weiß. Oliver dagegen ist da schon ganz anders und auch die Figur die mir besser gefallen hat. Er ist vielschichtiger aufgebaut und ihm fällt zum Glück nicht immer alles gleich in den Schoß. Eigentlich hätte der Roman schon für ihn allein gereicht. Aber ich schätze mal das Hunt hier wohl ein weibliches Gegengewicht schaffen wollte. Manche Szenen fand ich wie gesagt nicht so gut und dann gab es aber wieder Kapitel die ich geradezu verschlungen habe. Nach und nach wird die Qualität kontinuierlicher und wenn man erstmal so richtig in der Geschichte gefangen ist, wird das Auftauchen daraus immer schwerer. Ich bin jetzt noch irgendwie wie benebelt (was irgendwie passt ;) ) und muss mich an die Welt außerhalb des Romans gewöhnen.


    Jackal ist eine Welt die politisch hoch brisant ist, allein die Idee des Königs, der eigentlich nur noch als Symbol fungiert ist und von dem Parlament dem Volke präsentiert wird, ist natürlich nicht neu, aber die Umsetzung fand ich irgendwie genial. Denn er hat keine Arme... Und spätestens hier wird einem dann langsam klar das der Roman doch komplexer ist als man im ersten Moment denkt. Er spielt zwar schon auch recht offensichtliche politische Gruppierungen und Ideen an, andererseits versucht Hunt trotzdem den Erhobenen Zeigefinger zu vermeiden (zugegebener Maßen gelingt ihm das nicht immer so ganz, aber es hält sich insgesamt in Grenzen). Hunt wird zum Teil recht grausam in der Darstellung der Herrschenden Parteien, lässt aber auch deren Gegner nicht mit blütenreiner Weste zurück. Gerade hier liegt einer der großen Stärken des Romans, Hunt schafft es wirklich das man alle Beweggründe nachvollziehen kann und gleichzeitig zeigt er auf das auch die "Guten" manchmal das falsche wollen, es aber selbst nicht als dieses erkennen. Reines Schwarzweißdenken wird man hier nicht finden. Das kontinuierlich durch zu ziehen, das schafft nicht jeder Autor!


    700 Seiten am Stück das muss man auch erstmal schaffen... Von der eigentlichen Handlung her ist die Geschichte dann wie ein reiner Fantasyroman aufgebaut, es gibt böse und weniger böse, Magier und Völker die sich bekämpfen. Allerdings schafft es Hunt doch mit ein paar Kniffen das Ganze interessant zu gestalten. Gut und Böse, so einfach macht er es dem Leser nicht. Außerdem verzichtet er weitgehend (nicht immer ganz) auf kitschige Wendungen die nicht in die Handlung gepasst hätten.


    Das Ende ist dann auch nicht so einfach und für mich daher umso überzeugender. Ich bin jedenfalls wenn ich das Ganze so rückblickend betrachte geneigt


    5ratten


    zu vergeben und dabei hab ich beim Lesen zu Anfang gedacht bei drei oder höchstens vier zu landen


    Da es im Jackal Universum noch andere Romane gibt stellt man sich natürlich unwillkürlich die Frage welchen der Figuren man in einem davon wiederbegegnen wird. Ich hoffe sehr das dies passieren wird. :)


    Zu Beginn wusste ich gar nicht so recht was ich schreiben soll... tja anscheinend hatte ich dann doch das ein oder andere zu sagen. Ein weiterer Band der im Jackal Universum spielt liegt jedenfalls schonmal auf meinem SUB. Eine kleine Steampunkpause brauch ich jetzt erstmal trotzdem ;)

  • Hier habe ich jetzt noch für alle Interessierten die anderen Bände die in Jackal spielen aufgelistet.
    Zur Seite des Autors gehts hier


    Soweit ich das sehe kann man die Romane unabhängig voneinander lesen. :) Ich hab sie aber trotzdem mal in der Reihenfolge des Erscheinens aufgelistet. Ich kann aber nichts dazu sagen ob sie auch chronologisch (was die Handlung betrifft) ist.


    The Court of the Air (Dt. Titel: Das Königreich der Lüfte)


    The Kingdom Beyond the Waves (Dt. Titel und grade erst erschienen: Das Königreich hinter den Wellen)


    The Rise of the Iron Moon


    Secrets of the Fire Sea


    Jack Cloudie