Der Duft des Sommers 01 - Kapitel 1 bis 7 (Seiten 7 - 88)

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 4.678 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Doris.

  • Hallo Ihr Lieben,


    nachdem ich heute viel Lesezeit hatte - mit Erkältung zu Hause ist das das einzig Positive - schreibe ich gleich mal meinen Eindruck vom ersten Abschnitt.


    Total überrascht war ich ja, dass das Buch aus der Ich-Perspektive von Henry erzählt wird. Ich hätte ja gedacht, dass es wenn dann die Perspektive von seiner Mutter ist, aber die Idee den 13jährigen Jungen das Buch erzählen zu lassen, finde ich klasse.


    Schön, wie man aus seiner Sicht erfährt, dass es seiner Mutter nach der Scheidung vom Vater eigentlich nicht wirklich gut geht und sie sich immer weiter verkriecht. Dass sie den Anblick von Müttern mit Babys nicht verkraftet, kann ich gut nachvollziehen. Sich jedoch komplett zurück zu ziehen, ist natürlich auch nicht die beste Lösung.


    Interessieren würde mich ja, warum der Vater seine Frau verlassen hat. Die Neue scheint zwar jünger, aber irgendwie biestiger und wohl mittlerweile auch unansehnlicher zu sein, von daher kann ich das bis jetzt noch nicht so ganz nachvollziehen. Sehr traurig!


    Jedoch finde ich die Spannung zwischen Frank und Adelaide, gerade aus Sicht von Henry, total cool und kann es förmlich knistern hören. :breitgrins: Obwohl ich nicht weiß, ob ich einfach einen Mann, der ein blutendes Bein hat und sich insgesamt doch etwas auffällig benimmt, so einfach mit nach Hause nehmen würde... Dass sie sich dann auch noch von ihm fesseln lässt, hat mich quasi umgehauen... Weiß nicht, ob ich einem wildfremden Mann dieses Vertrauen entgegen bringen würde... :entsetzt: :zwinker:


    Bin gespannt, wie sich das entwickelt. Außerdem bin ich auch neugierig darauf zu erfahren, was Frank eigentlich genau verbrochen hat...


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Passiert ist in den ersten sieben Kapiteln "eigentlich" nur, dass Adeles Sohn Henry in einem Supermarkt von einem Fremden (Frank) angesprochen wurde, sie den Mann mit nach Hause genommen haben und dieser dort zugegeben hat, ein entflohener Sträfling zu sein.


    Viel mehr passiert ist jedoch in den Rückblenden, die Adeles und Henrys bisheriges Leben beleuchten, und die Erzählweise Maynards zog mich dort schnell in die Geschichte hinein. (Auch, dass sie vollkommen ohne Kitsch auskommt!)


    Überrascht war ich, dass "Der Duft des Sommers" in der Ich-Perspektive von einem erwachsenen Henry erzählt wird. In der Kurzbeschreibung steht:
    >>>Und während Henry in Frank den lange vermissten Vaterersatz findet, entwickelt sich zwischen Frank und Adele eine zarte, innige Liebe. Eine Liebe, für die sie einen hohen Preis zahlen werden .<<< Ich hoffe nur, dass die Erzählperspektive nicht so gewählt ist, weil Adele etwas passiert.


    Als im TV berichtet wird, dass Frank ein Mörder ist und am nächsten Tag in der Zeitung ein Bild von Frank erscheint, auf dem er wirklich brutal aussieht, sticht einem der krasse Gegensatz ins Auge, denn in Adeles Haus ist Frank sehr höflich, zuvorkommend und hilfsbereit.


    Der Roman gefällt mir bis jetzt sehr gut und ich werde gleich mit dem zweiten Teil beginnen. Möchte unbedingt wissen, warum Frank genau im Gefängnis war.

  • Ich habe bis inklusive Kapitel 6 gelesen (am See :breitgrins:) und bisher gefällt es mir eigentlich ganz gut.


    Ich war doch etwas geschockt, als Adele Frank eigentlich ohne irgendwie viel zu sagen mit nach Hause nimmt. Für mich ist das so nicht nachvollziehbar. Anscheinend hat Frank doch etwas besonderes an sich, sonst würde sie ihm nicht so vertrauen.


    Ich habe den Klappentext nicht gelesen, und bereue es schon jetzt die Kurzbeschreibung von Anja gelesen zu haben :zwinker:. Aber ich verdränge das wieder. Ich tippe mal sehr stark darauf, dass sich die beiden verlieben, aber wahrscheinlich wird die Polizei doch noch auftauchen... Vielleicht müssen sie auch untertauchen.


    Die Art wie Henry erzählt wirkt auf mich ziemlich traurig. Klar, er scheint ja auch kein besonders glückliches Kind zu sein. Es scheint fast so als könnte er in Frank einen neuen Vater oder zumindest sehr guten Freund finden.


    Ich bin natürlich auch gespannt, wen Frank unter welchen Umständen ermordet hat.

  • Ich weiß noch nicht so recht, was ich von dem Buch halten soll.


    Anfangs war ich geradezu erschrocken, dass Adele und Henry einfach so im Supermarkt einen geheimnisvollen blutenden Mann mitnehmen, mit dem ja ganz offensichtlich irgendetwas nicht stimmt. Das hätte ja auch ganz schön schiefgehen können!
    Frank entpuppt sich zwar als höflicher "Gast", aber er ist immerhin ein verurteilter Mörder und entflohener Sträfling :entsetzt:


    Die Rückblenden zeigen, dass Adele ein ziemlich ernsthaftes Problem zu haben scheint. Dass jemand einfach das Haus nicht mehr verlassen mag, ist ja nicht normal. Henry fehlt es zwar nicht an Essen und im "Notfall" fährt sie auch mit ihm in den Supermarkt, um neue Kleidung zu kaufen, aber Freunde oder Hobbies außerhalb des Hauses hat der Junge keine.
    Er liebt seine Mutter und verrät niemandem etwas darüber, wie eigenartig sie geworden ist, aber er tut mir fürchterlich leid, das ist doch kein Leben...
    Irgendwie habe ich in letzter Zeit öfter Bücher gelesen, bei denen die Eltern ihre Kinder auf die eine oder andere Art im Stich lassen, vielleicht reagiere ich deswegen gerade eher sehr negativ auf Adele und ihr Verhalten.

    LG, Dani


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  • Henry fehlt es zwar nicht an Essen und im "Notfall" fährt sie auch mit ihm in den Supermarkt, um neue Kleidung zu kaufen, aber Freunde oder Hobbies außerhalb des Hauses hat der Junge keine.


    Ich weiß nicht. Ich meine, ständig nur Fertigessen zu essen kann ja auch nicht gesund sein. Hat die Mutter kein Interesse daran, ihr Kind gesund zu ernähren? Eine Bekannte von mir bekam davon chronische Gastritis (im Alter von 19!). Und ohne Freunde und Hobbies aufzuwachsen ist natürlich hart. Da fehlt einem die Sozialisierung und es ist natürlich fraglich, ob er als Erwachsener dann normal leben kann oder ob er sich auch einsperrt!

  • Eine andere Frage: Ist es so gedacht, dass wir zu dem jeweiligen Abschnitt erst was schreiben, wenn wir das Kapitel fertig gelesen haben? Ich dachte, man kann schon schreiben, sobald man mit dem Abschnitt angefangen hat und spoilert halt die Dinge, die zu viel verraten könnten. Ich wollte gerade was zum 2. Abschnitt schreiben, aber ich bin erst bei Kapitel 12.

  • Ich weiß nicht. Ich meine, ständig nur Fertigessen zu essen kann ja auch nicht gesund sein. Hat die Mutter kein Interesse daran, ihr Kind gesund zu ernähren? Eine Bekannte von mir bekam davon chronische Gastritis (im Alter von 19!). Und ohne Freunde und Hobbies aufzuwachsen ist natürlich hart. Da fehlt einem die Sozialisierung und es ist natürlich fraglich, ob er als Erwachsener dann normal leben kann oder ob er sich auch einsperrt!


    Ich denke, dass es Adele selber so schlecht geht, dass sie sich um Henry nicht so kümmern kann, wie sie es bestimmt gern tun würde (sie liebt ihn ja sehr). Adele tut mir Leid (wie Henry übrigens auch; aber nicht wegen der Fertiggerichte, sondern weil er so allein ist), wütend allerdings bin ich auf Henrys Vater.


  • Eine andere Frage: Ist es so gedacht, dass wir zu dem jeweiligen Abschnitt erst was schreiben, wenn wir das Kapitel fertig gelesen haben? Ich dachte, man kann schon schreiben, sobald man mit dem Abschnitt angefangen hat und spoilert halt die Dinge, die zu viel verraten könnten.


    Hm, ich dachte, es wäre wie bei Leserunden.de, wo man aufgrund der Seitenbeschränkungen nicht spoilern muss?!
    Bei meinen Anmerkungen zu Teil 3 habe ich jetzt vorsichtshalber mal die Spoilermarkierung gesetzt, auch, wenn ich das bei einer LR nur für begrenzt sinnvoll halte... :zwinker:


  • Ich weiß nicht. Ich meine, ständig nur Fertigessen zu essen kann ja auch nicht gesund sein. Hat die Mutter kein Interesse daran, ihr Kind gesund zu ernähren? Eine Bekannte von mir bekam davon chronische Gastritis (im Alter von 19!). Und ohne Freunde und Hobbies aufzuwachsen ist natürlich hart. Da fehlt einem die Sozialisierung und es ist natürlich fraglich, ob er als Erwachsener dann normal leben kann oder ob er sich auch einsperrt!


    Ich meinte auch nicht, dass er besonders gesund ernährt wird, aber wenigstens gibt es Essen und er wird ordentlich gekleidet.
    Aber schlimmer finde ich das fehlende soziale Umfeld.
    Andererseits, wenn schon die Grundbedürfnisse nicht gedeckt würden, würden Außenstehende vielleicht eher auf die Probleme aufmerksam...
    Henry ist doch noch viel zu jung, um Adele "den Mann im Haus" zu ersetzen, egal wie sehr die beiden aneinander hängen, sie verlangt da (sicher unbewusst, aber trotzdem) einfach viel zu viel von einem Kind!



    Ich denke, dass es Adele selber so schlecht geht, dass sie sich um Henry nicht so kümmern kann, wie sie es bestimmt gern tun würde (sie liebt ihn ja sehr). Adele tut mir Leid (wie Henry übrigens auch; aber nicht wegen der Fertiggerichte, sondern weil er so allein ist), wütend allerdings bin ich auf Henrys Vater.


    Stimmt, der Vater ahnt ja offensichtlich, dass da einiges im Argen liegt, er fragt Henry sogar danach - aber er gibt sich mit der ausweichenden Antwort zufrieden, genauer will er es gar nicht wissen, denn dann müsste er ja etwas tun. Mehr als dieses halbherzige Angebot, dass Henry auch zu ihm ziehen könnte. Das dient wohl nur der Beruhigung des schlechten Gewissens, weil er nicht mehr für seinen Sohn tut und er ist dann sicher froh, als Henry das ablehnt...

    LG, Dani


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  • Der Vater interessiert sich wohl nicht wirklich dafür, wie es seiner Ex-Frau geht. Aber wir wissen ja (noch) nicht, warum sie sich getrennt haben bzw. ob Adele schon vor der Scheidung psychisch angeschlagen war. Das Angebot, Henry zu sich zu nehmen ist ja nicht wirklich ernst gemeint. Selbst wenn, damit würde er ihm nicht wirklich helfen. Wenn, dann müsste er dafür sorgen, dass Adele Hilfe bekommt.

  • Hm, ich dachte, es wäre wie bei Leserunden.de, wo man aufgrund der Seitenbeschränkungen nicht spoilern muss?!
    Bei meinen Anmerkungen zu Teil 3 habe ich jetzt vorsichtshalber mal die Spoilermarkierung gesetzt, auch, wenn ich das bei einer LR nur für begrenzt sinnvoll halte... :zwinker:


    Das war nicht böse gemeint! Mich persönlich stört es halt, wenn ich den Thread öffne und sofort alles weiß, was in dem Abschnitt passiert obwohl ich noch nicht alle Kapitel gelesen habe. Und erst reinschauen, wenn ich den Abschnitt beendet habe, lässt ja nicht zu, dass man zwischendurch Eindrücke postet. Dann brauche ich eigentlich keine Leserunde. Aber das ist nur meine persönliche Meinung! Wenn das so üblich ist, dann passt das schon so! Ich werde halt einfach versuchen nicht gleich alles zu lesen :zwinker:


  • Stimmt, der Vater ahnt ja offensichtlich, dass da einiges im Argen liegt, er fragt Henry sogar danach - aber er gibt sich mit der ausweichenden Antwort zufrieden, genauer will er es gar nicht wissen, denn dann müsste er ja etwas tun. Mehr als dieses halbherzige Angebot, dass Henry auch zu ihm ziehen könnte. Das dient wohl nur der Beruhigung des schlechten Gewissens, weil er nicht mehr für seinen Sohn tut und er ist dann sicher froh, als Henry das ablehnt...


    Das war auch mein Eindruck von Henrys Vater. Ist für ihn bequemer so.


    marimirl:

    Zitat

    Das war nicht böse gemeint! Mich persönlich stört es halt, wenn ich den Thread öffne und sofort alles weiß, was in dem Abschnitt passiert obwohl ich noch nicht alle Kapitel gelesen habe. Und erst reinschauen, wenn ich den Abschnitt beendet habe, lässt ja nicht zu, dass man zwischendurch Eindrücke postet. Dann brauche ich eigentlich keine Leserunde. Aber das ist nur meine persönliche Meinung! Wenn das so üblich ist, dann passt das schon so!


    Sorry, wenn das falsch rüberkam, von mir war es nämlich auch nicht böse gemeint! :zwinker:
    Ich verstehe Deine Einwände. Mir geht es nur so, dass ich es schön finde, in einer Leserunde ohne Spoiler meine Eindrücke zu schreiben. In einer Rezi könnte ich z.B. nur schreiben "Das Ende gefällt mir nicht", bei der LR kann ich ausführen, warum genau nicht und dabei auch spoilern, ohne dass es jemand krumm nimmt, weil er den Abschnitt ja auch schon kennt. Dabei habe ich natürlich nicht bedacht, dass andere nicht unbedingt wie ich gleich den ganzen Teil lesen... :redface:
    Also werde ich ab sofort auch in Leserunden spoilern; wenn mir etwas besonders wichtig ist, kann ich ja noch mal ohne Spoiler darauf eingehen, wenn alle bzw. die meisten den Abschnitt schon fertig haben.

  • Hallo zusammen,


    endlich kann ich auch in die Leserunde einsteigen.



    Also werde ich ab sofort auch in Leserunden spoilern; wenn mir etwas besonders wichtig ist, kann ich ja noch mal ohne Spoiler darauf eingehen, wenn alle bzw. die meisten den Abschnitt schon fertig haben.


    Spoiler zu setzen ist nicht nötig. Das Buch ist in drei Abschnitte eingeteilt, so dass man nicht zu viel auf einmal erfährt. Sinnvoll wäre es allerdings, wenn ihr reine Inhaltsangaben vermeidet und immer dazuschreibt, auf welches Kapitel ihr euch bezieht. So kann jede entscheiden, wie weit sie lesen möchte und Spoiler vermeiden.




    Passiert ist in den ersten sieben Kapiteln "eigentlich" nur, dass Adeles Sohn Henry in einem Supermarkt von einem Fremden (Frank) angesprochen wurde, sie den Mann mit nach Hause genommen haben und dieser dort zugegeben hat, ein entflohener Sträfling zu sein.


    So wenig ist es gar nicht, was da passiert. In Kapitel 1 geben Henrys Ausführungen ein gutes Bild der kleinen Familie ab, außerdem taucht Frank schon auf, der gute Menschenkenntnis beweist, indem er sich ausgerechnet Adele und Henry als "Opfer" aussucht. Er muss sie schon eine Weile beobachtet und richtig eingeschätzt haben. Beispielsweise fällt ihm auf, dass handwerkliche Fähigkeiten hilfreich sein könnten und dass sie eher zurückhaltend sind. Er nähert sich den beiden ganz behutsam und erreicht damit genau das, was er will.


    Im 2. Kapitel vertieft sich der Eindruck, dass Henry und seine Mutter ein schlechtes Image im Ort haben. Adele lebt teilweise in ihren Erinnerungen und kapselt sich selbst in ihrer Zweisamkeit mit Henry ab. Vielleicht erkennt sie in Frank auch den Außenseiter und hat deshalb Verständnis für ihn. Keiner stellt eine Frage, warum Frank im Gefängnis ist.


    4. Kapitel Frank spricht offen über seine Flucht und lässt auch durchblicken, dass in der Presse nicht alle Einzelheiten über seine Tat bekannt gegeben werden. Das lässt einige Rückschlüsse zu. Was für den Richter Mord ist, kann ganz andere Beweggründe beim Täter haben, als jemanden vorsätzlich umzubringen. Frank trifft einige Vorkehrungen, "um den Schein zu wahren", was ein Indiz dafür ist, dass er nicht einfach über Leichen geht, um in Sicherheit zu sein. Wenn Adele und Henry einige Zeit lang nicht in der Öffentlichkeit auftauchen, machen sich zwar möglicherweise einige Nachbarn Gedanken, aber ich habe den Verdacht, dass so schnell keiner nachprüfen würde, ob bei den beiden alles in Ordnung ist. Einzige Ausnahme könnte allerdings Henrys Vater sein. Auf jeden Fall ist Frank als Figur sehr interessant. Da steckt sicher noch einiges dahinter.



    Interessieren würde mich ja, warum der Vater seine Frau verlassen hat. Die Neue scheint zwar jünger, aber irgendwie biestiger und wohl mittlerweile auch unansehnlicher zu sein, von daher kann ich das bis jetzt noch nicht so ganz nachvollziehen. Sehr traurig!


    Möglicherweise liegt es daran, dass sich Adele schon während der Ehe immer weiter in sich zurückgezogen hat. Wenn die anfängliche Leichtigkeit einer Beziehung mit den Jahren verfliegt, sieht das Leben eben anders aus. Adele hätte wahrscheinlich ihr Leben lang weiter tanzen und Popcorn verkaufen können und sieht sich nun als Mutter ganz anderen Pflichten gegenüber. Vielleicht hat sie sich darüber vorher zu wenig Gedanken gemacht.


    Im Moment gefällt mir von den Charakteren Frank am besten, weil er so vielschichtig erscheint. Henry dagegen ist zwar der Erzähler, bleibt aber als Figur relativ blass.

  • Zitat

    Spoiler zu setzen ist nicht nötig. Das Buch ist in drei Abschnitte eingeteilt, so dass man nicht zu viel auf einmal erfährt. Sinnvoll wäre es allerdings, wenn ihr reine Inhaltsangaben vermeidet und immer dazuschreibt, auf welches Kapitel ihr euch bezieht. So kann jede entscheiden, wie weit sie lesen möchte und Spoiler vermeiden.


    Das klingt fair. So kenne ich das eigentlich auch aus anderen Leserunden.



    Zitat

    Im Moment gefällt mir von den Charakteren Frank am besten, weil er so vielschichtig erscheint. Henry dagegen ist zwar der Erzähler, bleibt aber als Figur relativ blass.


    Frank ist auf jeden Fall am interessantesten. Da gibt es bestimmt noch einiges zu erfahren. Henry ist wohl der Erzähler, weil er den besten Überblick hat. Und vielleicht hat Anja Recht und es gibt einen noch einen tieferen Grund, der dahinter steckt.

  • Hallo Ihr Lieben,


    Frank ist auf jeden Fall am interessantesten. Da gibt es bestimmt noch einiges zu erfahren. Henry ist wohl der Erzähler, weil er den besten Überblick hat. Und vielleicht hat Anja Recht und es gibt einen noch einen tieferen Grund, der dahinter steckt.


    Ja, Frank finde ich bisher auch am interessantesten. Ich denke da verbirgt sich noch einiges hinter seiner Fassade, ich hoffe nur, dass es keine bösen Überraschungen geben wird! :entsetzt:
    Henry bleibt tatsächlich noch ziemlich blass. Man kann als Leser nur erahnen bzw. interpretieren, wie es in ihm tatsächlich aussehen muss: Ein Vater, der die Familie quasi im Stich lässt und sich eine Neue aufbaut und eine Mutter, die sich aus dem Leben zurück zieht! Das ist schon schwere Kost für ein Kind! :entsetzt:



    Im 2. Kapitel vertieft sich der Eindruck, dass Henry und seine Mutter ein schlechtes Image im Ort haben. Adele lebt teilweise in ihren Erinnerungen und kapselt sich selbst in ihrer Zweisamkeit mit Henry ab. Vielleicht erkennt sie in Frank auch den Außenseiter und hat deshalb Verständnis für ihn. Keiner stellt eine Frage, warum Frank im Gefängnis ist.


    So ganz kann ich dabei nur nicht nachvollziehen, wieso auch Henry so ein schlechtes Image hat. Nur weil die Mutter sich so zurück zieht? Oder weil er selber sich auch zurück zieht bzw. wegen ihr einiges nicht mitmachen darf? Ich finde das kommt noch nicht so richtig bei mir an. Ich habe aber so das Gefühl, dass sich Henry auch "schlechter" fühlt, als die anderen Kinder, da er eine "komische" Mutter hat und sein eigener Vater wohl den Stiefbruder mehr mag, als ihn! Was ich einfach furchtbar finde! :grmpf:



    Der Vater interessiert sich wohl nicht wirklich dafür, wie es seiner Ex-Frau geht. Aber wir wissen ja (noch) nicht, warum sie sich getrennt haben bzw. ob Adele schon vor der Scheidung psychisch angeschlagen war. Das Angebot, Henry zu sich zu nehmen ist ja nicht wirklich ernst gemeint. Selbst wenn, damit würde er ihm nicht wirklich helfen. Wenn, dann müsste er dafür sorgen, dass Adele Hilfe bekommt.


    Ich glaube der Vater ist ganz dankbar, dass Henry ihm diese Lügen auftischt. Er will die Wahrheit gar nicht wissen, weil er möchte ja Henry nicht wirklich zu sich nehmen und sich eigentlich mit seiner Ex-Frau gar nicht weiter beschäftigen. Er hat seine neue Familie und möchte, so habe ich das Gefühl, am Besten gar nicht an seine andere Familie erinnert werden... :grmpf: Nicht sehr sympathisch! :rollen:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)


  • So ganz kann ich dabei nur nicht nachvollziehen, wieso auch Henry so ein schlechtes Image hat. Nur weil die Mutter sich so zurück zieht? Oder weil er selber sich auch zurück zieht bzw. wegen ihr einiges nicht mitmachen darf?


    Dahinter dürften die Eltern der anderen Kinder stecken, die negativ über Henry und seine Mutter sprechen. Und diese Kinder übertragen das auf Henry, der natürlich merkt, dass seine Mutter schief angesehen wird und dann sich dann seinerseits zurückzieht, weil er nicht weiß, wie er sie und sich verteidigen kann. Über seine Gefühle mag er auch nicht sprechen, hat anscheinend sogar generell Probleme damit, sie zu zeigen, denn als Adele im 5. Kapitel mit ihm über Sex und vor allem Gefühle sprechen will, zieht er sich zurück. Ich habe da nicht das Eindruck, dass es ihm peinlich ist, sondern dass er gerade über Gefühle nicht sprechen möchte, weil er spürt, dass das nur Probleme mit sich bringt.


    Beim Frühstück im 6. Kapitel und auch im weiteren Verlauf des Tages erweist sich Frank als der perfekte Hausmann. Das hat so etwas Normales, aber die Entwicklung geht mir fast zu schnell. Immerhin ist es der erste Tag, nachdem Frank zur Familie gestoßen ist. Die Vertrautheit mit Adele spielt sich allerdings auf einer höheren Ebene ab, das kann ich schon eher verstehen. Frank ist fast schon zu perfekt, aber er ist mir trotzdem sehr sympathisch.


    Im 7. Kapitel zieht er beim Backen einen Vergleich, den man als Leser auch auf sein eigenes Leben beziehen kann: Wenn man sich zu sehr nach Rezepten richtet, verliert man die Fähigkeit zu spüren, was nötig ist. Da ist wirklich etwas dran!


  • Beim Frühstück im 6. Kapitel und auch im weiteren Verlauf des Tages erweist sich Frank als der perfekte Hausmann. Das hat so etwas Normales, aber die Entwicklung geht mir fast zu schnell. Immerhin ist es der erste Tag, nachdem Frank zur Familie gestoßen ist. Die Vertrautheit mit Adele spielt sich allerdings auf einer höheren Ebene ab, das kann ich schon eher verstehen. Frank ist fast schon zu perfekt, aber er ist mir trotzdem sehr sympathisch.


    Ja, das ging mir auch eher zu schnell - andererseits ist Adele ja nicht ganz normal und was sich zwischen den beiden abspielt, ist wohl für Henry gar nicht wirklich fassbar und somit auch für uns nicht...

    LG, Dani


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  • ... was sich zwischen den beiden abspielt, ist wohl für Henry gar nicht wirklich fassbar...


    Klar, das kann er mangels Erfahrung noch gar nicht einschätzen. Gefühlsmäßig hat er Nachholbedarf; er weiß ja noch nicht einmal, wie es in einer "normalen" Familie zugeht. Entsprechend unbedarft und unerfahren berichtet er von der Beziehung, die zwischen Frank und Adele entsteht. Und wir müssen zwischen den Zeilen lesen und unseren Reim darauf machen.