01 - 1. bis 5. Kapitel (Seite 78)

Es gibt 32 Antworten in diesem Thema, welches 11.285 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Annabas.

  • Ich bin jetzt auch endlich dabei :winken:


    Ich lese diese hübsche Ausgabe auf englisch:

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    und bin sehr angetan von dem Buch.


    Mir war relativ schnell klar, dass das Buch in den 30er Jahren spielt (spätestens, als Atticus den Kindern erklärt, dass Ärzte und Anwälte schlechter verdienen, weil die kleinen Leute sich ihre Hilfe nicht mehr leisten können).


    Harper Lee schafft mit wenigen Sätzen unglaublich viel Atmosphäre, man ist richtig mittendrin in diesem Städtchen und in den Köpfen der Kinder. Scout ist eine pfiffige kleine Erzählerin, sie erinnert mich ein bisschen an mich selber, da ich auch schon lesen konnte, als ich in die Schule kam. Die Gestalten drumherum - die Klatschtanten, die Miesepeter, die Besserwisser, die Oberfrommen und die Schrulligen - sind auch toll gezeichnet.


    Dass die Kinder ihren Vater mit Vornamen anreden, finde ich auch recht außergewöhnlich und bin gespannt, ob das noch irgendwann näher erläutert wird. Auf jeden Fall scheint er ein kluger und sympathischer Mensch zu sein, ich mag auch seine leise Ironie. Calpurnia mag ich ebenfalls. Sie ist hart, aber herzlich, und will, dass was aus den Kindern wird, wie mir scheint.


    Miss Caroline erschien mir vollkommen überfordert, sowohl mit ihrem Beruf an sich als auch mit der speziellen Zusammensetzung der Klasse. Als Ortsfremde tritt sie unweigerlich von einem Fettnäpfchen ins andere ...


    Die Geschichte von "Boo" Radley klingt traurig - und ich frage mich, wie viel davon stimmt und wie viel nur Dorfklatsch ist. Wenn darum so ein Geheimnis und Getuschel gemacht wird, ist es ja kein Wunder, dass Jem, Scout und Dill davon so schaudernd fasziniert sind und das Ganze nachspielen.


    Wunderschön ist auch die Sprache. Was für herrliche kleine Perlen sich da finden wie "Until I feared I would lose it, I never loved to read. One does not love breathing." :herz:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich habs geschafft und hier her gefunden :redface:
    Alles durchgelesen hab ich aber noch nicht, bin gerade dabei...




    Über die Zeit, in der die Geschichte spielt, habe ich mir auch Gedanken gemacht.
    Aber nachdem sie 1960 geschrieben wurde, denke ich, dass sie auch in dieser Zeit angesiedelt ist. Auch wenn mir manches "altmodischer" vorkommt.


    Grüße von Annabas :winken:


    Laut Wiki spielt die Geschichte in 1930er Jahre :)

  • Ich bin jetzt auch mit dem ersten Abschnitt durch. Das Buch gefällt mir sehr gut, so gut, dass es mich langsam aber doch aus meiner Leseflaute herausreißt.


    Besonders toll fand ich die Dampfgeister :breitgrins:.


    Wie die Kinder den ganzen Sommer lang an einem Theaterstück herumfeilen finde ich auch ganz wunderbar und beneidenswert, als Großstadt-Mensch unserer Zeit und Mutter eines Fernseher- und Facebooksüchtigen Teenies.


    Calpurnia hat in meinem Kopf noch keine klaren Formen angenommen. Vielleicht ändert sich das im Laufe der Geschichte.


    Meine Lieblinge bisher sind Scout und ihr Vater Atticus.

    Ich bezeige, nach Hertzens-Aufrichtigkeit, dass ich mich glücklich schätze, mich mit Verehrung nennen zu dürfen und ersterbe,<br />Roulade<br /><br />[url=http://www.literaturschock.de/autoren/interviews/119-intervie

  • Hallo, ich habe erst heute mit dem Buch begonnen und bislang die ersten beiden Kapitel gelesen. Ich finde auch, dass sich das Buch sehr leicht lesen läßt. Durch die vielen Adjektive kann man sich die Schauplätze bildlich vorstellen. Die Erzählung erfolgt aus dem Blickwinkel von Scout, einem zu Beginn fünfjährigen Mädchen. Die Beobachtungen und Schlußfolgerungen der Ich-Erzählerin gehen jedoch weit über das Wahrnehmungsvermögen einer durchschnittlichen Fünfjährigen hinaus, so dass man Scout eher auf Augenhöhe begegnet.
    Indem die Autorin das Geschehen in der Rückblende entwickeln lässt, baut sie gleich zu Beginn einen Spannungsbogen auf.
    Durch die vielen Schilderungen erhält man einen Eindruck davon, wie sich das Leben in der Gegend abgespielt hat. Die zahlreichen Adjektive tragen dazu bei, dass man sich die Schauplätze bildlich vorstellen kann.
    Bereits die ersten beiden Kapitel zeigen die Ambivalenz der im Dorf vorherrschenden strengen Konventionen. Zum einen wird ein Gefühl der Zugehörigkeit geschaffen, das an der Stelle deutlich wird, an der die neue Lehrerin Caroline Fisher in das Dorf kommt und "ins Fettnäpfchen tritt". Andererseits jedoch führt diese Haltung - im Fall von Boo Radley - dazu, dass ein Individuum seiner Freiheit beraubt wird und geistig verkümmert.
    Ich bin gespannt, wie die Geschichte weitergeht.
    Ich frage mich, wie Scout zu ihrem Spitznamen gekommen ist. Scout bedeutet ja Späher, Kundschafter, auch Informationssammler. Wenn man bedenkt, mit welcher Präzision das kleine Mädchen beobachtet und Schlußfolgerungen aus diesen Beobachtungen zieht, dann paßt der Name sehr gut.


  • Ich bin jetzt auch endlich dabei :winken:
    Ich lese diese hübsche Ausgabe auf englisch: [...] und bin sehr angetan von dem Buch.


    Ah, noch ein Englisch-Leser ;)



    Wunderschön ist auch die Sprache. Was für herrliche kleine Perlen sich da finden wie "Until I feared I would lose it, I never loved to read. One does not love breathing." :herz:


    Dem kann ich nur zustimmen. Und ich finde auch, dass Atticus' Sprache etwas sehr Elegantes hat. Und erst, dass seine Kinder jederzeit um Übersetzung bitten dürfen...


    Ich ging übrigens auch davon aus, dass Scout ein Junge ist. Und ich habe sogar einen Grund gefunden: Es ist nur von Jem als Bruder die Rede und da gehe ich, sofern nicht noch weitere Informationen folgen, automatisch davon aus, dass der Gegenpart ebenfall ein Junge ist. Eigentlich völlig unsinnig, aber was soll's.
    Interessanterweise war Harper Lee für mich auch ein Autor, fragt mich aber nicht, wieso.


    Das erste Kapitel mit der Familiengeschichte hat mir nicht so gut gefallen, aber mittlerweile finde ich es klasse.
    Besonders Scout ist mir richtig sympathisch. Atticus' Umgang mit seinen Kinder ist beeindruckend und vorbildlich. Eine Erziehung zu offenen und toleranten Menschen, so sollte es sein.
    Nach seiner Erklärung zu Carolines Verhalten wurde sie mir auch eher sympathisch und boshaft oder ähnliches finde ich sie auch überhaupt nicht. Aber die Sache mit dem Lesen... Der erste Eindruck hätte besser sein können ;)

    Even when reading is impossible, the presence of books acquired produces such an ecstasy that the buying of more books than one can read is nothing less than the soul reaching towards infinity... - We cherish books even if unread, their mere presence exudes comfort, their ready access reassurance.


  • Dem kann ich nur zustimmen. Und ich finde auch, dass Atticus' Sprache etwas sehr Elegantes hat. Und erst, dass seine Kinder jederzeit um Übersetzung bitten dürfen...


    Absolut. Eine großartige Figur.


    Zitat

    Interessanterweise war Harper Lee für mich auch ein Autor, fragt mich aber nicht, wieso.


    Ich kam auch erst vor relativ kurzer Zeit auf den Trichter, dass das eine Frau ist :breitgrins:


    Zitat

    Besonders Scout ist mir richtig sympathisch. Atticus' Umgang mit seinen Kinder ist beeindruckend und vorbildlich. Eine Erziehung zu offenen und toleranten Menschen, so sollte es sein.


    Daran kann man sich auch heute, 50 Jahre nach Erscheinen des Buches, noch ein Beispiel nehmen!


    Zitat

    Nach seiner Erklärung zu Carolines Verhalten wurde sie mir auch eher sympathisch und boshaft oder ähnliches finde ich sie auch überhaupt nicht. Aber die Sache mit dem Lesen... Der erste Eindruck hätte besser sein können ;)


    Ich fand sie erst auch doof, aber ich glaube, sie war schlichtweg überfordert - den Kopf voller Theorien und null Praxiserfahrung.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Hallo ihr Lieben!


    Heute habe ich auch endlich den ersten Abschnitt beendet. Ich lese diese Ausgabe:

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    Valentine, deine Ausgabe ist übrigens die, auf die ich vor einiger Zeit schon ein Auge geworfen habe. :herz:


    Dass ich so lange gebraucht habe liegt einerseits daran, dass die letzte Woche irgendwie... doof war. Andererseits hing ich ewig auf den ersten 20 Seiten fest. Irgendwie waren da gleich auf den ersten 2 Seiten mehrere Wörter, die ich nicht kannte, und sowas verdirbt mir immer recht schnell die Lust am Lesen. Dann habe ich auch noch am Eselsohr (stammt aus einer abgeschlossenen Episode meines Lebens :zwinker: ) gesehen, dass ich die ersten 50 Seiten schon einmal gelesen und für nicht gut befunden habe. Daran habe ich mich auch wieder erinnert und das hat mich noch zusätzlich frustriert, sodass ich das Buch erst einmal zur Seite gelegt habe.


    Zum Glück habe ich mir dann doch noch mal einen Ruck gegeben. Denn jetzt beim zweiten Mal lesen (das letzte Mal ist auch schon 3-4 Jahre her, glaube ich), habe ich eine völlig andere Meinung von dem Buch. Es gefällt mir richtig, richtig gut. Die Personen, der Humor, der Schreibstil, richtig klasse! :klatschen: Ich weiß nicht, was da mit mir los war, dass ich das beim letzten Mal so anders empfunden habe...


    Wie die meisten dachte ich auch, dass Scout ein Junge ist. Es wird ja auch erstmal nichts Gegenteiliges erwähnt und da der vier Jahre ältere Bruder mit Scout typische "Jungssachen" macht, bin ich einfach davon ausgegangen.


    Was Miss Caroline angeht: Sie tut mir irgendwie leid. Sie kommt da in eine Stadt, in der sie sich nicht auskennt, in eine Schule mit ziemlich frechen, vorlauten Kindern... Nichts läuft so, wie sie sich das vorgestellt hat und das überfordert sie völlig. Kann ich mir vorstellen. Dass ausgerechnet Scout das dann mehr oder weniger abkriegt, ist natürlich ziemlich fies.


    Atticus, Calpurnia und Miss Maudie sind wirklich sympathische Charaktere. Vor allem Atticus habe ich wirkich gerne!

    Absolut. Eine großartige Figur.


    Jap. Vor allem finde ich es süß, dass Scout und er sich wie zwei Erwachsene unterhalten können. Scout (wird eigentlich auch irgendwo erwähnt, warum sie so genannt wird?) scheint ja sowieso sehr intelligent zu sein.


    Wie Dill, Jem und Scout zusammen spielen, da muss ich immer dran denken, wie ich mit meinen Freunden oder (seltener) mit meinem Bruder auf dem verwilderten Nachbarsgrundstück gespielt haben. Da hat man ja die verrücktesten Einfälle und kann dann teilweise nur schwer Realität und Fantasie auseinander halten. Fand ich richtig gut beschrieben (und sehr witzig), wie die drei die Handlung um die Radleys immer weiter ausbauen und dann irgendwann Szene soundso aus Buch II spielen. :breitgrins:
    Auch typisch und genial beschrieben dieser Art Machtkampf der drei, bzw. besonders zwischen Jem und Scout: Wer traut sich ans Haus der Radleys, wer ist zu feige?


    Wie gesagt, ich bin sehr überrascht, wie toll das Buch ist.


    LG,
    Sookie

    :kaffee:


  • Valentine, deine Ausgabe ist übrigens die, auf die ich vor einiger Zeit schon ein Auge geworfen habe. :herz:


    Ich finde das Cover nach wie vor wunderschön, und die Ausgabe ist mit 7,30 Euro auch gar nicht so teuer. Blöd nur, dass der Rücken schnell Knicke kriegt :sauer:


    Zitat

    Jap. Vor allem finde ich es süß, dass Scout und er sich wie zwei Erwachsene unterhalten können. Scout (wird eigentlich auch irgendwo erwähnt, warum sie so genannt wird?) scheint ja sowieso sehr intelligent zu sein.


    Ab und zu hat sie ja was von Lisa Simpson :breitgrins: Woher der Spitzname kommt, wird nicht aufgeklärt. Vielleicht war sie mal bei den Pfadfindern? ;)


    Zitat

    Wie Dill, Jem und Scout zusammen spielen, da muss ich immer dran denken, wie ich mit meinen Freunden oder (seltener) mit meinem Bruder auf dem verwilderten Nachbarsgrundstück gespielt haben. Da hat man ja die verrücktesten Einfälle und kann dann teilweise nur schwer Realität und Fantasie auseinander halten. Fand ich richtig gut beschrieben (und sehr witzig), wie die drei die Handlung um die Radleys immer weiter ausbauen und dann irgendwann Szene soundso aus Buch II spielen. :breitgrins:
    Auch typisch und genial beschrieben dieser Art Machtkampf der drei, bzw. besonders zwischen Jem und Scout: Wer traut sich ans Haus der Radleys, wer ist zu feige?


    Mir kam auch vieles am Verhältnis zwischen Jem und Scout aus eigener Geschwistererfahrung ziiiiemlich bekannt vor - die Blüten, die die Phantasie manchmal treibt, dieser überdrehte Zustand zwischen Mut und Angst, die Kloppereien und das dennoch vorhandene gegenseitige Vertrauen.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich finde das Cover nach wie vor wunderschön, und die Ausgabe ist mit 7,30 Euro auch gar nicht so teuer. Blöd nur, dass der Rücken schnell Knicke kriegt :sauer:


    Dann darf ich vielleicht auch noch kurz angeben?

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    -> finde ich auch sehr schön und war ein Geschenk!


    [quote author=Valentine]
    Ab und zu hat sie ja was von Lisa Simpson :breitgrins:
    [/quote]
    Stimmt! Jetzt, wo Du es sagst! Ich wusste doch, dass sie mich an irgendwen erinnert! :klatschen:
    Eine herrliche Mischung aus Naseweis und frühreif, aber trotzdem immer mal wieder Kind, das noch viel zu lernen hat. Gefällt mir sehr gut.

    Even when reading is impossible, the presence of books acquired produces such an ecstasy that the buying of more books than one can read is nothing less than the soul reaching towards infinity... - We cherish books even if unread, their mere presence exudes comfort, their ready access reassurance.


  • Dass ich so lange gebraucht habe liegt einerseits daran, dass die letzte Woche irgendwie... doof war.


    Ich denke deine Beiträge sind trotzdem noch willkommen und werden gelesen! Ich selber bin auch erst mitten im Buch, während etliche schon fertig sind.



    Vor allem finde ich es süß, dass Scout und er sich wie zwei Erwachsene unterhalten können.


    Das fand ich auch toll. Und es hat sicher mit dazu beigetragen, daß Scout für ihr Alter schon recht klug und kritisch denkt. Wobei es auch (weiter hinten im Buch) Stellen gibt, an denen ziemlich deutlich wird, daß es ein erwachsener Mensch ist, der hier aus Scouts Sicht spricht.



    Wie gesagt, ich bin sehr überrascht, wie toll das Buch ist.


    Das ging glaube ich den meisten hier so!

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.


  • Ich denke deine Beiträge sind trotzdem noch willkommen und werden gelesen! Ich selber bin auch erst mitten im Buch, während etliche schon fertig sind.


    Macht Euch bloß keine Gedanken deshalb, ich für meinen Teil diskutiere gerne noch etwas weiter. Da kann ich wenigstens meine Begeisterung noch irgendwie sinnvoll kanalisieren ;)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Das fand ich auch toll. Und es hat sicher mit dazu beigetragen, daß Scout für ihr Alter schon recht klug und kritisch denkt.


    Und trotzdem wirkt sie nicht altklug oder wie eine kleine Erwachsene. Ich finde die Autorin hat hier eine schöne Balance gehalten.