John Ajvide Lindqvist - Wolfskinder/Little Star/Lilla stjärna

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  • Entschuldigt, dass ich so lange nichts mehr geschrieben habe. Ich hatte keine Zeit zu lesen. Aber ein Kapitel habe ich wieder durch.


    Als Jerry und Theres im Laden waren und der Geschäftsführer das Mädchen beim Stehlen erwischte, hatte es den Anschein, dass Theres durchdreht.


    Das Gespräch, das Jerry dann zwischen dem Mädchen und Theres belauschte, war aufschlussreich. Die kurzen Sätze, die Theres verwendet gepaart mit dem Singsang, den sie verwendet, lullten das Mädchen richtig ein. Es wirkte sogar auf Jerry.
    Später, wenn sie sich mit Jerry unterhält benutzt sie auch längere Sätze. Wählt sie also die kurzen, die sie mit dem Mädchen spricht, bewusst aus?


    Glimpflich ging es für beide ab, als Theres den Ausrutscher in der Maske hatte. Wenn die resolute Paris nicht gewesen wäre, oh, oh, oh ...
    Im ersten Moment fand ich ihr Verhalten etwas befremdend. Allerdings erklärte ihr späteres Gespräch mit Jerry ja, warum sie sich so verhalten hat (konnte).
    Dabei ist für Jerry ja auch ein feines Häppchen abgefallen. :breitgrins:


    Na dann will ich mich mal überraschen lassen, wie die Sache mit Max Hansen weiterläuft.

  • Das Mädchen mit den goldenen Haaren, Teil 2


    So, ich habe es auch geschafft. Das war ganz schön heftig. Die Anfangsszene dort mit dem Wald fand ich auch so "hallo?", aber andererseits, was hätte er sonst machen sollen? Und Theres ist ja ganz schön klug und findet einen Weg, sich zu schützen.


    Aber dann geht es mächtig ab. Die Erklärung mit dem Rauch hat mich auch geschockt und eine Zeit lang dachte ich wirklich, sie geht am Ende doch noch auf Jerry los. Nichts war. Dafür wird sie krank, das arme Ding. Ich denke, diese Episode hat die beiden bestimmt etwas zusammengeschweisst.


    Die Szene mit den Zwillingen war echt lustig. :lachen: Ich kann mir die richtig vorstellen, so zwei nette, grosse Dauergrinser. Ich denke schon, dass Jerry die Lüge eine Weile aufrecht erhalten kann, er ist ja jetzt in der Nähe von Stockholm, wenn ich das richtig verstanden habe. In der Grossstadt interessiert das doch kaum jemanden, bzw. die, die es interessiert, denken sich ihr Ding und kümmern sich dann wieder um ihre eigenen Probleme. Haben ja alle genug davon. So ein grässlicher Nachbar wie in seiner alten Wohnung wird er dort wohl nicht haben. Hoffentlich. Solche Leute finde ich ganz furchtbar, die nichts besseres zu tun haben, als sich in das Leben anderer einzumischen.


    Dass Theres zu diesem Casting geht hat mich etwas erstaunt. Einfach "du kommst mit", kein weiterer Kommentar. Typisch. Das zeigt sich ja auch später bzw. im Buch früher wieder, wo sie weiterkommt. Sie nickt einfach und hat verstanden, alles andere egal. :breitgrins: Wie sie da all die anderen aufheitert und verwirrt fand ich auch lustig. Da haben bestimmt manche total doof geguckt.


    Nun nimmt es mich natürlich wunder, wann Teresa und "Bim" sich real über den Weg laufen und wann Teresa herausfindet, dass sie "Bim" ist/war. :breitgrins:


    Ich werde wohl wieder eine Woche oder so brauchen für den nächsten Abschnitt. :zwinker:


  • Dass Theres zu diesem Casting geht hat mich etwas erstaunt. Einfach "du kommst mit", kein weiterer Kommentar.


    Wenn es sie interessiert, dann macht sie was man ihr sagt. Aber wenn sie nicht möchte, dann ignoriert sie die anderen Menschen einfach.
    Ich war in der Szene eher davon überrascht, dass sie keine Angst hatte vor so vielen fremden Großen zu erscheinen. Ihre Angst hat sie doch noch gar nicht richtig überwunden.

  • Wenn es sie interessiert, dann macht sie was man ihr sagt. Aber wenn sie nicht möchte, dann ignoriert sie die anderen Menschen einfach.


    Das fällt mir erst jetzt auf, da du es sagst. ;)


    Ja, das mit den Grossen, ich schätze, einfach so eine Theres-Eigenheit?

  • Ich bin auch wieder ein Stück weiter gekommen mit lesen und nun fertig mit "Das andere Mädchen 2".


    Theresa hat sich voll und ganz der Unterstützung von Tora gewidmet. Es scheint sie fast wie eine Art Fieber erwischt zu haben, wie sie sich so stark macht für Tora. Als dann ihre Mutter sich genau in dem Moment für sie zu Interessieren begann, als Theresa für Tora anrufen wollte, dachte ich, nee ja, war klar. Ich kann Theresas Ärger darüber schon irgendwie verstehen, immerhin kümmerte sich ihre Mom sonst auch nie um sie. Nachdem Tora abgewählt wurde (hier auch wieder wundervoll anhand der Wolf/Rudel/Aussenseiter-Geschichte erklärt, was ich echt super beschrieben fand und vorallem auch sehr scharf beobachtet, denn so ist es leider in unserer Welt: Was anders ist und man nicht kennt, macht Angst und muss beseitigt werden), fällt Theresa kurzzeitig wieder in ein Loch, bis Theres mit ihr Kontakt aufnimmt per Mail. Die beiden scheinen tatsächlich so was wie Seelenverwandt zu sein. Ich mache mir allerdings ein wenig Sorgen wegen Theresas Fantasien, sie sind doch relativ gewalttätig, wer weiss, wohin das noch führen wird, wenn sie provoziert wird. Immerhin ist Theres schon mal zur Täterin geworden und wenn sie mit Theresas gewalttätigen Fantasien konfrontiert wird, weiss ich nicht, ob sie die Skrupel hätte, sich zurückzuhalten.


    Theresa scheint aber genau wie Theres auch nicht in der Realität verhaftet zu sein. Beispielsweise sind ihr die Telefonanrufe wichtiger als ihre Familie, sie schottet sich ab und verfolgt und beobachtet alles aus Distanz, aber sehr wachsam. Genau so wie auch Theres immer ein wenig abwesend erscheint (jedoch offensichtlich und scheinbar physisch), jedoch auch alles haarscharf beobachtet. Diese Paralelle zwischen den Mädchen finde ich sehr spannend und bin neugierig, auf was das noch hinauslaufen wird.


    OT: Da ich momentan zu Hause mit Handschiene bin, hab ich grad wieder mal schön Zeit um weiter zu lesen. Nur mit dem Tippen hapert es ein wenig, weswegen ich mich etwas kurz fasse. (Zum Glück hab ich rausgefunden, wie ich die Schiene zum Tippen missbrauchen kann, aber wahrscheinlich leidet meine Tastatur darunter, aber egal) :zwinker:

    Liebe Grüsse Hanni 8)

  • Bis Ende Beide Mädchen


    Das Treffen von Theres und Teresa war schon eigenartig. Für die beiden schien es allerdings völlig in Ordnung zu sein. Sie verstehen sich auch ohne Worte. Das findet man selten auf Anhieb. Aber die beiden ticken ähnlich. Dass Theres so offen mit Teresa umgeht, hat mich trotzdem erstaunt.


    Theres konzentriert sich auf das Wesentlich und so gibt es keine großen Umwege über Nebensächlichkeiten, die nur Zeit kosten. Beide sind sehr schnell ein Team. Theres hat sich von Jerry etwas distanziert und nimmt ohne ihn Kontakt zu Hansen auf. Trifft sich mit diesem dann ja auch sehr schnell. Er denkt sicher, er hätte das große Los gezogen, aber er kennt sie ja auch nicht.


    Das ändert sich recht schnell, nachdem es im Hotel zu diesem Zwischenfall kommt. Wie Teresa mit der Situation umging, war erstaunlich. Hat sie so eine starke Bindung zu Theres aufgebaut, dass sie so abgebrüht reagieren kann? Sie war zwar vorher schon anders, aber mit Theres zusammen wird sie wohl bald den Bezug zum normalen Leben verlieren. Ob Johannes dann noch mit Agnes zusammen genug Halt für sie sein werden ist fraglich.


    Hansen war sichtlich überrascht, dass trotz der Attacke eine Zusammenarbeit möglich sein wird. Das müsste ihn doch eigentlich stutzig machen. Wer geht denn nach so einer Sache weiter auf einen Kontakt ein? Aber er ist so verzweifelt, dass er nicht klar zu denken scheint.
    Als die beiden dann ihr selbsterstelltes Video ins Netz stellen, hat er bestimmt vor Wut geschäumt. All seine Vorarbeit zum Teufel!


    Teresa rutsch sehr schnell ab und verliert sich regelrecht. Wäre sie vor dem Treffen mit Theres auch zu solcher Agression fähig gewesen, oder ist durch dieses Wochenende ein Damm gebrochen? Ich denke, dass wir uns nun auf immer schlimmers gefasst machen müssen. Wenn Teresa weiter den Einflüsterungen von Theres ausgesetzt wird, dann könnte ihre Gewaltbereitschaft ausufern.


    Theres schart während Teresas Klinkaufenthalt bereits andere Mädchen um sich. Was bezweckt sie nur damit?
    Teresa kann damit jedoch nicht umgehen. Sie dachte sicher, dass sie Theres für sich alleine hätte. Wendet sie sich jetzt womöglich gegen ihre Freundin?



    Theresa scheint aber genau wie Theres auch nicht in der Realität verhaftet zu sein.


    Das ist die Gemeinsamkeit, die die beiden aneinander bindet. Bei Teresa jedoch wesentlich stärker als anders herum. Theres scheint keinerlei starke Bindung aufbauen zu können, während Teresa geradezu abhängig davon zu sein scheint.

  • Alle Mädchen


    Das war bisher das heftigste Kapitel. Wenn das ein Vorgeschmack auf das Finale ist, na dann Prost Mahlzeit.


    Teresa fühlte sich von Theres verraten. Daher hat sie wahrscheinlich auf dem Klassenfest tiefer in die Flasche gesehen, als sie es vielleicht sonst getan hätte. Als dann schließlich Agnes kam und sie ihren Platz an Johannes Seite frei machen musste, kam sie sich noch verloren vor als bis dahin. Und Alkohl enthemmt nun mal sehr, da wundert es nicht groß, dass sie in irgendeiner Weise etwas tat, was sie sonst bestimmt nicht getan hätte. Zwar habe ich mehr mit einem Ausrutscher in Richtung tätlicher Angriff gerechnet, aber was dann kam, hat dies für Teresa noch getoppt.


    Dieser Karl-Axel ist doch echt ein Kotzbrocken. Wie demütigend dies für Teresa gewesen ist. Den Film an alle zu verschicken. Da bekommt man selbst ja schon Foltervisionen. :grmpf:


    Theres Therapie dieser Schmach war dann allerdings der Hammer. Im wahrsten Sinne des Wortes. :entsetzt:


    Am Schockierensten empfand ich den absoluten Genuss, ohne jede Art von Reue. Auch später nicht.


    Als sie sich gegen Karl-Axel wandte, konnte ich ihre Reaktion verstehen. Er hatte ja regelrecht Glück so glimpflich davon gekommen zu sein. Sie hätte ihn sich ja auch in irgend einer dunklen Ecke vornehmen können.


    Und nun bilden die Mächen zusammen ein Rudel. Passend vor dem Wolfsgehege. Ob unter ihnen auch welche sein werden, die sich solchen Machenschaften anschließen würden? Haben Theres und Teresa solchen Einfluss auf die Mädchen?


  • Theresa scheint aber genau wie Theres auch nicht in der Realität verhaftet zu sein. Beispielsweise sind ihr die Telefonanrufe wichtiger als ihre Familie, sie schottet sich ab und verfolgt und beobachtet alles aus Distanz, aber sehr wachsam. Genau so wie auch Theres immer ein wenig abwesend erscheint (jedoch offensichtlich und scheinbar physisch), jedoch auch alles haarscharf beobachtet. Diese Paralelle zwischen den Mädchen finde ich sehr spannend und bin neugierig, auf was das noch hinauslaufen wird.


    Nun ja, für sie ist das ja die Realität. Ich frage mich vielmehr, wie Theres ihre E-Mail-Adresse herausfinden konnte, ich meine, Teresa war doch bestimmt nicht so dumm, die in einen Thread zu stellen, oder? :gruebel:


    Ja, diese Mutter könnte ich schon wieder schlagen, also wirklich. So eine blöde Kuh.


    Die Beschreibung mit den Wölfen fand ich auch klasse und wie Theres dort "Nothing Compares 2 U" singt. Woah, ich konnte sie richtig hören. :herz: Dieser Teil hat mir aber ansonsten nicht so gefallen, ich weiss nicht, warum.


    Übrigens ist mir da in dem Teil vorher ein schönes Buchstabenspiel aufgefallen, das ich nur erst jetzt aufschreiben kann, da ich das Buch zur Hand habe:$

    Zitat

    An manchen Abenden sassen sie zusammen und schauten sich seine gesammelten VHS-Kassetten mit Musikvideos verschiedener Künstler an.
    Bowie, U2, Sinead O'Connor.
    Besonders Sinéad hatte es Theres angetan, immer und immer weider bat sie Jerry, noch einmal zurückzuspulen, damit sie "Nothing Compares 2 U" mitsingen konnte.


    Ich meine, man könnte einfach "to you" schreiben, aber neeiiin... :breitgrins: :anbet: Ist das nicht genial? Will er uns damit etwas sagen? Ich war total geflasht.

  • Mäh, ich bin doch nicht so zum Lesen gekommen, wie ich das vorhatte. :rollen:


    Beide Mädchen:

    Heftiges Kapitel, mir ist vor allem die Beschreibung von Teresas Depression ganz tief unter die Haut gegangen. Da hätte ich fast geheult. Da ich Jahrelang mit Depressionen zu kämpfen hatte, und die Beschreibungen sehr stark meine eigenen Gefühle damals reflektierten, fand ich das ganz heftig. Wie kann John Ajvide Lindqvist nur all die menschlichen Gefühle so dermassen gut treffen und beschreiben? :anbet:


    Was hat nun diese Depression ausgelöst, die Abstinenz vom Computer, die Trennung von Theres? Der Verlust ihrer Art von Realität? Dass das Mädchen schwerwiegende Probleme und Depressionen in sich trug, war mir von Anfang an klar. Wie sie so herzlos mit den Fliegen umging, diese Zerrissenheit und das Abgrenzen von der Umwelt und den realen Menschen. Die Realitätsflucht.


    Ich finde den an Dummheit grenzenden Mut der beiden, sich einfach so mit Max Hansen zu treffen, beachtlich. Theres scheint die ganze Zeit die Herrin der Sache zu sein, dafür dass sie Angst hat, dass die Grossen sie fressen könnten, eigentlich erstaunlich. Teresa vertraut der neuen Freundin vollständig, obwohl sie sie fast nicht kennt. Max Hansen scheint wirklich sehr verzweifelt zu sein, dass er nach der Attacke von Theres noch mit ihr weiterarbeiten möchte.


    Teresa geht gleich wieder zu Theres, nachdem sie entlassen wurde. Ich hatte erwartet, dass sich Maria stärker dagegen stemmt und es ihrer Tochter vielleicht ganz verbietet. Die Überraschung, dass Theres sich inzwischen einen Freundeskreis, oder vielleicht eher einen Fankreis aufgebaut hat, erschüttert Teresa bis ins Innerste. Sie dachte wohl, sie wäre die beste und einzige Freundin von Theres. Nun fühlt sie sich wohl von ihr verraten. Doch Theres ist gar nicht zu solchen Bindungen fähig.


    Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht!

    Liebe Grüsse Hanni 8)

  • Die toten Mädchen


    Diesen Abschnitt habe ich in einem Rutsch durchgelesen.
    Es ist die Rede davon, dass die Scheibe, die man herausbrachte nur Flickwerk sei. Dabei dachte ich mir wieder, was Theres eigentlich bezweckte, als sie unbedingt eine Scheibe herausbringen wollte. Hätte sie das nie in Angriff genommen, wenn sie gewusst hätte, dass man lediglich ein Video erstellen musste und dies ins Netz stellen? So kommt es mir zumindest vor.


    Hansen greift ja zu recht drastischen Mitteln, um sicher zu stellen dass Theres auch wirklich ihren Auftritt nicht sausen lässt. Seine "Behandlung" war wohl eine Art Generalprobe. Völlig irre! Jede für sich wäre wahrscheinlich nie auf solche Gedanken gekommen. Aber durch Theres und Teresa schaukelte sich die Situation so hoch, dass ein Aussteigen gar nicht mehr möglich war. Und Hansens Reaktion darauf, zeigt wie verkrokst der Mann war.


    Was dann in Skansen passierte, war uns in groben Zügen eigentlich von Anfang an klar. Aber die genaue Beschreibung des Hergangs, die Kaltblütigkeit während dieser Familienveranstaltung, der Kontrast ... all das lässt einem die Haare zu Berge stehen.
    Und dazwischen Theres, die ungeachtet der Dinge um sie herum, seelenruhig ihr Lied singt. :entsetzt:


    Die einzige menschliche Seite, die es dabei zu geben schien, war Jerry zu verbieten zu dieser Veranstaltung zu kommen.


    Das Ende - es passte.



    Auf eure Eindrücke zum letzten Abschnitt bin ich sehr gespannt.

  • Ich bin durch! Was für eine Gewaltorgie! Ich bin irgendwie noch total platt und habe einige Fragen im Kopf. Zuerst mal zu dem Kapitel Die toten Mädchen:


    Ich fand das sehr krass, was die Mädels bei dem Ferienhaus abgezogen haben. Ich weiss schon, wozu Theres das die Mädchen machen lassen hat, damit sie in der totalen Stille mit ihrer eigenen Sterblichkeit konfrontiert werden und dann gestärkt und mit offenen Sinnen wieder aus der Situation heraus kommen. Was sich mir aber nicht erschliesst ist, warum die Mädels das Leben danach nicht mehr schätzten als vorher? Ich könnte mir vorstellen, dass solch ein krasses Erlebnis das Leben wieder zurecht rückt und man danach intensiver lebt. Was die Mädels ja auch die ersten Tage tun. Doch dann schleicht sich die Normalität wieder ein.


    Ihr Plan, den man schon ein wenig erahnen konnte, ist höllisch. Doch wie Max darauf reagierte (sorry, ich muss jetzt irgendwie grinsen, denn es gibt einen Horrorfilm, wo


    Dass die Mädchen davon auch so begeistert sind, dass sie es gerne wiederholen würden, ist wirklich erschreckend. Hat das alles Theres mit ihren Einflüsterungen erreicht? Oder hat sie nur Gewaltbereite Mädchen um sich geschart?



    Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es alleine die Zeit im Keller war. Ich überlege die ganze Zeit, warum


    Skansen, ja das hat mich auch geschockt. Ich dachte zuerst, die Mädchen würden


    doch was dann folgte, war ziemlich brutal. Aber ja, irgendwie klar. Aber

    Vielleicht sehe ich die Geschichte zu realistisch, aber irgendwie erschliesst sich mir das nicht ganz. Vielleicht hat ja Stormcrow eine ganz andere Sicht auf die Dinge.:zwinker:


    Ich lass das jetzt erstmal noch ein wenig sacken und melde mich später nochmal zum einen oder anderen Punkt. Das Buch lässt mich geschockt, fasziniert und gleichzeitig etwas ratlos zurück.

    Liebe Grüsse Hanni 8)

  • Woah, seid ihr alle fertig, ich bin immer noch bei "Beide Mädchen", jetzt da bei der Stylistin... Also ich werde wohl noch ein Weilchen brauchen, weil die Genialität momentan einfach wieder grenzenlos ist und ich drüben auch noch eine Runde habe. :winken: Habe mich glaube ich ein wenig übernommen mit zwei Leserunden. Sorrü. :zwinker:

  • Also ich bin noch nicht ganz durch mit "Beide Mädchen", aber ein paar Dinge muss ich loswerden:


    Dieser Max Hansen ist ja ein perverses Schwein, wäh. :Kreuz: Die Beschreibungen über ihn und sein Leben und seine Ansichten haben mich richtig angewidert, ich hielt das Buch einen halben Meter von mir weg. Solche Typen hasse ich wie die Pest, die einen auf Kumpel machen, um ihre miesen Maschen durchzuziehen. Aber Theres ist auch die coolste, die rumläuft, zwei vierzehnjährige Mädchen erpressen einen eiskalten, pädophilen Musikmanager. :geil: Das fand ich richtig lustig.


    Die Begegnung der beiden Mädchen hat mir sehr gut gefallen, sehr schön. Endlich haben sie etwas, das ihre Leere ausfüllen kann.



    Das ändert sich recht schnell, nachdem es im Hotel zu diesem Zwischenfall kommt. Wie Teresa mit der Situation umging, war erstaunlich. Hat sie so eine starke Bindung zu Theres aufgebaut, dass sie so abgebrüht reagieren kann? Sie war zwar vorher schon anders, aber mit Theres zusammen wird sie wohl bald den Bezug zum normalen Leben verlieren.


    Nun ja, für sie ist das ja die Realität. Sie hat ja schon durch den Fernseher und das Internet diese gewisse Verbundenheit zu Theres gespürt, da finde ich das nicht weiter verwunderlich. Ich denke, das ist einfach die logische Reaktion auf dieses Zusammenhalts-Gefühl und sie fühlt sich ja nicht hundertprozentig wohl dabei. Aber doch macht sie alles richtig.



    Heftiges Kapitel, mir ist vor allem die Beschreibung von Teresas Depression ganz tief unter die Haut gegangen. Da hätte ich fast geheult. Da Wie kann John Ajvide Lindqvist nur all die menschlichen Gefühle so dermassen gut treffen und beschreiben? :anbet:


    So weit bin ich zwar noch nicht, aber jaa! Er kann sich einfach so unglaublich gut in die Menschen hineinversetzen und sie widergeben. Ich werde durch seine Figuren dauernd an Menschen, die ich kenne oder gekannt habe, erinnert, obwohl es genau diese Type zum Teil gar noch nie gegeben hat in meinem Leben. Also zum Beispiel dieser Hansen, ich kenne keinen, der so ist, zum Glück. Aber er erinnert mich an einen Mitarbeiter, der auch immer die Kumpelmasche abzieht und mich dabei so anglotzt. Dabei ist das eine ganz andere Erscheinung und doch... Das nennt man dann wohl lebensnah. Hach, Ajvide Lindqvistsche Genialität. :anbet:

  • Huhu :winken:


    Also ich bin jetzt durch bis Alle Mädchen.


    Ein paar wenige Sachen:
    Der Interlude mit den Erklärungen zum Thema Folter war wieder einmal meisterhaft. :anbet: Eine Metapher für das, was danach kommt.


    Teresas Depression hat mich auch sehr mitgenommen und das spätere schockiert.

    Grausig. Ich kann mir vorstellen, wie es sich anfühlt, sich vollends zu verlieren - nein, ich weiss, wie es werden kann, wenn es passiert - und finde es krass, wie extrem das bei ihr ist.


    Ansonsten scheint er mir aber gegen das Ende hin noch schusselig zu werden, also für Ajvide Lindqvist-Verhältnisse (heisst immer noch besser als alles andere, was ich kenne. ;)). Erstens, alle diese SMS die Teresa bekommt: Woher haben denn die alle ihre Nummer? Zweitens kann ich mir nicht vorstellen, dass Teresa tatsächlich so blöd war, die Tür nicht abzuschliessen. Sie ist doch sonst immer so umsichtig, was solche Sachen angeht. Drittens, Jerry: Mindestens einen kurzen Abschnitt darüber, was er sich dabei denkt, einfach so in die USA zu fahren ohne Theres (von der er ja weiss, dass sie unberechenbar ist), wäre schön gewesen. Ausserdem vermisse ich den Horrorfaktor. Bin gespannt, was da noch kommt.


    Ach und ja, da auf dieser Party, "dieses Lied über das Sterben". Saltanah *ruf*! Magst du uns verraten, was da im Original-Wortlaut steht? Denn meines Wissens gibt es nur ein Lied mit dieser Thematik, dass auf einer Teenie-Party laufen könnte: HIM - Join Me. Die Satzmelodie der deutschen Übersetzung passt nämlich auch. :zwinker:

    Einmal editiert, zuletzt von Stormcrow ()

  • Huhu


    So. Fertig. Also ich weiss ja nicht, was ich davon halten soll. Erst einmal: Habe ich gesagt, ich vermisse den Horrorfaktor? Ich nehme es zurück, das ist grausiger als jeder übernatürliche Horror. Hatte aber trotzdem meiner Meinung nach auch nicht dieselbe Wirkung. Immer wieder denke ich "ist halt nicht Menschenhafen", wobei sich inhaltlich eigentlich gar kein Vergleich aufdrängen dürfte. Hm... für die Rezi werde ich wohl ein paar Tage brauchen. Ich neige gerade dazu, zu denken, dass das schlechteste Ajvide Lindqvist-Buch bislang ist. Zwar haben mir all die psychologischen Aspekte und Beschreibungen über das Wesen des Menschen und die Seele ausgesprochen gut gefallen - die Geschichte jedoch, naja. Ich habe den Eindruck, man hätte aus dem Übernatürlichen an Theres irgendwie mehr herausholen können.


    Zwei Dinge sind mir aber aufgefallen:
    1) Theres ist nach wie vor ein Resonanzkörper, dieses Mal offensichtlich für die kaputten Seelen der anderen Mädchen.
    2) Es gibt einen Subtext, der sich durch das ganze Buch zieht, jedes Kapitel, jeden Abschnitt, alles zusammen: Wenn... vielleicht hätte es anders kommen können. Oder auch nicht.
    Vielleicht ist es das, was mich vergleichen lässt. Bei Menschenhafen gibt es so etwas wie eine unterschwellige Botschaft, dass alles auf einen zurückkommt, unter Umständen auch auf eine ganze Gruppe von Leuten. Hier ist es, dass alles vielleicht hätte anders kommen können, aber nicht anders gekommen ist.


    Hanni: Ich dachte auch,


    Auch sehr krass finde ich,


    Die Szene mit Max Hansen war ja abartig, aber ganz ehrlich: Er hat es nicht anders verdient.


    Und dass auf diesem Festival geprobt wird, damit bei der Fernsehaufzeichnung auch ja nichts schief gehen kann, also das muss ich verarbeiten. :breitgrins:

  • Genau, die Geschichte lässt mich heute noch fragend auf das Buch blicken und grübeln, was uns der Autor damit sagen wollte. Seine Geschichten sind ja immer sehr tiefgründig und enthalten eine "Botschaft", meist erkennt man die beim Lesen ziemlich direkt, aber hier erschliesst sie sich mir nicht richtig. Ich fühle und denke, dass ich die Botschaft irgendwie spüre, aber sie ist noch nicht in meinem Hirn angekommen, jedenfalls nicht direkt. Klingt jetzt ein bisschen irre, ich weiss, kanns aber gerade nicht anders ausdrücken. :spinnen:


    Grundsätzlich hat mir die Geschichte gut gefallen, es ist alles sehr gefühlvoll (aber auch verstörend) beschrieben. Aber meistens erzählt ein Autor einfach eine Geschichte oder er vermittelt damit auch eine Botschaft. Hier hat beides irgendwie stattgefunden, aber beide Teile sind nicht ganz (erzählt und übermittelt). Man weiss nicht, wie es weiter geht. Man hat Personen kennengelernt, ganz tiefen Einblick in ihre Psyche bekommen und weiss nun nicht (genau), was mit ihnen geschehen ist.


    Dass die Mädels eindeutig einen Schaden hatten (sorry wenn ich das so ausdrücke), wissen wir. Aber wie sie auf diese ganze Schei.... gekommen sind, wissen wir nicht (so richtig). Es hat sich einfach so aufgebaut, durch Theres Einflüsterungen? Ich meine klar, der Hansen hat es nicht anders verdient, aber trotzdem finde ich es etwas extrem, was da abgegangen ist.


    Wie gesagt, ich finde das Buch nicht schlecht, aber einfach weniger direkt als die anderen. Gerade "So finster die Nacht" und "So ruhet in Frieden" hatten eine direkte Botschaft, die man auch verstand. Ebenso ging es mir mit "Menschenhafen", obwohl er da auch sehr das Unterbewusstsein ansprach, jedenfalls habe ich das so empfunden. Hier ist es noch einen Ticken verwirrender, und irgendwie habe ich das Gefühl, die Botschaft nur unterbewusst verstanden zu haben. Okay, jetzt höre ich aber auf zu labern, sonst werde ich noch eingeliefert. :spinnen:

    Liebe Grüsse Hanni 8)

  • Keine Panik, Hanni, du sprichst mir aus der Seele. :breitgrins: Genau so kann man es ungefähr beschreiben. Vor allem, bei mir kommt noch hinzu, die Botschaft in "Menschenhafen" ist bei mir auch nur unterbewusst angekommen, aber sie ist angekommen. Bei dem hier glaube ich irgendwie, zwar zu verstehen, was er meint, denke aber gleichzeitig: Na und, ist ja nichts Neues?


    Yanni? Saltanah? Anmerkungen? Nun gut, von dir Saltanah gibt es ja schon eine Rezi. :breitgrins:

  • Ich habe das Buch ja schon vor einer Weile beendet, es hatte also genug Zeit zu sacken. Trotzdem lässt es mich immer noch etwas ratlos zurück. Das bezieht sich hauptsächlich auf Theres (oh, oh, ich muss ganz schön aufpassen, dass ich die beiden Namen nicht durcheinanderwerfe).
    Man erfährt so gar nichts über ihre Herkunft. Gut, damit habe ich eigentlich sowieso gerechnet, aber dennoch hatte ich mir irgendetwas erhofft. Auch die fehlende Einbindung Jerrys im letzten Abschnitt befremdet mich etwas.


    Drittens, Jerry: Mindestens einen kurzen Abschnitt darüber, was er sich dabei denkt, einfach so in die USA zu fahren ohne Theres (von der er ja weiss, dass sie unberechenbar ist), wäre schön gewesen.


    So ungefähr ging es mir auch. Klar, er sieht in seiner neuen Beziehung eine Zukunft für sich und ist vielleicht sogar froh einige Zeit ohne Theres zu sein. Aber man erfährt auch gar nichts darüber, wie Theres darauf reagiert. Alles was dazu zu lesen ist, war, dass sie Jerry gebeten hat nicht zu diesem Festival zu kommen.



    Theres ist nach wie vor ein Resonanzkörper, dieses Mal offensichtlich für die kaputten Seelen der anderen Mädchen.


    Ist sie wirklich nur ein Resonanzkörper? Das glaube ich nicht so sehr. Sie hat den Mädchen vieles eingeflüstert, hat es den Anschein. Ganz sicher waren die Mädchen bereits vorgeschädigt (mir fällt leider im Moment kein passenderer Ausdruck ein), aber Theres hat Impulse gesetzt und mit Mittel gearbeitet, die die Mädchen weiter unter Druck setzen. Man bedenke nur dieses lebendig begraben werden. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, aber mir war nie ganz klar, ob die Mädchen diesen roten Rauch wirklich wahrnahmen, oder ob er nur in ihrer Einbildung existierte. Für Theres gab es ihn, keine Frage, aber sahen ihn die anderen ebenso oder wurden ihnen das nur suggeriert? Die Mädchen war äußerst labil, und Theres Einfluss war gravierend. Ja, die Frage, was wäre gewesen wenn sie sich nie begegnet wären ... lässt mich darüber nachdenken, wie sehr wir von unserer Umwelt beeinflusst werden können. Nicht zu unterschätzen war hierbei auch ein gewisser Gruppendruck. Eines der Mädchen, ich habe den Namen vergessen, wollte sich dem Ganzen erst widersetzen.



    Dass die Mädchen davon auch so begeistert sind, dass sie es gerne wiederholen würden, ist wirklich erschreckend. Hat das alles Theres mit ihren Einflüsterungen erreicht? Oder hat sie nur Gewaltbereite Mädchen um sich geschart?


    Was ich dabei so erschreckend fand, war, dass Theres wahllos Menschen töten lässt. Bei Hansen könnte man noch anführen, dass sie einen persönlichen Groll auf ihn hegt, aber all die Menschen auf dem Festival. So sinnlos. Einfach den erstbesten.


    Das Buch hinterlässt bei mir ein ungutes Gefühl, das ich nicht präzise definieren kann. So wie in Filmen, wenn der Bösewicht anscheinend stirbt, jedoch die Möglichkeit des Überlebens angedeutet wird.
    Was die Beschreibung der Jugendlichen angeht, muss ich euch recht geben. Sehr gekonnt! Kleinigkeiten oft, aber die sind das i-Tüpfelchen dabei.