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Epikur war in der griechischen Philosophie der Antipode der Stoa. Seine Lehre beschreibt einen Weg zum Glück, der auf dem Gewinn von Lust beruht. Epikur war der Auffassung, dass die menschliche Seele mit dem Tod zur Auflösung kommt. Nicht ein ewiges Leben, sondern der bei Lebzeiten zu vollendeter Seelenruhe (Ataraxie) gelangte Mensch ist das Grundmotiv der Epikureer. Das Missverständnis der epikuräischen "Lust", die keineswegs in Übermaß und Völlerei besteht, sondern in maßvollem, nachhaltigem Genuß der verfügbaren Güter, war der Anlass zu einer jahrhundertelangen Verunglimpfungskampagne, hauptsächlich der christlichen Kirchen, denen eigentlich etwas ganz anderes ungelegen war, nämlich die Diesseitigkeit und der Materialismus des Epikuräertums.
4,95 € für ein kleines schmuckes Bändchen über die Lehre des Epikur, das sieht durchaus verlockend aus. Von diesem bei anaconda-Presse erschienenen Buch kann man nach Form und Inhalt trotzdem nur abraten. Blaue Schrift auf flauem Grund, das ist schon nicht sehr schön anzuschauen. Was das ganze aber erst zu einem veritablen Skandal macht, ist der Inhalt. Ohne dass es auf dem Cover auch nur mit einem Wort kenntlichgemacht würde, steht hier drin keine einzige Zeile von Epikur selbst. Und das, obwohl in einem editorischen Nachwort sogar von dem notorischen Vielschreiber Epikur die Rede ist. Statt dessen findet man, unter thematisch abgegrenzten Kapiteln, Sammelsurien von Sekundärtexten, zumeist Sinnsprüchlein und kürzere Zitate anderer Autoren ("Epikur meint..."). Für ein Bekanntwerden mit dem bedeutenden und zu Unrecht verunglimpften Epikur ist das völlig ungeeignet.