Leider hinke ich doch ein wenig hinterher :sauer:
Bis Seite 164
Ich weiß gar nicht, ob ich Elses Lebenswandel bewundern oder bedauern soll? Sie ist nicht wirklich rücksichtslos und sie liebt. Sie liebt das Leben und die Menschen, allerdings doch sehr intensiv und gegen alle Arten des gesellschaftlichen Lebens. Auch heute würde Else mit ihrer Art noch Verwunderung und Kopfschütteln ernten.
Ich frage mich allerdings, wie ihr Leben verlaufen wäre hätte Fritz durch seinen Lebenswandel nicht dieses "das kann ich auch" ausgelöst?
Wäre diese unbändige Lebenslust und der Verzicht auf alle Konventionen später aufgebrochen? Oder hätte sie einfach ein unglückliches Leben geführt in dem sie gespürt hätte das etwas fehlt, sie aber nicht hätte benennen können?
Ich finde sowieso, dass Bücher über das Leben realer Menschen, man könnte auch sagen Biografien unglaublich interessant sind. Vor allem, weil es die Zeit ist, in der meine eigene Oma jung war und ich leider niemals die Gelegenheit hatte mit ihr über dieses Zeit zu reden, da sie leider sehr jung gestorben ist.
Ich entdecke gerade erst die Welt der Biographien für mich. Wobei mir diese "unbekannte" Frau mit ihrem Leben noch viel spannender erscheint als so manche Berühmtheit.
Else ist zweifellos eine schillernde Persönlichkeit. Sie ist mir sehr sympathisch, aber ich weiß nicht recht, ob ich sie gerne als Mutter hätte. Immerhin verbringen die Kinder mehr Zeit mit den Großeltern, als mit ihr. Ich kann ihren Wunsch, das Leben ohne Rücksicht auf Verluste zu genießen sehr wohl verstehen. Aber sie geht dabei über die ein oder andere Leiche. Hauptsächlich geht das den Kindern zu Lasten.
Ist das so? Geht Elses Lebenswandel zu Lasten der Kinder? Zumindest mit dem Buch über ihre Mutter und das Gedicht ihres Sohnes (welches wohl auch den Buchtitel gab) zeugen doch von einer großen Liebe der Kinder zu ihrer Mutter. Zumindest habe ich den Eindruck.