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In einer kalten Winernacht klopft es an Margarets Tür. Davor steht ein etwa neunjähriges, viel zu dünn gekleidetes Mädchen mit einem Koffer, das um einen Schlafplatz bittet. Von Anfang an ist Margaret bereit dieses Kind bei sich aufzunehmen. In ihrer Vorstellung könnte es ihre Enkelin sein. Die Tochter ihrer Tochter. Erica, die vor 10 Jahren verschwand. Sie war mit ihrem Freund, einem rebellischen Jungen, durchgebrannt.
Das Mädchen, Norah, bleibt bei Margaret und diese gibt sie als ihre Enkelin aus und schickt sie zur Schule. Norahs Begleiter und Freund ist Sean. Ein Junge, der sehr unter der Trennung seiner Eltern und dem Verlust des Vaters leidet. So sind sich Sean und Margaret sehr ähnlich. Beide leiden unter der Trennung eines geliebten Menschen und warten auf seine Wiederkehr.
Durch Norahs Erscheinen hat Margaret einen neuen Lebensinhalt und Sean jemanden, der ihn aus seinem Schneckenhaus herausholt, ihm Freude schenkt.
Norah, die sich selbst als Engel bezeichnet und behauptet gerufen worden zu sein, kam jedoch nicht allein. Seit ihrem Auftauchen befindet sich ein alter stets gut gekleideter Herr mit Hut in der Stadt und fragt die Leute nach Margaret und Norah aus. Mit seinem Erscheinen fühlt man eine Bedrohung, die zu subtil ist um sie sofort benennen zu können. Wer ist dieser Mann? Was will er?
Norah befürchtet von Margaret weggeholt zu werden. Ist das die Aufgabe des Fremden?
Das Mädchen, das für sein Alter viel zu klug und weise ist, macht immer mehr von sich reden. Nicht nur, dass sie behauptet ein Engel zu sein, nein, es ereignen sich auch kleine Wunder, die die Kinder und auch die Erwachsenen in hellen Aufruhr bringen.
Norah versteht es eine Aura des Übersinnlichen um sich aufzubauen. Wer ist dieses Kind wirklich und woher kommt es? Diese Frage beginnt allmählich selbst Margaret sich zu stellen.
Das Buch ist in drei große Abschnitte aufgeteilt. Im mittleren machen wir einen Sprung zurück. Er handelt von den Umständen,die zu Ericas Verschwinden führten und den Weg, den die beiden jungen Menschen zurücklegen. Wiley will sich den Angels of Destruction anschließen. Einer radikalen Gruppe, die eine Erneuerung der Ordnung in der Zerstörung der alten sieht. Erica ist dem jungen Mann verfallen und so beschreitet sie einen Weg, der schon bald in die falsche Richtung weist.
Im dritten Teil macht sich Diane, Margarets Schwester, die für einige Wochen bei ihr zu Besuch war, auf um Erica zu finden.
Diane will auch das Rätsel um Norah lösen und hofft so ihrer Schwester helfen zu können.
Das Buch ist durchwoben mit Verzweiflung und Hoffnung. Mit Schuld und Vergebung.
Gibt es Engel? Und wenn ja, sind sie unter uns, wie Norah behauptet?
Wie viel an dem, was geschieht ist Realität, wie viel Wunschdenken oder Illusion?
Geschickt versteht der Autor es, dem Leser ein Schaudern über den Rücken laufen zu lassen. In einer anderen Situation in wenigen Wendungen den Flair des Übernatürlichen hervorzuzaubern. Er verwischt die Wirklichkeit mit der Vorstellung, lässt gleiches zu selbes werden. Der dunkle Engel ist ein sehr ruhiges Buch. Es lebt von der Atmosphäre.
Wandeln Engel unter uns, wird uns geholfen, wenn wir nur bitten, .... oder ist alles nur Phantasie?
Oder könnte jeder von uns ein Engel sein? Für irgendjemanden.
