LitSchock Monatsrunde Februar 2012: Wasser

Es gibt 498 Antworten in diesem Thema, welches 64.623 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von HoldenCaulfield.

  • liest: Marco Balzano - Damals, am Meer


    Da ich am Wochenende keine Zeit hatte hier zu posten, bin ich schon ziemlich weit im Buch fortgeschritten. Es ist eine Familiengeschichte, berichtet wird aus der Sicht des 26jährigen Nicola. Im wesentlichen geht es um Nicola, seinen Vater und seinen Großvater. Der Großvater ist vor Jahren mit seiner Familie aus der süditalienischen Stadt Barletta nach Mailand umgezogen. Nicolas Vater Riccardo und seine drei Geschwister waren Kinder bzw. jugendlich. Nicola ist in Mailand geboren, aber die süditalienischen Wurzeln spielen in der Familie noch immer eine Rolle. Nicola hat als Kind viel Zeit mit seinen Cousins bei den Großeltern verbracht, und auch so manchen Sommer in der Wohnung der Großeltern in Barletta verlebt. Leider zerfiel der sehr enge Familienzusammenhalt später, warum wurde noch nicht klar. Insbesondere zwischen Nicola und seinem Vater herrscht so richtig dicke Luft. :sauer:


    Nun soll die Wohnung in Barletta verkauft werden, weil niemand aus der Familie sie noch benutzt und Leonardo (der Großvater) und Riccardo (sein Sohn, also Nicolas Vater) machen sich gemeinsam auf die Reise dorthin. Nicola schließt sich ihnen an. Für den Großvater ist es eine Heimreise, für die beiden anderen eine Reise zu ihren Wurzeln. Die Fahrt ist ziemlich lang, unterwegs machen sie noch Station in einem Kloster, in dem ein Freund des Großvaters lebt.


    Der Schreibstil ist sehr sparsam, aber dennoch einfühlsam. Vieles wird nur angedeutet und ich habe das Gefühl, daß mir so einiges an Einzelheiten und Anspielungen entgeht. Trotzdem bekomme ich mit der Zeit ein Bild von den Personen und ihrer Beziehung zueinander. Immer wieder gibt es Rückblicke in die Vergangenheit. Das ist sehr wichtig, um die Personen zu verstehen, speziell den Großvater, aber es zerreißt die Handlung ein wenig. Einige Parallelen sehe ich zu meiner eigenen Familie (bei uns waren auch die Großeltern so eine Art Zentrum wo sich alles traf). Auch das Entwurzelungsthema ist mir nicht fremd, aber auf andere Art als in dem Buch.


    Übrigens fällt mir negativ auf, daß in dem Buch andauernd geraucht wird. :rollen:


    Das Cover gibt mir noch Rätsel auf. Zwei Männer mit Koffern in der Hand stehen auf einem Autodach und schauen aufs Meer. Sieht ja hübsch aus, aber ich frage mich, warum die beiden ausgerechnet auf dem Dach des Autos stehen... so eine Szene gab es im Buch bisher nicht.

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

  • Ich hab' ja überlegt, ob ich mich noch über das vierte Mammut hermache, aber das schiebe ich wohl lieber auf nächsten Monat. Aber stattdessen hätte ich hier noch ein Büchlein, das super passt:


    Ihimaera, Witi - Whalerider


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    Even when reading is impossible, the presence of books acquired produces such an ecstasy that the buying of more books than one can read is nothing less than the soul reaching towards infinity... - We cherish books even if unread, their mere presence exudes comfort, their ready access reassurance.

  • Ich melde mich jetzt nochmal hier (keine Ahnung, ob man das so macht). Ich habe gerade eine Leseflaute und komme mit meinem Buch im Moment absolut nicht klar. Es passt einfach nicht im Moment (und im Erzwingen bin ich ganz schlecht) :sauer:
    Das macht mich immer ganz traurig, aber irgendwann gibt es sicher den passenden Zeitpunkt für das Buch und dann mag ich es nicht aus der Hand legen :zwinker:

  • Ich habe Ihimaera, Witi - Whalerider vorhin ausgelesen. Für Zwischenbemerkungen war das Büchlein allerdings etwas zu dünn ;)


    @Myrien: Recht hast Du. Wenn es gerade nicht passt, ruinierst Du Dir mit Erzwingen womöglich nur ein tolles Buch. Lieber später noch mal probieren.

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  • So, Irvings letzte Nacht in Twisted River habe ich durchgelesen und es juckt mir in den Fingern, Parallelen zwischen Irving und seiner Hauptfigur zu suchen. Aber erst mal mache ich mich ans Rezi schreiben...


  • Ich melde mich jetzt nochmal hier (keine Ahnung, ob man das so macht). Ich habe gerade eine Leseflaute und komme mit meinem Buch im Moment absolut nicht klar. Es passt einfach nicht im Moment (und im Erzwingen bin ich ganz schlecht) :sauer:
    Das macht mich immer ganz traurig, aber irgendwann gibt es sicher den passenden Zeitpunkt für das Buch und dann mag ich es nicht aus der Hand legen :zwinker:


    Oh, du Arme. :trost: Das wird bestimmt bald wieder besser.


    Bei meinen Wasser-Büchern hat eines ganz klar die Oberhand - Ben Aaronovitch - Rivers of London hatte zwar eine kurze, etwas wirre Phase, ist jetzt aber wieder so toll zu lesen, dass sogar die Riverworld mich kalt lässt. :breitgrins: Ich hoffe, ich kann dazu heute noch eine pünktliche Rezi abliefern. Mark Twain und Sir Richard Francis Burton müssen sich eben noch ein bisschen gedulden.

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  • liest: Marco Balzano: Damals, am Meer


    Ich bin fast am Ende des Buches angelangt. Es plätschert so vor sich hin, ich lese und lese und warte immer darauf, daß die drei Männer das verkorkste Verhältnis, das zwischen ihnen besteht, endlich mal aufbrechen und miteinander reden...bisher vergeblich.


    Sie richten also die Wohnung notdürftig her, besuchen alte Freunde von früher (einer ist gerade an diesem Tag gestorben) und steuern darauf zu, die Wohnung zu verkaufen. Vieles verstehe ich nicht, weil mir italienische Verhältnisse unbekannt sind. So ist z.B. die Rede von einer Zisterne, die immer rauscht. Eine Zisterne ist für mich ein regengespeister Brunnen. Es ist in der Geschichte allerdings nicht die Rede davon, daß es regnet, sondern immer nur von heißen Sommertagen. Wie also muß ich mir die Zisterne vorstellen? :gruebel:


    Außerdem gab es eine Szene, in der Nicola eine Freundin begrüßt, mit der er als Kind gespielt hat. Sie war mit ihrem Mann unterwegs und dieser Mann ging auf Nicola los wie eine Rakete... Trotz nachfolgender Erklärung des Vaters wurde mir nicht ganz klar, was das sollte.


    Schockiert war ich auch über die Stelle, wo die drei Männer die Terrasse der Wohnung reinigen, auf der sich Tauben eingenistet haben. Die Tauben, die sich nicht verjagen lassen, erschlagen sie. Die ganze Terrasse ist voll Taubendreck und weil Nicola und sein Vater den Gestank nicht vertragen, gehen sie in die Wohnung zurück und lassen den Großvater die Sache alleine zuende bringen... der Großvater hat Asthma!! :entsetzt: Da frage ich mich, ob die beiden sich nicht schämen, einen alten kranken Mann die Dreckarbeit machen zu lassen.


    Überhaupt scheinen mir Nicola und sein Vater sehr resigniert zu sein, ich weiß immer noch nicht ganz warum. Aber wenigstens hat Nicola nun schon einmal im Meer gebadet.


    Ich werde das Buch sicher heute noch fertiglesen.

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  • @Holden: Rezis nimmst Du nächsten Monat auch noch, oder? Ich hatte mir zwar vorgenommen, es diesmal innerhalb des Monats zu schaffen, aber da sehe ich gerade schwarz ;)

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  • Schön, dass ihr nicht böse seid. Dabei hatte ich mich so auf die Monatsrunde gefreut und dann sowas :grmpf: Aber gut zu wissen, dass euch sowas auch mal passiert!

  • Die Monatsrunde ist schon vorbei und ich bin erst jetzt wieder nach Visible, zur Mitte der Welt zurückgekehrt. Es hat nach der Unterbrechung ein Weilchen gedauert, wieder ganz hineinzufinden, aber es ist geglückt und ich liebe es weiterhin! Ein wunderschönes Buch. Lest es! :breitgrins:


    In den nächsten Tagen wird wohl die Rezi eintrudeln.

    Ich bezeige, nach Hertzens-Aufrichtigkeit, dass ich mich glücklich schätze, mich mit Verehrung nennen zu dürfen und ersterbe,<br />Roulade<br /><br />[url=http://www.literaturschock.de/autoren/interviews/119-intervie

  • Ich hab letzte Nacht Die Sidhe Teil 4 zu Ende gelesen, Rezi kommt die Tage noch, genauso wie von Ethendi .. wenn der Film zuende ist (Wolken mit Aussicht auf Fleischbällchen)


    Ethendi
    Die Sidhe des Kristalls


    Japan hab ich leider nicht geschafft zu Ende zu lesen *drop*

    Bücherwurm - naher Verwandter der Lindwürmer<br /><br />Wenn es sein muss, trete ich auch Zwerge! - Hildegunst von Mythenmetz<br /><br />:buecherstapel:

    Einmal editiert, zuletzt von Leen ()

  • Ich habe einen Lesemarathon hingelegt und bin mit der Mitte der Welt fertig. Rezi folgt.


    Übrigens, aus dem Nachwort des Autors:


    Zitat

    Visibles Mauern erheben sich ganz bewusst im Irgendwann und Irgendwo. Die Mitte der Welt sollte, so weit das überhaupt möglich war, eine allgemein gültige und, damit geradezu zwangsläufig, zeitlose und ortlose Geschichte erzählen.

    Ich bezeige, nach Hertzens-Aufrichtigkeit, dass ich mich glücklich schätze, mich mit Verehrung nennen zu dürfen und ersterbe,<br />Roulade<br /><br />[url=http://www.literaturschock.de/autoren/interviews/119-intervie