Hallo allerseits,
gestern abend habe ich ihn fertig gelesen - den 7. Band der Aubrey/Maturin Reihe von Patrick O'Brian:
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Worum geht es
Dieser Band knüpft nahtlos an den vorherigen der Reihe an: nachdem sie der amerikanischen Gefangenschaft entkommen waren und Anteil an dem fulminanten Sieg über die Fregatte "Chesapeake" hatten, geniessen die beiden Helden zunächst den Ruhm in Halifax, wobei sich Jack Aubrey zu einer unvorsichtigen Liebelei hinreissen läßt, die ihm für den Rest des Buches Kopfschmerzen bereiten wird. Auch Maturins Gemüt ist in Aufruhr, denn mit von der Partie ist Diana, Jacks "Schwippschwägerin" und Maturins gelegentliche Geliebte, die jetzt allerdings ein Kind von ihrem bisherigen amerikanischen Geliebten Johnston erwartet, der wiederum Maturins Todfeind in geheimdienstlichen Dingen ist. Zunächst steht aber die Heimfahrt nach England an, die aber unruhiger als erwartet verläuft, da ihr Depeschenboot von zwei amerikanischen Freibeutern verfolgt wird, die es offensichtlich genau auf sie abgesehen haben.
Zuhause angekommen wird das Leben auch nicht leichter, denn wiedereinmal zeigt sich, daß Aubrey, auf See ein Genie, an Land geradezu hilflos ist. Darum nimmt er nur zu gerne einen delikaten Auftrag an, der Maturin und ihn in die Ostsee führt, wo sie durch eine geheimdienstliche Aktion Bonaparts östliche Flanke schwächen sollen.
Meine Meinung
Ich hatte es ja bereits angedeutet: ich bin ein Aubrey/Maturin-Fan, und so habe ich dieses Buch von der ersten bis zur letzten Seite genossen. Die bekannten Figuren sind liebevoll charakterisiert, es gibt eine Reihe neuer Personen, die genauso detailliert und psychologisch vielschichtig geschildert werden, es gibt wieder die naturphilosophischen und psychologischen Betrachtungen, die diese Bücher mMn über die normalen Abenteuerromane hinaushebt. Wer knisternde Spannung ohne Zeit zum Luftholen erwartet, wird - besonders in diesem Band möglicherweise enttäuscht. Der Autor verwendet viel Zeit darauf, die Personen auch in ihren persönlichen Details (und hier geht es diesmal viel um Liebe) vorzustellen, das mag manchem als überflüssige Länge erscheinen; wer sich aber einmal auf O'Brian und seinen Stil eingelassen hat, wird auch diese Passagen lieben, denn sie geben der Geschichte eine ungemeine Tiefe und Glaubwürdigkeit. Aber auch der Action-Aspekt kommt nicht zu kurz es gibt Seeschlachten, Schiffbruch, Kerkerhaft und Ausbruchversuche ...
Fazit
Volle Leseempfehlung von mir 
Man sollte allerdings bei dieser Reihe unbedingt mit dem ersten Band anfangen, und der Reihe nach lesen: die Bände bauen, wie gesagt, aufeinander auf und die Figuren entwickeln sich von Band zu Band sehr glaubwürdig weiter. Ich lese O'Brian jetzt seit 5 Jahren, immer ein oder zwei Bände pro Jahr und es ist herrlich, immer wieder zu diesen Figuren zurückzukehren. Die nächsten Bände werde ich mir in kürze auf Lager legen, damit ich immer einen griffbereit habe, wenn die Stimmung mich überkommt.
Morwen