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Erster Satz: „Walpar Tonnraffir landet mit dem Hinterteil auf dem Betonfußboden, gefolgt von einem Regen aus Fensterscherben“
Klappentext
Der Zeigefinger Gottes taucht im Erdorbit auf, und Weltraumdetektiv Walpar Tonnraffir übernimmt die Ermittlungen. Trash-Sänger, Anwaltsheere und obskure Sektenprediger kämpfen um Deutungs- und Besitzhoheit, während sich Walpar mit seinem DVD-abhängigen Neffen, seiner abenteuersüchtigen Ex-Schwiegermutter und einer alleinerziehenden Auftragskillerin herumschlagen muss. Der bissige und temporeiche All-Ages-Roman verkuppelt Dirk Gently mit Jackie Chan und serviert Lucy Liu mit Elfenohren als Dessert. Schräg, schrill, kreativ – ein typischer Post-SF-Roman.
Meine Meinung
Humor ist immer so eine Sache und ob er meinen Nerv gerade trifft, entscheidet sich bei mir meist schon nach ein paar Seiten. Ich komme beim Lesen solcher Bücher meist in eine besondere, für jede Geschichte ganz eigene "Humor-Grundstimmung", die auf den ersten Seiten bei mir erzeugt wird und dann das Buch über durchhält und jeweils wieder einsetzt, wenn ich weiterlese. Das sind dann nicht unbedingt die einzelnen Gags, sondern der gesamte „Tonfall“. Deshalb gefällt mir meist ein Humor-Buch entweder durchgängig ganz oder von Anfang an gar nicht. Hier hat es gleich gepasst, die trocken-sarkastische und absurde Stimmung gefiel mir.
Der Beginn ist sehr actionreich und erinnerte an Indiana-Jones. Überhaupt ist die Geschichte voll von versteckten Anspielungen auf ältere Filme, Literatur und Computerspiele, was viel Spaß machte, wenn man sie mal entdeckte. Ich habe sicher leider vieles übersehen, aber auch, wenn man nicht alles erkannte, machte die Geschichte Spaß und funktionierte bei mir. Absurde und skurrile Dialoge und Situationen sorgten nach meinem Empfinden recht durchgängig für Komik. Es konnten aber auch kaum Längen aufkommen, da die Geschichte sehr schnell wirkte. Der Autor verzichtete auf längere Beschreibungen der Charaktere und ihrer Lebensumstände und konzentrierte sich auf die aktuellen Geschehnisse. Dass er die Geschichte in der Gegenwartsform geschrieben hat, verstärkt dies noch. Dabei bleibt natürlich die Ausarbeitung der Figuren auf der Strecke und sie bleiben dadurch in ihrem Wesen oberflächlich, was ich normalerweise nicht so mag. Doch für mich passte das hier zu der ganzen schrägen Geschichte, deren Schwerpunkt eben nicht auf den Figuren, sondern auf der temporeichen und lustigen Action lag. Hintergründe habe ich erstaunlicherweise wirklich nicht vermisst. Und ich hatte auch mit den eher knappen Beschreibungen ein gutes Bild der Charaktere vor mir, allein durch ihr Verhalten und ihre Gespräche. Deren Momentaufnahmen haben für mich jedenfalls gut funktioniert. Allerdings gab es gegen Ende auch ein paar Stellen, an denen es mir doch etwas zu schnell voranging und ich vom Verlauf der Handlung her den Zusammenhang bzw. den Überblick über das Wie und Warum auch mal verloren hatte. Da wären ein paar Seiten mehr vielleicht nicht schlecht gewesen.
Zwischen all der absurden Komik wird aber auch immer wieder mit dem Zeigefinger auf die Wunden der Gesellschaft und deren mögliche Entwicklung gedrückt. So bleibt einem auch mal ein Lacher über die Tricksereien der Senioren ihrem androiden Betreuer gegenüber im Hals stecken, wenn man sich die dargestellte Gesamtsituation vor Augen hält. So hat der Autor einige Bereiche der Gesellschaft, wie Erziehung, Werbung, Medien, Sekten, etc. satirisch auf den Zahn gefühlt und damit bot das Buch nicht nur Spaß, sondern regte auch noch zum Nachdenken an. Die Auflösung über den mysteriösen und ganze Heerscharen von Verfolgern beschäftigenden Körperteil Gottes und seine Herkunft fand ich dann dem Verlauf der Geschichte entsprechend gelungen.