Isabella Nadolny - Ein Baum wächst übers Dach

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    (Meine Ausgabe ist zwar schon wesentlich älter, aber es bringt ja nicht viele diese hier über amazon zu verlinken. ;) )


    Klappentext:
    Der Roman "Ein Baum wächst übers Dach" ist ein Stück Wirklichkeit, geschildert von einer ebenso humorbegabten wie empfindsamen Frau, die sich auf die hierzulande so seltene Kunst versteht, mit schwebender Leichtigkeit zu schreiben und doch Ernst, Not, Tod und Bitterkeit nicht auszusparen. Es ist eine Selbstbiographie ohne Peinlichkeit, ein Stück Leben, das mancher in den letzten zwanzig Jahren genauso miterlebt haben könnte. Kindheit im behutsamen Rahmen einer wohlhabenden Familie, Beruf, Krieg, Heimat, Geburt, Ausbombung, totaler Verarmung, Nachkriegswirren, Hunger, Lager, Nullpunkt - und schließlich die langsame Normalisierung, der Wiederaufstieg. Es ist die Geschichte eines kleinen Hauses, "so blond wie wir damals alle waren", sagt die Verfasserin. "Als Sommerhaus an einem bayerischen See gedacht, wurde es schließlich Zuflucht und Heimat." Und ganz unversehens ist ein Stück Zeitgeschichte daraus geworden.
    Ursula v. Kardorff


    Meine Meinung:
    Der Klappentext gibt ziemlich gut den Inhalt des Buches wieder. Die Autorin beschreibt ihr Leben kurz vor, während und nach dem zweiten Weltkrieg.
    Ich persönlich hätte mir mehr über die Umstände gewünscht. Dass sie mehr beschreibt, was sich im Land geändert hat - außer den immer knapper werdenden Essen und dem Fliegeralarm - also zB mehr über die Judenverfolgung. Davon wurde ziemlich wenig berichtet, was für mich ein großes Manko an dem Buch darstellt. Einmal erwähnte sie einen Juden, der mit einem Stern herum lief, am Ende des Krieges wurden ein paar Mal KZ erwähnt, aber ohne eine Reflexion, was es damit auf sich hatte. Zwar wurde mehrmals darauf hingewiesen, dass sie keinen deutschen Pass hatten, sondern einen niederländischen aber auch in diesem Rahmen kamen keine weiteren Erklärungen. Setzte man, als das Buch geschrieben wurde, das Wissen voraus? Vielleicht, aber für mich in der heutigen Zeit war es unzureichend, zu unkritisch. Ein Buch über den zweiten Weltkrieg, in dem das große Thema Rassenideologie ausgespart wird, ist für mich eigentlich so nicht mehr tragbar. Was sehr schade ist, denn eigentlich ist dieses Buch ganz interessant ansonsten. In sich war es nämlich eine sehr geschlossene schöne Geschichte. Wenn es so über den ersten Weltkrieg berichtet hätte, hätte ich wesentlich weniger zu beanstanden, aber so finde ich es schwierig. Auch wenn Hitler durchweg als böse und dumm dargestellt wird, den man selbt ja niemals unterstützt hatte/hätte. (Wobei sich mir bei solch Beteuerungen immer die Frage stellt: Wie konnte er dann an die Macht gelangen? ... )


    Na ja. Aus diesem Grund belasse ich es auch bei diesem Kommentar und vergebe keine Ratten. :winken:

    Einmal editiert, zuletzt von Avila ()