Renate Martienssen - Mediterran gekocht (vegan)

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  • Renate Martienssen - Mediterran gekocht (vegan)


    Untertitel: einfach (und) köstlich und 100% vegan
    Verlag: Monsenstein und Vannerdat
    Jahr: 2009
    Ausgabe: Ringbuch
    Seiten: 155


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    Klappentext:


    Geboren in Radebeul am 4. März 1945. Im Bayerischen Wald aufgewachsen lebte und arbeitete sie einige Jahre in München. Danach ging sie ein Jahr als Au-pair nach England und anschließend nach Frankreich, wo sie ihren späteren Ehemann, einen Spanier, kennenlernte, welchen sie ein Jahr darauf in Valencia heiratete. Innerhalb der nächsten acht Jahre wurden ihre vier Kinder geboren. 1991 starb ihr Mann José Luis in Las Palmas, wo sie gerade arbeiteten und wohnten. Danach kehrte sie wieder nach Valencia zurück, wo sie heute noch lebt. Als ihre Tochter Susana, welche schon seit vielen Jahren Vegetarierin war, zum Veganismus wechselt, fängt Renate Martienssen an, Kochrezepte für ihre Tochter zu erfinden. Die Ansammlung von immer mehr Rezepten erweckte in ihr die Idee, ein Kochbuch für Veganer zu schreiben. Das vorliegende, vielseitige Kochbuch ist ein Beweis dafür, dass vegane Ernährung nicht langweilig sein muss, sondern dass sie im Gegenteil sehr schmackhaft, sehr gesund und obendrein auch noch preiswert sein kann!


    Meine Meinung:


    Was macht eine Deutsche, die in Valencia lebt und deren vegetarisch lebenden Tochter schließlich Veganerin wird? Richtig, sie denkt sich alle möglichen leckeren, mediterranen Rezepte aus und sammelt diese in einem kleinen Kochbuch. Der Focus liegt bei Renate Martienssen vor allem auf dem Schackhaften, Gesunden und Preiswerten. Klar ist, dass sich im Laufe der Jahre jede Menge Rezepte ergeben und so entschied sich die Autorin, diese in einem praktischen Ringbuch zu veröffentlichen.


    Das Negative zuerst: Es handelt sich hier nicht um ein durchdesignetes Hochglanzkochbuch, das mit fünf Bildern pro Rezept aufwartet, um Leser und Hobbyköche gleichermaßen einzulullen. Tatsächlich sind die vorhandenen (wenigen) Bilder ungefähr so, wie sie jeder von uns vom Mittagsmenü mit einer normalen Kamera schießen könnte. Ein bisschen vermisst habe ich Angaben zur benötigten Zubereitungszeit. Damit bin ich allerdings auch schon am Ende mit den Punkten, die mir an "Mediterran kochen" nicht so gut gefallen haben.


    Das Buch zeichnet sich vor allem durch Bodenständigkeit aus. Nahezu alle verwendeten Zutaten sind problemlos im normalen Handel erhältlich. Die Gerichte sind nicht zu kompliziert und erinnern an ganz normale südländische Hausmannskost. Für meinen Geschmack verwendet Frau Martienssen ein bisschen zu viele Sojaprodukte, aber durch die Vielfalt an Rezepten wird das problemlos wett gemacht. Mein erster Nachkochversuch waren Falafel für das 3. Odenwälder Literaturschock-Treffen am 04.08.2012 und nicht nur bei Vegetariern kamen diese sehr gut an. Zwar fehlte mir ein Teil der angegebenen Gewürze, doch der eigenen Kreativität sind hier wie in jedem Kochbuch keine Grenzen gesetzt. Weiterhin ausprobiert habe ich Tabbouleh, Gyros mit Tzatziki, Nudelsalat und Kartoffel-Gnocchi mit Kräutersoße - alles gelingt gut und die Rezepte beinhalten keine außergewöhnlichen Zutaten (vielleicht mit Ausnahme des Gyros, in dem Seitan verwendet wird).


    Wohlklingende (und wohlschmeckende) Rezepte wie "Gnocchi a la Romana" oder "Escalivada" (Auberginen-Paprika-Gemüse) reichen sich die Hand mit Gerichten, die fast jeder kennt. So zum Beispiel eine vegane Paella oder der griechische Salat, Tzatziki oder Sangria. Die Kapitel sind aufgeteilt in 14 Vorspeisen, 10 Suppen, 7 Salate, 6 kleine Gerichte / Pasteten / Empanadas, 27 Hauptgerichte, 3 Beilagen, 12 Süßspeisen, 13 mal Kuchen und Gebäck, 6 Brotaufstriche und 2 Getränke. Außerdem gibt es noch ein Kapitel "Verschiedenes", in dem man Anleitungen für die Herstellung von Seitan oder Räuchertofu findet. Insgesamt sind hier also über 100 Rezepte vertreten. Hut ab.


    Sehr praktisch empfinde ich bei Kochbüchern immer wieder die auch hier vorliegende Ringbuchlochung. Was nützt mir ein Kochbuch, das so (teuer) designed wurde, dass ich Angst habe, es zu benutzen? "Mediterran kochen - zu 100% vegan" steht also ganz im Zeichen der Alltagstauglichkeit für die regelmäßige Anwendung (und Abwandlung). Von mir gibt es eine ganz klare Empfehlung nicht nur für Veganer, sondern für alle Menschen, die gerne aufgeschlossen tierfreundliche Gerichte ausprobieren möchten.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

    Einmal editiert, zuletzt von nimue ()

  • Danke für die Rezi! :smile:


    Ich muss allerdings sagen, dass mich schlechte oder fehlende Fotos - vor allem schlechte im Sinne von nicht Appetit anregend - eher abschrecken, ein Kochbuch zu kaufen.
    Jeder kann heute gute Food-Fotos machen, wenn er sich wenige Zubehörteile kauft (Beleuchtung - Reflektoren etc.) und ein wenig übt, und dabei die zahlreichen schon frei im Netz verfügbaren Tipps beachtet.


    Ich habe ein sehr gutes Kochbuch, aus dem ich erst sehr spät gekocht habe, weil es nur wenige und meist eher abschreckende Fotos der Gerichte gab.
    Gerade bei unbekannten und in dem Fall veganen Gerichten hätte ich schöne Fotos zur Anregung gebraucht und einfach um zu wissen, wie das Gericht am Ende aussehen soll; das kann man sich ja nicht immer vorstellen (unbekannte Zutaten etc.).


    LG von Keshia

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.

  • Das Soja kann man ja sicher teilweise einfach weglassen. :) Klingt nah einem guten Kochbuch grade auch wenn man bei Gemüse gerne mal wieder was neues hätte (was mir regelmäßig so geht, man wird irgendwie so schnell eingefahren wenn man keine neuen Rezepte ausprobiert)


  • Ich muss allerdings sagen, dass mich schlechte oder fehlende Fotos - vor allem schlechte im Sinne von nicht Appetit anregend - eher abschrecken, ein Kochbuch zu kaufen.
    Jeder kann heute gute Food-Fotos machen, wenn er sich wenige Zubehörteile kauft (Beleuchtung - Reflektoren etc.) und ein wenig übt, und dabei die zahlreichen schon frei im Netz verfügbaren Tipps beachtet.


    Das stimmt sicher, aber vermutlich hätte das den Preis gesprengt. Die Autorin hat das Buch selbst verlegt :winken:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.