Angeregt durch diese Diskussion, drängen sich mir einige Fragen auf. Es ist unter anderem die Rede von „guten Horrorbüchern“ bzw. „guter Horrormusik“. Doch „gut“ ist ja immer auch eine Empfindungssache, ebenso wie „Horror“. Manche Musik jagt mir vielleicht einen Schauer über den Rücken, jemand anderem nicht. Manch ein Buch bereitet jemand anderem schlaflose Nächte, mir nicht.
Deshalb gebe ich die Fragen einfach mal weiter: Was ruft bei euch den blanken Horror hervor? Ab wann empfindet ihr ein Horrorbuch als gut? Reicht eine verstörende Geschichte oder achtet ihr auch auf Dinge wie Sprache, Erzählstil? Wird ein so bezeichnetes Horror-Buch automatisch schlecht, wenn der Horror darin zu wenig ist, oder kann es dennoch ein gutes Buch sein?
Und um sie selbst auch noch zu beantworten:
Bei mir ist es so, dass ich mich als eher empfindlich/sensibel einschätze und daher recht schnell das Gefühl von Horror verspüre, wenn ich ein entsprechendes Buch lese. Lesen fällt mir allerdings leichter, als solche Filme zu sehen. Ein Horrorbuch ist meiner Meinung nach dann gut, wenn ich darin versinken kann, wenn ich das Gefühl bekomme, es wäre tatsächlich möglich, egal wie aberwitzig die Vorstellung auch ist. Noch besser, wenn ich das Gefühl habe, dass es woanders gerade passiert. Wichtig ist mir dabei das Unfassbare, Übernatürliche, denn sonst könnte ich ja auch drastische realistische Geschichten lesen. Die Sprache hängt meiner Meinung nach damit zusammen, man kann mit ihr Effekte erzeugen oder sie abschwächen, andererseits stört mich ein nicht so guter Stil bei einer guten Geschichte weniger, als bei einer schlechten. Und die letzte Frage: Natürlich. Ich ordne es dann nur nicht unbedingt im Horrorregal ein.