Nasr Hamid Abu Zaid - Ein Leben mit dem Islam
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Ich lese diese Biographie im SLW 2012. Bevor es zu einer Rezi kommt, muss ich jedoch meine Gedanken zu einzelnen Kapiteln hier festhalten, da das Buch prall gefüllt ist mit historischen und anthropologischen Informationen. Ich kann es nicht einfach herunter lesen da ich in Bezug auf andere gelesene Bücher zum Islam, bzw. arabischen Frühling einige Aha-Effekte habe und meine Gedanken bei der Lektüre etwas sortieren muss. Auch um das Gelesene etwas zu strukturieren
Der Autor (geb 1943 in einem ägyptischen Dorf) wurde aufgrund seines Versucht den Koran modern zu interpretieren ins Exil getrieben und lebte bis zu seinem Tod 2010 in den Niederlanden.
Beim Lesen fragte ich mich schon mehrfach ob "Ein Leben mit dem Islam" tatsächlich 2001 veröffentlicht wurde. Im Kapitel 3 stoße ich gerade auf die Beziehung Religion und Politik, bzw. Demokratie und Islam. Gibt es eine aktuellere Debatte nach den arabischen Revolutionen?
Leider ist die Sache nicht einfach zu verstehen und ich werde dieses Kapitel noch einmal lesen, schon alleine da viele ägyptische Gelehrte und Geistliche erwähnt werden die hier nicht bekannt sind. Ich denke es ist hilfreich das ein oder andere zu ergoogeln und sich dieses Kapitel noch einmal langsam zu erarbeiten. Bisher bin ich von der Lektüre aber mehr als positiv angetan.
Hier schreibt ein kluger Kopf, welcher durch sein Exil in den Niederlanden auch die europäische Mentalität kennen lernte und die dem europäischen Leser nicht bekannten kulturellen und historischen Probleme im heutigen Islam näher bringt, auch wenn diese sehr komplex sind.
Interessant ist der Hinweis auf die Denkstrukturen der Islamisten und ihres Schlüsselsatzes "Der Islam ist die Lösung". Lässt er doch den Satz in dem Buch mit den gesammelten Essays von Alaa al-Aswani - Im Land Ägypten doch gleich einen viel tieferen Sinn ergeben. "Demokratie ist die Lösung" richtet sich also nicht nur gegen das diktatorische Regim, sondern gleichzeitig gegen die Islamisten, wohlgemerkt nicht gegen die Moslems.