John Green - Looking for Alaska / Eine wie Alaska

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    John Green - Looking for Alaska / Eine wie Alaska


    Zum Inhalt:
    Der 16-jährige Miles ist ein Außenseiter ohne wirkliche Freunde, mit einer Vorliebe für berühmte letzte Sätze. Er zieht von seiner Heimat Florida in das Internat Culver Creek in Alabama, wo er schnell Teil einer Gruppe wird und sich vor allem Hals über Kopf in die büchersüchtige Alaska verliebt. Miles, der dürre Junge, der nun von seinen neuen Freunden "Pummel" genannt wird, erzählt die Geschichte rückblickend und zählt vor jeden Kapitel die Tage, bis zu einem schrecklichen Ereignis, dass sie vollkommen aus der Bahn wirft.

    Meine Meinung:

    Nachdem ich vor einigen Tagen "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" von John Green beendet habe und ich schon da zum totalen Fan geworden bin, brauchte ich dringend mehr. Ich bin so froh, dass mich auch "Eine wie Alaska" nicht enttäuscht hat. John Green schafft es einfach, seine Figuren unglaublich authentisch werden zu lassen, so dass sie einem trotz ihrer Fehler schnell ans Herz wachsen und man einfach das Gefühl bekommt, sie irgendwoher zu kennen. Auch wenn die Themen, die Miles beschäftigen, sich relativ banal anhören (der Schulalltag, die erste große Liebe, Alkohol und Zigaretten vor den Lehrern verstecken, das Verhältnis zu den Mitschülern, usw.), macht John Green daraus eine Geschichte, die einen nicht mehr loslässt.


    "Eine wie Alaska" ist in zwei Abschnitte gegliedert, in "Vorher" und "Danach", wobei Miles in den ersten Kapiteln die Tage bis zu einem gewissen Ereignis hin zählt. Alleine schon deshalb musste ich weiter und weiter lesen, weil ich es kaum ausgehalten habe und wissen wollte was passiert. Man philosophiert mit Miles und seinen neuen Freunden, lacht mit ihnen und leidet mit ihnen. John Green findet einfach für alles die richtigen Beschreibungen und Worte, die mir total ans Herz gehen. Daher mag die Geschichte sich relativ simpel anhören und sie hätte mich so auch nie gereizt, aber ist trotzdem sehr bewegend und klug und mitreißend.


    4ratten :tipp:

    ~ The world is quiet here ~

  • Ihr macht mich alle wirklich neugierig auf John Green!



    Daher mag die Geschichte sich relativ simpel anhören und sie hätte mich so auch nie gereizt, aber ist trotzdem sehr bewegend und klug und mitreißend.


    Das ist manchmal gerade die Kunst - Alltägliches so wirklichkeitsnah und spannend zu schildern, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann, obwohl nichts richtig Ungewöhnliches passiert.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ja, richtig so! Lesen, lesen, lesen! :breitgrins:


    Alltägliches spannend zu schildern, das bringt es wirklich auf den Punkt, das kann er.


    Ich kann euch noch "Margos Spuren" (Paper Towns ) und "Will Grayson, Will Grayson" empfehlen. :smile:

    &quot;Books are a uniquely portable magic.&quot; S. King<br /><br />:kaffee: Kate Morton - Die fernen Stunden

  • Ich habe das Buch gestern aus einer spontanen Stimmung heraus auf den Kindle geladen und bin jetzt bei dem Ereignis.


    Ich kann Cookie eigentlich in allem zustimmen. Der Zauber dieses Buches ist nicht wirklich die Geschichte, sondern die Worte, die John Green für seine Erzählung wählt. Seine Figuren sind kluge Außenseiter, die noch ihren Weg im Leben finden und in die man sich sehr leicht hineinversetzen kann.


    Nach dem Ereignis musste ich das Buch allerdings erstmal zur Seite legen. Werde dann am Wochenende den Rest lesen und mal schauen, wie es so weitergeht. Auf jeden Fall ist es generell sehr geschickt von John Green, mit dem Countdown auf das Ereignis zu verweisen. Auf diese Art muss man einfach weiterlesen und Seite für Seite bekommt man ein zunehmend flaues Gefühl im Magen, was bei mir auch eine Gänsehaut auslöste (und das ist selten).

    &quot;This was another of our fears: that Life wouldn&#039;t turn out to be like Literature&quot; (Julian Barnes - The Sense of an Ending)

  • Meine Meinung:


    Eine wie Alaska ist ein sehr schöner Coming-of-Age-Roman, der zeigt, wie wichtig Freunde dabei sind, den eigenen Weg zu finden. Miles beschließt, seine Eltern zu verlassen, um auf ein Internet zu gehen und dort "the Great Perhaps" zu finden, d. h. endlich damit zu beginnen, sein Leben zu leben. Das gelingt ihm auch sehr schnell und er findet sich in einer Clique von netten, nerdigen, rebellischen, intelligenten Jugendlichen wieder, von welchen es ihm vor allem Alaska angetan hat. Zusammen haben die Jugendlichen Spaß, spielen Streiche und denken über ihr Leben nach. Wie Cookie schon geschrieben hat: Nichts Außergewöhnliches, aber eben außergewöhnlich schön beschrieben.


    Dabei werden die Tage bis zu einem Ereignis heruntergezählt, was hier natürlich nicht verraten wird. Es steht allerdings fest, dass genau dieses Countdown das Buch zu einem erstklassigen Pageturner macht. Man gewinnt die Charaktere lieb und mit jeder Seite wird das Gefühl im Magen unangenehmer. Was genau passiert denn an Tag X?


    Leider konnte mich das Buch in der zweiten Hälfte dann nicht mehr ganz so überzeugen. Nachdem das Geheimnis um Tag X geklärt war, verschwand auch recht schlagartig meine Begeisterung. Bitte versteht mich hier nicht falsch, das Buch war auch im letzten Drittel schön zu lesen, aber konnte leider mit den ersten zwei Dritteln nicht mehr mithalten. Das ist dann aber auch schon der einzige Punktabzug. Da mich das Buch gut unterhalten hat und ich sehr viele schöne und skurrile Famous Last Words dazugelernt hab, gibt es trotzdem


    4ratten

    &quot;This was another of our fears: that Life wouldn&#039;t turn out to be like Literature&quot; (Julian Barnes - The Sense of an Ending)


  • und ich sehr viele schöne und skurrile Famous Last Words dazugelernt hab


    ... dann muss ich das haben! Die Idee mit den letzten Worten fand ich schon in Connie Willis' "Passage" so toll.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Was geschieht wenn ein Mädchen wie Alaska in Dein Leben tritt und was geschieht dann wenn Du Dich in sie verliebst und Du es gar nicht weißt. Was geschieht aber wenn dieses Mädchen auf einmal aus Deinem Leben verschwindet und niemals zurückkommen wird?


    John Green schreibt von Teenagern die irgendwie nicht zum Rest gehören, die sich aber finden und eben ihre eigene Clique bilden. Solche Freunde sind Goldwert und manchmal denkt man mit Wehmut an die wunderbarsten Momente dieser Zeit zurück in der man einfach nur irgendwelchen Blödsinn gemacht hat (da fallen mir jede Menge Ereignisse ein *gg*) und die Zeit Still stand. Doch die Zeit dreht sich unaufhörlich weiter und dann passiert etwas und wird alles aus der Bahn. Genau dieses Gefühl das beschreibt Green hier und irgendwie weiß man trotzdem das es nicht ewig so bleiben wird. Man wartet auf den Knall.. als er kommt tickt die Uhr weiter und man kann sie kaum aufhalten so schnell dreht sich der Zeiger.
    Es gibt Menschen die einem begegnen und man will sie nie wieder loslassen damit man in Ruhe herausfinden kann ob sie in das eigene Leben passen oder nicht. Doch was passiert wenn man dafür keine Zeit mehr bekommt? Wie geht man damit um?


    John Greens Romane wären für mich wohl als Teenager eine kleine Offenbarung gewesen. Gut Ich hatte dafür Holden und später dann Phil (Die Hauptfigur aus Die Mitte der Welt). ;) So erinnern sie mich eher an eine Zeit die vorbei ist und nicht wieder kommt. Diese kleine Wehmut macht aber auch irgendwie glücklich. Denn wer hat sie nicht gerne solche wunderbaren Erinnerungen an die Zeit die still stand - selbst dann wenn man dabei traurig ist...


    4ratten

  • Ich hätte das Buch nie gelesen, wenn meine Blog-Leser mich nicht dazu gedrängt hätten.
    Und ich muss jetzt, nachdem ich es gelesen habe sagen, dass ich denen wirklich dankbar bin. Ich habe selten ein Buch gehabt, das mich so bewegt hat. ich muss selbst jetzt noch manchmal darüber nachdenken... :schwitz:

  • Miles' Geschichte hat einen starken Eindruck auf mich gemacht, auch wenn ich nicht zur Zielgruppe gehöre. Aber das Gefühl, nicht zur breiten und beliebten Masse zu gehören, ist vom Alter unabhängig. Die Clique, in der er sich auf dem College wiederfindet, mag manchmal ein bisschen überdreht wirken, aber sie sind der sichere Hafen, in dem die Mitglieder so sein können, wie sie sind, ohne deswegen schief angesehen oder ausgelacht zu werden.


    Aber irgendwann verselbständigen sich die Ereignisse und laufen immer schneller und es bleibt keine Zeit mehr, sich umeinander zu kümmern. In Miles' Geschichte hat es fatale Folgen. Er und seine Freunde müssen sich mit dem Gedanken auseinandersetzen, was gewesen wäre, wenn sie nur ein wenig aufmerksamer füreinander gewesen wären.


    Wie geht man mit solchen Gedanken um? Die Clique findet keine Lösung. Aber die Zeit vergeht und irgendwann wird es leichter, darüber zu reden, denn mit dem zeitlichen Abstand sieht man die Dinge wieder klarer und kann sich auch wieder an die schönen Momente erinnern.

    5ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.