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Inhalt
Jamie Carpenter lebt mit seiner Mutter in England, immer wieder ziehen sie von einem Ort zum nächsten. Als Kind musste Jamie miterleben, wie sein Vater von Polizisten erschossen wurde, er gilt als Verräter. Und plötzlich steht Jamies Welt wieder kopf: seine Mutter wird entführt, ein Vampirmädchen greift ihn an und ein mysteriöser Typ namens Frankenstein rettet ihn. Der bringt ihn zu einer der geheimsten Organisationen der Welt, Department 19. Sie bekämpfen weltweit die Auswüchse des Übernatürlichen, Vampire, Werwölfe und sonstige Wesen. An der Spitze der Abschussliste steht Alexandru, ein Bruder Draculas, ... und eben dieser hat Jamies Mutter. Zusammen mit Frankenstein und dem Vampirmädchen Larissa macht Jamie sich auf die Suche nach seiner Mutter und auf in den Kampf gegen den größten Vampir der Welt.
Meine Meinung
Das Buch ist, gelinde gesagt, ziemlicher Schwachsinn. Dabei war ich anfangs noch begeistert. Die Vampire werden als hinterlistige, grausame Wesen dargestellt, die vor nichts zurückschrecken. Dementsprechend brutal (wirklich brutal!) geht es auch zu, Will Hill wird bei der Beschreibung der Opfer sehr konkret. Das ist mir gleich positiv aufgefallen, von romantischen Vegetariervampiren habe ich nämlich genug. Ab der Hälfte des Buches hat sich dann aber doch eine gewisse Genervtheit eingeschlichen. Nicht bei jedem Opfer muss bis ins kleinste Detail erklärt werden, wie viele blutige Fleischstücke vom Himmel regnen und bis wohin das Blut spritzt. Ständige Wiederholung langweilt.
Auch die genaue Beschreibung der Personen wurde irgendwann ermüdend. Mich interessiert nicht, wie jeder einzelne Vampir, der angreift, aussieht, was er an hat und welche Tattoos seinen Körper zieren, vor allem nicht, wenn er zwei Zeilen später tot ist. Gerade während des Endkampfes haben diese unwichtigen Beschreibungen den Lesefluss ziemlich gebremst.
Gefallen hat mir die Struktur der Vampirwelt. Manche leben unerkannt zwischen den Menschen, andere haben sich in Kommunen zusammengeschlossen und wieder andere gehen auf grausame Menschenjagd. Es gibt also ungefähr so viele verschiedene Vampire, wie es Menschen gibt. Nicht alle sind böse und nicht alle sind gut, man stößt auf Drogenhandel oder auf ganze vegetarische Siedlungen. Dieser Ansatz hat mir gut gefallen, es ergibt sich eine Vielfalt, aus der sich was machen lässt.
Leider hat der Autor meiner Meinung nach zu viele schlechte Filme gesehen. Manche Szenen laufen ab wie in einem Actionfilm, nur leider funktioniert das in Buchform nicht. Von den stereotypen Gesprächen und Charakteren war ich irgendwann restlos genervt, ganz abgesehen von der Handlung. Jamie ist natürlich ein Vampirjägertalent, er schafft innerhalb von 2 Tagen das, wofür ein durchtrainierter Soldat eine jahrelange Ausbildung braucht. Er handelt unbedacht und ohne zu überlegen, aber gerade das bringt ihn zu seinem Ziel. Er tut nie das, was ihm die erfahrenen Vampirjäger sagen, aber natürlich ist sein Mut die Lösung aller Probleme. Und der Schluss ist der absolute Abschuss.
(Man kann sich ja denken, wer den ältesten Vampir der Welt, der schon seit Jahrzehnten erfolglos gejagt wurde, zur Strecke bringt)
Hinzu kommt noch, dass aus der Literatur bekannte Figuren eingeführt werden, die es eigentlich nicht braucht. Frankenstein z.B. macht nichts in diesem Buch, was rechtfertigen würde, dass er darin auftaucht. Er agiert wie einer normale Person, man hätte auch einen unbekannten Namen nehmen können oder einen Menschen ... es hätte keinen Unterschied gemacht. Hier ging es offenbar nur darum, den Namen im Buch stehen zu haben, um Leser anzulocken.
Die meiste Zeit habe ich mich extrem über dieses Buch geärgert, gerade die letzten 100 Seiten waren kaum zu ertragen. Gute Ansätze sind vorhanden, aber nur mit Brutalität und klischeehaften Dialogen kann man mich nicht überzeugen.
Achja: Der Klappentext verheißt übrigens folgendes:
Zitat"Bram Stoker muss sich nicht länger im Grab umdrehen: Sein Vermächtnis für das 21. Jahrhundert reicht über Twighlight hinaus!"
Hilfe, was für eine Anmaßung! Bram Stoker würde aus dem Grab springen und Will Hill eins überbraten, wenn er das Buch lesen könnte.