Terry Prachett - Snuff/Steife Prise
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Sam Vimes, seines Zeichen "Duke von Ankh" und Commander der Stadtwache ist wieder da - allerdings nicht in Ankh-Morpork, wo er jede Straße durch die Schuhsohlen erkennen kann, sondern auf dem Landsitz seiner Frau, wohin er mit vereinten Kräften von Sybil und Lord Vetinari hinkomplementiert wurde. Aber ein echter Spürhund findet natürlich auch fernab der Stadt bald Dinge, die ihm zu denken geben und sich lohnen, näher untersucht zu werden. Und dann taucht auch schon die erste Leiche auf - ein Goblinmädchen. Vimes ist auf dem Kriegspfad...
Vorweg - ich habe das Buch im Original gelesen. Die Übersetzung scheint wieder, wenn man den zahlreichen Amazon-Rezensionen Glauben schenken darf, absolut grottig zu sein. Wie immer, seit der Manhattan-Verlag übernommen hat. Ich habe zwar bei diesem Buch die Übersetzung nicht selbst in der Hand gehabt, aber durch die letzten Bücher mal durchgeblättert und fand es grausam. Wer also halbwegs des Englischen mächtig ist, sollte lieber die Originale lesen.
Ansonsten ist das Buch ein typischer Pratchett, viel Gesellschaftskritik - am Beispiel der als minderwertig behandelten Goblins - verpackt in einer guten Geschichte mit viel Komik. Wer die Wachen-Bücher von Pratchett kennt, kann sich schon vorstellen, was für ein Akt es überhaupt ist, Sam Vimes in den Urlaub zu schicken. Der Gute stellt sich natürlich an, als ob sein letztes Stündlein geschlagen hat und die Rolle als Lord auf einem Landsitz liegt ihm natürlich überhaupt nicht. Dem jungen Sam gefällt es aber natürlich und Lady Vimes ist in ihrem Element. Als dann Sams Spürnase geweckt wird (des großen Sams natürlich ), kommt dann nach und nach die Geschichte ins Rollen und die Situationskomik kommt natürlich auch nicht zu kurz.
Gestört hat mich eigentlich nur, dass relativ kurz nach "Unseen Academicals" nochmal unterdrückte Völker zum Thema werden (da Orks, hier Goblins). Allerdings ist die Dimension des Problems in Snuff nochmal deutlich verschärft und insgesamt düsterer.
Es geht nicht nur um Fremdenfeindlichkeit, sondern um Sklaverei im übelsten Maße.
Insgesamt schafft Pratchett es aber wieder perfekt, die Balance zwischen Komik und ernster Thematik zu schaffen, ohne zu moralisch zu wirken. Ich muss zugeben, dass ich absoluter Vimes-Fan bin und allein seine ganze Art mich immer wieder zum Schmunzeln bringt. Die anderen bekannten Figuren der Wächter-Reihe wie Carot und Wee Mad Arthur kriegen nur Nebenauftritte, da das Buch halt nicht in Ankh-Morpork spielt, aber es ist trotzdem schön, die alten Bekannten kurz wiederzutreffen.
An mein Lieblilngsbuch "Nightwatch'" aus der Wachen-Reihe kommt "Snuff" allerdings nicht ran, aber das ist auch einfach großartig und nicht nur sehr gut.