Catherynne M. Valente - Silently and Very Fast

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.586 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wendy.

  • Huhu ihr Lieben!


    Nachdem ich mich ganz fürchterlich in Catherynne M. Valente verliebt habe, kommt hier auch schon das nächste Buch. Hierbei handelt es sich allerdings um eine Novelle mit nur 127 Seiten.


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    Inhalt:
    Catherynne M. Valente erschafft eine Folklore der künstlichen Intelligenz. In ihrer Novelle treffen Technologie, Identität und eine grimme Zukunft aufeinander. Neva träumt. Doch sie ist nicht alleine. Eine mysteriöse Maschine namens Elefsis verfolgt sie in ihren Träumen, ebenso wie ihre Familienmitglieder. Elefsis verfolgt den Generationen der Familie rückwärts - bis hin zur Ur-Urgroßmutter, einer begabten Computerprogrammiererin, die die Welt verändert hat. Zusammen entwirren Neva und Elefsis ihre Vergangenheit und ihre Zukunft in einer unangenehmen, unfreiwilligen Symbiose. Doch was sie in ihrer Traumwelt finden könnte sie für immer verändern...



    Puh! Nachdem ich durch das erste Drittel gerast bin (sind ja nicht viele Seiten), weiß ich immer noch nicht so ganz, was mir Cat Valente sagen will. Die Kapitel erzählen abwechselnd eine Art Sage oder Legende, die sich immer auch auf das Verhältnis zwischen Maschinen und Menschen auslegen lässt, dann aus der seltsamen und sehr verwirrenden Traumwelt, in der Elefsis und Neva schweben, und dann aus der (vermute ich) tatsächlichen Vergangenheit. Elefsis begann nämlich als Haus. :breitgrins: Eine japanisch-italienische Programmiererin hat ihn/sie erschaffen und irgendwann ist Elefsis sich seiner/ihrer selbst bewusst geworden.


    Zwischendurch kamen wieder zitierwürdige Passagen vor, aber insgesamt hat es mich noch nicht gepackt. Die Erzählweise ist mir hier tatsächlich etwas zu verworren und ich habe das Gefühl, mich nirgends richtig festhalten zu können. Das Geschlecht der Charaktere ist oft nicht bekannt, oder ändert sich - in einer Traumwelt ist das schließlich möglich, und wer bestimmt schon das Geschlecht einer Maschine (wobei mein Kobo in meinen Gedanken eindeutig männlich ist...). Einen roten Faden vermisse ich noch, aber vielleicht schlägt mich die Autorin ja am Ende mit der Bratpfanne über den Kopf und es wird alles klar. :breitgrins:

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Man kann die Geschichte kostenlos und völlig legal im Clarkesworld Magazine Folge 61ff. lesen. Dort finden sich auch einige andere short stories der Autorin. Ich habe sie schon länger auf meinem Kindle, bin aber noch nicht dazu gekommen. Immerhin lese ich gerade "Fairyland" und der zweite Teil der "Orphan's Tales" wartet auch schon - diese Autorin kann wirklich süchtig machen.


    Morwen

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    Roberet Holdstock, Avilion


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  • Ja genau. In Clarkesworld und Apex Magazine veröffentlich sie immer wieder mal Kurzgeschichten. Manchmal kann man sich die auch online vorlesen lassen. Ich finde das sehr cool und die Sprecher sind auch richtige Hörbuchsprecher mit guter Tonqualität und toller Vorlesestimme. Bei diesem Buch gefällt mir aber das Cover auch so gut. Und Catherynne Valente schiebe ich gerne ein paar Euro durch den Kauf zu. Ich will ja, dass sie brav und viel weiterschreibt. :zwinker:

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  • :lachen: Gerade habe ich eine alternative Version von Schneewittchen gelesen, die mir wiederum sehr gefallen hat. Statt für ihr Baby schwarze Haare, weiße Haut und rote Lippen herbei zu wünschen, träumt die nähende Mutter am Fenster von einem Kind, dessen Geist so klar wie ihr Fenster, dessen Herz so rot wie ihr Blut und dessen Persönlichkeit so rein und wild wie der Schnee ist. :breitgrins:


    Nach einem Kapitel verwirrenden Träumens gab es auch ein zweites Märchen. Eine etwas andere Version von Dornröschen, die mir sehr gut gefallen hat.


    Inzwischen ergibt auch die Verbindung zwischen Neva und Elefsis etwas mehr Sinn.

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  • Aber der Hälfte ist der Funke endlich übergesprungen. Endlich weiß ich so halbwegs, was es mit dieser Traumwelt auf sich hat und es gabe auch schon einen Hinweis auf ein Geheimnis - Genaueres weiß ich noch nicht, aber alle Vermutungen, die ich habe, sind gleichwegs gruselig. :entsetzt:
    Ich war schon besorgt, dass mir eine Valente-Geschichte nicht gefällt, aber nach der anfänglichen Verwirrung hat es mich doch gepackt. In ein paar Minuten bin ich vermutlich auch schon fertig.

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  • Hmm... Ich versuche mal, meine abschließende Meinung in Worte zu fassen. Leicht wir das aber nicht.


    Meine Meinung:
    Elefsis ist eine künstliche Intelligenz, die durch die Uoya-Agostino Familie ins "Leben" gerufen wurde und sich nun Gedanken über ihre Gefühle macht. Im Text passt Elefsis auch immer darauf auf, Worte durchzustreichen, wenn er/sie etwas fühlt oder fürchtet. Elefsis ist verbunden mit Neva, aber sie war nicht der erste Mensch, mit dem Elefsis eine Verbindung einging. Erschaffen von Nevas Ur-Urgroßmutter hat Elefsis in jeder Generation Zeit mit einem Familienmitglied verbraucht, seine Träume und Wünsche geteilt und in einer Art Traumwelt gemeinsam Erfahrungen gesammelt.


    Die Geschichte, wie Elefsis zu der künstlichen Intelligenz wurde, die er heute ist, wird immer wieder unterbrochen mit Kapiteln aus dem Jetzt. Diese wiederum wechseln sich mit neu erzählten Märchen ab, in denen Roboter, Maschinen und künstliche Intelligenzen jeweils eine Rolle spielen.


    Catherynne Valente bleibt ihrem märchenhaften, mythologisch angehauchten Stil treu. Allerdings hat es mich fast die Hälfte der Novelle gekostet, bis ich mich eingelesen hatte. Der Anfang ist höchst verwirrend und man bekommt kaum Anhaltspunkte, um die Geschichte in Zeit oder Ort zu verankern. Mit der Zeit werden einige Dinge klarer, andere bleiben vage. Als ich endlich in der Geschichte drinnen war, hat es auch großen Spaß gemacht, über Elefsis zu lesen und mir sind ein paar Charaktere sehr ans Herz gewachsen. Das Ende hat mich aber überrumpelt und ein bisschen enttäuscht. Es ist sehr offen und obwohl ein Geheimnis gelüftet wird, wissen wir am Schluss nicht wirklich, was aus Elefsis werden soll.


    Insgesamt eine schöne Novelle, die zum Nachdenken anregt und wieder viele schöne Sätze und Passagen bietet. Aber von Catherynne Valente nicht das beste, was ich bisher gelesen habe.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße,
    Wendy

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