Carina Bartsch: Kirschroter Sommer & Türkisgrüner Winter

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    rororo
    ISBN-13: 9783499227844 & ISBN-13:9783499227912
    ISBN-10: 3499227843 & ISBN-10: 3499227916
    Belletristik, Jugendbuch
    1. Auflagen 01/2013
    Taschenbuch
    512 Seiten & 464 Seiten
    [D] je 9,99 €


    Verlagsseite http://www.rowohlt.de/verlag/rororo
    Autorenseite http://carinabartsch.de


    Dass ich beide Bände in eine Buchbesprechung hereinnehme, liegt darin begründet, dass sie meiner Ansicht nach zusammen besprochen werden müssen (warum folgt weiter hinten). Eventuell verrate ich dadurch allerdings zu viel. Deshalb sollten diejenigen, die vollkommen unbelastet an die gesamte Geschichte herangehen wollen, NICHT WEITERLESEN.


    Worte … Worte können vieles. Sie können uns beispielsweise verwirren oder zum Lachen bringen, zum Nachdenken anregen, etwas infrage stellen. Sie können auch Aufmerksamkeit erregen, uns verletzen oder verändern.


    Mit ihren Worten erregte Carina Bartsch eindeutig Aufmerksamkeit. Nach zahlreichen Absagen brachte sie 2011 ihr Romandebüt Kirschroter Sommer als Kindle im Schandtaten-Verlag selbst heraus. Dass es sich gelohnt hat, zeigen die Verkaufszahlen. Kirschroter Sommer erreichte Platz 1 der Kindle-Bestsellerliste für Liebesromane, stand zeitweise in den Top20 der Kindle-Jahresbestseller 2012 und platzierte sich auch vor den Kindle-Bänden 2 und 3 der stark beworbenen Fifty-Shades-of-Grey-Reihe. Dieser Erfolg rief die Agentur Erzählperspektive auf den Plan, die Bartschs Debüt auf der Buchmesse 2012 präsentierte. Daraufhin meldeten sich mehrere Verlage und Rowohlt brachte nicht lange danach zum ersten Mal in seiner Verlagsgeschichte das Werk eines e-book-self-publishers in gedruckter Form auf den Markt. Auch der Folgeband Türkisgrüner Winter wird dort verlegt. Beide Bände in einer ersten Auflage von 30.000 Stück. Der Traum eines Autors.


    Weniger traumhaft ist das, was Emely widerfährt. Worte haben sie verletzt und verändert. Das alles liegt zu Beginn von Kirschroter Sommer bereits sieben Jahre zurück. Auswirkungen auf das Leben der 22jährigen Studentin haben die Worte des nur wenig älteren Elyas, ihrer ersten und bisher einzigen Liebe, jedoch nach wie vor. Selbstbewusstsein ist das, was andere haben. Beziehungen auch. Dennoch hat sie ihn nie vergessen. Als sie sich nach dem Umzug ihrer besten Freundin/Elyas Schwester wiedersehen, flammen alle negativen Gefühle wieder in ihr auf. Elyas scheint nicht zu bemerken, dass er ihr auf die Nerven fällt, und drängt geradezu penetrant in ihr Leben. Obwohl er anscheinend jede Frau haben kann, erweckt er bei Emely den Eindruck sie unbedingt als weitere Kerbe in seinem Bettpfosten verewigen zu wollen. Während sie versucht, sich Elyas vom Leib zu halten, lernt sie zeitgleich den sanften und scheinbar schüchternen Lucca im Internet kennen. Bald darauf hat sie ein Problem. Lucca scheint ein Traummann zu sein, dem sie alles anvertrauen kann. Fatalerweise zeigt jedoch auch Elyas steter-Tropfen-höhlt-den-Stein-Methode und seine Hilfsbereitschaft (etwa nach einem schweren Unfall ihrer Eltern) bei ihr Wirkung und sie verliebt sich erneut in ihn.


    Türkisgrüner Winter setzt die begonnene Geschichte unmittelbar fort. Das Wechselbad der Gefühle vertieft sich für Emely, weil sich Lucca und Elyas fast zeitgleich zurückzuziehen beginnen. Da sie Lucca noch nie persönlich getroffen hat, beschließt Emely sich während einer Hallowen-Party wenigstens an Elyas‘ Fersen zu heften und ihn zur Rede zu stellen. Die beiden verbringen sogar die Nacht miteinander. Allerdings nur, weil Emely sturzbetrunken ist und Elyas sie nicht einfach ihrem Schicksal überlassen möchte. In der Folgezeit kommen sie und Elyas sich trotzdem wieder näher. Doch gerade, als sie auf Wolke sieben schwebt, erfährt sie etwas, was sie abrupt auf den Boden der Tatsachen zurückbefördert. Ihre Befürchtung erneut von Elyas verletzt zu werden, scheint sich zu bewahrheiten. Das Gefühl abermals von ihm verraten worden zu sein, lässt sie zu ihren zwischenzeitlich wieder genesenen Eltern flüchten und damit vor der Gefahr weglaufen, Elyas versehentlich zu begegnen. Ihren Gefühlen kann sie jedoch nicht ausweichen. Als sie Elyas anlässlich der Weihnachtsfeiertage überraschend wiedersieht, kommt es erneut zum Streit und alles scheint verloren.


    Gleich vorab, damit keine Missverständnisse aufkommen: Bereits das erste Buch hat mich nicht vom Hocker gerissen, aber auch nicht völlig gelangweilt. Dass ich beide Bücher gelesen habe, liegt zum einen in meiner Neugier (was kann Bartsch, was andere nicht können/womit hat sie es geschafft) begründet. Zum anderen aber auch daran, dass die Autorin (trotz diverser Schwachstellen und obwohl ich alterstechnisch eindeutig über dem Zielpublikum liege) die Frage nach dem Ausgang der Geschichte in mir wachgehalten hat. Wie und womit, weiß ich offen gestanden bis heute nicht. Doch es lag weder darin begründet, dass ich unvollendete Geschichten einfach nicht mag, noch darin eine Leseempfehlung (oder Argumente dagegen) für meine Nichten und die Töchter von Bekannten und Freunden finden zu wollen. Tatsächlich kann man mit Kirschroter Sommer und Türkisgrüner Winter einfach abschalten (es macht nichts aus, wenn man versehentlich ein Kapitel überspringt). Die Beschreibung der Figuren polarisiert, was durchaus nicht jedem Autor gelingt. Ich habe zwar nicht mitgefiebert, das eine oder andere Mal jedoch gedanklich jemanden durchgeschüttelt. Der Schreibstil sorgt diverse Male für hochgezogene Mundwinkel. Und auch wenn mich das eine oder andere daran gestört hat (siehe unten), lassen sich beide Bücher sehr leicht und in einem Rutsch durchlesen. Faktisch kann man die Bücher 13-14jährigen Mädchen beruhigt in die Hand geben.


    Die Geschichte spielt größtenteils in Berlin und wird von Emely selbst erzählt. Obwohl sie, wie die anderen Figuren, über 20 ist, wirkt Emely nicht sonderlich erwachsen - weshalb ich das Buch eindeutig als Jugendbuch einstufen möchte. Die Covergestaltung beider Bücher trägt ebenso wie die einfach gehaltene Sprache zu dieser Einschätzung bei, wobei mir Emelys Wortwahl an mehreren Stellen nicht sonderlich gut gefallen hat (auch hierauf gehe ich nachher noch einmal ein). Ich war gedanklich schon kurz davor eine Strichliste für das Kribbeln, die Gänsehaut, den einseitig verzogenen Mundwinkel oder ähnliches anzulegen, so häufig wurden bestimmte Worte/Redewendungen benutzt. Positiv anmerken möchte ich allerdings, dass es zwar um eine Beziehungsgeschichte geht, Sexszenen jedoch komplett außen vor bleiben (was gut zum Jugendbuchcharakter passt). Lediglich ein paar Küsse und tiefe Blicke gibt es - Gänsehaut und Kribbeln sind diesbezüglich aber allenfalls von Bartsch benutzte Worte und kein Lesefeeling. Auch die Handlung selbst ist relativ eng begrenzt, dreht sie sich doch größtenteils um Emelys Empfinden. Überraschende Wendungen gibt es nicht. Nicht nur durch die Erzählperspektive begründete Vorhersehbarkeiten, auch stetige Wiederholungen sorgen für gewisse Längen. Und man stolpert von einem Klischee ins nächste. Eine wirkliche Entwicklung macht weder die Geschichte noch einer der Charaktere auf den immerhin fast 1.000 Seiten durch. Genau das habe ich jedoch fatalerweise erwartet, nachdem ich vor den beiden Büchern etwas über die Autorin gelesen habe, die mit Kirschroter Sommer und Türkisgrüner Winter ihren LeserInnen nahebringen will, warum Emely und Elyas füreinander bestimmt sind.


    Während mir der Großteil der Figuren um Emely mehr oder weniger einnehmend vorkam, tat ich mich mit der in Ich-Form erzählenden Hauptfigur von Anfang des ersten bis fast Ende des zweiten Bandes extrem schwer. Dabei wirkt Emely zwar unreif, aber wie alle anderen durchaus echt. Sie stellt sich stellenweise verkrampft, größtenteils zornig und unbeherrscht vor. Sympathisch war sie mir überaus selten. Diese Momente beschränkten sich vorwiegend auf ihren E-Mail-Verkehr mit Lucca. Bartsch verwendet, wie etliche andere Autoren derzeit auch, sowohl Kurznachrichten als auch E-Mail als festen Bestandteil des Geschehens.


    Dass Emely nach der Sache vor sieben Jahren vermutlich nicht einmal weiß, wie man Selbstbewusstsein schreibt, ist die eine Sache. Das hätte mich nicht gestört und wirkt auch in der dargestellten Form gar nicht so glaubwürdig. Tatsächlich habe ich oft genug erlebt, welch fatale Folgen wenige Worte haben können. Was mich jedoch regelrecht abgestoßen hat, war neben ihrem Verhalten ihre Ausdrucksweise. Diese wirkt keineswegs gekünstelt oder falsch, doch sie beißt sich die allermeiste Zeit schlicht und ergreifend mit meinem Verständnis der Ausdrucksweise einer Studentin der Literaturwissenschaft, für die (Seite 33) Literatur mit einem magischen Zauber belegt ist, der sie mit all seiner Kraft gefangen hält. Irgendwie gehe ich davon aus, dass jemand, der gerne und viel liest, eine andere Wortwahl hat. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass Worte wie Miststück, Idiot, Blödmann genauso wenig zu meinem gängigen Tagesvokabular gehören, wie ich sie in dieser Fülle aus dem Mund anderer hören oder lesen möchte. Klingt weltfremd, ich weiß. Aber ich finde, dass wir eine herrliche Sprache haben, mit der wir Missfallen und negative Gefühle auch ohne derbe Wortwahl und verbale Entgleisungen zum Ausdruck bringen können. Emely benutzt die Worte außerhalb ihrer Mails jedenfalls gerne und überaus häufig, nicht nur gedanklich und nicht nur im Bezug auf Elyas. Und dafür, dass sie mit Sex nichts am Hut hat, dreht sich ihr Denken sehr viel darum. Egal ob es um die Bedürfnisse ihrer in ihren Augen zu unersättliche Mitbewohnerin Eva oder um die Baggerversuche von Elyas geht (wobei der Bagger da in meinen Augen manchmal eher einem Teelöffelchen gleicht).


    Während ich neben dem verständnisvollen Lucca auch den von Emely als überheblich-arroganten, stets baggernden, ekelhaft beschriebenen Elyas fast durchgehend nett fand (allein für die Bad-Szene nach der Halloween-Party hat er etliche Sympathiepunkte bekommen), kam mir Emely selbst wie ein beleidigt-zickiger, hormongeschüttelter Teenager der schlimmsten Sorte vor. ICH scheint bei ihr von vorne bis hinten groß geschrieben zu sein. Ihre mit Füßen getretene, ach so unsterblich-unvergessene Liebe zu Elyas besteht (logischerweise größtenteils bereits durch die Erzählperspektive begründet) neben der unerschöpflichen Auflistung all seiner Fehler, seiner berechnenden Manipulationen und der stetigen Erwähnung ihrer durch ihn verursachten emotionalen Verletzungen vorwiegend daraus, ihn mies zu behandeln, damit sie sich besser fühlt. Da sie anderen nicht zuhören will, gehört Verzeihen eindeutig nicht dazu. Vergessen schon gar nicht. Kompromisse und Liebe scheinen bei ihr unvereinbar zu sein und überhaupt wirkt Emely in ihrem Egoismus eher oberflächlich verliebt (was wiederum zu dem Jugendbuchcharakter passt). Sie tut sich selbst am meisten leid. Dabei verschließt sie sich vor der Tatsache, dass ihre boshaften Erwiderungen auf eigentlich ganz harmlose Bemerkungen seinerseits ebenfalls verletzen können. Emily geht aus nichtigen Gründen in die Luft, schlägt verbal blind um sich und lediglich Elyas Ausdauer und Geduld ist es zu verdanken, dass sich die beiden näher kommen. Seinem abschätzig von ihr beurteilten großen Ego verdankt sie es im Grunde genommen, dass er ihre Sticheleien und Provokationen aushält. Er läuft ihr nach wie manch hungriger Esel seiner Möhre und ihre bissig-biestige Art und Weise (die nicht biestig-eloquent, sondern einfach eingeschnappt wirkt) sorgt dabei lediglich für schief verzogene Mundwinkel bei ihm, Grinsen und Amüsiertheit.


    Ihre passiv-abweisende Angriffshaltung gibt Emely eigentlich erst auf, als Elyas seinerseits die Segel streicht. Nicht einmal als er am Ende des zweiten Bandes gleich über zwei Kapitel hinweg seine Motive und sein geplantes Handeln erläutert, kommt dieser jahrelang gehegte Abwehrmechanismus wieder hervor, dabei entspricht Elyas Geständnis genau dem, was sie ihm permanent unterstellt und er genauso vehement abgestritten hat. Ein weiteres Mal wird auf dem alles entscheidenden Missverständnis herumgeritten. Die eigentliche Motivation für die Hartnäckigkeit von Elyas wirkt dabei jedoch relativ unglaubwürdig. Neue Erkenntnisse gewinnen Bartschs LeserInnen zudem nicht. Denn im Grunde kann man das alles schon viele, viele Seiten vorher und nicht nur zwischen den Zeilen aus der Geschichte herauslesen. Immerhin kommt es bereits recht schnell zu einer, durch einen Joint (so langsam aber sicher frage ich mich, wie ich ohne so was überhaupt 45 werden konnte) initiierten, entspannten Phase und damit verbunden zu einer Aussprache bezüglich der alles verursachenden Worte. Die Versöhnung scheint bereits da so nahe, die perfekte Beziehung auch. Immerhin haben beide so viele Gemeinsamkeiten, dass es fast schon unheimlich ist.


    Aber wie gesagt, sie scheint nur nahe, denn da gibt es ja Emelys ach so große Verletztheit und ihre Angst erneut dem bitterbösen, berechnend-manipulativen und selbstsüchtigen Elyas zum Opfer zu fallen. Für einen Schritt nach vorne macht Emely also munter meist gleich drei zurück, weshalb ich auch beide Bücher in einer Besprechung vorstellen möchte. Dieser Eiertanz ist nämlich die gesamte Handlung beider Bücher. Darin gehen der Selbstmordversuch einer gemeinsamen Freundin bzw. Bekannten, das Liebesglück von Alex und Sebastian, die anstehende Hochzeit von Andy und Sophie, der schwere Verkehrsunfall von Emelys Eltern und noch etliche andere Dinge (nicht in der Reihenfolge) ebenso gnadenlos unter wie die Intention der Autorin. Elyas kann tun und machen, was er will. Vermutlich könnte er die Sterne vom Himmel holen, es hätte keinen Sinn. Es wird nicht klar, warum die beiden füreinander bestimmt sind - mir jedenfalls nicht.


    Fazit: 3ratten


    Vermutlich wäre es besser gewesen, beide Bücher auf eines zusammenzukürzen und dieses auch noch auf etwa 300 Seiten zu beschränken. Denn mehr gibt die Handlung im Grunde nicht her. Wer Wert auf eine sich entwickelnde Handlung und Gefühle (außerhalb von Verletztheit und Wut) legt, sollte auf alle Fälle die Finger von beiden Büchern lassen. Wer jedoch einfach etwas zum Abschalten sucht, ist damit durchaus gut bedient. Unabhängig davon: Die 14jährige Tochter einer Bekannten war von beiden Büchern hellauf begeistert. Mich selbst hat die Geschichte von Emely und Elyas jedoch nicht entflammt, stellt sie sich doch zu einseitig und oberflächlich dar. Tödlich gelangweilt hat sie mich aber auch nicht. Dennoch überwiegen die Schwachstellen, weshalb ich beiden Büchern nur drei von fünf Punkten geben möchte.


    Copyright ©, 2013 Antje Jürgens (AJ)

    Man sagt, dass die Welt ohne Fantasie ein trostloser Ort wäre.<br />Doch was wäre die Fantasie ohne Worte? Sie sind die Flügel, auf denen Fantasien in die ganze Welt gelangen können.

  • Hier meine Rezension zu Kirschroter Sommer:

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    zum Inhalt:
    Die 23jährige Studentin Emely ist überglücklich, als sie erfährt, dass ihre beste Freundin seit Kindertagen Alex von München nach Berlin zieht. Endlich können die beiden Mädchen wieder zusammen sein. Doch einen Haken hat die ganze Sache. Alex zieht bei ihrem Bruder Elyas in die Wohnung. Elyas ist Emelys erste große Liebe, jedoch jetzt hasst sie ihn und muss ihm ständig begegnen, wenn sie mit Alex zusammen sein möchte. Außerdem weckt Elyas zu ihrem Hass noch andere widersprüchliche Gefühle in ihr. Als wäre das nicht alles schon verwirrend genug, bekommt sie auch noch plötzlich Emails von einem Unbekannten, namens Luca, der genau auf ihrer Wellenlänge zu liegen scheint. …


    meine Meinung:
    Dieses Buch hat mich wirklich gespalten. Einerseits dacht ich wow, was für ein tolles Buch. Es ist witzig, humorvoll, locker, leicht und voller Sarkasmus wie ich ihn mag geschrieben. Es liest sich richtig schön flott weg und in beinah alle Charaktere kann man sich super hineinversetzen, weil sie so richtig schön authentisch wirken, sehr tiefgründig dargestellt und eigentlich richtig liebenswert sind.
    Emely jedoch fand ich mächtig anstrengend. Zu Beginn des Buches, war sie mir wesentlich lieber als später im Verlauf der Handlung.
    Sie ist schlagfertig, was mir zwar sehr gut gefiel, sie kann mit ihrer Art aber auch oft verletzend sein und scheint es nicht mal zu merken. Ihr Verhalten entspricht in meinen Augen die meiste Zeit nicht dem einer 23jährigen. Vielmehr benimmt sie sich sehr oft mächtig unreif, um nicht zu sagen kindisch, so dass ich ihr Alter eher so um die 16 geschätzt hätte. Sie hat nicht wirklich viel Selbstbewusstsein, was ich auch noch nachvollziehen konnte. Ihr ständiges Gezicke und ihr teilweise echt unmögliches Verhalten Elyas gegenüber ging mir jedoch irgendwann ziemlich auf die Nerven, zumal der Grund für ihr Verhalten zwar gegeben, aber nach der Auflösung doch eher lapidar war.
    Zeitweise hatte ich das Gefühl, dass ich vielleicht einfach schon etwas zu alt für das Buch bin, da ich schon eine andere Sicht der Dinge entwickelt habe.
    Erst gegen Ende bessert es sich, sie zeigt endlich, dass sie auch anders kann und ich entwickelte doch wieder ein wenig Sympathie für sie. Doch leider hält ihre Besserung noch nicht vor, was ich sehr schade fand.


    Elyas dagegen war mir von Beginn an schon sehr sympathisch. Klar auch er hat seine Schattenseiten, alles in allem überwiegen bei ihm aber die angenehmen Charakterzüge. Dass er Emely so lange Zeit wie ein treuherziges Hündchen hinterherläuft, konnte ich angesichts dessen, wie sie ihn behandelt nicht immer nachvollziehen.
    Insgesamt bin ich der Meinung, dass man die Story ganz gut hätte etwas einkürzen können, denn dieses ewige „Ich hasse Dich zwar, fühl mich jedoch wahnsinnig zu Dir hingezogen - hin und her“ fand ich einfach viel zu lang gezogen.


    Die Geschichte endet mit einem richtig fiesen Cliffhanger und auch wenn ich Emely lange Zeit einfach nur gern in den Hintern getreten hätte, möchte ich doch gern wissen, wie es mit Elyas und ihr weitergeht und habe mir sofort Band 2 bestellt, insofern also gelungen ;)


    Fazit:
    Für Leserinnen der etwas jüngeren Generation bestimmt ein Lesegenuss.
    Für mich trotz der genannten Kritikpunkte sehr unterhaltsam. Ich mag den Schreibstil und den Humor der Autorin, bin auch sehr gespannt auf die Fortsetzung, hoffe jedoch inständig, dass Emely endlich erwachsen wird und der Folgeband nicht aus einem einzigen Hin und Her besteht.
    Insgesamt nicht schlecht, aber ich denke, da ist noch mehr drin.

    3ratten

  • Meinung


    Ich hatte das wunderbare Glück bei der Leserunde bei LovelyBooks teilnehmen zu dürfen. Hier einmal ein großes Dankeschön an den Verlag und an LovelyBooks. Jeder hat vom Buch nur noch geschwärmt - es war beinahe unheimlich. Und von den vielen positiven Rezensionen rutschte meine Erwartungen immer höher.



    Emely, unser kleiner Tollpatsch, hat haselnussbraune Augen und kirschrote Lippen. Emely ist kratzbürstig, sturrköpfig, aber trotzdem immer noch süß. Aber ihre größte Seite, die auch den ganzen Schreibstil beeinflusst, ist ihre sarkastische Seite, die mich immer auflachen lies. Für mich ist sie die perfekte Liebesromanfrau. Aber nicht nur ich war sehr angetan von ihr, sondern auch Elyas.
    Dieser ist wirklich gutaussehend mit seinen türkisgrünen Augen, die jede Frau auf der Welt zum Schmelzen bringen. Doch nicht nur sein Äußeres spricht für ihn, sondern auch sein Charakter. Charmant, romantisch, fürsorglich - was will eine Frau mehr? Aber er kann manchmal auf eine sehr süße Art hartnäckig und sturrköpfigsein, vor allem wenn es um die Eroberung des Herzens seiner Traumfrau geht. Ob das aber reicht, um sie zu überzeugen?


    Die Handlung stand in diesen 500 Seiten nicht im Vordergrund. Die Autorin legt mehr Wert auf die witzigen Dialoge und Monologe, vor allem zwischen Emely und Elyas.
    Betrachte ich aber nur die Handlung kann ich nur sagen, dass ich mir in diesem Punkt doch gerne etwas mehr Bewegung in der Geschichte gewünscht. Der Schlagabtausch zwischen Emely und Elyas zwar amüsant sind und mich auch kein einziges Mal mich gelangweilt haben, aber ich dennoch etwas von der Handlung vermisst habe. Denn verlagerte sich der Schwerpunkt mal mehr auf die Handlung, war diese sofort vorrauszusagen und nicht sehr überraschend. Ich fand es nicht sehr schlimm, dennoch fehlte mir hier die Überraschungsmomente.


    Der Schreibstil war einfach luftig, locker und humorvoll. Es verging mit Sicherheit keine zwei Seiten ohne dass ich einen Lachanfall bekam. Die Sätze waren alle leicht aufgebaut und somit stand meinem Lesefluss nichts im Wege. Und mit dem Ich-Erzähler aus der Sicht von Emely konnte man wunderbar der Entwicklung der Liebesgeschichte mitfiebern.



    Fazit


    Für mich war das Buch wie Chocolat au mousse - locker, luftig und schokoladig süß zugleich. Für einen Liebesroman war für mich alles perfekt von der Handlung abgesehen. Aber auf die lege ich auch bei einem Liebesroman nicht sehr viel Wert. Und mit einem fiesen Cliffhanger lässt die Autorin die Leser auf ihren zweiten Roman sehnen. Deswegen rate ich euch, falls ihr dieses Buch lesen solltet, gleich den zweiten Band mitbestellen solltet.



    Bewertung


    Deswegen gebe ich dem Buch
    5ratten (eigentlich 4,5 Ratten ;D)

    Lichtgold (lichtgold.blogspot.de)

  • Interessant, wie doch die Meinungen über Bücher immer wieder auseinander gehen :smile:


    Ich habe Kirschroter Sommer und Türkisgrüner Winter gehört.
    Vielleicht hilft das, um die Geschichte noch kurzweiliger zu machen, als sie für mich ohnehin schon war.


    Ich kann mir zumindest vorstellen, daß es etwas ermüdend sein kann, 500 Seiten zu lesen, in denen nicht wirklich viel Handlung abläuft.


    Ich für meinen Teil spiele mit dem Gedanken, mir die Bücher noch zuzulegen, da ich kein Wort der Gespräche zwischen Emely und Elyas missen möchte.
    Und dieser Humor.. einfach :flirt:


    Für mich gehören Emely und Elyas einfach zusammen. Warum, kann ich gar nicht sagen, aber ist das nicht eigentlich auch egal? :zwinker:


    Ich liebe die Hörbücher. Sie haben mir den grauen Dezember versüßt.
    Dafür 5ratten

    :lesen:&nbsp; &quot;Tolkiens Zauber&quot;<br /><br />:popcorn: &quot;Love Steaks&quot;<br /><br />Letztes Hörbuch: &quot;Türkisgrüner Winter&quot;

  • Ich gehöre eindeutig zur Pro-Seite.
    Ich habe beide Bücher an einem einzigen Tag gelesen, weil ich so gepackt habe.


    Erstens fand ich den Humor seeeehr gut, hat mich total angesprochen. So oft habe ich noch nie bei einem Buch gelacht.
    Gleichzeitig finde ich die Geschichte der beiden sehr tragisch. Auch wenn die Missverständnisse ein bisschen konstruiert wirken (vor allem im zweiten Teil), habe ich total mitgefühlt. Ich hatte gemeinsam mit Emely meine Auf und Abs und habe das Lesen echt genossen.
    Momentan überlegt Frau Bartsch wohl, einen dritten Teil zu schreiben. Das würde ich seeeeehr begrüßen.
    Von mir gibt es für beide:


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Gibt es eine zweite Chance für die Liebe? Nach sieben Jahren trifft Emely auf ihre erste Liebe, Elyas, wieder. Den unverschämt gutaussehenden Elyas mit den türkisgrünen Augen und Bruder ihrer besten Freundin, Alex. Elyas, der ihr damals grausam das Herz gebrochen hat. Mittlerweile hat sich die damalige Liebe in abgrundtiefe Abneigung verwandelt und Emely frisst eher einen Besen, als den Avancen von Elyas nach zu geben.


    Doch verschwinden Gefühle wirklich für immer? Und warum lässt Elyas bei seinen Spielchen einfach nicht locker? Steckt doch mehr dahinter? Und wer ist dieser Luca, der ihr diese unglaublich tollen Emails schreibt?


    Diese Rezension wird eine Liebeserklärung. Eine Liebeserklärung an die Geschichte, an die Charaktere und insbesondere an Carina Bartsch. Ich liebe Sie, jawohl. Ich liebe Sie dafür, dass Sie dieses unglaubliche Buch geschrieben haben und kann eigentlich nur eines sagen: Danke für dieses pure Lesevergnügen der Extraklasse!


    Ich weiß eigentlich gar nicht, wo ich zuerst mit meinen Huldigen anfangen soll. Alles, einfach alles und ohne irgendwelche Ausnahme hat mich restlos begeistert und mich einfach nur umgehauen. Ich habe jede einzelne Seite dieses Buches geliebt. Jeder einzelner Schlagabtausch zwischen Emely und Elyas hat meine Lachmuskeln enorm beansprucht. Ich habe mich Hals über Kopf in Elyas verliebt und schmachtend jeden seiner Schritte verfolgt. Das Buch hat bei mir einen Seufzmarathon der Superlative ausgelöst.


    "Kirschroter Sommer" wurde von mir innerhalb weniger Stunden förmlich inhaliert und doch habe ich noch lange nicht genug. Ich wünschte, dieses Buch wäre nie zu Ende gegangen. Dieses Buch spritzt nur so vor Witz und Charme. Der unvergleichbare Schreibstil der Autorin wird mit absoluter Sicherheit kein Leserherz kalt lassen. Ich habe Tränen gelacht und konnte bzw. wollte einfach nicht genug bekommen. Es hat einen solch unglaublichen Suchtfaktor, dass ich alles um mich herum vergessen habe. Ab der ersten Seite war ich verfallen und wurde erst auf der letzten Seite wieder ausgespuckt.


    Alle Figuren in diesem Buch haben mich überzeugt, sie unterhalten und sie wissen, wie man den Leser um den Fingern wickelt. Es kommt einem so vor, als ob es deine Freunde sind, dass du mittendrin in der Geschichte und ein Teil ihres Lebens bist. Es entsteht in unglaublich intensives Gefühl während des Lesen. Man selbst ist voller Emotionen und weiß manchmal gar nicht mehr wohin damit. Herrlich!


    Und dieses Ende! Kein Paukenschlag, aber dennoch so ein ich-lechze-direkt-nach-mehr Ende. Normalerweise lese ich bei einer Reihe, die Bände nicht direkt hintereinander. Aber hier kann ich einfach nicht anders. Ich muss wissen, wie es weiter gehen wird. Ich habe gar keine andere Wahl, wie ein Süchtiger, der dagegen vollkommen Machtlos ist.


    Dieses Buch ist mehr als verdient ein unglaublicher Sensationserfolg, Frau Bartsch!


    Fazit:


    Ich liebe, liebe, liebe einfach alles an diesem Buch. Von der ersten bis zur letzten Seite hat mich "Kirschroter Sommer" einfach komplett umgehauen. Ich weiß jetzt schon, dass es zu meinen Lesehighlight in 2013 gehören wird.


    Kleine Warnung: Wer mit dem Buch beginnt, sollte vorher dafür sorgen, dass genügend Zeit zum Lesen vorhanden ist. Man hört erst auf, wenn der letzte Satz gelesen wurde. Egal, was drum herum passiert.


    5ratten