Wolfgang Burger - Das vergessene Mädchen

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    Kurzbeschreibung:


    Auf einer Klassenfahrt verschwindet die junge Lea spurlos. Erst kürzlich wurde ein Mädchen entführt und umgebracht, der Täter ist noch immer auf freiem Fuß. Steckt hinter Leas Verschwinden der ältere Mann, mit dem sie eine Affäre hatte? Was ist mit dem unglücklich verliebten Mitschüler, der wie vom Erdboden verschluckt ist? Dann überschlagen sich die Ereignisse: Ein Mitarbeiter von Kripochef Gerlach wird angeschossen. Der verliebte Mitschüler liegt bewusstlos auf der Intensivstation. Und von Lea keine Spur …


    Über den Autor:


    Wolfgang Burger, geboren 1952, ist als Leiter einer Forschungsabteilung am Karlsruher Institut für Technologie KIT tätig. Er ist verheiratet, hat drei erwachsene Töchter und lebt in Karlsruhe. Die Fangemeinde seiner Alexander-Gerlach-Krimis wächst unaufhaltsam.



    Website des Autors:


    http://www.wolfgang-burger.com/



    Leseprobe:
    http://www.piper.de/buecher/le…978-3-492-27259-9/extract



    Meinung zum Buch:


    Bei einer Klassenfahrt nach Straßburg verschwindet plötzlich Lea. Wie das ebi Klassenfahrten so ist, herrscht Chaos bei der Abfahrt, es wird immer später und die Lehrer drängen zum Aufbruch. Daher fällt niemandem zunächst auf, dass Lea gar nicht mehr dabei ist. Erst während der Fahrt stellt eine Lehrerin ihr Verschwinden fest.


    Tags drauf wird in der Nähe zu Straßburg eine Frauenleiche gefunden. Die Lehrerin macht sich große Sorgen und wendet sich an Alexander Gerlach.
    Kurz vor Weihnachten macht sich Kripochef Alexander Gerlach auf die Suche nach dem Mädchen und findet nicht nur einen alkoholkranken Vater, sondern auch einen schwer verliebten Mitschüler von Lea. Als aber ein Kollege von Alexander Gerlach angeschossen wird, läuft ihm die Zeit davon.


    Das neue Buch von Wolfgang Burger ist bereits der neunte Band der Alexander-Gerlach-Reihe.
    Alexander Gerlach ist der Chef der Heidelberger Kripo, stammt aus Karlsruhe und ist vor einiger Zeit mit seinen Zwillingsmädchen nach Heidelberg gezogen. Mittlerweile haben sich alle gut eingelebt, die Zwillinge haben ihren Freundeskreis und gehen in eine Heidelberger Schule. Diese Schule macht einen Ausflug nach Straßburg. Natürlich sind auch die Zwillinge mit dabei, ist es doch ihre Klassenfahrt.


    Bei der Rückkehr stellt sich dann heraus, dass eine Schülerin fehlt. Da Kripochef Gerlach mit dem Fall konfrontiert wird, helfen ihm die Zwillinge so gut sie können weiter.
    Die Protagonisten sind sehr farblich. Alexander Gerlach, die Zwillinge und auch verschiedene Kollegen von ihm kennt man natürlich schon aus den vorangegangenen Bänden. Aber auch die neuen Personen werden glaubhaft und bildlich beschrieben.


    Die Geschichte spielt zeitweise in Straßburg, aber vor allem im Raum Heidelberg. Wer Heidelberg ein wenig kennt, findet sich im Buch gut zurecht. Man kann die Wege von Alexander Gerlach sehr gut verfolgen und auch die zeitliche Entfernung einschätzen.
    Für Ortsfremde ist dieses Buch eine gute Gelegenheit, Heidelberg ein wenig kennen zu lernen. Straßburg dagegen wird nur angerissen und nicht weiter vertieft. Die Ermittlungen finden auch hauptsächlich vor Ort im Umfeld der verschwundenen Lea statt und nur teilweise am Ort ihres Verschwindens.


    Im Vordergrund der Geschichte stehen natürlich die Ermittlungen. Alexander Gerlach und seine Kollegen tragen hier wirklich jeden Schnipsel zusammen und versuchen ein Gesamtbild daraus zu basteln. Dabei bekommen sie Unterstützung von den Zwillingen und einem weiteren Mitschüler von Lea.
    Die Autor kennt sich in Heidelberg aus, was man im Text deutlich merkt. Dazu kommt noch, dass er den Hauptprotagonisten Alexander Gerlach sehr lebendig zeichnet und ihn nicht nur stupide Ermittlungsarbeit erledigen lässt. Wolfgang Burger haucht seiner Person Atem und Charakter ein, indem er ihn menschlich werden lässt. Dazu zählt nicht nur sein Privatleben als Vater, bei dem er den Zwillingen sowohl Vater wie Mutter sein muss, sondern auch sein eigenes verworrenes Liebesleben.


    Die Handlungen sind für den Leser nachvollziehbar, auch wenn man selbst manches Mal anders reagiert oder gehandelt hätte.
    Das Ende ist schlüssig und birgt für den Leser eine kleine Überraschung. Der Fall ist gelöst, aber es tut sich etwas im Privatleben für Alexander Gerlach, der auf eine Fortsetzung hoffen lässt.


    Der Spannungsbogen baut sich langsam auf. In der Mitte, wenn die Ermittlungsarbeiten feststecken, sinkt er etwas ab und macht dafür dem Privatleben von Alexander Gerlach Platz. Als es dann aber neue Erkenntnisse gibt, steigt der Spannungsbogen wieder ruckartig an und bleibt bis zum Ende oben. Der Autor lässt das Buch ruhig ausklingen.
    Mit einigen Überraschungen und Wendungen bleibt die Geschichte spannend. Es ist schwer, das Buch beiseite zu legen.


    Sprachlich ist das Buch in der heutigen Sprachgebung geschrieben und daher einfach und leicht lesbar. Eine Vorkenntnis der vorangegangenen Bände ist hilfreich, aber nicht zwangsläufig erforderlich. Die Personen werden noch einmal im Kurzabriss vorgestellt bzw. ihre Beziehungen zueinander erklärt.
    Das Einzige, was mich persönlich gestört hat, ist das Format des Buches. Bisher habe ich alle Bände von Alexander Gerlach in einer einheitlichen Größe. Dieses jedoch sticht durch sein größeres Format heraus und sieht im Regal daher optisch nicht mehr schön aus.


    Fazit:


    Eine spannende und gelungene Fortsetzung, die den Leser mit einer vermissten Person lockt und in eine tiefer führende Geschichte entführt.



    Reihe:


    1. Heidelberger Requiem
    2. Heidelberger Lügen
    3. Heidelberger Wut
    4. Schwarzes Fieber
    5. Echo einer Nacht
    6. Eiskaltes Schweigen
    7. Der fünfte Mörder
    8. Die falsche Frau
    9. Das vergessene Mädchen


    5ratten

    LG, Ariadne