Theresa Bäuerlein - Fleisch essen, Tiere lieben

Es gibt 86 Antworten in diesem Thema, welches 13.447 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von nimue.


  • Kommt man an diesem Punkt an, muss man seine Einstellung dann halt auch einfach mal selbst reflektieren und hinterfragen.


    Hinterfragen ist natürlich immer gut. Nur gibt es keine "logischen" Schlüsse bei diesem und vielen anderen Themen.


    Ich kann für die Ausweisung weiterer Naturschutzgebiete sein, dennoch kann ich auch dafür sein, neue Baugebiete auszuweisen.
    Ich kann bewusst mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren (um CO2 zu reduzieren), dennoch finde ich den Business Trip per Flugzeug wichtig, um persönlichen Kontakt zu haben, anstatt es mit Videokonferenz abzuhandeln.
    Ich kann gegen die Todesstrafe sein, dennoch kann ich für bestimmte kriegerische Einsätze stimmen.


    Die "Logik" versagt hier, weil die Probleme mehrdimensional sind. Man will Familien mit billigen Bauland helfen, man schätzt den persönlichen Kontakt wichtiger ein als die damit einhergehende Umweltverschmutzung, man will sich nicht von Diktatoren erpressen lassen etc. etc.


    Gruß, Thomas

  • Deine Beispiele klingen für mich eher wie der Vergleich von Äpfeln mit Birnen, sorry.


    Wenn ich gegen den Ausbau von Naturschutzgebieten bin, dann bin ich auch dagegen, dass ein neues Baugebiet in einem Naturschutzgebiet entsteht. Das hat nichts damit zu tun, dass nicht auf einem weniger schützenswerten Gebiet gebaut werden dürfte.


    Zitat

    Ich kann bewusst mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren (um CO2 zu reduzieren), dennoch finde ich den Business Trip per Flugzeug wichtig, um persönlichen Kontakt zu haben, anstatt es mit Videokonferenz abzuhandeln.


    Besser wäre: Ich kann dagegen sein, mit dem Auto einen Ausflug zu machen und dafür das Motorrad nehmen (wäre für mich genauso unlogisch). Fahrrad mit Flugzeug zu vergleichen.. :confused: Den Vergleich verstehe ich noch weniger.


    Man kann auch gegen Todesstrafe, und für Notwehr sein. Man kann aber nicht gegen Todesstrafe sein und dann für Selbstjustiz plädieren.


    Grundsätzlich ist das meiste von Egoismus getrieben ohne Weitsicht auf die Lage, die sich aus unserem Verhalten heute in ein paar Jahrzehnten ergibt. Diese Auswirkungen werden dann aber unsere Kinder und Enkel ausbaden müssen.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.


  • Deine Beispiele klingen für mich eher wie der Vergleich von Äpfeln mit Birnen, sorry.


    Wenn ich gegen den Ausbau von Naturschutzgebieten bin, dann bin ich auch dagegen, dass ein neues Baugebiet in einem Naturschutzgebiet entsteht. Das hat nichts damit zu tun, dass nicht auf einem weniger schützenswerten Gebiet gebaut werden dürfte.


    Der "Ideologe" würde halt argumentieren, dass alle Gebiete gleich schützenswert seien und dass man grundsätzlich gegen jegliche Flächenversiegelung sein müsse. Und so kommt mir die Argumentation mancher Vegetarier vor. Man müsse alle Tiere gleichermaßen lieben. Und wenn ein Fleischesser sagt, er liebe aber nicht alle Tiere in gleicher Weise, dann ist man bei den Werten angelangt und mit Logik kommt man auch nicht weiter.


    Ein anschaulicher Konflikt ist übrigens der Schutz des ungeborenen Lebens. Die katholische Kirche argumentiert ja gerade bis zur letzten Konsequenz, dass auch bei Verwaltigungen keine Abtreibungen erlaubt seien. Wenn man "Leben" über alles stellt, dann ist diese Position absolut logisch! Es werden dann aber andere Aspekte vollkommen ausgeblendet. Es ist somit eine Güterabwägung erforderlich.


    Gruß, Thomas


  • Und wenn ein Fleischesser sagt, er liebe aber nicht alle Tiere in gleicher Weise, dann ist man bei den Werten angelangt und mit Logik kommt man auch nicht weiter.


    Seitdem ich auf der Welt bin, habe ich immer nur von "Tierschützern" gelesen. Nicht von Schweineschützern oder Kuhschutzvereinen. Wenn jemand von sich sagt, dass er "Tierfreund" ist, dann meint er nicht "Tiere", sondern Hunde, Katzen & Meerschweinchen. Wenn jemand ehrlich ist und sagt "Ich liebe Hunde, mag aber Schweine nicht und esse sie deshalb", ist das für mich akzeptabel. Das passiert nur so gut wie nie. Ein Arbeitskollege hat Katzen, würde sich aber nicht davor scheuen, Hunde zu essen, weil er die nicht sonderlich mag (dafür würde er nie Pferde essen, weil er früher mal geritten ist). Mein Kollege hat aber auch noch nie von sich behauptet, Tiere zu lieben.


    Neulich hat meine Nachbarin (Vegetarierin) sich mit einem Metzger unterhalten, der behauptete "Ich liebe Tiere". Sie antwortete nur verdattert "Und lieben Sie auch Menschen?" Vielleicht haben aber auch die Worte "Liebe", "Freunde" und "Schutz" bei vielen einen anderen Stellenwert als bei mir.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

    Einmal editiert, zuletzt von nimue ()

  • Die größten Tierliebhaber sind doch die Jäger. Oder wie würdest du diese Gruppe einschätzen? Sie sagen ja immer, sie sorgen für ein natürliches Gleichgewicht in unseren Wäldern, da natürliche Feinde fehlen.


    Gruß, Thomas


  • Die größten Tierliebhaber sind doch die Jäger. Oder wie würdest du diese Gruppe einschätzen? Sie sagen ja immer, sie sorgen für ein natürliches Gleichgewicht in unseren Wäldern, da natürliche Feinde fehlen.


    Die Feinde fehlen, weil sie von den Jägern dezimiert werden. Füchse, Wölfe, Wildkatzen, Bären, [url=http://www.ka-news.de/region/rheinstetten/Traurige-Routine-Greifvoegel-Vergiftung-in-Jagdrevieren;art6013,542883]Greifvögel [/url]- sind allesamt unerwünscht in deutschen Wäldern. Das mit den Jägern glaubst Du nicht ernsthaft, oder?


    Die meisten Jäger verwenden noch immer Bleischrot. Feldhasen und Auerhahn wurden so stark bejagt, dass sie in Gemeinschaftsarbeit mit der Landwirtschaft auf die Rote Liste wanderten. [url=http://www.jww.de/445,715/]Hier [/url]werden sogar noch Tipps gegeben, wie man Auerhühner schießen kann.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

    Einmal editiert, zuletzt von nimue ()