Luca di Fulvio - Das Mädchen, das den Himmel berührte

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    Inhalt:Wie wird ein junger Tagedieb, der seine Kindheit in einer Höhle verbracht hat, zu einem glühenden Verfechter der Freiheit? Wie wird ein jüdischer Betrüger zu einem berühmten Arzt? Und wie wird ein junges Mädchen ohne Perspektive zu einer einflussreichen Modeschöpferin?
    Die Antwort liegt in Venedig. Denn dort, im Labyrinth der Gassen und Kanäle der geheimnisvollsten Lagune Europas, zwischen der Pracht San Marcos und dem Elend der Spelunken von Rialto findet sich das gesamte Panorama des Lebens.


    Ich habe die ersten 8 Kapitel gelesen und auch schon all die, in der Beschreibung genannten Personen kennengelernt. Ich bin ja eigentlich nicht so der Leser von historischen Romanen, aber dieser hier erschien mir auf Grund seiner Beschreibung interessant und ich merke auch schon, dass ich schon jetzt wissen will, was weiter geschieht. Einiges hat sich schon ereignet und stellenweise sogar recht tragisch. Ich kann die Protagonisten noch nicht so recht einschätzen, aber sie sind mir nicht unsympathisch. Schlimm ist es wieder einmal zu lesen, dass es schon immer Judenhass gab, der völlig unbegründet und in in großer Dummheit seinen Ausdruck findet. Ich hoffe, dass Isacco, der Betrüger und Arzt, es unbeschadet mit seiner Tochter nach Venedig schafft, ebenso wie Mercurio, dem Straßenkind und seine beiden Freunde.

  • So, ich bin nun im 30. Kapitel und die Geschichte ist schon spannend, aber ich merke momentan, dass ich lieber andere Bücher zur Hand nehme. Einerseits möchte ich gerne wissen, wie es weitergeht, denn mittlerweile haben sich Mercurio und Bernadetta, wie auch Isacco einige Feinde gemacht, die ihnen nach dem Leben trachten oder ihnen zumindest großen Schaden zufügen möchten, anderseits habe ich bisher keinen der Charaktere besonders in mein Herz geschlossen. Würde jetzt einer von ihnen, von seinen Feinden erwischt werden, dann fände ich das zwar schade, aber es würde mich nicht so sehr bekümmern.
    Wenn man dieses Buch so liest, dann hat man das Gefühl, dass ganz Venedig und Rom nur von absolut miesen und brutalen Menschen bevölkert ist. Da ist ja schon der "normale" Mensch, eine Ausnahme. Ich empfinde das ganz als ein wenig übertrieben. Auch der nette Hauptmann erscheint auf einmal als widerlicher Trunkenbold. Das ist mir einfach zu viel.
    Allerdings kann ich mir wiederum vorstellen, dass die Hetze gegen die Juden bei der breiten Masse bestimmt Anklang gefunden hat. Schon damals waren die Menschen neidisch und missgünstig und machten die jüdischen Menschen für jegliches Unheil verantwortlich, so schwachsinnig diese Anschuldigungen auch waren.


    Isacco und seine Tochter mag ich noch am meisten und ich hoffe, sie schaffen es sich in irgendeiner Weise ein gutes Leben in Venedig einzurichten.

  • Schon wieder ein gutes Stück weiter, wird das Buch immer spannender. Viele Kapitel enden mit einem Cliffhanger, so dass man eigentlich weiterlesen muss, um zu die Neugier zu befriedigen. Allerdings wimmelt das Buch stellenweise so mit bösen und widerlichen Personen, dass ich mich, trotz Neugier, fast darauf freue, wenn ich es beendet habe und ich diese unschönen Orte endlich verlassen kann. Bei diesem Buch fühle ich mich einfach nicht wohl. Zu den Protagonisten kann ich nicht viel mehr sagen, als vorher. Es gibt ein paar, die sind in Ordnung, aber insgesamt, ist mir nur eine einzige Person wirklich sympathisch. Der Rest ist mir, dass muss ich leider sagen, recht egal, auch wenn sie nicht gerade unsympathisch sind. Da springt bei mir einfach kein Funke hinüber.

  • Meine Oma kauft uns demnächst das Buch, nachdem ich sie davon überzeugen konnte, dass man auch dicke Bücher mit der Leselotte gut lesen kann. :engel:

    Nigends findest du Frieden als in dir selbst.

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    OT: La ragazza che toccava il cielo
    OA: 2013
    976 Seiten
    ISBN: 978-3404167777


    Inhalt:
    Wie wird ein junger Tagedieb, der seine Kindheit in einer Höhle verbracht hat, zu einem glühenden Verfechter der Freiheit? Wie wird ein jüdischer Betrüger zu einem berühmten Arzt? Und wie wird ein junges Mädchen ohne Perspektive zu einer einflussreichen Modeschöpferin?
    Die Antwort liegt in Venedig. Denn dort, im Labyrinth der Gassen und Kanäle der geheimnisvollsten Lagune Europas, zwischen der Pracht San Marcos und dem Elend der Spelunken von Rialto findet sich das gesamte Panorama des Lebens.


    Eigene Meinung:
    Die Geschichte versprach spannend zu werden und spannend war sie schon. Viele Kapitel endeten mit einem Cliffhanger und ich wollte dann schon wissen, wie diese Geschichte weitergeht. Allerdings wimmelt das Buch stellenweise mit so übertrieben bösen und widerlichen Personen, dass ich mich, trotz Neugier, froh war als ich mit der Lektüre fertig war und ich diese unschönen Orte endlich verlassen konnte. Bei diesem Buch fühlte ich mich einfach nicht wohl. Die Protagonisten fand ich, was ihren Charakter anbelangte, langweilig, oberflächlich, stellenweise abstoßend und ihnen fehlte es eindeutig an Tiefe, so dass mich ihr Schicksal letztendlich nicht wirklich berührte. Ich hatte eher das Gefühl, dass die oft hervorgehobene und wie mir schien, zu detailliert beschriebene Gewalt, eher als reißerisches Mittel verwendet wurde. Mich stießen diese Szenen aber vielmehr ab. Ich habe das Buch zu Ende gelesen, weil ich es begonnen hatte, aber ich bin froh, dass ich es jetzt weglegen kann.


    2ratten

  • Ich habe das Buch beendet und ich bin froh, dass ich es jetzt weglegen kann. Ich glaube, ich werde es verschenken. Die Protagonisten blieben weiterhin flach und die Spannung wurde bis zum Schluss vor allem durch die sensationslüsternen Beschreibungen von, wie ich finde, übertriebener Gewalt, aufrecht erhalten.

  • Die folgende Meinung wird wohl ein wenig klingen, als hätte ich ein anderes Buch gelesen! :breitgrins:
    Lange habe ich kein Buch mehr gelesen, bei dem ich nicht merke, wie viele Seiten ich schon gelesen habe.
    Es geht gleich richtig los und man befindet sich so ohne große Umschweife in dieser Welt, Rom im Jahr 1515, und begleitet die Charaktere sodann auf ihrem Weg nach Venedig, wo sie die unterschiedlichsten Wege gehen und doch immer irgendwie verbunden sind.


    Was Tina geschrieben hat stimmt: Tatsächlich gibt es unzählige Charaktere, die so abscheulich und widerlich sind, dass man so seine Schwierigkeiten hat, damit umzugehen. Doch je weiter man im Buch vorankommt, desto deutlicher wird, wie viele gutherzige Personen es auf der anderen Seite gibt; nicht nur die Protagonisten Mercurio und Giuditta. So wiegen sie die dunkle Seite mindestens wieder auf und man fiebert mit, dass sich deren Träume erfüllen. Man ist bei ihrem Kampf und Streben nach Freiheit und Gerechtigkeit, um den es das ganze Buch über mehr oder minder geht, ganz dabei!


    Ab und zu erscheint es unecht wie schnell und auch stark – aus welchen niederen Anlässen – einige Charaktere ihren Antrieb im Hass finden. Dann wiederum veranschaulicht es umso besser, wie schnell man auf Abwege geraten kann und Gefahr läuft, etwas aus den falschen Gründen zu tun und sich dazu noch am Leid anderer zu ergötzen.


    Einzig die Kapitel um Shimon waren etwas langatmig und zu sehr von pechschwarzen Gefühlen getränkt.
    Und am Ende hatte ich mir zunächst gewünscht, dass auch dem Heiligen Gerechtigkeit widerfährt - aber ob das der richtige Weg wäre?! :zwinker:


    Das Buch ist ein Versuch zu zeigen, wie ausgeliefert wir unseren Gefühlen sind - ob Angst, Stolz, Liebe und vor allem Hass - und das es letzten Endes doch unsere Entscheidung ist, was wir daraus machen!


    4ratten

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing

    Einmal editiert, zuletzt von British_Soul ()

  • Das Buch hat insgesamt 968 Seiten, nach 500 Seiten in vier Wochen habe ich es jetzt abgebrochen.


    Der Autor schreibt flüssig und logisch und ich konnte dem Geschehen auch immer folgen, einzig die Spannung fehlte. Nicht, dass die Geschichte nur so vor sich hin plätschern würde. Nein, die Handlungen sind durchaus spannend, nur die Protagonisten sind einfach langweilig. Es gibt viele verschiedene Personen, die alle irgendwie zusammen gehören, aber alle ihre eigene Geschichte haben. Diese wird auch sehr gut beschrieben und ich fühlte mich inhaltlich durchaus angekommen. Aber emotional hat mich das Buch überhaupt nicht berührt. Selbst wenn ich einige Tage nicht zum Weiterlesen kam, interessierte es mich auch nicht, wie es denn nun weiterging.
    Sogar, ob sich die verhindert Verliebten nun am Ende bekommen, oder nicht, spielte für mich schon nach kurzer Zeit keine Rolle mehr.
    Da ich eher wenig Zeit zum Lesen habe, werde ich diese lieber für ein interessantes Buch nutzen und habe dieses hier eben bei Seite 500 beendet.

  • Es ist interessant zu sehen, wie unterschiedlich dieser Roman wahrgenommen wird.


    Lebensträume und eine große Liebe im historischen Venedig


    Der junge Betrüger Mercurio arbeitet in Rom am liebsten auf eigene Rechnung. Als er mit Benedetta und Zolfo eine Zweckgemeinschaft bildet, um einen jüdischen Kaufmann um seine Barschaft zu bringen, kommt es zu einem Handgemenge, in deren Folge der Kaufmann scheinbar stirbt. Mercurio ist entsetzt über seine Tat und flieht mit seinen Komplizen nach Venedig. Dort lernt er die Jüdin Giuditta kennen und verliebt sich in sie. Aber ihre Liebe stößt auf Widerstand: nicht nur Kultur und das neugegründete Ghetto trennen die Beiden, auch Giudittas Vater wünscht sich keinen Betrüger als Schwiegersohn. Dabei hat er in diesem Geschäftsbereich selber Erfahrung.


    Der Roman beginnt 1515 in Rom und führt den Leser nach Venedig, aber nicht in die Paläste der Adeligen, sondern in die dunklen Kanäle, in der das Verbrechen regiert. Anführer der Unterwelt ist Scarabello, in dessen Fänge Mercurio direkt bei seiner Ankunft in Venedig gerät und von diesem verpflichtet wird. Er erkennt Mercurios großes Schauspieltalent, mit dem er die Menschen immer wieder hinters Licht führen kann.
    Dabei hat Mercurio einen Traum: er möchte ehrlich werden und zusammen mit seiner großen Liebe Giuditta über das weite Meer segeln, in ein Land, in dem es keine Diskriminierung gibt. Er setzt alles daran, diesen Traum zu verwirklichen, aber immer wieder wird dafür gesorgt, daß er ins Stolpern gerät.


    Giuditta und ihr Vater Isacco, die nach Venedig gekommen sind, um ein neues Leben zu beginnen, werden schneller von der Realität eingeholt, als ihnen lieb ist. Kurz nach ihrer Ankunft wird das jüdische Ghetto ins Leben gerufen, in dem sie nachts wie Tiere weggesperrt werden. Aber damit nicht genug, der jüdischen Gemeinschaft steht der Hass eines fanatischen Mönches gegenüber, der alles daransetzt, die Venezianer gegen die Juden aufzuhetzen.


    Giuditta entdeckt neben der Liebe zu Mercurio ihre Liebe zu Stoffen und der Herstellung von Kleidung. Durch einen Trick gelingt es ihr, das für Juden geltende Verbot, neue Kleidung herzustellen und zu verkaufen, zu umgehen, bis sie eines Tages reingelegt und als Hexe verhaftet angeklagt.


    Auch wenn der Roman über 970 Seiten geht, fand ich die Handlung nicht langatmig, vielmehr habe ich mit den Protagonisten mitgefiebert, wie ihnen immer wieder beim Versuch, ihre Träume zu verwirklichen, Steine in den Weg geworfen werden. Ein großer Pluspunkt sind meiner Meinung nach die Figuren: sie sind sehr detailliert und absolut nicht vorhersehbar gezeichnet. Man weiß nie, wem man trauen kann und manch einer stellt sich als loyaler raus, als man anfangs dachte. Und der eine oder andere findet zu Fähigkeiten, die er sich vorher nicht zugetraut hätte.


    Ein Roman mit großen Träumen und einer großen Liebe, die alle Barrieren überwinden kann.


    4ratten

    Liebe Grüße

    Karin

  • Es gibt wohl nur die zwei Extrema. :breitgrins:


    Erstaunlicherweise ist noch sehr viel der Geschichte in meinem Kopf, obwohl ich so einige Bücher bereits dazwischen gelesen habe. Mir gefiel die Lehre, die ich aus der Geschichte gezogen habe, so sehr.
    Schön, dass du es auch mochtest odenwaldcollies - ich dachte schon beinahe mit mir stimmt etwas nicht! :zwinker:

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing


  • Erstaunlicherweise ist noch sehr viel der Geschichte in meinem Kopf, obwohl ich so einige Bücher bereits dazwischen gelesen habe.


    So ging es mir auch, ich habe das Buch im April gelesen und heute erst die Rezi dazu verfasst, ich war auch erstaunt, wieviel ich noch wußte.

    Liebe Grüße

    Karin