Anne McCaffrey- Rowan-Zyklus

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  • Rowan-Zyklus von Anne McCaffrey


    In letzter Zeit bin ich so richtig in einem Sommerloch gefangen. Ich habe einfach keine Lust etwas Neues zu beginnen, dafür habe ich mich mit ein paar Rereads vergnügt. Unter anderem habe ich mich mal wieder durch die Rowan-Reihe gelesen, die inzwischen auch zu den Klassikern der Science Fiction-Literatur gehört.
    Da es noch keinen Thread zu dieser Reihe der großen Anne McCaffrey, die mit ihren Pern-Romanen bekannt geworden ist, nehme ich das mal zum Anlass einen zu eröffnen.


    Und wieder habe ich viel Spaß beim Lesen gehabt. Manchmal frage ich mich allerdings, was an der Lesefreude einfach an nostalgischen Schwärmen liegt und was wirklich den konkreten Inhalt betrifft. Letztlich kann mir das jedoch egal sein. Hauptsache gut unterhalten.


    Zum Talent-Universum gehört genaugenommen auch die Pegasus-Reihe, die die Vorgeschichte der Talente erzählt. Die habe ich diesmal jedoch hintenan gestellt und habe gleich mit dem ersten Band des Rowan-Zyklus „Rowan“ begonnen.


    Natürlich habe ich mich gleich wieder einmal geärgert (wie bei jedem Reread der Reihe), dass der deutsche Verlag es nie geschafft hat den dritten Band der Pegasus-Reihe und den letzten Band der Rowan-Reihe zu übersetzen. So etwas ist für Fans einfach nur ärgerlich!


    Als Biologe bin ich immer etwas von der Schlichtheit der Vorstellung außerirdischer Planeten verwundert. Denn natürlich ist dort gleich alles Leben mit dem Menschen kompatibel. Die Atmosphäre stimmt und einheimische Vegetation und Lebewesen können problemlos verzehrt werden. Selbst als man auf andere intelligente Spezies trifft, haben diese nahezu die gleichen die gleichen Anforderungen an Lebensbedingungen wie Menschen. Nicht sehr realistisch, aber bei einer gut erzählten Geschichte verzeiht man ja fast alles!


    1. Band: Rowan


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    Inhaltsangabe
    In der Zukunft hat sich die Menschheit dank übersinnlich begabter Menschen über den Weltraum verteilt. Auf einer der neuen Kolonien wird ein ganzes Bergarbeiter-Dorf von einem Erdrutsch zerstört. Die einzige Überlebende, ein dreijähriges Mädchen, entpuppt sich als hochbegabt. Als sogenannte Prima (T1) wird sie zukünftig eine der handvoll Menschen sein, die den interstellaren Verkehr am Laufen halten können. Doch zunächst muss sie erst einmal erwachsen werden...

    Meine Meinung

    Das Waisenkind, das nicht einmal mehr seinen Namen weiß und von nun an Rowan (nach der Bergbau-Gesellschaft) genannt wird, hat mich früher immer richtig fasziniert. Besonders die Erlebnisse in ihrer Kindheit, ihre Abgesondertheit und Einsamkeit hinterlassen einen bleibenden Eindruck.
    Die Geschichte las sich auch bei diesem Reread wieder in einem Rutsch durch! Ich konnte kaum aufhören, obwohl ich diesen Roman in meinem Leben sicher mindestens nun zum zehnten Mal gelesen habe. Allerdings ist das letzte Mal schon etliche Jahre her.
    Insgesamt musste ich diesmal allerdings feststellen, dass in diesem Roman eigentlich gar nicht so viel passiert. Zwar gibt es zwei außerirdische Angriffe auf den Planeten Deneb, aber die werden eigentlich mehr nebenbei abgehandelt. Das geht objektiv gesehen eindeutig zu Lasten der Spannung. Da hätte man aus der Geschichte wesentlich mehr heraus holen können.
    Dennoch hat mich das auch beim diesmaligen Lesen nicht wirklich gestört.
    Der Fokus liegt aber eben auch mehr auf Rowans Entwicklung, als auf anderen Dingen. Allerdings hätte man auch da einigen Aspekten mehr Raum lassen können. Ab und an wirkt die Handlung etwas skizzenhaft und gehetzt.


    Inzwischen wirken auch einige Dinge ein klein wenig verstaubt (was kein Wunder bei einem über 20 Jahre alten Science Fiction-Buch ist), aber dennoch ist die Geschichte selbst immer noch frisch, weil sie sich mehr auf die persönlichen Beziehungen und Entwicklungen der Protagonisten konzentriert und weniger auf den technische Hintergrund. Und dieser ist durchaus interessant. Denn der interstellare Flugverkehr wird von Psi-Talenten abgewickelt, die mit ihren Telepathie- und Teleportationsfähigkeiten ohne Probleme den Raum zwischen den Planeten überwinden können. Eine selbst heutzutage noch durchaus frisch genug wirkende Idee im Science Fiction-Bereich.


    Negativ aufgefallen sind mir diesmal aber gleich mehrere Dinge, die jedoch nichts mit dem Inhalt an sich zu tun haben:
    1. Das Cover: Eine absolute Scheußlichkeit! Das empfand ich damals zwar auch schon so, aber im Zuge der inzwischen immer schöner werdenden Cover, sticht dieses für mich heute wieder besonders heraus. (Wie die Cover der folgenden Bände übrigens leider auch.)
    Was die halbnackte Frau mit mehr als zweifelhaften Modegeschmack auf dem Cover zu suchen hat, ist wirklich mir ein Rätsel!
    Leider folgt es damit einem typischen Muster früherer SF-Cover, auf denen sich stets halbnackte Menschen (natürlich meist Frauen) räkelten. Wie so etwas damals schon weibliche Leser ansprechen sollte, ist allerdings die Frage. Denn obwohl „Rowan“ natürlich auch ebenso gut von männlichen Lesern gelesen werden kann, so ist es doch deutlich mit seiner Entwicklungs- und Liebesgeschichte einer jungen Frau, eher für weibliche Leser geschrieben worden.
    2. Im Text tummeln sich so unglaublich viele Rechtschreib-, Satzzeichen- und manchmal auch Logikfehler, dass es sogar mich gestört hat. Jeder weiß, dass ich im Allgemeinen so etwas schnell überlese. Wenn diese Fehler also schon mir auffallen, dann ist es wirklich schlimm! Wobei ich bei den kleinen Logik-Fehlern nicht genau weiß, auf wessen Konto sie gehen. Gut möglich, dass auch hier bei Anne McCaffrey das Problem zu suchen ist, denn diese tauchen öfter in ihren Büchern auf. Meist sind es nur Kleinigkeiten, aber ab und an bringen sie einem eben zum Stutzen (so wird z.B. erwähnt, dass im ganzen Universum bisher nur ein einziger männlicher T2 gefunden wurde, später aber werden mehreren Männer erwähnt, die T2s sind.)
    Das alles zeigt mir wieder mal, wie viel in den letzten Jahren doch auch im Verlagswesen geschehen ist. Mit so einem schlecht lektorierten Roman könnte heute kein Verlag mehr gegen die Selbstverleger antreten und mit diesem grauenhaften Cover schon gar nicht!


    Allerdings hat auch dieser Band (wie die Pern-Romane) wieder einen Zusatz, den man heutzutage nur selten in Romanen findet: Johann Peterka lieferte extra für den Roman erstellte Illustrationen. Ganzseitige Illustrationen sind heute eher eine Seltenheit in der Belletristik, erst recht bei „billigen“ Science Fiction-Büchern. Ich persönlich konnte Peterkas Stil zwar noch nie viel abgewinnen, halte die Illustrationen aber dennoch für einen deutlichen Gewinn der Bücher.


    Fazit: Auch nach über zwanzig Jahren immer noch lesenswerte Science Fiction mit starken Frauenfiguren!


    4ratten




    Talent-Zyklus Reihenfolge (Originalerscheinungsjahr):
    Pegasus- Reihe
    1. Wilde Talente (1974)
    2. Der Flug des Pegasus (1990)
    3. Pegasus in Space (2000)- nie ins Deutsche übersetzt


    Rowan-Reihe
    1. Rowan (1990)
    2. Damia (1991)
    3. Damias Kinder (1993)
    4. Lyon (1994)
    5. The Tower and the Hive (1999) – nie ins Deutsche übersetzt

    Einmal editiert, zuletzt von Kiala ()

  • Damia von Anne McCaffrey


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    Inhaltsangabe
    Nach den Angriffen auf Deneb können sich Jeff Raven und Rowan ganz der Familienplanung und dem Alltag widmen. Die quirlige Damia wird jedoch zur Geduldsprobe für ihr Eltern. Nach einem beinahe tödlichen Unfall auf der Kallisto-Station beschließen die beiden, dass es für ihre Kinder sicherer ist auf Deneb aufzuwaschsen. Dort wird Damia zu einer selbstbewussten, aber einsamen jungen Frau.
    Kurz nachdem sie ihren eigenen Tower übernommen hat, kommt ihr ein Erst-Kontakt zu einem friedlichen, faszinierenden Außerirdischen deswegen nur recht...


    Meine Meinung
    Das erste Viertel von „Damia“ erzählt zunächst noch einmal die Geschehnisse aus „Rowan“ aus einer anderen Perspektive. In den ersten Seiten erfahren wir mehr über Afra Lyons Kindheit und wie er schließlich als wichtiger T4-Mitarbeiter bei Rowan landete. Dabei werden einige Geschehnisse in einem ganz anderen Licht dargestellt, was einem als Leser natürlich immer Spaß macht und mich immer wieder zum Grinsen gebracht hat. Ich bin immer begeistert, wenn ich mehr Aspekte einer Geschichte kennenlernen kann. Außerdem halte ich das für einen gelungenen Kniff. Einerseits erfahren Neueinsteiger so alles Wichtige aus dem vorigen Band, während die Kenner der Reihe sich jedoch nicht langweilen.
    Afra bringt zudem eine gewisse Ruhe und Stabilität in die Geschichte, die dringend nötig ist bei den temperamentvollen weiblichen Charakteren, die manchmal schon die Nerven des Lesers strapazieren.


    Diesmal verfolgen wir Damias (Rowans Tochter) Werdegang von der Geburt bis zu ihrem Erwachsenwerden. Als Kind fand ich sie entzückend in ihren wilden Spielen und ihrer Frustration, weil ihre älteren Geschwister sie ständig ausschließen. Auch die Ereignisse auf Deneb haben mir gefallen, später als Teenagerin ging mir Damias egozentrische Art aber dann doch etwas gegen den Strich.
    Allerdings nicht so sehr, als das ich der Meinung wäre, dass sie die folgenden Ereignisse verdient hätte. Denn prompt bekommt die junge Protagonistin einen Denkzettel verpasst, der tragischer kaum sein könnte.
    Dadurch ist dieser Band sehr spannend und die Handlung ist dynamisch und abwechslungsreich.
    Zudem gefällt mir die Liebesgeschichte besser als die von Rowan und Jeff, die eher skizzenartig wirkte. Diesmal lässt Anne McCaffrey beiden mehr Zeit sich zu nähern und so wirken die Gefühle der beiden füreinander greifbarer und tiefer.
    Auch Damias Zwiespalt als sie ein weiteres Mal für einen außerirdischen Erstkontakt ausgewählt wird, ist gut ausgearbeitet.


    Wenn überhaupt möglich, ist das Cover dieses Bandes noch schrecklicher als das von „Rowan“. Auf Halbnacktheit wurde gleich verzichtet. Nein, diesmal dürfen wir eine potthässliche, unpassende, völlig nackte Dame auf dem Cover bewundern. :rollen:
    Insgesamt sind mir in diesem Band allerdings etwas weniger Rechtschreib- und Satzfehler aufgefallen, was allerdings daran liegen könnte, dass mich „Damia“ noch wesentlich mehr fesseln konnte als der Vorgängerband.


    Fazit: Gelungener zweiter Band der Rowan-Reihe. Spannend und abwechslungsreich!


    5ratten

  • Hängen diese Bände eigentlich mit den Pegasus-Bänden zusammen?
    Von letzteren hatte ich nämlich mal einen gelesen und der hatte mich ziemlich enttäuscht...

    Even when reading is impossible, the presence of books acquired produces such an ecstasy that the buying of more books than one can read is nothing less than the soul reaching towards infinity... - We cherish books even if unread, their mere presence exudes comfort, their ready access reassurance.


  • Hängen diese Bände eigentlich mit den Pegasus-Bänden zusammen?

    Ja, tun sie. Die Pegasus-Reihe erzählt die Vorgeschichte der Talente von der ersten wissenschaftlich nachweisbaren Entdeckung, das Psi-Telente wirklich existieren bis zur Entwicklung des sogenannten Gesamt (einer Verschmelzung von Geist und Generatoren), dass die nötige Energie zur interstellaren Teleportation liefert. Sie spielen einige Jahrhunderte früher.
    Ganz verloren fühlt man sich aber nicht, denn bei "Rowan" trifft man bald auf den Erdprimus Peter Reidinger, dessen Vorfahre Peter Reidinger das Gesamt überhaupt erst entwickelte.


    Welchen der beiden Bände hast du denn gelesen? Ich erinnere mich, das beide in manchen Teilen etwas wirr waren, beosonders "Wilde Talente". Das habe ich aber auf das frühe Erscheinungsdatum zurückgeführt (1974). Erst sechzehn Jahre später hat Anne McCaffey die Idee dann weiter entwickelt und zu dem gemacht, was es heute ist.
    "Der Flug des Pegasus" hat mir dann eigentlich ganz gut gefallen (auch wenn ich mich erinnere, dass es da einige McCaffrey-typische Logiklöcher gab).
    Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich von "Pegasus in Space" (wie übrigens auch von "The Tower and the Hive") kaum etwas in der Erinnerung habe. Das liegt schlicht und einfach an der Sprache.
    So wie ich immer das Gefühl habe, dass mir die letzten Feinheiten entgehen, wenn ich ein Buch auf Englisch lese, so leicht vergesse ich die Handlung. In meiner Muttersprache bleib es bei mir einfach fester im Gedächtnis haften.


    Die Reihenfolge habe ich oben schon geschrieben, aber hier noch mal zur besseren Übersicht:
    Talent-Zyklus- innerchronologische Reihenfolge (Originalerscheinungsjahr):
    1. Pegasus- Reihe
    1. Wilde Talente (1974)
    2. Der Flug des Pegasus (1990)
    3. Pegasus in Space (2000)- nie ins Deutsche übersetzt


    2. Rowan-Reihe
    1. Rowan (1990)
    2. Damia (1991)
    3. Damias Kinder (1993)
    4. Lyon (1994)
    5. The Tower and the Hive (1999) – nie ins Deutsche übersetzt


  • Welchen der beiden Bände hast du denn gelesen? Ich erinnere mich, das beide in manchen Teilen etwas wirr waren, beosonders "Wilde Talente". Das habe ich aber auf das frühe Erscheinungsdatum zurückgeführt (1974).


    Ich hatte "Wilde Talente" gelesen und fand das mehr als unterdurchschnittlich. Soweit ich mich erinnnern kann, hätte ich das sogar fast abgebrochen. Wenn ich von McCaffrey nicht schon die Wiedergeborene und die Pern-Bände kennen und lieben würde, wäre sie damit bei mir erst mal unten durch gewesen.


    Aber gerade von der Rowan-Reihe habe ich schon einiges Gutes gehört und was Du so schreibst, klingt auch sehr vielversprechend. Vermutlich gebe ich den Büchern dann mal noch eine Change. Den Talent-Zyklus müsste ich mir dann ja eigentlich auch einfach erst mal aussparen können...

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  • Den Talent-Zyklus müsste ich mir dann ja eigentlich auch einfach erst mal aussparen können...

    Du meinst die Pegasus-Reihe. Zum Talente-Zyklus gehören beide Reihen.
    Aber klar! Man kann die beiden Reihen völlig getrennt voneinander lesen! Das ist überhaupt kein Problem.



    Wenn ich von McCaffrey nicht schon die Wiedergeborene und die Pern-Bände kennen und lieben würde, wäre sie damit bei mir erst mal unten durch gewesen.

    Pern ist natürlich unübertroffen, egal wie sehr ich auch ihre anderen Reihen mag.
    Und "Die Wiedergeborene" mochte ich auch sehr gerne. Dabei ist das ja auch eines ihrer sehr frühen Werke (1967). Als es damals auf Deutsch wiederaufgelegt wurde, konnte ich die vielen negativen Stimmen gar nicht nachvollziehen!


    Puh! Der Blick in den Wikipedia-Eintrag von Anne McCaffrey (Ich musste schnell mal das Erscheinungsdatum "Der Wiedergeborenen" nachschlagen. Meine Schätzung lag drei Jahre daneben. Gut, dass ich nachgesehen habe!) macht mich mal wieder wütend!
    Was gibt es nicht noch an Massen von nicht übersetzten Romanen von ihr!

  • Du meinst die Pegasus-Reihe. Zum Talente-Zyklus gehören beide Reihen.
    Aber klar! Man kann die beiden Reihen völlig getrennt voneinander lesen! Das ist überhaupt kein Problem.


    Ja, genau. Da hatte ich noch die "Wilden Talente" im Kopf ;)



    Und "Die Wiedergeborene" mochte ich auch sehr gerne. Dabei ist das ja auch eines ihrer sehr frühen Werke (1967). Als es damals auf Deutsch wiederaufgelegt wurde, konnte ich die vielen negativen Stimmen gar nicht nachvollziehen!


    Ich bin ja schon froh, dass es überhaupt neu aufgelegt wurde. Allerdings wurde es bei der Gelegenheit auch neu übersetzt, und, egal, welche Übersetzung jetzt tatsächlich besser oder originalgetreuer ist, mit der neuen kann ich nichts anfangen. Dafür habe ich einfach die alte schon zu oft gelesen...

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  • Ich bin ja schon froh, dass es überhaupt neu aufgelegt wurde. Allerdings wurde es bei der Gelegenheit auch neu übersetzt, und, egal, welche Übersetzung jetzt tatsächlich besser oder originalgetreuer ist, mit der neuen kann ich nichts anfangen. Dafür habe ich einfach die alte schon zu oft gelesen...

    Uii! Du hast die alte gelesen? Du Glückliche!
    Leider war "Die Wiedergeborene" damals nicht bei der alten SF-Sammlung meines Vaters mit dabei (wie z.B. Helva oder etliche der Pern-Roman in deutscher Erstveröffentlichung). Ich habe nur die neue Ausgabe. Weißt du wie sich beide unterscheiden?

  • 3. Band: Damias Kinder


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    Zitat von Amazonbeschreibung

    Die Angehörigen der Rowan-Familie, Damia und ihre Kinder - Laria, Thian und Lyon - gehören zu den begabtesten PSI-Talenten in der Galaxis. So fällt ihnen das Studium und die Sondierung der Hivers zu, den insektoiden Aliens, die seit Generationen den von Menschen besiedelten Raum und die befreundeten Mrdini bedrohen. Die Mrdini sind strikt gegen eine Kontaktaufnahme mit den Aliens, und auch die Menschen sind in zwei Lager gespalten.


    Meine Meinung
    Wie der Titel bereits verrät treffen wir hier auf die nächste Generation aus dem der Raven/Gwyn/Lyon-Dynastie. Damias und Afras Kinder sind inzwischen alt genug um selber im Tower mit zu arbeiten, zumindest einige davon.
    So wirkt der Band leider auch etwas uneinheitlich, da hier gleich Episoden aus dem Leben von drei, bzw. vier ihrer Kinder erzählt werden. Zunächst einmal begleiten wir die älteste Tochter Laria nach Clarf, einen Mrdini-Planeten, dann Thian auf ein Marine-Raumschiff, das den Ursprungsplaneten der Käfer sucht und schließlich den technisch begabten Rojer auf seine Mission. Ganz am Ende hat die junge Zara noch ihren ganz eigenen Auftritt. Andere Kinder und Cousins sind natürlich auch mit von der Partie.


    Deswegen wirkt der Roman etwas episodenhaft und zerrissen, aber genau das bietet auch stets so viel Abwechslung, dass einem nicht langweilig werden kann und lässt den Roman leichter und flockiger wirken als die beiden ersten Bände.
    Zu empfehlen ist allerdings, den nächsten Band gleich bereit zu legen, denn ein richtiges Ende bietet „Damias Kinder“ nicht. Zwar wird man nicht mit einem fiesen Cliffhanger gequält, aber dennoch will man sofort wissen, wie denn die Geschichte rund um die Erforschung der Käfer weiter geht.


    Fazit: Netter Zwischenband, der jedoch durch die Splittung der Handlung auf mehrere Protagonisten etwas unrund wirkt.


    4ratten


  • Uii! Du hast die alte gelesen? Du Glückliche!
    Leider war "Die Wiedergeborene" damals nicht bei der alten SF-Sammlung meines Vaters mit dabei (wie z.B. Helva oder etliche der Pern-Roman in deutscher Erstveröffentlichung). Ich habe nur die neue Ausgabe. Weißt du wie sich beide unterscheiden?


    Ui, ich schau mal, was ich noch zusammenbringe, ist nämlich schon ne Weile her und pack es dann in nen extra Thread. Ich habe nämlich vorhin festgestellt, dass hier eindeutig noch einer für die Wiedergeborene fehlt ;)

    Even when reading is impossible, the presence of books acquired produces such an ecstasy that the buying of more books than one can read is nothing less than the soul reaching towards infinity... - We cherish books even if unread, their mere presence exudes comfort, their ready access reassurance.


  • Ui, ich schau mal, was ich noch zusammenbringe, ist nämlich schon ne Weile her und pack es dann in nen extra Thread. Ich habe nämlich vorhin festgestellt, dass hier eindeutig noch einer für die Wiedergeborene fehlt ;)

    Das ist eine tolle Idee! Da freue ich mich schon drauf! :winken:

  • 3. Band: Lyon


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    Meine Meinung
    Lyon setzt punktgenau da an, wo „Damias Kinder“ aufhörte. Im Gegensatz zu den ersten drei Bänden haben wir es hier nicht der nächsten Lyon-Generation zu tun, sondern mit den bereits bekannten Charakteren aus dem letzten Band. Diesmal beginnt die Geschichte jedoch mit einer tragischen Überraschung, die mich beim Lesen jedes Mal wieder traurig macht.


    Wie schon der vorherige Roman teilt sich das Buch in die Episoden der verschiedenen Protagonisten. Diesmal wirkt die Erzählung allerdings flüssiger, da oft mehrere Hauptprotagonisten zusammen ein Abenteuer erleben und der Erzählstil eher neutral wirkt und nicht mehr jeweils nur aus einer Perspektive erzählt wird.
    Zusätzlich zu den bereits bekannten Personen kommen nun noch etliche andere dazu, so dass ein Personenregister diesmal sicher nicht die schlechteste Idee gewesen wäre.


    Insgesamt ist die Handlung wesentlich militärischer als die Anfangsbände der Reihe. Diesmal befinden sich fast alle Protagonisten die meiste Zeit auf Raumschiffen der Marineflotte. Die einen verfolgen immer noch die fliehenden Kugelraumer, die anderen untersuchen die entdeckten Planeten, die bei dieser Verfolgung entdeckt wurden. So müssen sich unsere Talente mit den verschiedensten Militär-Holzköpfen, aber auch mit sehr tüchtigen, intelligenten Menschen/Mrdini auseinandersetzen.
    Trotz aller Militärpolitik kommen aber auch diesmal die Kämpfe nicht zu kurz. So ist dieser Band durchaus actionreich, wenn auch manche Aktionen etwas ruckhaft und plötzlich daher kommen.
    Durch die viele Abwechslung liest sich der Roman aber wieder locker und flüssig.
    Diesmal fühlt man auch nicht unbedingt den Drang gleich weiterlesen zu müssen, so dass das ärgerliche Fehlen der Übersetzung des letzten Bandes nicht ganz so schmerzhaft für deutsche Leser ist. Der große Spannungsbogen ist erst einmal abgeschlossen, auch wenn das Ende etwas abrupt daher kommt. Kleine Fragen sind natürlich noch offen, aber die Lücken halten sich doch in Grenzen.


    Dieses Mal sind die kleinen Brüche in der Handlung wohl eindeutig auf die Autorin selber, nicht auf den Übersetzer zurückzuführen. So erfährt z.B. Kincaid erst in einem Gruppengespräch über das Pieks-Psst-Gefühl, das Käfermetalle auf Talente hat. Da behauptet Flavia, sie wüsste davon nichts (weil sie immer einen besonderen Schutzanzug trug), obwohl sie ein paar Seiten vorher bei anderen Mission selber darunter litt. Ich frage mich wirklich, wie so etwas einem guten Lektorat entgehen kann!


    Ganz logisch in sich ist die Handlung an sich auch nicht immer. Die richtigen Beweggründe der menschlichen Terroristen, die die Militärschiffe angreifen, begreife ich bis heute nicht so ganz. Fragt sich, ob die sich selbst verstanden haben. Seufz.
    Dann zeigt gleich zu Beginn ein Käferplanet eine wunderbare Taktik, wie man mit einem Käferschiff fertig wird und das auch noch, ohne das Schiff zu zerstören. Interessiert das irgendeinen der doch recht kriegslustigen Mrdini oder die Menschen? Nein. Sie wollen immer noch grundsätzlich alles zerbomben, was ihnen unter die Finger kommt, auch wenn sie selber dabei drauf gehen. Absolut niemand interessiert sich für die Zusammensetzung des praktischen Giftgases. Sehr wahrscheinlich und was für eine Ressourcenverschwendung!
    Andererseits nimmt sich Anne McCaffrey diesmal eines anderen Themas an, das mich persönlich immer ins Grübeln gebracht hat. Bisher funktionierte die spontane Verschmelzung der Talente, wenn ein Notfall herrschte immer reibungslos. Das kam mir immer einigermaßen unrealistisch vor. Diesmal liegt noch dazu kein akuter Notfall vor und so fand ich es sehr passend, dass die Verschmelzung zunächst einmal geübt werden musste.


    Immerhin hat das Cover diesmal wenigstens einen winzigen Bezug zur Geschichte, auch wenn es immer noch schrecklich ist. Aber es ist sogar ein Mrdini vorne abgebildet. Ich persönlich stelle mir diese Außerirdischen zwar etwas anders vor, aber wenn Peterka meint…


    Fazit: Unterhaltsamer vierter Band. Flüssiger als Band drei, kann er es jedoch nicht mit der Intensität der ersten beiden Bände aufnehmen. Solide SF-Kost!


    4ratten