Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
Nach drei Büchern über Ermittler Julius Kern und den Mörder Tassilo Michaelis betritt hier ein neuer Ermittler die Bühne. Das Berliner Umfeld bleibt gleich, einige alte Bekannte tauchen auf und sorgen dafür, dass sich der Leser trotz Abwesenheit von Julius Kern schnell wieder heimisch fühlt. Severin Boesherz ist der Neue und auch er hat es gleich mit einem schrecklichen Serienmörder zu tun. Bei jedem der Opfer findet sich eine Zahl, doch worauf deuten diese hin? Außerdem scheint es so, als hätten die Opfer alle in der einen oder anderen Weise selbst Schuld auf sich geladen. Werden sie bestraft oder will der Täter an ihnen ein Exempel statuieren? Und was hat es mit dem verschwundenen Supermodel Tanja van Beuten auf sich? ? In ihrem Fall ermittelt Kommissar Dennis Baum, der früher mit Kern zusammengearbeitet hat.
Für den Leser ist recht bald klar, wer der Täter ist. Dennoch bleibt es noch eine ganze Weile spannend, denn offensichtlich steckt mehr dahinter als auf den ersten Blick ersichtlich. Dennoch habe ich die Auflösung am Ende als zu lang empfunden, das zog sich hin und immer kam noch ein Stückchen dazu. Die finale Überraschung war für mich dann auch keine mehr, sondern hatte ich schon relativ früh so vermutet.
Der neue Ermittler Severin Boesherz ist ein recht spezieller Typ und ich bin noch nicht so ganz mit ihm warmgeworden. Er war mir in seinen Ermittlungen einfach zu perfekt, er erahnt und schlussfolgert auf erstaunliche Weise und erinnerte mich damit mehr an einen Zauberer als an einen Ermittler. Der Leser wird natürlich nicht auf alle Geistesblitze mitgenommen und taumelt dem Ermittler daher öfter mal eher ratlos hinterher, zum ernsthaften Mitraten hat man wenig Möglichkeiten. Ein wenig übertrieben fand ich auch die gehäufte Nennung eines bestimmten Weines – ob hier ein bisschen Produktwerbung betrieben werden sollte? Eher unglaubwürdig fand ich auch die Freiheiten, die Severin in seinen Ermittlungen gelassen werden, aber das dient wohl dem Showeffekt.
Insgesamt konnte mich dieses neue Buch weniger begeistern als die Kern/Tassilo-Trilogie, aber ich würde Severin Boesherz in einem zweiten Fall noch eine Chance geben, vielleicht kann er mich dann doch noch überzeugen!