Marlene Halser (Hrsg.) - Go vegan!

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    Go vegan! Warum wir ohne tierische Produkte glücklicher und besser leben, herausgegeben von Marlene Halser


    Zum Inhalt:
    Immer mehr Menschen beschäftigen sich mit dem Thema Vegetarismus und Veganismus, immer mehr Bücher kommen derzeit zu diesen Themen auf den Markt. Marlene Halser ist es gelungen, zahlreiche Protagonisten der veganen Szene zusammen zu trommeln, die in diesem Buch von sich und ihrer Motivation erzählen. Von dem "Superstar" der Szene, Vegan-Koch Attila Hildmann, über die Bloggerin Claudia Renner, bis hin zu Society-Girl Ariane Sommer: Alle erzählen, worum es für sie beim Veganismus geht.


    Meine Meinung:
    Da ich immer mehr vegan lebe und mich das Thema zurzeit total beschäfigt, verschlinge ich ein Buch nach dem anderen dazu. Dieses Buch erschien nun, als ich eigentlich dachte, dass ich schon alles dazu gelesen hatte und eigentlich eine kleine Pause von all den Infos brauchte. Umso überraschter war ich nun, nachdem ich es mir spontan doch gekauft und auch gleich gelesen habe: Dies ist nun definitiv eins meiner Lieblingsbücher zum Thema Veganismus!


    Die Mitwirkenden plaudern jeweils auf ein paar Seiten aus dem veganen Alltag. Alle erzählen davon, wie sie dazu gekommen sind, welche Rolle sie in der veganen Szene spielen, was ihnen wichtig ist und viele stellen ihre veganen Projekte oder Unternehmen vor. Einige von ihnen kennt man bereits, auf andere bin ich nun noch neugieriger geworden. Dabei ist dies kein Buch, in dem es um Rezepte geht oder um Aufklärung zur Herstellung von tierischen Produkten, wie es ja meistens der Fall ist. Dies ist einfach eine Art Lesebuch, in dem die unterschiedlichsten Motivationen vorgestellt werden, was ich - als Immer-Mehr-Veganerin - total spannend finde. Trotzdem gibt es zwischendurch immer wieder kleine Einschübe, in denen angesprochene Themen noch einmal vertieft werden.


    Auch wenn es immer um das eine große Thema geht, sind die einzelnen Beiträge total unterschiedlich und haben mir viel Spaß gemacht. Attila Hildmann erzählt zum Beispiel von den Anfeindungen anderer Veganer, was ich sehr spannend fand, da ich die Diskussion um seine Person im Internet ein wenig verfolgt hatte. Die Inhaberin des ersten veganen Restaurants erzählt, warum sie der heutige Vegan-Hype total nervt und ein Biowinzer, warum er veganen Wein herstellt und warum das heute doch noch so selten getan wird. Ein Arzt beleuchtet das Thema mal aus seiner Sicht, ein Sozialwissenschaftler erläutert, warum der Veganismus heute so viele Menschen erreicht - und natürlich kommen auch bekannte Köche und Tierretter zu Wort.


    Auch wenn ich in den letzten Monaten so viel über Veganismus gelesen habe, hatte ich viele Aha!-Erlebnisse mit "Go vegan!". Ein Buch, das mir richtig viel Spaß gemacht hat, da man Einblicke bekommen hat, was andere Leute motiviert und wie das vegane Leben sie beeinflusst.


    :tipp:

    ~ The world is quiet here ~

  • Das Buch ist soeben auf meine Wunschliste gekommen. Danke für den Tipp!
    Vor allem interessiert mich natürlich, was die Sozialwissenschaftler zum Thema zu sagen haben. :breitgrins:

  • Verlag: riva
    Erstausgabe (D): 2013
    Seiten: 208
    Ausgabe: Taschenbuch


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    Klappentext:


    Vegan zu leben liegt im Trend. Und tatsächlich gibt es viele gute Gründe, auf Fleisch und andere tierische Produkte zu verzichten, vor allem, aber nicht nur, um die Rechte der Tiere zu wahren.


    Die bekannte China Study hat bereits vor rund zehn Jahren einen engen Zusammenhang zwischen tierischen Lebensmitteln und zahlreichen Krankheiten aufgezeigt. Nachdem inzwischen auch die Harvard University Milchprodukte als Krebsauslöser erkannt und aus ihrer Ernährungspyramide gestrichen hat, sind die gesundheitlichen Vorteile einer rein pflanzlichen Ernährung nicht länger von der Hand zu weisen.


    Momentan leben in Deutschland rund 800 000 Menschen vegan und diese Zahl wächst weiter. Go vegan! ist das erste gemeinsame Werk der wichtigsten Protagonisten der veganen Szene: Von den Veganköchen und Bestsellerautoren Attila Hildmann und Björn Moschinski über den Umweltaktivisten und Geldverweigerer Raphael Fellmer und Schönheitsexpertin Ariane Sommer bis zum stärksten Mann Deutschlands, dem veganen Kraftsportler Patrick Baboumian, sprechen die bekanntesten Vertreter und Förderer des Veganismus ganz persönlich über die Machbarkeit und die Vorteile einer rein pflanzlichen Lebensweise.


    Go vegan! öffnet Augen, inspiriert und zeigt: Vegan zu leben ist gar nicht so schwer, tut gut und macht Spaß. Wer dieses Buch gelesen hat, wird sich entschließen: Ich will etwas ändern.


    Meine Meinung:


    Ein Leben ohne Fleisch? Ohne Milch, Käse, Eier - ohne Schlagsahne, Honig und sogar ohne Lederschuhe? Für den größten Teil der Menschen ist dieser Gedanke schier unvorstellbar. Und dennoch gibt es inzwischen immer mehr Veganer unter uns. Nicht nur der Lebensmittelskandale wegen gewinnt diese alternative Lebensweise immer mehr an Bedeutung. Die einen wollen sich gesünder ernähren, die anderen möchten ihren ökologischen Fußabdruck gering halten. Die meisten wollen nicht, dass andere Lebewesen für einen kurzen Genuss leiden müssen. Es gibt viele Beweggründe und so kam die Herausgeberin Marlene Halser auf die Idee, in diesem Buch insgesamt 24 Veganer erzählen zu lassen.


    Wer hat sich denn diesen Klappentext ausgedacht? Er erweckt den Eindruck, einen Einstieg für Interessierte Nicht-Veganer in das Thema geben zu können, doch "Go Vegan!" richtet sich meiner Meinung nach in erster Linie an Insider. Während den meisten Attila Hildmann alleine durch seine Medienpräsenz noch ein Begriff sein wird, sind die restlichen Namen einem Großteil der Bevölkerung wohl eher unbekannt. Nicht so den Veganern. Ernährt man sich ohne Tierleid und bewegt sich außerdem noch im Internet (und auf Facebook), so führt fast kein Weg am Rest der Truppe vorbei:


    Allen Texten ist eines gemein: Sie alle erzählen davon, wie Einzelne zu Veganern wurden, was der Anlass war und wie sie sich inzwischen weiter zu diesem Thema positionieren. So manch' einer wurde mir dabei sympathischer - oder das genaue Gegenteil. Von einigen war ich überrascht, und von sehr wenigen konnte ich noch etwas lernen.


    Raphael Fellmer beispielsweise widmet seinen Text dem Thema "Die Welt global verstehen" und erzählt darin nicht nur von seinem Geld- und Konsumstreik, sondern auch von den drei Konzepten, die jeder verstehen sollte, um die globalen Zusammenhänge für die Zerstörung der Umwelt und den Hunger auf der Welt verstehen zu können: Virtuelles Wasser, Zusammenhänge von Nahrungsmittelknappheit und der tierverarbeitenden Industrie, sowie das Konzept des kumulierten Energieaufwands der grauen Energie. Dieser Beitrag hat mir wohl am besten gefallen.


    Auch von Patrik Baboumian könnte der eine oder andere schon mal etwas gehört haben. 2011 konnte er den Titel "Stärkster Mann Deutschlands" bei den Strongman-Meisterschaften erlangen - damals noch Vegetarier, inzwischen lebt er als Veganer. Sein Text hat mich wohl am meisten berührt, denn er war so menschlich, authentisch. Nicht belehrend oder moralisierend, sondern zeugt davon, in welchem Zwiespalt man sich befinden und wie groß der Druck anderer Menschen auf einem liegen kann.


    Über Claudia Renner habe ich mich sehr gefreut, denn mit ihr stehe ich auch über Facebook sehr gerne in Kontakt. Sie erzählt über das Bloggen von veganen Themen und ihr Experiment, rohvegan zu leben. Es liegt wohl in der Natur des Themas, dass einige Köche und Köchinnen zu Wort kommen:


    Surdham Göb, der für frisch zubereitete Kost plädiert,
    Nicole Just und Felicia Mayer-Jendra, die Mund|Art|Berlin betreiben (Supper Club, vegetarisches Bio-Event-Catering),
    Björn Moschinski, der mich leider ein bisschen abgeschreckt hat mit seinen Ansichten und
    Attila Hildmann, der ewige Challenger


    Doch natürlich werden noch andere veganen Eckpfeiler angesprochen: Gesundheit (Dr. med. Ernst Walter Henrich - für ihn werde ich mich wohl in diesem Leben nicht mehr erwärmen können), Kleidung und natürlich Tierschutz und Tierrechte. Hier kommt Stephan Bröckling zu Wort, der eher radikale Tierrechtler, der für seine Undercover-Aufnahmen bekannt wurde. Er war beispielsweise aktiv daran beteiligt, den Wiesenhofskandal aufzudecken. Ariane Sommer, das Model, ließ mich etwas peinlich berührt zurück, denn sie erweckt den Anschein, als ob ihr nicht ganz klar wäre, dass Schönheit für jeden - auch für Veganer - vergänglich ist.


    Klaus Wolf ist ein Biowinzer, der ausschließlich vegane Weine im Sortiment hat - und sehr interessant erklärt er die Hintergründe, was es mit den tierischen Zusätzen beim Keltern auf sich haben kann. Edmund Haferbeck ist Anwalt bei der Tierrechtsorganisation PETA, Antje Schäfer ist vegane Yogalehrerin, die ihre gewaltfreie Philosophie für alle Lebewesen verinnerlicht hat. Jan Bredack hat mit dem "Veganz" den ersten Supermarkt mit ausschließlich veganem Vollsortiment eröffnet und und und ...


    "Go Vegan!" sind somit eher biographische Schnipsel, die nur dann interessant sind, wenn man mit der Thematik etwas anfangen kann.


    Fazit: Für uns Pflanzenfresser ein wirklich schönes und interessantes Buch, um über einige der "Stars & Sternchen" der Szene ein bisschen mehr zu erfahren. Alle anderen werden sich vermutlich hübsch langweilen bei den Erzählungen von ihnen völlig unbekannten Personen.


    4ratten

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

    Einmal editiert, zuletzt von nimue ()