Dann schließlich wird er eingelassen und erkennt viele der anwesenden Gäste kaum noch, da die Zeit ihre Spuren hinterlassen und Greise und dickliche Matronen aus einst jungen Männern und Frauen gemacht hat. Dass auch Marcel selbt kein junger Mann mehr ist, war ihm wohl nicht so bewusst.
Wobei er bestimmt noch gut ausgesehen hat, wenn ich mir als Beispiel im Internet Bilder von Proust betrachte. Er sah auch älter noch ganz passabel aus und ist nicht in die Breite gegangen. Da ist es verständlich, dass ihm bzw. Marcel an den anderern Besuchern hauptsächlich die negativen Erscheinungsmerkmale auffallen. Hier kommt auch der Gedanke auf, dass er sich gerne mit jungen Frauen umgeben möchte, so wie damals in Balbec, als er Albertine kennen lernte (auch wieder ein Hinweis auf die Sehnsucht nach dem Vergangenen). Rachel, die er auch auf der Matinee trifft, verkörpert das genaue Gegenteil der jungen Mädchen. Er bezeichnet sie als "abscheuliche alte Frau", aber gerade er, der sich so viel mit anderen Menschen beschäftigt - zumindest gedanklich - sollte wissen, dass es auf andere Werte ankommt.
Dieses ewige Ins-Rampenlicht-Stellen der altersbedingten Veränderungen hat etwas Finales, finde ich. Es versinnbildlicht den Tod, der immer näher rückt, und ist ein Vorbote für das Ende der Recherche. Jedenfalls kommt mir das so vor.
À propos Bloch, der soll tatsächlich das Alter Ego von Proust sein? Den habe ich nämlich ehrlich gesagt auch eher als Nebenfigur angesehen und mich nicht wirklich näher mit ihm befasst
Das geht mir genauso. Es wäre mir nicht bewusst gewesen, wenn ich es nicht in den Anmerkungen gelesen hätte.
Mal schauen was die letzten Seiten noch bringen. Bisher ist mir noch nicht nach Taschentuch zumute
Mir auch nicht. Ich hoffe ja, dass Marcel nicht auf der letzten Seite noch stirbt oder ähnliches.
ich habe nur noch wenige Seiten vor mir, ein seltsames Gefühl, dass die Recherche danach wirklich zu Ende sein soll :sauer:.
Ja. Ich habe hier noch so ein Werk liegen, vier Bände, von denen ich drei gelesen habe und den letzten schon lange vor mir herschiebe. Diese Bücher haben zwar inhaltlich etwas an Klasse verloren, aber der Gedanke, dass dass es mit dem vierte Band vorbei ist, gefällt mir gar nicht. Der letzte Band Proust war zwar nicht der beste des Zyklus', aber vorbei ist es dann trotzdem.