Wenn ich solche Bücher kaufen würde, würde ich versuchen, einen angemessenen Preis zu bezahlen. Einfach abgrasen ohne Gegenleistung finde ich nicht in Ordnung. Aber erzähle doch mal, wie das Konzept bei dir funktioniert, audax. Du bietest doch deine Bücher auf diese Weise an.
Ich werde hier keine absoluten Zahlen veröffentlichen, allein schon, weil ich die Anzahl der Downloads von meiner Seite gar nicht kenne. (Um das zu programmieren, war ich bisher zu blöd.) Interessant ist, wie viel die Leute bezahlen, die überhaupt zahlen. Ursprünglich wollte ich das Buch "Unterwegs - 12 Geschichten" für 99 Cent in verschiedenen E-Bookstores anbieten. Über den PayPal Button auf meiner Seite kann man Beträge zwischen 0,50 und 3,00 Euro zahlen. Bisher haben alle, die überhaupt gezahlt haben, die drei Euro bezahlt.
In der Diskussion kam die Frage auf, was eine faire Bezahlung für den Autor sei. Die Autorenhonorare der Verlage liegen derzeit bei 10 bis 15 % des Buchverkaufspreises. Bei einem Taschenbuch für 9,90 EUR also zwischen 0,99 und 1,49 Euro. Inwieweit das fair ist oder nicht, darüber will ich mich nicht auslassen.
Ich finde das Konzept für Buchneulinge interessant, weil Leser soviel Lesen können, wie sie wollen und nicht auf Leseproben beschränkt sind. Das könne man als ein virtuelles Pendant zum Bücher durchblättern im Laden ansehen. Wenn dem Leser das Buch missfällt, dann liest er es wohl nicht zu Ende und wird logischerweise auch nichts dafür bezahlen. Gefällt es ihm und er liest es zuende, dann wird er am Ende des Buches dazu aufgefordert, darüber nachzudenken, was er bezahlen will und mit dem passenden Link versorgt.
Es wurde auch das Problem der Anonymität angesprochen und es gibt tatsächlich Untersuchungen, die belegen, dass bei anonymen Zahl-was-du-willst Angeboten die Zahlungsmoral deutlich schlechter ist.
Auf jeden Fall finde ich es Klasse, was für eine lebhafte Diskussion hier entstanden ist und möchte mich für alle Beiträge ausdrücklich bedanken. (Was nicht heißt das Ihr aufhören sollt.)