Jana Mänz, Susan Brooks-Dammann, Corainna Gissemann:
So kommt die Pasta richtig aufs Bild: Foodfotografie al dente
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Ein Buch über Foodfotografie v.a. für Anfänger.
Hier lernt man:
Welche Ausrüstung braucht man für den Anfang: Kamera und weiteres Zubehör.
Wie fotografiert man ein Food-Stillleben?
Was muss man bei der Lichtsetzung beachten?
Wie baut man ein Food-Bild auf?
Was unterscheidet ein gutes von einem schlechten Foodbild?
Wie geht man mit schwierigen Motiven wie etwa Spaghetti um?
An welchen Vorbildern kann man sich orientieren?
Ich habe schon ein paar Bücher über Foodfotografie gelesen, aber nur eines behalten (Hélène Dujardin: Plate to pixel).
Die meisten waren mir zu technisch, zu steril und besonders die Bilder sprachen mich nicht gerade an.
Das ist in diesem Buch anders, es enthält sehr viele Fotos, sowohl Foodfotos als auch "Making-of-Bilder".
Die Foodfotos sind sehr unterschiedlich; szenische Stillleben gibt es aber nur wenige (also wenige Bilder der Art "ganzer Frühstückstisch", "Mittagessen bei Oma" usw.)
Mein Problem bei der Foodfotografie war, dass ich selten dazu kam, da ich das Gefühl hatte, dafür erst mal lange in der Küche stehen zu müssen und ein ganzes Mahl zubereiten zu müssen.
Hier finden sich sehr schöne Ideen für die man wenig Zeiteinsatz braucht, etwa Obst- und Gemüsestillleben (Paprika in Schale usw.) sowie auch ganz einfache, alltägliche Gerichte (Spaghetti pomodore, kleiner Beilagensalat) sehr schön in Szene gesetzt.
Im Buch verstreut sind Interviews mit Foodbloggern über ihren Werdegang, ihren Zugang zur Foodfotografie und ggf. besondere Vorgehensweisen.
Außerdem gibt es viele Anregungen, unter anderem von klassischen Stillleben-Malern, die auch teilweise Schritt für Schritt erklärt werden. Der Weg "vom Vorbild zum Foto" wird ebenso gezeigt.
Kleine Übungsaufgaben mit exemplarischen bebilderten Lösungen führen den neuen Foodfotografen Schritt für Schritt zu eigenen Ideen, etwa das Einüben verschiedener Blickwinkel, der Komposition und das Aussuchen passender Farben zum Motiv.
Viele Bilder finden sich so in verschiedenen Varianten, von denen Vor- und Nachteile erläutert werden.
Auch gibt es einen Abschnitt über schlechte Bilder, die Schritt für Schritt analysiert werden, bis man zu einer möglichen besseren Lösung geführt wird.
Die meisten Motive sind sehr einfach; so dass man als Leser motiviert wird, einfach mal mit dem, was da ist, loszulegen, und das Beste daraus zu machen.
Dabei wird aber betont, dass die Foodfotografie Zeit und Planung erfordere, man sich also schon überlegen sollte, was man wie fotografieren möchte, wie man es beleuchten soll, was man hervorheben möchte, welche Stimmung man kreieren möchte.
Auch werden ein paar Tipps und Tricks gezeigt, die vielleicht noch nicht jeder kannte, z.B. die Verwendung von Krakrelierlack.
Am Ende gibt es zwei Doppelseiten, auf denen mehrere Foodblogs kurz vorgestellt werden mit je einem Beispielbild der Blogautoren.
Das ist positiv anzumerken.
Negative Punkte gibt es leider auch:
Ein Literaturanhang fehlt; fast könnte man meinen, die Autoren hätten Angst vor Konkurrenz.
Dabei könnte man so viele Bücher und Inernetquellen als hilfreich vorstellen: Zur Kameratechnik, zur Lichtsetzung, über Stillleben allgemein, zur Bildkomposition - ohne sich Konkurrenz zu schaffen.
Es werden allerdings ein paar Foodfoto-Onlinemagazine vorgestellt.
Auch negativ finde ich den Preis von fast 30 € für ein 230seitiges Paperback.
Am Anfang gibt es ein Kapitel zur Ausrüstung, in der verschiedene Kameraarten vorgestellt werden.
Es wird dann davon ausgegangen, dass man sich eine Kamera für 300 € kauft - für eine DSLR mit Objektiv schon recht wenig, was ja eigentlich positiv ist, da nicht jeder ein kleiner Krösus ist.
Dann wird aber behauptet, man benötige weiteres Zubehör wie Fotolampen, Tisch, Stativ für insgesamt 230 €.
Das schreckt ja schon ab.
Bei Dujardin gab es extra immer wieder Hinweise für günstige Alternativen.
Ich selbst fotografiere mit 2 Reflektoren im Werte von insgesamt 30 €, einer Softbox im Werte von 30 € und als Untergrund alten Schneidebrettern (die schon vorhanden waren, also 0-10€), die mit Akrylfarbe bemalt wurden (2 € pro Tube).
Natürlich kauft man sich im Laufe der Zeit weiteres Zubehör: (Tisch-)Decken, Servietten, Tabletts, Geschirr usw.
Aber gerade in diesem Buch werden viele Bilder gezeigt, die wenige oder gar keine Requisiten benötigen, und wenn, dann kann man mal mit dem vorhandenen Geschirr und Besteck anfangen.
Meist ist sowieso ein Platz auf dem Boden (Brett) einfacher zu handhaben als ein extra gekaufter Tisch zum Fotografieren; will man nämlich von oben, oder schräg von oben fotografieren, muss man wiederum auf einen stabilen Hocker etc. steigen.
Meine Empfehlung wäre hier gewesen, lieber eine Kameraausrüstung für 500 € zu kaufen, also gute Kamera mit gutem, lichtstarken Objektiv und den Rest erst mal zu imporvisieren und nach nach anzusammeln (was man dann sowieso tut ).
Für wen ist das Buch empfehlenswert?
- Foodblogger,
- Foodfotografieanfänger oder Fortgeschrittene, die neue Ideen suchen,
- Stillleben-Fotografen,
- Hobbyköche, die gern mal ihre Gerichte oder einzelne Zutaten festhalten möchten, oder sich einfach an der Schönheit verschiedener Zutaten wie Obst und Gemüse erfreuen
- Hobbyfotografen, die Ideen "für Regentage" suchen.
Wer sich mal einen Eindruck vom Buch verschaffen möchte, kann das hier tun.
Für den Inhalt gebe ich 5 Ratten:
Wenn ich allerdings das Preis-Leistungsverhältnis mit einrechne, werden es weniger:
EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah