Mänz/Brooks-Dammann/Gissemann - So kommt die Pasta richtig aufs Bild

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.947 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Keshia.

  • Jana Mänz, Susan Brooks-Dammann, Corainna Gissemann:


    So kommt die Pasta richtig aufs Bild: Foodfotografie al dente


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    Ein Buch über Foodfotografie v.a. für Anfänger.


    Hier lernt man:

    Welche Ausrüstung braucht man für den Anfang: Kamera und weiteres Zubehör.


    Wie fotografiert man ein Food-Stillleben?


    Was muss man bei der Lichtsetzung beachten?


    Wie baut man ein Food-Bild auf?


    Was unterscheidet ein gutes von einem schlechten Foodbild?


    Wie geht man mit schwierigen Motiven wie etwa Spaghetti um?


    An welchen Vorbildern kann man sich orientieren?


    Ich habe schon ein paar Bücher über Foodfotografie gelesen, aber nur eines behalten (Hélène Dujardin: Plate to pixel).


    Die meisten waren mir zu technisch, zu steril und besonders die Bilder sprachen mich nicht gerade an.
    Das ist in diesem Buch anders, es enthält sehr viele Fotos, sowohl Foodfotos als auch "Making-of-Bilder".
    Die Foodfotos sind sehr unterschiedlich; szenische Stillleben gibt es aber nur wenige (also wenige Bilder der Art "ganzer Frühstückstisch", "Mittagessen bei Oma" usw.)


    Mein Problem bei der Foodfotografie war, dass ich selten dazu kam, da ich das Gefühl hatte, dafür erst mal lange in der Küche stehen zu müssen und ein ganzes Mahl zubereiten zu müssen.


    Hier finden sich sehr schöne Ideen für die man wenig Zeiteinsatz braucht, etwa Obst- und Gemüsestillleben (Paprika in Schale usw.) sowie auch ganz einfache, alltägliche Gerichte (Spaghetti pomodore, kleiner Beilagensalat) sehr schön in Szene gesetzt.


    Im Buch verstreut sind Interviews mit Foodbloggern über ihren Werdegang, ihren Zugang zur Foodfotografie und ggf. besondere Vorgehensweisen.


    Außerdem gibt es viele Anregungen, unter anderem von klassischen Stillleben-Malern, die auch teilweise Schritt für Schritt erklärt werden. Der Weg "vom Vorbild zum Foto" wird ebenso gezeigt.


    Kleine Übungsaufgaben mit exemplarischen bebilderten Lösungen führen den neuen Foodfotografen Schritt für Schritt zu eigenen Ideen, etwa das Einüben verschiedener Blickwinkel, der Komposition und das Aussuchen passender Farben zum Motiv.


    Viele Bilder finden sich so in verschiedenen Varianten, von denen Vor- und Nachteile erläutert werden.
    Auch gibt es einen Abschnitt über schlechte Bilder, die Schritt für Schritt analysiert werden, bis man zu einer möglichen besseren Lösung geführt wird.


    Die meisten Motive sind sehr einfach; so dass man als Leser motiviert wird, einfach mal mit dem, was da ist, loszulegen, und das Beste daraus zu machen.
    Dabei wird aber betont, dass die Foodfotografie Zeit und Planung erfordere, man sich also schon überlegen sollte, was man wie fotografieren möchte, wie man es beleuchten soll, was man hervorheben möchte, welche Stimmung man kreieren möchte.


    Auch werden ein paar Tipps und Tricks gezeigt, die vielleicht noch nicht jeder kannte, z.B. die Verwendung von Krakrelierlack.


    Am Ende gibt es zwei Doppelseiten, auf denen mehrere Foodblogs kurz vorgestellt werden mit je einem Beispielbild der Blogautoren.


    Das ist positiv anzumerken.


    Negative Punkte gibt es leider auch:
    Ein Literaturanhang fehlt; fast könnte man meinen, die Autoren hätten Angst vor Konkurrenz.
    Dabei könnte man so viele Bücher und Inernetquellen als hilfreich vorstellen: Zur Kameratechnik, zur Lichtsetzung, über Stillleben allgemein, zur Bildkomposition - ohne sich Konkurrenz zu schaffen.


    Es werden allerdings ein paar Foodfoto-Onlinemagazine vorgestellt.


    Auch negativ finde ich den Preis von fast 30 € für ein 230seitiges Paperback. :entsetzt:


    Am Anfang gibt es ein Kapitel zur Ausrüstung, in der verschiedene Kameraarten vorgestellt werden.
    Es wird dann davon ausgegangen, dass man sich eine Kamera für 300 € kauft - für eine DSLR mit Objektiv schon recht wenig, was ja eigentlich positiv ist, da nicht jeder ein kleiner Krösus ist.
    Dann wird aber behauptet, man benötige weiteres Zubehör wie Fotolampen, Tisch, Stativ für insgesamt 230 €. :rollen:
    Das schreckt ja schon ab.
    Bei Dujardin gab es extra immer wieder Hinweise für günstige Alternativen.


    Ich selbst fotografiere mit 2 Reflektoren im Werte von insgesamt 30 €, einer Softbox im Werte von 30 € und als Untergrund alten Schneidebrettern (die schon vorhanden waren, also 0-10€), die mit Akrylfarbe bemalt wurden (2 € pro Tube).


    Natürlich kauft man sich im Laufe der Zeit weiteres Zubehör: (Tisch-)Decken, Servietten, Tabletts, Geschirr usw.
    Aber gerade in diesem Buch werden viele Bilder gezeigt, die wenige oder gar keine Requisiten benötigen, und wenn, dann kann man mal mit dem vorhandenen Geschirr und Besteck anfangen.
    Meist ist sowieso ein Platz auf dem Boden (Brett) einfacher zu handhaben als ein extra gekaufter Tisch zum Fotografieren; will man nämlich von oben, oder schräg von oben fotografieren, muss man wiederum auf einen stabilen Hocker etc. steigen. :rollen:
    Meine Empfehlung wäre hier gewesen, lieber eine Kameraausrüstung für 500 € zu kaufen, also gute Kamera mit gutem, lichtstarken Objektiv und den Rest erst mal zu imporvisieren und nach nach anzusammeln (was man dann sowieso tut :breitgrins:).


    Für wen ist das Buch empfehlenswert?


    - Foodblogger,


    - Foodfotografieanfänger oder Fortgeschrittene, die neue Ideen suchen,


    - Stillleben-Fotografen,


    - Hobbyköche, die gern mal ihre Gerichte oder einzelne Zutaten festhalten möchten, oder sich einfach an der Schönheit verschiedener Zutaten wie Obst und Gemüse erfreuen :zwinker:


    - Hobbyfotografen, die Ideen "für Regentage" suchen.


    Wer sich mal einen Eindruck vom Buch verschaffen möchte, kann das hier tun.



    Für den Inhalt gebe ich 5 Ratten:
    5ratten


    Wenn ich allerdings das Preis-Leistungsverhältnis mit einrechne, werden es weniger:
    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()


  • Und zu welcher Kategorie gehörst du?


    Den Bereich Food-Fotografie finde ich sehr interessant, um selbst aber mehr in dem Bereich aktiv zu sein, finde ich den Aufwand tatsächlich zu groß.
    Fotos davon sehe ich mir aber gerne an, auch Dokus etc. über Food-Stylisten finde ich toll.

  • Und zu welcher Kategorie gehörst du?


    Den Bereich Food-Fotografie finde ich sehr interessant, um selbst aber mehr in dem Bereich aktiv zu sein, finde ich den Aufwand tatsächlich zu groß.
    Fotos davon sehe ich mir aber gerne an, auch Dokus etc. über Food-Stylisten finde ich toll.



    Hallo Mrs. Wallace,


    ich "sammle" Foodfotos.


    Anfangs habe ich eben Kochbücher mit schönen Foodfotos gesammelt und Bloggerfotos und dann angefangen, selbst welche zu fotografieren - just for fun.
    Foodbloggen kann ich nicht, da ich nur nach Rezept koche, also keine Kochtipps geben kann.


    Meine Bilder und meine "gesammelten" Bilder anderer findet man hier.
    Da sieht man auch, dass die Qualität meiner Bilder eben sehr unterschiedlich ist, was teilweise sicher an mangelndem Technikwissen liegt, aber auch an Einfallslosigkeit :redface: bzgl. der Komposition (und der Requisiten).


    Ich finde es zum Beispiel schwierig, etwas ins Bild zu stellen, das nicht direkt mit dem Essen zu tun hat, z.B. Blumen oder Zweige.
    Ich frage mich dann immer, wie ich das "rechtfertigen" soll, bzw. hören imaginär den Kritiker - Hobbyfotografen sind sehr kritisch :gruebel: "was hat denn eigentlich die Blüte mit dem Gericht zu tun?"


    Ich finde den Aufwand eigentlich bei Interesse nicht so hoch.
    Man kauft halt einmal ggf. Lampen - man kann auch Lampen von Ikea etc. nehmen oder z.B. wie ich anfangs alte Vogellampen verwenden - und Reflektoren, damit die Bilder nicht so dunkel werden und alles andere ist entweder billig oder vorhanden oder findet sich auf Flohmärkten oder sogar mal im Sperrmüll.


    Wenn ich fotografiere, muss ich halt die Lampe/ Softbox aus dem Schrank nehmen, die Reflektoren ausfalten und aufstellen und eines meiner 3 Bretter aufstellen (die ansonsten Platz hinter einem Schrank finden, also keinen Platz wegnehmen) und ggf. eine Serviette und Geschirr hervorholen.


    Wer Auqarellmalerei etc. betreibt, muss auch seine Utentsilien kaufen, zusammensuchen und später wieder verstauen - das ist nicht aufwändiger.


    Ich habe schon länger immer die Gemüseauslage im Supermarkt oder auf dem Markt bewundert :breitgrins: bzw. auch als Kaufgrund empfunden, und so kann man diese "Pracht" halt ein bisschen konservieren.
    Man sieht ja an meinen Favoriten (Link oben), dass man auf einzelnen Obst- und Gemüsesroten durchaus mit einfachen Mitteln, aber dem richtigen Licht, schöne Bilder gestalten kann, die man dann auch gut als Karten, z.B. jetzt zu Ostern, verschenken kann.


    Liebe Grüße von
    Keshia :winken:

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.

    Einmal editiert, zuletzt von Keshia ()

  • Danke für deine ausführliche Antwort.
    Deine Fotos finde ich ganz schön gut! Du hast einige dabei, die locker mit denen, die du bei deinen Favoriten hast, mithalten können. Der Feldsalat mit den Tomaten, das Foto ist super gelungen. Oder die Radischenbrote.
    Ich habe auf die Schnelle keines gesehen, das ich als unschön empfinde oder bei dem ich denke, die Komponenten sind ungünstig in Szene gesetzt.
    Bei manchen Kleinigkeiten denke ich "Das hätte ich vielleicht anders gemacht", aber ob es dann ein besseres / schöneres / aussagekräftigeres Foto geworden wäre? Kann man nicht sagen :breitgrins:
    Ich bin beeindruckt :klatschen:


    Zum Aufwand zähle ich auch das Kochen / Backen / Arrangieren / Ausprobieren etc.
    Aber ich muß zugeben, deine Fotos haben mir ganz schön Lust gemacht, es doch noch einmal zu probieren.


    Was die Einfallslosigkeit bzgl. Komposition und Requisiten angeht:
    Du schaust dir ja viele Fotos anderer Fotografen an, das ist die beste Inspirationsquelle.
    Und einfallslos oder langweilig finde ich deine Fotos überhaupt nicht.


    Aber man selbst sieht seine Arbeit ja immer kritischer als der Betrachter.
    Und die Bildkritik - ein berühmter Artikel :breitgrins:
    Bei deinen Favoriten ist ein Foto mit Trauben, als Requisiten liegen Bücher dabei.
    Was haben Trauben mit Büchern zu tun? Nichts, oder? Aber beim Anschauen wirkt das Bild perfekt, das empfindest du bestimmt auch, sonst wäre es kein Favorit.

  • Bei deinen Favoriten ist ein Foto mit Trauben, als Requisiten liegen Bücher dabei.
    Was haben Trauben mit Büchern zu tun? Nichts, oder? Aber beim Anschauen wirkt das Bild perfekt, das empfindest du bestimmt auch, sonst wäre es kein Favorit.


    Ja, das ist eines meiner "Probleme".
    Wenn ich selbst ein Foodbild gestalte, denke ich immer, die Requisitien müssen irgendwie mit dem gezeigten Essen zu tun haben. Aber natürlich wirken einige Stilleben gerade durch die Zusammenstellung von Sachen, die eher weniger miteinander zu tun haben.
    Interessant wäre die Frage, ob einige Betrachter tatsächlich einen Zusammenhang von Trauben und Büchern herstellen können.
    Ob das Bild rein aus seiner Komposition heraus wirkt oder beide Motive bestimmte Assoziationen wecken oder die Bücher interessanter sind und erst das Interesse an den Trauben wecken.
    Warum wirkt die Kombi "Buch und vertrocknete Blüte" so oft?
    Warum die Kombi "Essen und altes, raues Brett"? Normalerweise servieren oder lagern wir Essen ja nicht auf alten, rauen Brettern. :gruebel:



    Mich hat tatsächlich jemand bei Flickr gefragt, ob das "abgenutzte" Brett (mit Krakelierlack extra so behandelt) mein Esstisch sei. :zwinker:


    Ich persönlich denke, dass ein Großteil der Bilder, die einen fesseln, wirken, weil eine Information fehlt. Wenn man genau weiß, wie und warum sie wirken, sind sie mMn weniger spannend. Interessant sind sie mMn meistens, solange man nicht genau sage kann, warum, solange man darüber rätselt, was einen an diesem Bild so fasziniert.


    LG von
    Keshia

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.