Daniel Kelly hat nur ein Ziel: Die Olympischen Spiele 2000 in Sydney. Er ist Schwimmer und ehrgeizig, gibt sich nur mit Platz 1 zufrieden und will nach ganz oben. Doch auf dem Weg dorthin scheitert er. Frustriert verlässt er das Schwimmteam und versucht, mit dieser Niederlage klar zu kommen. Doch der angestaute Frust und die Aggressionen kann Daniel nicht mehr länger zurück halten und als er sie an einem ehemaligen Teamkameraden auslässt, ändert sich sein Leben für immer. Daniel muss neu beginnen und seinen Weg finden.
Die Inhaltsangabe sprach mich nicht wirklich an, aber "Nur eine Ohrfeige" von Tsiolkas gefiel mir so gut, dass ich "Barrakuda" schließlich doch auslieh. Und nach einigen Anlaufschwierigkeiten habe ich das Buch dann schließlich doch fast ohne Unterbrechung durchgelesen.
Daniels Geschichte wird, vereinfacht gesagt, von zwei Standpunkten aus erzählt: Was vor seinem Ausraster geschah und was danach geschah. Aber auch diese beiden Perspektiven wechseln sich nicht nur ab, es gibt in beiden "Bereichen" viele Zeitsprünge. So muss man als Leser zu Beginn eines jeden Kapitels sich immer erst zurecht finden, herausfinden, wo man gerade ist, wobei man Daniel begleitet. Zumal es nicht zu jedem Kapitel eine Datumsangabe gibt, fand ich diese Erzählweise manchmal schon etwas verwirrend. Andererseits gefiel es mir aber auch, dass sich so beim Lesen erst allmählich ein Bild von Daniels Leben zusammensetzte. Die Eckpunkte (das Schwimmen, der Wendepunkt, das Leben danach) sind zwar recht schnell klar, aber was genau passierte, das erfährt man erst allmählich. Und die fast 500 Seiten nutzt der Autor, um Daniels Leben sehr genau zu schildern.
Dazu muss ich sagen, dass ich Daniel vor allem während seiner Zeit als Schwimmer äußerst unsympathisch und sehr undankbar fand. Seine Mutter fuhr ihn zum Training, seine Geschwister mussten ständig auf ihn und seine Termine Rücksicht nehmen, er bekam ein Stipendium für eine gute Schule, hat sich aber außerhalb des Schwimmbeckens nie wirklich bemüht, doch Daniel denkt nur an sich, gönnt keinem anderen den Erfolg und hält sich für den Besten. Mit Kritik und Misserfolg kommt er überhaupt nicht klar.
Doch obwohl mir Daniel die meiste Zeit nun nicht sympathisch war und ich sein Handeln nicht nachvollziehen konnte, hat mir "Barrakuda" gefallen. Ich mag es, wie der Autor ausführlich Daniels Leben und seine Gedanken beschreibt.
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