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Henry Hayden ist ein erfolgreicher Schriftsteller – glaubt die Welt. Doch in Wirklichkeit ist seine Frau die Autorin und völlig zufrieden damit, zu schreiben und ihn das Aushängeschild spielen zu lassen. Doch als seine Geliebte schwanger wird, bricht sein Lügengebäude zusammen und beim Versuch sein gewohntes Leben und seine Geheimnisse zu bewahren, zerstört er mehr und mehr.
Arangos Geschichte wirkt nicht sonderlich „deutsch“, er ähnelt eher englischsprachigen Autoren und auch wenn Arango wenig genaue Ortsangaben von sich gibt, habe ich immer eher London oder die britische Küste vor Augen gehabt als deutsche Landschaften. Auch sein Held erinnerte mich ein wenig an Highsmiths Tom Ripley oder an Figuren aus Jeffrey Archers Geschichten. Henry ist ein Blender, ein Hochstapler und Täuscher, der nicht nur seine Umgebung belügt, sondern auch sich selbst. Doch ab und zu ist er tatsächlich nett und selbstlos und handelt völlig ohne manipulativen Hintergedanken und so schwankt man die ganze Zeit, ob man Henry ein Davonkommen wünschen sollte und vor allem, ob die bis zum Schluss versteckte Leiche im Keller ihn eher entschuldigt oder beschuldigt.
„Die Wahrheit und andere Lügen“ kommt in sehr seichtem Gewand daher, aber darunter verstecken sich so einige bittere Schicksale, die man allerdings fast übersieht. Und so kann man sich bei diesem Buch leicht und locker amüsieren, aber doch auch einige Schrecken wahrnehmen, wenn man das möchte und bekommt so manchmal mehr Tiefe geliefert, als man erwartet hätte.
