Ich habe mir hier gerade einen Wolf gesucht, aber keinen Rezensionsbeitrag zu dem Buch gefunden. Falls es doch einen gibt und ich blind bin, Entschuldigung!
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Stephen King - Desperation
Inhalt:
Einige Reisende werden von einem scheinbar wahnsinnigen Kleinstadtcop in eine verlassene Bergbaustadt - passenderweise "Desperation" genannt - verschleppt. Was hat er mit ihnen vor? Und wer und was ist eigentlich dieser Tak, von dem er ständig spricht?
Ich habe das Buch viele Jahre lang aufgehoben, weniger, weil ich es nicht lesen wollte, sondern mehr als eisernen Vorrat, falls mir mal spontan nach einem ungelesenen King ist. Nun war es soweit, denn ich brauchte dringend einen Roman, der sich komplett von selbst liest und das hat noch bei jedem King geklappt.
Richtig.
"Desperation" ist ein sehr typischer King, denn es geht um eine Gruppe zufällig zusammengewürfelter Menschen, die gemeinsam in eine ausgesprochen üble Situation geraten, aus der sie sich befreien müssen, konfrontiert mit einem Schrecken, den es zu bekämpfen gibt. Man ist sofort in der Geschichte drin und liest gefesselt komplett belangloses aus der Vorgeschichte der Protagonisten.
Ah, lieber, guter King, das kannst Du, wie kein anderer!
Zwischendurch kommt die Geschichte ein wenig in's Stocken, aber gegen Ende zieht sie wieder schön an. Außerdem hält sie einige hübsche Kinn->Fußboden-Momente für einen bereit. (Ich habe das seltene Experiment durchgeführt, mich ausnahmsweise mal nicht vorab zu spoilen. Das geht!)
Die Figuren sind ihm hier auch ganz gut gelungen. Das ist wohl auch das mit dem vielleicht doch nicht so belanglosen aus der Vergangenheit, dass mir King-Figuren immer ausgesprochen lebendig vorkommen, weil sie dadurch irgendwie abgerundet wirken.
Probleme könnte einem die Überbetonung von Gott und Glauben bescheren, aber, wissen wir denn wirklich so genau,
wer das ist, der da zu David spricht?
Auf jeden Fall hat es mich alte Atheistin nicht gestört.
Ich weiß nicht, ob das Buch grausamer ist als andere Kings, aber er bricht hier wieder fröhlich gewisse Tabus. Wer nicht damit umgehen kann, wenn Kindern übles zustößt, sollte lieber die Finger weglassen.
"Desperation" ist nicht unbedingt einer der besseren Kings, aber absolut lesbar und spannend.