Sophie Mathisz - Vegane Lieblingsküche

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  • Sophie Mathisz - Vegane Lieblingsküche


    Verlag: Ventil
    Erstausgabe (D) :2014
    Seiten: 160
    Ausgabe: Gebundene Ausgabe


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    Klappentext:


    Kochen, was man kennt - neu interpretiert. Die vegane Küche öffnet ein Tor zu einer ganz neuen Welt voller oft noch unbekannter Gaumenfreuden. Das Entdecken der Vielfalt pflanzlicher Produkte und Zutaten erweitert und bereichert die eigene Küche, ohne dass dabei auf liebgewonnene Speisen verzichtet werden muss. “Vegane Lieblingsküche” präsentiert eine Vielzahl von Rezeptideen mit Leibgericht-Potenzial: Vertraute und populäre Klassiker, feine Vorspeisen und bewährte, aber dennoch raffinierte Hauptgerichte, außergewöhnliche Desserts und verlockende Kuchen - für jede Gelegenheit ist etwas dabei. Dieses kreative Rezeptbuch bereichert die tägliche Küche und gibt Ideen auch für besondere Anlässe.


    Meine Meinung:


    Sophie Mathisz hat sich mit "Vegane Lieblingsküche" ein hohes Ziel gesetzt. Die Idee, der Leibspeise mit rein pflanzlichen Mitteln umzusetzen ist nämlich auch heute noch nicht ganz so einfach. Dank familiärer Prägung haben wir Lieblingsgerichte, bei mir war es es übrigens vor Fett triefende Hähnchenflügel mit kross gebratener Haut. Vegan zu leben bedeutet für mich keinerlei Verzicht. Es gibt so eine unglaubliche Vielfalt, dass ich schon lange dieses Lieblingsgericht nicht mehr vermisse. Aber hier kann ich natürlich nur für mich sprechen. Und das ist auch der Grund, weshalb momentan so viele Ersatzprodukte auf den Markt geschwemmt werden.


    Im Rahmen einer Blogtour zu dem Buch hatte ich es bereits angemerkt: Für Landeier wie mich ist das Buch fast nur mit Hilfe des Internet zu bewältigen. Die Autorin verwendet sehr viel Convenience Food. Dazu zählen dann nicht nur die bereits genannten Chorizos, sondern auch Veggie-Tuna, veganen Schinken oder Käse, Ei-Ersatz (hierfür gibt es so viele nicht industriell hergestellte Alternativen), veganer Sauerrahm (habe ich noch nie irgendwo gesehen!) und und und ... sofern man nichts gegen Fertigprodukte hat, muss man unbedingt entweder in der Stadt wohnen oder eben seine Zutaten via Internet bestellen. Das ist leider ein Grund, weshalb ich nicht ganz so oft aus diesem ansonsten sehr hochwertigen und liebevoll gestalteten Buch kochen werde.


    Claudia hat daraufhin auf ihrem Blog Blätterflüstern gefragt: "Wirklich, wer braucht denn vegane Entenbrust, oder veganen Schinken?"


    Darauf möchte ich gerne näher eingehen, was durch das Ziel der Autorin auch direkt mit dem Kochbuch zu tun hat: Niemand braucht vegane Entenbrust oder veganen Schinken. Natürlich nicht. Aber wer "braucht" denn überhaupt Entenbrust oder Schinken? Wer braucht Thunfisch, Käse, Eier, Tiermilch heutzutage und in unseren Breiten? Niemand, wenn wir ganz ehrlich sind. Es ist schon längst erwiesen, dass man sich als Veganer gesund ernähren kann - auch ganz ohne Ersatzprodukte. Warum isst man also tierische Produkte? Es gibt dafür letzten Endes nur einen einzigen Grund: Weil sie einem schmecken. Nun könnten wir erneut fragen: Warum isst man vegane Ersatzprodukte? Und hier hat man sogar zwei Gründe: Weil sie einem schmecken. Und weil dafür keine Tiere gequält und getötet werden müssen. Es mag sein, dass der Geschmack nicht identisch ist, aber Veganern ist dieser kleine Unterschied nicht wichtig genug, um Leid und Tod zu verantworten. Nein, niemand braucht Entenbrunst oder Schinken. Niemand - sofern er nicht Inuit oder Löwe ist.


    Zurück zum Buch: Es beginnt mit einem kleinen Vorwort von der Autorin. Sehr angenehm ohne Bilderorgie und übermäßiger Selbstdarstellung. Einfach ein paar knappe Worte, wie Sophie Mathisz vegan wurde und was der Hintergrund des Buches war. Keine nackten Oberkörper beim Sporteln. Sehr angenehm. Danach folgt auch direkt der Rezepteteil, der in die vier Kategorien"Vorspeisen, Salate und Dips", "Suppen & Eintöpfe", "Hauptgerichte" und "Desserts & Kuchen" aufgeteilt ist. Alle Rezepte ließen mir das Wasser im Mund zusammen laufen. Beispiele gefällig? Knoblauch-Langos, Schichtsalat, Hackbällchen mit Erdnuss-Dip, Serviettenknödel, Pfirsich-Blaubeer-Crunch, Vanille-Dampfnudeln oder überbackene Palatschinken.


    Welche Gerichte ich davon im Rahmen der Blogtour bisher nachgekocht habe, könnt ihr in meiner kleinen Rezeptevorstellung sehen. Die Gerichte, die ich gewählt habe (übrigens absichtlich welche ohne sehr außergewöhnliche Ersatzprodukte wie vegane Entenbrust) waren sehr einfach zuzubereiten. Man sollte ein bisschen auf die Mengenangaben achten. Der französische Gemüsesalat war für 6 bis 8 Personen angegeben und so hätte ich mit dem Ergebnis locker eine Party stürmen können.


    Abgerundet wird das Kochbuch mit einer kleinen Warenkunde, die einen Überblick zu den Themen "Tofu, Tempeh & Seitan", "Energiespender", "Alternativen zu Milchprodukten", "Brotaufstriche, Dips & Co", "Backen ohne Ei & Co - geht das?" und "So gelingen Biskuits, Cremes & Co" gibt.


    Am Ende noch ein riesengroßes Lob an den Ventil Verlag, der sich bei der Gestaltung dieses Buches sehr viel Mühe gegeben hat. Zu jedem Gericht gibt es eine stimmungsvolle Abbildung, die Lust zum Nachkochen macht und das Buch hat sogar ein praktisches Lesebändchen.


    Sieht man über die Ersatzprodukte hinweg, ist das ein wirklich ganz wunderbares Rezeptebuch. Da ich inzwischen schon etwas Übung darin habe, Rezepte auf meine Ansprüche anzupassen, ist die Arbeit damit für mich auch kein echtes Problem und wer weiß - vielleicht versuche ich die vegane Entenbrust ja wirklich mal.


    Das Buch war Teil einer Blogtour. Hier findet ihr eine Übersicht zu allen Stationen und wenn ihr meine kleine Rezeptvorstellung kommentiert, könnt ihr sogar noch etwas Schönes gewinnen.


    4ratten

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Nachdem ich deine Rezension gelesen habe, hört sich das Buch doch noch ganz interessant an. Ich mag es halt nicht, wenn man so viele 'besondere' Zutaten braucht, denn obwohl ich in der Stadt lebe, könnte ich die erwähnten vermutlich auch nur über das Internet beziehen. Ich habe 16 Jahre lang in einem Reformhaus gearbeitet, und weder vegane Entenbrust, noch veganen Schinken je zu Gesicht bekommen. Nicht, dass ich denke ich hätte da was verpasst. :)


    Ich habe auch per se kein Problem mit Convenience Produkten, aber die Auswahl an Rezepten die ohne diese auskommen sollte schon groß genug sein, damit sich das Buch lohnen würde (wobei ich überhaupt kein Problem damit habe, Dinge, die ich nicht im Haus habe, wegzulassen oder durch etwas anderes zu ersetzen -- aber wenn ich das mache, kann ich auch gleich mein eigenes Gericht kreieren. ;))


    Ich bin jedenfalls schon auf die nächsten Blogposts dieser Tour gespannt. :)

    Was ist wertvoller, Wissen oder Fantasie? Es ist die Fantasie, denn das Wissen hat Grenzen.  - Albert Einstein

  • Im Rahmen einer Blogtour zu dem Buch hatte ich es bereits angemerkt: Für Landeier wie mich ist das Buch fast nur mit Hilfe des Internet zu bewältigen. Die Autorin verwendet sehr viel Convenience Food. Dazu zählen dann nicht nur die bereits genannten Chorizos, sondern auch Veggie-Tuna, veganen Schinken oder Käse, Ei-Ersatz (hierfür gibt es so viele nicht industriell hergestellte Alternativen), veganer Sauerrahm (habe ich noch nie irgendwo gesehen!) und und und ... sofern man nichts gegen Fertigprodukte hat, muss man unbedingt entweder in der Stadt wohnen oder eben seine Zutaten via Internet bestellen. Das ist leider ein Grund, weshalb ich nicht ganz so oft aus diesem ansonsten sehr hochwertigen und liebevoll gestalteten Buch kochen werde.


    Hm, Stadt oder Land ist doch heute egal, weil die meisten vermutlich Sachen wie vegane Entenbrust (mock duck) online bestellen werden. Ich wüsste auch nicht, wo ich die in SHs Landeshauptstadt kaufen könnte.


    Für Chorizo gibt es aber ein Rezept von Green Kitchen Stories - die Zubereitung dauert 45 min.
    Rezept.


    Irgendwie müssen sich die Autoren/ Köche mal neue Titel einfallen lassen.
    Wenn ich hier die Kochbuchsektion durchgehe nervt mich wirklich das ständige "vegan" und "vegetarisch".
    Das muss doch auch ohne die ständige Wiederholung bzw. Penetranz kreativer gehen, ohne Missverständnisse hervorzurufen.
    Ottolenghi und Green Kitchen Stories haben es ja im Original schon vorgemacht...


    LG von
    Keshia

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.