Beata Zatorska - "Kandierte Orangen - Eine kulinarische Reise durch Polen"

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    •Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
    •Verlag: Gerstenberg Verlag; Auflage: 1 (25. August 2014)
    •Sprache: Deutsch
    •ISBN-10: 3836921006
    •ISBN-13: 978-3836921008


    Inhaltsangabe:


    Beata Zatorska reist erneut durch ihre einstige Heimat, sie präsentiert 47 neue Rezepte und schildert den Winter in Städten wie Lublin, Warschau und Krakau. Das opulent gestaltete Buch entführt den Leser in verzauberte Landschaften und in das (kulinarische) Herz Polens - ein Weihnachtstraum!


    Autoreninfo:


    Beata Zatorska wurde in Jelenia Góra im Südwesten Polens geboren. Mitte der 1980er Jahre emigrierte sie mit ihren Eltern nach Australien. Heute lebt die Ärztin mit ihrem Mann Simon Target und zwei Kindern in Sydney. Simon Target, geboren und aufgewachsen in England, ist in Australien erfolgreicher Drehbuchautor und Regisseur zahlreicher Fernsehsendungen. Simon hat die Orte und Gerichte des Landes, in dem Beata aufwuchs, mit viel Liebe zum Detail fotografiert.


    Meine Meinung:


    Titel: Mehr als nur ein Kochbuch


    Ich habe das Kochen nach Kochbuch erst seit Kurzem für mich entdeckt und war auf der Suche nach etwas ganz Besonderem und stieß dabei auf dieses Buch. Der Preis mag auf den ersten Blick abschreckend wirken, aber er ist mehr als nur berechtigt, denn hier bekommt man mehr als nur ein Kochbuch, in meinen Augen ein Kleinod für das Bücherregal und einen Schatz, den man in der Küche sorgsam vor Flecken oder ähnlichem schützt.


    Das Buch kommt als stabiles Hardcover mit Schutzumschlag daher und sieht wirklich ungemein edel aus. Als Buchliebhaberin hatte ich auf Anhieb das Gefühl die Seiten streicheln zu wollen. Zudem wird mit unterschiedlichem Papier und Schriftarten gespielt.


    Ansonsten bekommen wir im Buch selbst insgesamt 47 polnische Rezepte vorgestellt, manche mehr, manche weniger aufwendig. Die Rezepte sind verpackt in die Erinnerungen der Autorin an ihre Kindheit in Polen, was das Buch zu einem wahren Leseerlebnis macht. Zu den Rezepten erfährt man eben auch so einiges über Polen und über Beatas Familie und deren Traditionen in der Winterzeit.


    Das Buch wird abgerundet durch zahlreiche Fotos, die einem das Land Polen und eben auch die schöne Winterzeit näher bringen.


    Ich habe dieses Buch jedenfalls sehr gern gelesen und die Rezepte daraus ausprobiert, es ist wirklich mal etwas anderes.


    Fazit: Ein Kleinod von Kochbuch, welches jeder Buchliebhaber besitzen sollte. In meinen Augen auch ideal als Geschenk geeignet. Uneingeschränkt zu empfehlen!


    Bewertung: 5ratten und :tipp:

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • Meine Meinung:


    "Kandierte Orangen" soll eine kulinarische Reise durch Polen sein. Ein Kochbuch? Nein, ein Kochbuch ist das nicht. Es ist eine Augenweide. Alleine dieses Buch durchzublättern ist ein Genuss. Dazu braucht man die enthaltenen Rezepte, immerhin 47 Stück, überhaupt nicht. Ich glaube, ich habe noch nie ein so schönes, kulinarisches Buch in den Händen gehalten.


    Beginnen wir mit dem einfachsten: Den Rezepten. Hier finden wir einen Querschnitt durch winterliche polnische Gerichte: Vom einfachen Glühwein oder Lutscher, über Pierogi mit Sauerkraut und Pilzen hin zu Mohnpfannkuchen mit Orange. Ich als Veganerin hatte es bei der Auswahl nicht ganz leicht, weil auch viele fleischhaltige Rezepte enthalten sind. Ich veganisiere sehr viel, aber bei Karpfen in Aspik oder gefülltem Truthan versagen dann meine veganen Superkräfte doch. Für mich gab es also entsprechend wenig richtig interessante Rezepte.


    Ein Glück, dass ich schnell zu dem Schluß kam: Die Rezepte sind hier zweitrangig und werden glatt von der Gestaltung des Buches und den netten Wohlfühlgeschichten an die Wand gespielt. Trotzdem gab es einiges, das ich ausprobiert habe, zum Beispiel das weihnachtliche Mohndessert. Auch habe ich die Ungarischen Pfannkuchen mit Gulasch in der veganen Variante - sehr lecker - nachgekocht. Ich habe statt des Schweinegulaschs einfach Seitan selbst gemacht. Die Mengenangaben für die Kartoffelpfannkuchen sind aber etwas misslungen. Ich musste die doppelte Menge nehmen und es kamen letzten Endes nur 3 Pfannkuchen raus (weil diese 1 cm dick sein sollen). Die Pfannkuchen ohne Eier, stattdessen einfach mit etwas zusätzlichem Maismehl und etwas Hafermilch als Flüssigkeit. Das klappte ganz gut und geschmacklich war es auch toll.


    Die Hauptsache ist aber wie bereits geschrieben die liebevolle Gestaltung. Der Gerstenberg Verlag hat sich hier wohl selbst übertroffen und so eignet sich das Buch auch perfekt als Geschenk - nicht nur für Interessierte des Landes.


    "Kandierte Orangen" kann man durch wechselnde Schriften und Papiersorten schon fast als Erlebnisbuch für Bibliophile bezeichnen.


    5ratten

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Was für ein wunderschöner Mix aus Bildband, persönlichen Geschichten und Kochbuch!
    Jeder, der dieses Buch in die Hände nimmt, wird sicher völlig verzaubert von der liebevollen Aufmachung sein. Verschiedene Bilder wie alte Fotografien, Landschaftsbilder und Gimmicks wie z.B. Abbildungen alter Postkarten wechseln sich hier gekonnt ab. Sogar die Papierqualität wechselt zu jedem neuen Abschnitt.
    Bei der Gestaltung hat man sich wirklich viel Mühe gegeben!


    "Kandierte Orangen" ist kein reines Kochbuch, auch wenn sich ein großer Teil natürlich mit polnischen Rezepten beschäftigt. 47 Rezepte erfreuen das Kochherz. Dabei konzentriert sich das Buch vor allem auf Wintergerichte: Suppen, Braten, Kuchen, Glühwein... Jedem Rezept ist dabei eine Doppelseite gewidmet mit einem hübsch fotografierten Bild, so dass man sich gleich eine Vorstellung vom Endprodukt machen kann.


    Der Schwierigkeitsgrad der Rezepte variiert von sehr einfach bis schwierig. Leider sind die Beschreibungen bei den etwas komplizierteren Rezepten auch auf nur einer Seite untergebracht, so dass ungeübte Köche wohl bei der Zubereitung etwas in Schwierigkeiten geraten könnten.


    Auffällig bei den Rezepten sind immer wiederkehrende Zutaten wie z.B. Pilze, Mohn und natürlich die namensgebenden kandierten Orangen (Rezept natürlich auch enthalten!).
    Nicht enthalten ist hingegen das Rezept für Rosenmarmelade, das für die Bratäpfel verwendet wird. Wer darauf neugierig ist, der muss sich auch gleich den ersten Band "Rosenmarmelade" der Autorin zulegen.
    Er wird es sicher nicht bereuen!


    In den kurzen Kapiteln erzählt die (in Polen geborene und jetzt in Australien lebende) Autorin von ihrer Familie, polnischen Weihnachtsbräuchen und ihrer wochenlangen Reise durch das winterliche Polen. Der Erzählstil ist lebendig. Langweilig wird dem Leser nie. Besonders die kleinen Familienanekdoten hatten es mir dabei besonders angetan.
    Gerne hätte ich da noch mehr gelesen! Auch die Beschreibungen der durchreisten Städte hätten für mich gerne noch ausführlichere sein können. Da bleibt das Buch ein klein wenig zu sehr an der Oberfläche, andererseits stimmt die Mischung für so einen Genre-Mix durchaus.


    Fazit: Ein wunderschön gestaltetes Buch mit viel Liebe zum Detail, das nicht nur Lust darauf macht einmal nach Polen zu reisen, sondern auch dazu verlockt in die Küche zu eilen und die Rezepte selber auszuprobieren.


    5ratten