[Nautik] Abby Sunderland - Wild Eyes. Mit dem Wind um die Welt

  • Abby Sunderland - Wild Eyes. Mit dem Wind um die Welt
    (Unsinkable – A young woman’s courageous battle on the high seas, 2011)


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    Abby Sunderland (16) will ihren großen Traum verwirklichen: Mit ihrem Boot Wild Eyes startet sie 2010 von Kalifornien aus allein zu einer Weltumsegelung. Sie beobachtet spielende Delfine und genießt die Freiheit und Weite des Meeres. Mehrmals jedoch entgeht sie nur knapp dem Tod. Im Indischen Ozean, nach vier Monaten und fast 20.000 Kilometern auf dem Meer, muss sie einen Notruf absetzen. Ist das das Ende ihrer Weltumsegelung? Ihre Eltern können sie telefonisch nicht mehr erreichen. Ist ihre Tochter noch am Leben? Hier beschreibt Abby ihre atemberaubende Reise.



    Abby wird in eine segelbegeisterte Familie hineingeboren. Als Kind verbringt sie mit ihren Eltern und drei Geschwistern drei Jahre auf einem Segelboot, mit dem sie zwischen Inseln umherfahren. Mit dreizehn entsteht der Wunsch, einmal alleine um die Welt zu segeln. Zunächst ist ihr älterer Bruder an der Reihe, der mit 16 alleine den Globus umrundet. Für ihre Eltern ist es daher kaum ein Problem, auch Abby dieses Abenteuer zu erlauben. In der Öffentlichkeit ist der Aufschrei allerdings groß. Den Eltern wird vorgeworfen, ihre Tochter aus Geltungssucht zu dieser Fahrt anzustacheln. Es gibt viele Diskussionen, doch Ende Januar 2010 startet Abby an der mexikanischen Pazifikküste schließlich ihren Törn.


    Gleich am Anfang gibt es technische Probleme, deshalb wird ein Zwischenstopp in einem Hafen nötig. Dann beginnt die Reise von neuem, denn die Anerkennung eines Einhandtrips bedingt, dass der Segler wirklich ohne fremde Hilfe unterwegs ist. Abby weist zwar darauf hin, dass der Rekord als jüngste Einhandseglerin rund um die Welt, den sie aufstellen könnte, nur eine untergeordnete Rolle spielt, aber sie erwähnt das so oft, dass man sich bald nicht mehr des Eindrucks wehren kann, dass sie nur zu gerne Seglergeschichte schreiben möchte. Immerhin ist sie wenige Wochen später die Jüngste, die Kap Hoorn umrundet.


    Weiter geht es nach Osten an der Südspitze Afrikas vorbei in Richtung Australien. Unterwegs gibt es einige technische Probleme, doch mit der Unterstützung ihres Teams an Land mittels Satellitentelefon schafft es Abby, alles wieder zu beheben. Auch die Natur zeigt sich gelegentlich ruppig, aber kleinere und größere Stürme sind keine Schwierigkeit für die Sechzehnjährige. Selbst eine ziemlich brisante Situation, die eine gefährliche Kletterpartie bei schwerer See erfordert, meistert sie. Neben ihrem seglerischen Können hat sie die nötige Ruhe und das Selbstvertrauen, mit allem fertig zu werden. Doch mitten im Indischen Ozean verlässt sie ihr Glück, als das Boot nach einer riesigen Welle durchkentert und der Mast bricht. Damit kommt ihr Traum von der Weltumsegelung zu einem abrupten Ende.


    Abby hat auf dieser Fahrt bewiesen, dass eine Sechzehnjährige durchaus in der Lage ist, eine solche Fahrt alleine zu bewältigen. Natürlich gab es auch Momente, in denen sie mental und physisch an ihre Grenzen kam, aber sie hat nie ihren Fähigkeiten gezweifelt und nie den Glauben an sich verloren. Die größte Kritik an dem Vorhaben kam von Menschen, die nicht segeln, sich aber berufen fühlten, ihre Meinung dazu abzugeben. Das ist der Nachteil, wenn solche Aktionen vorab über alle Medien bekannt werden. Enttäuschend fand ich, dass Abby kein Wort über den Verbleib der Wild Eyes verlauten ließ, von dem sie nach dem Mastbruch auf ein Fischerboot umstieg. Man sollte meinen, dass dafür ein paar Worte übrig sein müssten.


    4ratten