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Autor: Christoph Schmitz
Titel: Flüchten und fliegen
Verlag: Boje
Seiten: 221 S.
Klappentext:
Köln im Jahr 2049. Längst herrschen neue Gesetze in der Stadt am Rhein. Den Kölner Dom gibt es zwar noch - und doch ist alles anders. Nur wenige Auserwählte wie Anton und Milena haben das Glück, in einem der Dom-Türme zu leben - und doch schweben sie in Lebensgefahr. Denn wer auserwählt ist, wird unerbittlich gejagt. Eine Bande ist Anton und Milena im Auftrag der Stadt auf den Fersen, in einem Spiel um Macht, Liebe und den Erhalt eines der letzten großen Bauwerke der Menschheit. Ein packender Zukunftsroman!
Meine Meinung:
Das Jugendbuch von Christopher Schmitz spielt im Köln der Zukunft. Anton und seine Eltern werden in die im Kölner Dom lebende Gemeinschaft aufgenommen und Anton erlebt dort ein großes Abenteuer…. Soweit die Ankündigung.
Zuerst muss ich sagen, dass ich das Buch optisch einfach toll finde. Das Cover mit dem Dom wirkt durch die Farbgebung tatsächlich futuristisch und macht gleichzeitig direkt auf den Bezug zu Köln aufmerksam. Das Hardcover-Buch ist gut gebunden und die Domskizzen auf der Coverinnenseite verstärken den hochwertigen Eindruck.
Umso enttäuschter war ich dann leider von dem Inhalt des Buches. Statt eines spannenden Jugend-Dystopien-Romans erwartet mich… nun ja, eine Aneinanderreihung von einzelnen Szenen, die willkürlich wirkt und bei der die einzelnen Szenen kaum Relevanz und Bezug zueinander haben. Außerdem werden immer wieder Stichwörter eingestreut, die dann nicht weiter erläutert werden (z.B. werden verschiedene Werkzeug aufgelistet, ohne zu erklären, wofür diese da sind: „Stahlfäustel, Holzknüpfel, Druckluftmeißel.“ (S.54)).
Auch die Handlungen waren für mich oft nicht nachvollziehbar. Wieso zeigt Milena dem Neuankömmling Anton direkt ihr Geheimversteck, wenn keiner ihrer anderen Freude dieses kennt? Wieso kümmert sich der wichtige Dombaumeister, das Oberhaupt der Gemeinschaft, ständig persönlich um Anton, den Sohn der neuen Angestellten? Wieso hat Anton so oft Migräneanfälle? Warum stottert Anton von einer auf die andere Szene plötzlich nicht mehr? Und wieso bringt der Stadtpräsident zur 4-Augen-Besprechung mit dem Dombaumeister nicht nur seinen 13-jährigen Sohn, sondern auch noch dessen gesamte Clique mit (die zuuufällig die Feinde von Anton sind)? …
Leider erfährt man auch kaum etwas über das Leben in dieser Zukunftsvision insgesamt. Warum gibt es im Dom eine eigene Gemeinschaft? Wie sieht das Leben draußen aus und wie unterscheidet es sich von heute? Offenbar gab es weder eine Katastrophe noch Kriege oder ähnliches.
Der Schreibstil war für mich gewöhnungsbedürftig, da er vor allem zum Beginn aus kurzen „Sätzen“ bestand, die diese Bezeichnung teilweise nicht verdient haben (z.B. „Noch wenige Meter und er hatten den Südturm erreicht und konnte sich in Sicherheit bringen. Dort, wo er jetzt wohnte. Wo er gestern Abend eingezogen war, zusammen mit seinen Eltern.“ (S.11))
Erst im letzten Drittel des Buches entwickelt sich tatsächlich eine Art Handlung, die für 10-Jährige vielleicht spannend sein könnte, die jedoch für mich sehr vorhersehbar war. Leider trotz der tollen Aufmachung kein Buch, dass ich guten Gewissens weiterempfehlen könnte.
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