Deborah Harkness - Das Buch der Nacht

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    Die Hexe Diana und ihr geliebter Vampir Matthew sind zurückgekehrt aus dem England des 16. Jahrhunderts, doch ihre Freude über das Wiedersehen mit ihrer Familie und ihren Freunden wird durch einen herben Verlust getrübt. Aber es bleibt ihnen nicht viel Zeit für Trauer, denn die Zukunft ihrer Kinder ist in Gefahr.


    Während sie weiterhin nach den fehlenden Seiten des rätselhaften und mächtigen Manuskripts Ashmole 782 fahnden, nimmt die Bedrohung durch Matthews verstoßenen Sohn Benjamin neue Züge an, denn auch er ist hinter dem Buch und Diana her und scheut dabei vor keinen Gräueltaten zurück. Doch auch der Pakt der Kongregation ist eine spürbare Bedrohung für Diana, Matthew und ihre Familie. Die Zeit scheint ihnen im wahrsten Sinne des Wortes davonzulaufen. Werden sie ihre Familie und deren Zukunft noch retten können?


    Meine Meinung:


    Der erste Band der Reihe "Die Seelen der Nacht" hatte mich bereits völlig in seinen Bann geschlagen und auch der zweite Band "Wo die Nacht beginnt" konnte meine Begeisterung nicht schmälern. Nun ist er da, der dritte und letzte Teil, der genauso schön aussieht wie seine Vorgänger und unheimlich viel Spannung verspricht.


    Obwohl Deborah Harkness wie gewohnt ein sehr umfangreiches Werk abgeliefert hat, schafft sie es, wie kaum eine andere Autorin, diese mit so viel Leben zu füllen, dass ich die enorme Länge der Geschichte gar nicht wirklich wahrgenommen habe und am liebsten immer noch weitergelesen hätte. Erst konnte ich das Ende nicht erwarten, dann hatte ich Angst es zu erreichen, weil es bedeutete, dass ich mich bald von der Geschichte und ihren tollen Charakteren trennen musste. Ich wollte, dass die Reihe nie enden möge, doch gerade gute Serien sollten einen würdigen Abschluss finden, bevor zu sehr gewollte Fortsetzungen ihnen die Besonderheit raubt.


    Die Handlung setzt wieder unmittelbar da ein, wo sie im Band zuvor endete. Ich habe ein wenig gebraucht, um die vielen Charaktere anfangs wieder zuordnen zu können, aber dann ging es doch schneller als gedacht und meine Umgebung begann zu verblassen und ich war wieder mittendrin in meiner geliebten Geschichte - es war fast wie nach Hause kommen.


    Insbesondere Diana hat inzwischen eine enorme Veränderung durchgemacht. Abgesehen von den optischen Aspekten und ihrer Zwillingsschwangerschaft, scheint sie nahezu versöhnt mit ihrem Hexendasein und bereit, ihre Kräfte für ihre Familie einzusetzen. Die nahende Geburt der Kinder setzt alle unter Druck, denn es ist klar, dass die Kongregation die Vermischung der Arten nicht einfach so hinnehmen wird. Verzweifelt suchen Diana und Matthew nach einer Lösung und laufen dabei beide zur Hochform auf.


    An dieser Reihe gefällt mir besonders gut, dass hier nicht nur die zwei Protagonisten so toll beschrieben sind und authentisch agieren, sondern auch, dass die Nebencharaktere ebenso einprägsam und detailliert gezeichnet sind und dabei jeder von ihnen seinen ganz eigenen Charme besitzt. Mein ganz besonderer Liebling ist und bliebt Matthews Neffe Gallowglass, der mit seiner losen Zunge des öfteren zu meiner Erheiterung beigetragen hat.


    Ich lese Bücher praktisch nie zweimal, da ich mich meist viel zu gut an deren Inhalt erinnern kann, als dass ich sie beim wiederholten Lesen genießen könnte. Diese Reihe werde ich aber auf jeden Fall noch einmal lesen, gerade weil ich mich an so viele schöne Szenen erinnere, in die ich unbedingt noch einmal eintauchen möchte, denn noch lange nach dem Lesen hat mich die Geschichte beschäftigt, meine Fantasie beflügelt und in mir den Wunsch geweckt, die Realität einfach hinter mir zu lassen und und mich wieder zwischen ihre Buchdeckel zu kuscheln.


    Vielleicht wird es ja irgendwann ja doch noch eine Fortsetzung geben; eine kleine, ungeklärte Sequenz am Schluss, die die Autorin eingebaut hat, lässt in dieser Hinsicht einen winzigen Hoffnungsschimmer bei mir zurück.


    Fazit:


    "Das Buch der Nacht" von Deborah Harkness ist der finale Teil einer wundervollen Fantasytrilogie, die im Blanvalet Verlag erschienen ist und mich voll und ganz verzaubert hat. Mit ihren gut entwickelten Charakteren und bildstarken Beschreibungen hat mich die Autorin bis zur letzten Seite gefesselt. Diese Reihe geht für mich über einfaches Lesevegnügen hinaus, denn mit ihrer genau richtigen Mischung aus Fantasy, Abenteuer, Spannung und Romantik übt sie einen Sog auf mich aus, der in mir eine wahre Lesesucht auslöst.


    5ratten

  • Also mir hat schon der erste Teil nicht besonders gefallen, ich fand ihn ziemlich unspannend und teilweise auch langatmig. Den zweiten habe ich daher gar nicht mehr gelesen.

    Ich kaufe keine Bücher. Ich adoptiere sie. :hexe:

  • Ich habe die Reihe um den Jahreswechsel herum als Hörbuch gehört und für mich ist es definitiv wieder mal eine Fantasy-Reihe, die mir in Erinnerung bleibt.


    Ich habe zwar während des Hörens auch öfter mal geschnauft und habe Kritikpunkte, aber dennoch hat die Trilogie einiges, was mir gut gefallen hat. Zum einen schon mal die Tatsache, dass Frau Harkness selbst Wissenschaftlerin ist und deswegen wirklich Ahnung hat, von dem was sie schreibt. Ich kann verstehen, dass das manchen zu langatmig und ereignislos ist, aber mir hat das gut gefallen. Auch dass die beiden Hauptcharaktere und viele andere ebenfalls Wissenschaftler sind, hat mich gleich von Anfang an gereizt. Gerade im Fantasy-Bereich gibt es ja nicht unbedingt viele Bücher dieser Art und obwohl ich selbst keine Forscher-Karriere an der Uni anstrebe, finde ich diesen Beruf doch sehr spannend.
    Die vielen Orte, an denen die Handlung spielt, haben ebenfalls alle ihre Charme, keiner jedoch so sehr wie Oxford und die Universität dort. Zumindest nach meinem persönlichen Geschmack.


    Am meisten kritisiere ich aber das vollkommen übertrieben abhängige Verhalten von Diana und Matthew. Er ist extrem besitzergreifend und sie wirkt manchmal, als könnte sie keinen geraden Gedanken mehr fassen, wenn ihr Liebster auch nur fünf Minuten von ihr entfernt ist. Ich fand es zwar gut, dass Diana trotzdem irgendwo eine starke Frau bleibt, leider musste man diese Frau kapitelweise auch immer wieder vergebens suchen, bevor sie wieder in Erscheinung trat.
    Ein weiterer Kritikpunkt ist die Angewohnheit der Autorin, dass sie - vor allem im zweiten Teil - jedes Mal, wenn die Handlung ein wenig Fahrt aufgenommen hat und man das Gefühl hat, jetzt geht es endlich weiter, einen Ortwechsel vollzieht und alles wieder an den Start versetzt. Dadurch wird das Buch zwar dicker, aber ob die Geschichte das auch tatsächlich nötig hatte, wage ich zu bezweifeln.


    Dennoch hat mich die Reihe irgendwo fasziniert und ich bin gespannt, was Frau Harkness noch schreiben wird.
    Die englische Sprecherin, Jennifer Ikeda, ist übrigens sehr empfehlenswert!

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.