Konrad Kramar, Petra Stuiber - Habsburgs leere Kassen

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    Verlag: Ueberreuter
    Erscheinungsjahr: 2001
    Format: gebunden, 208 Seiten


    Die Habsburger herrschten über 700 Jahre über Österreich und die daran angeschlossenen Kronländer. Die meiste Zeit davon unter chronischem Geldmangel. Dieses Buch behandelt in zehn anektdotenhaften Geschichten mit welchen Tricks der eine oder andere Staatsbankrott abgewendet und das Geld wieder zum Fließen gebracht werden konnte.


    Vielleicht bin ich zu pingelig, aber ein Buch das sich "Habsburgs leere Kassen" nennt, sollte nicht mit einem Kapitel über den Babenberger Leopold begonnen werden. Dies wird im Vorwort folgendermaßen gerechtfertigt:


    Zitat

    "Doch die Geschichte von den Finten und Betrügereien des Herzogs Leopold (...) schien uns einfach zu symptomatisch - nicht nur für Österreichs Finanzgeschichte, sondern vor allem für das Mittelalter und seine so oft wunderbar zurechtgebogene historische Wahrheit."


    Es hat aber bei mir trotzdem einen schalen Beigeschmack hinterlassen. Denn den Verdacht, dass die Episode rund um Leopold und Richard Löwenherz der Erhöhung der Seitenzahl dient, werde ich durch diese Begründung nicht los. Was folgt sind sehr oberflächliche Erzählungen und Kurzbiografien rund um das Haus Habsburg und sein Finanzgebahren, gehalten in einem flapsigen, journalistischen Stil.


    Zitat

    Er (Kaiser Karl V.) wandte sich an seinen Onkel, den legendären "Blaubart" - König Heinrich VIII. und lieh von ihm hohe Summen ... Umso absurder erscheint der glanzvolle Aufenthalt des jungen Königs (gemeint ist Karl) 1522 am englischen Hof ... Heinrich ließ sich davon nicht blenden, der wusste zu gut, wie es um die Finanzen seines Neffen stand


    Das liest sich als ob Karl seinen lieben ältlichen "Onkel" Heinrich einen freundschaftlichen Verwandtenbesuch abstattet. "Onkel" Heinrich ist gerade einmal neun Jahre älter, die Verwandschaftsbeziehung besteht rein über seine erste Ehefrau Katharina von Aragón und bei oben erwähntem Aufenthalt wird immerhin die Verlobung Karls mit Mary Tudor geschlossen.


    Auch wenn es sich um ein populärwissenschaftliches Sachbuch handelt, erwarte ich mir trotzdem mehr Tiefgang als einen Beitrag in der Sonntagsbeilage der österreichischen Kronenzeitung. Diese Erwartung wurde leider nicht erfüllt.


    Fazit:
    Sehr oberflächlich gehaltene Anektodensammlung, die zu unterhalten weiß, mehr aber auch schon nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von dodo ()