Übersetzer? Völlig uninteressant für den Leser?

Es gibt 56 Antworten in diesem Thema, welches 10.406 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von holger2.

  • Bei anderen Produkten ist ein Stardesigner durchaus auch bekannt. Besitze immer noch Colani-Kugelschreiber.

  • Spieleerfinder werden inzwischen auch auf die Packung gedruckt. Achte ich auch drauf.


  • Ich interessiere mich ehrlich gesagt auch nicht dafür, wer der Übersetzer ist. Mich interessiert eigentlich nur, ob es sich um eine Übersetzung handelt (aber das weiss ich ja meistens). :zwinker: Das hat Gründe. Für mich wäre es nur unnötig kompliziert, mir mit den Übersetzernamen zu merken. Wenn es mehrere Übersetzungen gibt, gibt es bestimmt Unterschiede im Text, die wichtig sind ja. Aber woher soll ich wissen, wer jetzt die "richtige" Übersetzung geschrieben hat? Woher soll ich wissen, welcher von all diesen Übersetzern den nun der beste, genaueste oder am angenehmsten zu lesende ist? Wenn ich das wissen wollte, müsste ich sämtliche Übersetzungen, die ich lese, mit dem Original vergleichen und das ist mir schlicht zu mühsam. Abgesehen verändert sich durch eine Übersetzung ja höchstens der Stil und nicht der Inhalt der Geschichte. Wobei ich ja der Meinung bin, dass ein Übersetzer den Original-Stil so getreu wie möglich übertragen sollte und einfach mal darauf vertraue, dass die Übersetzer einen gewissen Berufsstolz haben und das tatsächlich tun. Und selbst wenn nicht, primär interessiert mich ja die Geschichte.


    Das unterschreibe ich für mich genau so. Ich habe absolut keine Ahnung, wer meine Lieblingsbücher übersetzt hat und es ist mir ehrlich gesagt auch egal. Auch wenn mir klar ist, dass da wahnsinnig viel Arbeit dahinter steckt, habe ich nie darauf geachtet. Aber vielleicht würdige ich die Übersetzungen jetzt dank dieser Diskussion etwas mehr.


    Grundsätzlich kann ich sagen: Mir fallen nur schlechte Übersetzungen auf. Teilweise liest man die Originalformulierung richtig heraus, weil es viel zu wörtlich übertragen wurde (Standardbeispiel: "I'm okay." - "Ich bin okay.").Wenn mir da also nichts auffällt, hat der Übersetzer seinen Job gut gemacht :smile:


    Andersrum denke ich mir bei englischen Texte oft "wow, das wäre jetzt bestimmt schwer zu übersetzen", vor allem bei Wortspielen/Witzen.

  • Für mich wäre es nur unnötig kompliziert, mir mit den Übersetzernamen zu merken. Wenn es mehrere Übersetzungen gibt, gibt es bestimmt Unterschiede im Text, die wichtig sind ja. Aber woher soll ich wissen, wer jetzt die "richtige" Übersetzung geschrieben hat? Woher soll ich wissen, welcher von all diesen Übersetzern den nun der beste, genaueste oder am angenehmsten zu lesende ist?


    Eben indem Du dir die Übersetzernamen merkst. Dann weisst Du mit der Zeit, wer für Dich am besten taugt. :zwinker:


    Abgesehen verändert sich durch eine Übersetzung ja höchstens der Stil und nicht der Inhalt der Geschichte.


    Für den Inhalt der Geschichte genügt es aber auch, eine Zusammenfassung zu lesen. :zwinker:


    [...]einfach mal darauf vertraue, dass die Übersetzer einen gewissen Berufsstolz haben [...]


    Haben sie. Deshalb legen sie ja auch Wert darauf, genannt zu werden. :zwinker:


    Es ist ja auch eine Sache, ob ich als Leser agiere, oder als Blogger. Wenn Krimimimi davon ausgeht, dass ihre Leser die Namen der Übersetzer nicht interessiert, ist das im Grunde genommen ein Affront gegenüber ihren Lesern, weil sie alle ihre Leser offenbar für kleine uninteressierte Dummchen hält. Das ist, was mich an Krimimimi ärgert...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)


  • Ich entscheide mich dafür von nun an die Übersetzung zu nennen. Vielleicht sensibilisiert es mich ja sogar.


    Ja, mach das mal. Achte mal eine Zeit lang darauf, wer die Bücher übersetzt hat, die Du liest. Das steht in der Regel auf dem Titelblatt im Buch. Das Tolle daran ist, welche Verbindungen sich da plötzlich auftun, wenn man z.B. entdeckt, welche Bücher der- oder diejenige Übersetzer/in denn noch so übersetzt hat. In der Excel-Übersicht über meinen Bücherbestand erfasse ich immer auch den Übersetzer. Gelegentlich schaue ich mit der Filterfunktion, was er denn noch so übersetzt hat. So habe ich z.B. entdeckt, dass Ulrich Blumenbach nicht nur David Foster Wallace, sondern auch Stephen Fry und kürzlich Jack Kerouacs "On the Road" neu übersetzt hat. Fand ich interessant und lässt diese Bücher gleich nach oben auf meinem SUB rutschen, denn ich habe oft gelesen, welchen guten Ruf Blumenbachs Übersetzungen genießen.


    Ich bin auch überzeugt, dass der Erfolg so manch eines Buches auf dem deutschen Buchmarkt maßgeblich auf seiner hervorragenden Übersetzung beruht. Wie wäre es wohl um den Ruf Haruki Murakamis in Deutschland ohne Ursula Gräfe bestellt...? :zwinker:

  • MacOss
    Jetzt bin ich euphorisch. Genau das liebe ich an Büchern. Selbst gelesene Bücher jetzt nochmal neu entdecken zu dürfen, durch so eine kleine Großigkeit.


    Ursula Gräfe hatte ich mir am Anfang des Threads schon raus recherchiert, als der Name Murakami gefallen ist.

  • Eben indem Du dir die Übersetzernamen merkst. Dann weisst Du mit der Zeit, wer für Dich am besten taugt. :zwinker:


    Jetzt musste ich doch kurz nachschauen. Tatsächlich steht bei den 10 übersetzten Büchern, die ich soeben aufgeklappt habe, keine zwei Mal derselbe Name drin. Ergo, funktioniert das so nicht. :zwinker:




    Haben sie. Deshalb legen sie ja auch Wert darauf, genannt zu werden. :zwinker:


    Na gut, dem Übersetzer (oder der Übersetzerin) zuliebe. ;) Ich werde versuchen, sie hier künftig mitaufzuführen, wenn es für einige scheinbar so wichtig ist. Ich hoffe mal, ich vergesse es bei meiner nächsten Rezi nicht.

  • Wenn ich in der Presse von guten Neuübersetzungen lese, horche ich immer auf. Ich erinnere mich an das begeisterte Presseecho anlässlich der Neuausgabe von Salingers "Fänger im Roggen" in der Übersetzung von Eike Schönfeld, die vor ein paar Jahren erschienen ist. So macht es offenbar einen großen Unterschied, ob ich den "Fänger" in der alten, angestaubten Übersetzung von Heinrich Böll aus den Sechzigern lese oder in derjenigen von Eike Schönfeld, die sprachlich wesentlich dichter am Original sein soll und wohl auch den jugendlichen Slang des Protagonisten besser rüberbringt als Böll, der ihn allzu glattgebügelt hat.



    Na gut, dem Übersetzer (oder der Übersetzerin) zuliebe. ;) Ich werde versuchen, sie hier künftig mitaufzuführen, wenn es für einige scheinbar so wichtig ist. Ich hoffe mal, ich vergesse es bei meiner nächsten Rezi nicht.


    So funktioniert das nicht. :breitgrins: Du musst das schon für Dich selbst tun. :zwinker:
    Aber es ist auf jeden Fall sinnvoll, sich ein paar Namen der Übersetzer, die immer wieder genannt werden, zu merken. :smile:

  • Je mehr ich darüber nachdenke, desto besser finde ich es, wenn die Übersetzer mit genannt werden. Am interessantesten da, wo es auch mehrere Übersetzungen gibt, z.B. im Klassikerbereich. Gerade da wird es nämlich unübersichtlich und wenn ich bei amazon nach einem Buch schaue, ist der Übersetzer oft nicht aufgeführt. Suche ich also was bestimmtes, bin ich ohne langes Suchen aufgeschmissen.
    Wo es nur eine gibt, wäre das natürlich im Prinzip egal, aber es ist doch ziemlich interessant, wer welche Bücher übersetzt hat. Die Kombi Kinsella und Hornby hat irgendwie was :breitgrins: Eventuell würde einen das sogar zu Büchern führen, die man sonst nicht gelesen hätte.


    Und natürlich kann man sich nicht gleich alle Namen merken, aber wenn man anfängt darauf zu achten und sie hier auch Erwähnung fänden, kommt das von ganz allein, denke ich.

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”

  • Tatsächlich steht bei den 10 übersetzten Büchern, die ich soeben aufgeklappt habe, keine zwei Mal derselbe Name drin. Ergo, funktioniert das so nicht. :zwinker:


    Natürlich nicht. Nicht bei 10 Büchern, nicht beim ersten Mal. Nach Deiner ersten Karate-Stunde läufst Du auch nicht mit dem Schwarzen Gürtel im 3. Dan 'raus ... Mach das mal ein paar Jahre, mach das mal für 100, 500 Bücher ... :zwinker:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Wo es nur eine gibt, wäre das natürlich im Prinzip egal, aber es ist doch ziemlich interessant, wer welche Bücher übersetzt hat. Die Kombi Kinsella und Hornby hat irgendwie was :breitgrins:


    Letzeres sowieso. Aber selbst bei ersterem: Wer sagt, dass in 5 Jahren, wenn mal wieder einer über Deine Rezension stolpert, es nur eine Übersetzung gibt? Und dass der Leser Deiner Rezension dann gleich weiss, dass Deine Übersetzung damals die einzige war, seine (die er kaufen möchte) erst 2 Jahre später erschien? Und er nun, nur weil Du die Sprache als nicht-flüssig :breitgrins: beschrieben hast, auf einen Kauf in der neuen Übersetzung verzichtet? :zwinker:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • :breitgrins: In der Tat ist mir schon ein ähnlicher Gedanke gekommen ^^ Und ich gebe, dass ich eher zu einer "flüssigeren" Variante tendieren würde, während andere eine etwas "sperrigere" bevorzugen :zwinker:
    Wobei das auch relativ ist und ich jetzt durch die Diskussion festgestellt habe, dass ich z.B. die Austen-Romane gerne mal in verschiedenen (besseren?) Übersetzungen lesen würde.

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”

  • Interessantes Thema habt ihr euch da ausgesucht. Innerhalb der Buchvorstellungen auf Literaturschock werden die ÜbersetzerInnen immer mit angegeben und es erstaunt mich immer wieder, wenn da mal ein ganz neuer Name auftaucht, der noch nicht in meiner Datenbank ist. Viele Namen kenne ich alleine schon deshalb und ja: Die Arbeit von ÜbersetzerInnen ist wichtig und sollte auch gewürdigt werden (ich bin mir aber nicht sicher, ob ich sie auch hier im Forum nenne - darauf werde ich in Zukunft mehr achten. Allerdings lese ich viele deutsche Bücher. Da erübrigt sich das dann).

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.


  • Innerhalb der Buchvorstellungen auf Literaturschock werden die ÜbersetzerInnen immer mit angegeben und es erstaunt mich immer wieder, wenn da mal ein ganz neuer Name auftaucht, der noch nicht in meiner Datenbank ist.


    Oje, schon wieder muss ich nörgeln. Auf der Suche nach Infos zu Fuminori Nakamuras "Der Dieb" bin ich natürlich auch auf die LitSchock-Hauptseite gegangen, und was sehen meine entzündeten Augen da ... bzw. was sehen sie nicht? Den Namen des Übersetzers. :grmpf: :zwinker:


    Er heißt übrigens Thomas Eggenberg, übersetzt u.a. Banana Yoshimoto ins Deutsche und wurde im Jahr 2011 für seine Übersetzung von Yoshimotos „Federkleid“ mit dem Übersetzerpreis der „Japan Foundation“ ausgezeichnet. :smile:

  • Welchen Account hättest du gerne zur Pflege der Stammdaten?
    Das geschieht auf literaturschock übrigens nur bei sehr alten Büchern oder bei welchen, wo es z,b, erst nicht gut herausfinden war. Auf Amazon steht die Angabe auch nicht

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.


  • Welchen Account hättest du gerne zur Pflege der Stammdaten?


    Ich helfe gerne, wo ich kann. Was muss ich tun?



    Das geschieht auf literaturschock übrigens nur bei sehr alten Büchern oder bei welchen, wo es z,b, erst nicht gut herausfinden war. Auf Amazon steht die Angabe auch nicht


    Für solche Infos konsultiere ich sowieso nicht Amazon, sondern gehe gleich zur Verlagsseite.

  • Oh, wenn ich die Sprachen vergleichen kann, interessieren mich unterschiedliche Übersetzungen schon. Aber ich maße mir persönlich nicht an, zu kritisieren, diese oder jene Übersetzung wäre schlecht.