Catherynne M. Valente - The Boy Who Lost Fairyland

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 1.490 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Enid.

  • Hallo ihr Lieben,


    ich konnte wieder mal nicht warten bis die aktuellen Bücher gelesen sind. Den vierte Fairyland-Band hatte ich direkt nach Erscheinen begonnen, dann wieder zur Seite gelegt (das ist jetzt das zweite Mal, dass mir das passiert), aber diese Woche habe ich endlich genug Ruhe und Zeit gefunden um in das Buch zu fallen. Seufz... ich will gar nicht dran denken, dass nur noch ein Band erscheinen wird.


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    Inhalt:
    Als ein junger Troll namens Hawthorn vom Roten Wind aus dem Feenland entführt wird, verwandelt er sich in ein Wechselbalg - ein menschlicher Junge - in der seltsamen Stadt Chicago. Dort ist es genauso seltsam und magisch wie im Feenland selbst. Bei seiner menschlichen Familie hat Hawthorn jedoch Probleme, mit seiner trollischen Natur klarzukommen. Wie alle Kinder geht er zur Schule und lernt erster Hand über Grausamkeit und Freundschaft.


    Meine Meinung bisher:
    Was? Wie? Wo ist September?? Nach dem ersten Schock, die nicht-mehr-ganz-so-herzlose Heldin der ersten drei Bücher nirgendwo zu finden, habe ich mich schnell an Hawthorn gewöhnt. Er ist als Troll im Feenland geboren, der es liebt mit all den lebendigen Gegenständen zu sprechen, die um ihn herum existieren. Als er vom Roten Wind (immer diese Winde!) in unsere Welt getragen wird, fällt ihm das Leben als "normaler" Junge lange Zeit schwer. Er heißt jetzt Thomas und seine Eltern sind sich über eines einig: Das Kind ist Nicht Normal!
    Thomas spricht mit seinem Schreibtisch, gibt jedem Möbelstück einen Namen und versucht seine Fantasie zu unterdrücken, weil Lehrer und Eltern das so wollen. Diese Kapitel haben mir wirklich das Herz gebrochen - wie kann ein Lehrer nur verlangen, dass ein Kind seine Vorstellungskraft einschränkt? Dass die Eltern dem Kind beibringen, langweilig und konform zu sein? Thomas tut niemandem weh mit seinen Spinnereien, im Gegenteil spornt er andere Kinder dazu an, selbst ihre Fantasie spielen zu lassen.


    Bald findet Thomas in Tamburlaine eine gute Freundin - die wie erwartet nicht ganz das ist was sie scheint. Man nehme ein handgestricktes Wombat mit einem Sinn für Humor und die neue Truppe ist bereit fürs Feenland. Doch Magie hatte immer schon einen Hang zum Ausschweifenden. Nicht alles, was Thomas und Tam tun, hat nur positive Auswirkungen. Ich bin gespannt, was der Stein, den sie ins Rollen gebracht haben, noch für Effekte hat...


    September durfte ich ganz kurz wiedersehen, in einem der kurzen Zwischenkapitel. So sehr ich sie, Ell und Saturday vermisse, so ehrlich muss ich auch gestehen, dass mir Hawthorn/Thomas und Tamburlaine extrem ans Herz gewachsen sind. Wenn Hawthorn der Held dieses Buches bleibt und wir September erst im nächsten Band wiedersehen, kann ich gut damit leben. :zwinker:

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Ich habe die Lektüre lange hinausgezügert, irgendwann aber doch nachgegeben. Da dieses Jahr noch zwei - vielleicht sogar drei - Valente Bücher zu mir ziehen werden, wird die Wartezeit zum nächsten (und letzten) Feenland-Buch nicht ganz so schlimm.


    Meine abschließende Meinung


    Zitat

    Once upon a time, a troll named Hawthorn lived very happily indeed in his mother’s house, where he juggled the same green and violet gemstones and matching queens’ crowns every day, slept on the same weather-beaten stone, and played with the same huge and cantankerous toad.


    Für ein Feenland-Buch, das sehr lange komplett September-frei bleibt, hat mir der Band erstaunlich gut gefallen. Ich hatte ehrlich erwartet, dass das hier das ungeliebte Stiefkind sein wird, das Buch, das ich immer etwas weniger liebe als die anderen. Aber das ist nicht der Fall. Ich hoffe, September ist mir nicht böse, aber ich habe sie fast gar nicht vermisst. Der Troll Hawthorn wird von einem der Winde als Wechselbalg in unsere Welt getragen und mit dem Baby Thomas Rood vertauscht. Nun wächst Hawthorn in der "normalen" Welt auf, erwartet aber an jeder Ecke, Feenland-Kreaturen zu treffen. Wenn sein Kleiderstand nicht antwortet, sein gestricktes Stoff-Wombat keinen Mucks von sich gibt, und sein Nachttisch keinen Namen möchte, ist das für Hawthorn unerklärlich. Seine Eltern und besonders das Königreich der Schule erziehen den Jungen bald so, dass er selbst vergisst, dass er ein Troll ist. Seine Fantasie bleibt lebhaft, aber er behält seine Ideen für sich. Immerhin muss er Normal Sein!
    Zusammen mit Tamburlaine, einer Wechselbalg-Freundin, und ihrem lebendigen Grammophon Scratch (Scratch kann nur sprechen in dem er Platten abspielt :herz:), versucht Hawthorn zurück ins Feenland zu kommen. Doch was die Kinder nicht bedenken ist, dass alles ein Gleichgewicht benötigt. Ein Kind kommt aus dem Feenland, eins geht ins Feenland - ändert man diese Gleichung, passieren interessante Dinge...


    September, Ell und Saturday tauchen schließlich gegen Ende auf - und hier kommt auch tatsächlich ein Kritikpunkt. Das letzte Drittel des Romans fühlte sich sehr gehetzt an. Es passieren viele Dinge auf einmal ohne wenig Erklärungen. Das kurze Intermezzo zuvor gibt ein wenig Perspektive zu Septembers Situation, aber ansonsten ging mir am Ende alles zu schnell, der Cliffhanger kam zu abrupt. Ich konnte mich noch nicht mal drauf einstellen, dass ich meine geliebten Charaktere wieder habe, da war es auch schon vorbei.
    Abgesehen von tollen neuen Charakteren und einer wahnwitzigen Handlung, wäre dies kein Valente Buch wenn es nicht auch voller zitierbarer, wunderschöner Sätze wäre. Sie versteht es, Metaphern und Bilder zu erschaffen, die hängen bleiben und gleichzeitig einfach schön klingen.


    Zitat

    Sometimes, magic is like that. It lands on your head like a piano, a stupid, ancient, unfunny joke, and you spend the rest of your life picking sharps and flats out of your hair.


    Besonders angetan war ich von Blunderbuss, dem "combat wombat", und ihren Regeln. Während Hawthorn Regeln für das Köngireich der Schule hat, haben wombats ihre eigenen Richtlinien. Und Blunderbuss sorgt generell für eine gesunde Portion Humor.

    Zitat


    Look Both Ways Before Crossing a Wombat Bigger Than You. If You Find Mangoes, Make a Whistle Through Your Teeth So We All Can Have Some, Too. All Wombats Are Created Equal, Except for Gregory. No Wombat Shall Be Enslaved, Left Behind, Abandoned, or Unloved. Not Even Gregory. […]


    Ich weiß bis jetzt nicht, was Gregory verbockt hat (:breitgrins:), aber wir erfahren etwas anderes viel spannenderes. Bisher habe ich angenommen, das Buch werde von einem namenlosen Erzähler geschrieben. Jemand, der allwissend ist. Jetzt weiß ich ganz genau, wer erzählt und die Leser immer direkt anspricht. Ich mag die Idee wirklich sehr und bin gespannt, wie sie sich im letzten Band weiter entwickeln wird. Ich hätte da noch einige Fragen an unseren Erzähler...


    Wenn man bedenkt, dass dieses Buch dazu da ist, das Finale einzuleiten, kann ich nur mein Lob aussprechen. Viele andere Serien versauen das Mittelbuch, weil es nur die Einleitung fürs Ende ist. Dieses Buch ist eine eigenständige Geschichte, eine ganz tolle noch dazu, voll Freundschaft und Humor und Magie und Fantasie. Aber gleichzeitig ist sie auch ein Teil des größeren Ganzen und platziert die Charaktere sehr wohl dorthin, wo sie fürs Ende sein müssen. Ich kann kaum erwarten, das letzte Buch zu lesen, auch wenn die Reihe damit wirklich vorbei ist.


    5ratten


    Liebe Grüße,
    Wendy

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Dieser so ausführlichen Rezension kann ich ja nicht mehr viel hinzufügen.


    Auch ich war anfangs erstaunt, quasi in eine komplett neue Geschichte zu kommen, ohne dass September und die anderen auftauchen. Da die Lektüre des Vorgängerbandes schon etwas her ist, dachte ich zunächst, dass ich mich an irgendetwas nicht mehr erinnern könnte, aber schnell war klar, hier handelt es sich um eine neue Handlung.
    Hawthorne und Tamburlaine sind ungewöhnlich, ander, "nicht normal", um es mit den Worten von Hawthornes (Thomas') Vater zu sagen. Dabei kommt Tamburlaine damit besser zurecht, sie wird aber auch von ihren Eltern so akzepitert, wie sie ist, während Hawthorne sich mit seinen neuen Eltern nicht wirklich arrangieren kann. So hat er es bedeutend schwerer und erkennt erst mit Hilfe seiner neuen Freundin, wer er wirklich ist.
    Und die Reise ins Feenland wird für beide dann aufregend und mit vielen unerwarteten Ereignissen.


    Auch hier kann ich mich Wendy anschließen, ich empfand das Ende auch als zu schnell abgehandelt. Kaum traf die Reisegruppe auf September, gewann die Handlung dermaßen an Schwung, dass man schon am Ende war. Ich hoffe, dass ich nichts überlesen habe...


    Dennoch hatte ich wieder viel Spaß mit diesem Buch, das einerseits anders war als seine Vorgänger, aber andererseits doch auch prima in die Reihe passt.
    Valentes Sprache und ihre Art zu erzählen ist einfach besonders, ihre Ideen wie immer sehr ausgefallen und so war es wieder toll, ins Feenland zu reisen und diese Welt wieder zu entdecken.
    Ich freue mich schon auf den nächsten Teil!


    4ratten