Hat jemand Interesse?
Ich habe es irgendwann in meiner Jugend gelesen und war sehr fasziniert, weiss nur nicht mehr, ob ich es auch verstanden habe. Würde es gern noch einmal wagen, aber nicht unbedingt "allein".
ZitatAlles anzeigenHandlung
Ein Ich-Erzähler , der wie der Autor Marcel heißt und ihm auch sonst in vielem ähnelt, berichtet - recht chronologisch - von seinem Leben und vom Vorgang des Erinnerns. Der Roman spielt im Frankreich der gehobenen Gesellschaft. Marcel erkennt am Ende seines Lebens, dass er über seinen Liebesaffären und Kontakten zu belanglosen Menschen nie die Zeit und die Mühe aufbrachte, das Kunstwerk zu schaffen, das er sich vorgenommen hat. Die letzte Möglichkeit ist, den Roman seiner Erinnerungen zu schreiben, die mit seinem Tod sonst unwiederbringlich verloren gingen. Und so endet das Buch, indem es von neuem beginnt.
„Verlorene Zeit“ ist damit mehrdeutig:
Zeit, die der Erzähler vergeudet hat
Zeit, die unwiederbringlich verloren ist, wenn sie nicht in der Erinnerung oder in einem Kunstwerk konserviert wurde
die Erinnerung oder Imagination, die Namen oder Gegenstände hervorrufen
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Eine Liebe von Swann, auch Eine Liebe Swanns
Un amour de Swann ist der Mittelteil des ersten Bandes und fällt formal aus dem Rahmen der Recherche, denn diese in sich abgeschlossene Erzählung ist in der Er-Form geschrieben, während der sonstige Roman ausschließlich eine Ich-Erzählung ist.
Eine „Liebe von Swann“ schildert minutiös die Entwicklung der Liebe des Lebemanns Swann zu der Kurtisane Odette de Crécy. Odette ist Swann zunächst gleichgültig, er interessiert sich nicht für sie. Erst als er bemerkt, dass sie einem Kunstwerk ähnlich sieht, wird er aufmerksamer, und als Odette sich scheinbar von ihm abwendet, entfacht das seine Liebe. Diese Liebe weckt Swanns Eifersucht, und je eifersüchtiger er wird, desto mehr liebt er Odette, während die Liebe wieder seine Eifersucht steigert. Dieser Kreislauf endet, als ihm Odette wieder gleichgültig wird.
In der Erzählung werden viele Motive vorweggenommen, die in der „Suche“ dann ausführlicher ausgebreitet werden. Kunst spielt bereits hier eine wichtige Rolle, die eifersüchtige Liebe Swanns entspricht der Liebe des Autors zu Gilberte und Albertine, Swann wird durch die Liebe und das mondäne Salonleben daran gehindert, ein bleibendes Werk zu schaffen, was dem Ich-Erzähler im letzten Moment doch noch gelingt. Nicht zuletzt wird in der „kleinen Phrase“, einer Melodie, die Swann gemeinsam mit Odette hörte und die beim erneuten Hören seine Erinnerungen weckt, bereits die unfreiwillige Erinnerung angedeutet. http://www.wikipedia.org
ZitatAutorenporträt:
Marcel Proust, am 10. Juli 1871 in Paris geboren, war schon als Kind Asthmatiker. Durch das reiche Elternhaus finanziell unabhängig, führte er etwa bis zu seinem 35. Lebensjahr ein Leben als Dandy in den höchsten Pariser Kreisen. Der Tod der Eltern unddie Verschlimmerung seines Leidens bewogen ihn zum völligen Rückzug. Proust lebte von da an in einer korkisolierten Wohnung und verschrieb sich ganz dem Verfassen seines Hauptwerks "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit". Ab 1913 erschien das siebenbändige Monumentalepos, dessen letzer Teil erst 1927, fünf Jahre nach seinem Tod am 18. November 1922, veröffentlicht werden konnte.
Klappentext:
Hauptthemenkomplexe sind Zeit, Liebe, Gesellschaft und Kunst. Das subjektive Wesen der Zeit, das der Erzählverlauf nachzeichnet, manifestiert sich in der nicht erzwingbaren, durch Sinneseindrücke ausgelösten glückhaften >>unwillkürlichen Erinnerung<<Am>>Inversion<< bis zum Sadomasochismus. Nicht ohne satirische Distanz werden die Spielregeln der großen Welt geschildert, deren Falschheit besonders in der Dreyfus-Affäre zum Vorschein kommt. Ein riesiges Personeninventar, das sich aus dem Großbürgertum und dem adligen Faubourg Saint-Germain, aber ebenso der Welt der Domestiken zusammensetzt, wird in einem sich auch technisch verändernden Paris über mehrere Tausend Seiten vorgestellt. Das Panorama der meist impressionistischen Künste und ihrer Vertreter um die Jahrhundertwende schließlich wird vor allem für das Theater, die Musik, die Malerei und die Literatur repräsentiert durch die in den Salons mehr oder minder respektierten Künstler. Das Erleben ihrer Werke reflektiert sich in der nuancenreichen Sprache und den tiefen Reflexionen des Erzählers, der einer regelrecht platonischen Kunstmetaphysik huldigt: Angesichts des Zerstörungswerks der Zeit überlebt der Künstler in seinem Werk. http://lesen.de/