Vea Kaiser - Blasmusikpop

  • oder wie die Wissenschaft in die Berge kam


    In St. Peter in den Alpen ist das Leben ein wenig anders. Hier lebt eine eingeschworene Dorfgemeinschaft, auf Traditionen bedacht. Dem jungen Johannes reicht das nicht. Als bei ihm ein Bandwurm entdeckt wird, will er mehr darüber wissen und beginnt sich fortzubilden und verlässt das Dorf für sein Studium. Entgegen aller Erwartungen schafft er dies und kehrt als Dorfarzt nach St. Peter zurück.
    Das Verhältnis zu seiner Tochter, die sich der Dorfgemeinschaft angepasst hat, ist angespannt, regelmäßig kommt es zu Streit. Erst in seinem Enkel Johannes findet er Unterstützung und sieht in ihm ein Talent, das er fördern möchte. Dieser sieht in seinem Großvater ein Vorbild und eifert ihm, vor allem nach dem Unfalltod des Großvaters, nach und möchte ebenfalls Arzt werden. Von der Dorfgemeinschaft grenzt er sich aus, besucht eine Schule außerhalb des Dorfes. Erst als es mit dem gewünschten Schulabschluss nicht klappt, beginnt er allmählich, auch am Dorfleben teilzunehmen.


    Ein langer, umfangreicher Roman, in dessen Zentrum die Leben der beiden Johannes' stehen.
    Der erste Teil erzählt vom Großvater, dessen Werdegang und wie er es vom Schnitzer zum Dorfarzt schaffte und so einen Sonderstatus in der Dorfgemeinschaft einnimmt.
    Im zweiten Teil erfährt der Leser die Geschichte des Enkels, der ebenfalls Johannes heißt und der der Nachfolger seines Großvaters werden möchte und am liebsten mit seinen Büchern in seinem Zimmer bleiben möchte. Sein Weg scheint vorprogrammiert, bis zu einem Wendepunkt am Ende seiner Schullaufbahn. Danach suchter, sehr zur Freude seiner Mutter, seinen Platz im Dorf.


    Ich war gespannt auf diesen Roman, von dem ich so viele begeisterte Meinungen und Rezensionen gelesen hatte. Und muss nun zugeben, dass ich zwischendurch nicht immer ganz so begeistert war, da der Roman für mich ein paar Längen hatte. Nichtsdestotrotz gefielen mir die beiden zentralen Geschichten um die beiden Johannes' sehr gut - allerdings die des Großvaters mehr als die des Enkels, dessen Vorgehen ich manchmal nur bedingt nachvollziehen konnte.
    Die Dorfgemeinschaft wurde manchmal doch etwas simpel und eingeschränkt dargestellt, sie blieb aber auch zuerst immer als Gruppe, in der jeder jeden kennt und alls über jeden weiß, eher außer Acht. Erst, als der jüngere Johannes einen Freund aus dem Dorf fand und so langsam "Zutritt" zur Gemeinschaft fand, erfuhr man als Leser auch ein wenig mehr, vor allem, dass die Bewohner gar nicht so einfach sind, wie sie auf den ersten Blick scheinen.


    Fazit: Es dauerte ein wenig, bis ich in die Handlung fand, und trotz einiger Längen war ich gerne in St. Peter dabei und begleitete die beiden außergewöhnlichen Charaktere auf ihrem Weg.


    4ratten


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