Sabine Schulze Gronover - Die Flucht der blauen Pferde

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    Konstantin Neumann, gerade aus der Haft entlassener Strafgefangener, findet im Treppenhaus seiner neuen Bleibe eine junge tote Frau, seine Nachbarin über ihm. Naja, wenn man gerade auf Bewährung draussen ist, kommt sowas nicht so gut. Aber Konstantin lässt sich nicht beirren und beginnt selbst nach einem Motiv bzw. dem Mörder zu suchen. Dabei werden die Fragen mehr als die Erkentnisse. Warum wohnt ein Ehepar mit Sohn in einer Mietswohnung, wenn sie am Standtrand eine Villa stehen haben? Warum lässt man sich mit 80 Jahren eine Tätowierung entfernen? Wohin verschwinden plötzlich die Sachen seines Vormieters aus dem Keller?
    Aber seine Nachbarin wird nicht die einzige Tote bei seinen "Ermittlungen" bleiben...


    Eins weiß ich schon jetzt. Dies war der erste Krimi, den ich von Frau Schulze Gronover gelesen habe, aber es wird nicht der letzte gewesen sein.
    Das Thema Raubkunst in der Zeit des Naziregimes wurde sehr überzeugend in die Krimihandlung eingebaut. Die Hintergrundinformationen, die immer wieder leise eingetreut wurden, finde ich sehr gut.


    Die Protagonisten sind, genau wie das Thema, nicht alltäglich:
    Konstantin, Ex-Häftlich, betätigt sich als Ermitler. Ein Freund aus Knasttagen steht ihm dabei immer wieder zur Seite.
    Eine schwergewichtige Kommissarin, die sich hier und da in die Karten sehen lässt und ihr Herz, wie ich finde, am rechten Fleck hat.
    Eine gut situiertes Ehepaar mit ihrem 16-jährigen Sohn, der am Downsyndrom leidet und, nachdem er die Kommissarin kennengelernt hat, Kommissar werden will.
    Konstantins Schwester, die ihm einen frühverrenteten Hund schenkt, Konstantin immer wieder am ermitteln hindern will und ein Techtelmechtel mit seinem Bewährungshelfer hat.
    Und Konstantins Vermieter, ein griesgrämiger alter Herr im Rollstuhl, der Konstantinund vor allem Hund Goofy zu mögen scheint.
    Alles in allem eine bunte Mischung, die für spannende und interessante Unterhaltung sorgt.


    Der Schreibstil ist angenehm leicht und flüssig zu lesen und die Seiten fliegen Dank der Spannung, die sich sehr bald aufbaut nur so durch meine Finger. Überraschende Wendungen und weitere Tote sorgen dafür, dass der Spannungsbogen konstant hoch bleibt.


    Die Geschichte spielt in und um Münster, eine Stadt, deren Bauwerke und Straßen immer wieder genannt werden. Die Autorin hat es mit ihren Beschreibungen geschafft, dass Münster nun auf meiner "will ich noch sehen"-Liste steht.


    FAZIT:
    Ein runder, spannender Kriminalfall, der durch die Protagonisten und einen interessanten Blick in die Nazivergangenheit besticht.
    Ich hoffe auf eine Fortsetzung.
    :smile: :smile: :smile: :smile: :smile: