Mohamedou Old Slahi - Das Guantanamo-Tagebuch

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    Mohamedou Ould Slahi hat in Deutschland Ingenieurwissenschaften studiert, kurz in Kanada gelebt und wird dann mit 30 Jahren in seiner Heimat Mauretanien festgenommen. Über mehrere Stationen kommt er am 5.8.2002 ins Staatsgefängnis Guantanamo Bay auf Kuba, wo er heute noch einsitzt. Hier gilt er als einer der Hauptverdächtigen des Anschlages vom 11.09.2001.


    Mit Händen und Füßen an der Hüfte gefesselt, bestraft mit Dunkelhaft, Schlafentzug bei den teils 24-Stunden dauernden Verhören, Kälte, bei kaltem Essen und Wasser, Dauerlärm, Todesdrohungen, Folter, Demütigungen und sexuellen Übergriffen erduldet er alles mit dem Wissen unschuldig zu sein. Seine Gebete, die ihm immer wieder verboten werden, helfen ihm sehr.


    Das Lesen des ersten Berichtes eines Gefangenen aus diesem Gefängnis in Kuba lässt mich erschreckt zurück. Man hört immer wieder von Gräueltaten, aber es hier von einem Betroffenen zu lesen verstört mich noch mehr.


    Sätze wie: Du bist Muslim und Araber, das allein reicht aus um Dich für schuldig zu befinden und Wir sind stärker als Du, erinnert mich an einiges, was gerade auch bei uns passiert.


    Die vielen Streichungen die der Text enthält, entstanden weil die amerikanische Regierung das Manuskript als erste in die Hände bekam, machen das Lesen und Verstehen manchmal etwas mühsam. Herausgeber Larry Siems hat in den Fußnoten versucht, immer wieder Erklärungen dazu zu geben.


    Obwohl ein Gericht dem Antrag auf Haftüberprüfung stattgegeben und die Freilassung Mohamedous angeordnet hat, sitzt er bis heute in seiner Zelle. Die Obama-Regierung hat Berufung eingelegt.


    Das berührende, verstörende und erschreckende Buch bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung.
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